Krieg in der Ukraine

  • Guter Punkt: Die Alternative. Wenn die nämlich nur darin besteht sich foltern und dann abschlachten zu lassen, dann würde ich auch kämpfen. Und soviel wie möglich Gegner mitnehmen.

    Muss da gerade an meine Eishockeyspiele denken. Bin da eher einer der etwas härter spielenden aber äußerst fairen Sorte, keine Provokationen, kaum Strafzeiten usw. aber manchmal hast du keine Wahl, dann kommt einer und will dich hauen. Und dann siehst du halt zu, dass du nicht den Kürzeren ziehst.

    Einmal editiert, zuletzt von 3liter (16. Mai 2022 um 12:01)

  • In der Risikoabwägung zwischen Luftschlägen, Artilleriefeuer, Panzer, MGs und AKs einen Sturmangriff zu überleben oder auf der Straße überfahren zu werden. Ist es schon ein Unterschied.

    Mir ist klar das es einen Punkt gibt, der dann Leben fordert und der ist in der Ukraine gekommen für die Ukrainer. Und ich weiß was diese derzeit für mich persönlich leisten. Und es macht mich traurig jeden Tag die Zahlen der Toten zu sehen. Jeder einzelne dort hatte etwas besseres vor....

    ich habe das jetzt ganz allgemein gemeint - ohne Bezug auf die Ukraine. Ich kann auch Deine Intention, zu verweigern, nachvollziehen.

    Wobei (jetzt wieder aktuell am Beispiel Ukraine aufgezeigt) das Sterberisiko für nicht an der Verteidigung Beteiligte von einem Auto überfahren zu werden sehr gering sein dürfte im Gegensatz zu anderen gewaltsamen Sterbe- und Verletzungsarten.

    Es ist halt auch so, dass oft diejenigen am lautesten nach der Staatsmacht schreien, wenn sie dann Schutz für sich reklamieren, die vorher das Erschaffen dieses Schutzes kritisiert und sogar verweigert haben.

    Ich kenne noch die hämischen Kommentare, die sich Wehrdienstleistende anhören mussten, von erfolgreichen Verweigerern, die sich nach Westberlin "gerettet" hatten oder es schafften auch dem Zivildienst auszuweichen.

  • Für mich war es einfach so, dass im Ernstfall Deutsche auf Deutsche hätten schießen müssen.

    auch ein Argument, und auch akzeptabel - und auch gerne angewendet ;) bei den Befragungen

    wäre aber auch nicht die Lösung gewesen, denn der andere Deutsche wäre ja zu Dir und Deinen Angehörigen/Freunden/usw gekommen und hätte das womöglich anders gesehen und er wäre vielleicht sogar in Begleitung gekommen.

    Ich bin ehrlich: mich haben da eher die Nachttöpfe abgeschreckt

  • Für mich war es einfach so, dass im Ernstfall Deutsche auf Deutsche hätten schießen müssen.

    So pauschal finde ich es nicht ausreichend begründet und nachvollziehbar.

    In meinem Fall hätte es Bekannte, Freunde und Verwandschaft betroffen die sich auf Grund der Umstände auf der anderen Seite befanden.

  • Wehrdienstverweigerung hat doch nichts mit Verteidigung der Heimat zu tun. Im Kriegsfall, bei der Mobilmachung, fragt keiner mehr ob man will oder nicht und was einem das Gewissen sagt. Da wird man eingezogen, außer man ist zu Hause wichtiger und fertig.

  • auch ein Argument, und auch akzeptabel - und auch gerne angewendet ;) bei den Befragungen

    wäre aber auch nicht die Lösung gewesen, denn der andere Deutsche wäre ja zu Dir und Deinen Angehörigen/Freunden/usw gekommen und hätte das womöglich anders gesehen und er wäre vielleicht sogar in Begleitung gekommen.

    Ich bin ehrlich: mich haben da eher die Nachttöpfe abgeschreckt

    Du ich hatte Familie in der DDR- in Magdeburg, davon waren zu der Zeit zwei in der NVA. Das war durchaus nicht nur ein Thema in der Bundesrepublik. Dazu kam ja auch die Sinnhaftigkeit des Ganzen. Dieser Krieg wäre niemals konventionell ausgetragen worden. Alles was von Deutschland übrig geblieben wäre, wäre ein großer, glühender Krater gewesen. Dieses Damoklesschwert ist doch permanent über uns gehangen und hat vor allem unsere Generation stark beeinflusst. Uns nannte man ja die „no future Generation“. Hardrock, Punk, Hooliganschlachten- das alles war ein Ausdruck dieser Zeit. Musik, Literatur, Malerei- sprich die ganze Kultur waren entsprechend davon geprägt. Und dann kam 1989 und wir haben gedacht das sei endgültig vorbei. Und jetzt dieser Mist! Eine weitere Fortsetzung des zweiten Weltkrieges.

  • Du ich hatte Familie in der DDR- in Magdeburg, davon waren zu der Zeit zwei in der NVA. Das war durchaus nicht nur ein Thema in der Bundesrepublik. Dazu kam ja auch die Sinnhaftigkeit des Ganzen. Dieser Krieg wäre niemals konventionell ausgetragen worden. Alles was von Deutschland übrig geblieben wäre, wäre ein großer, glühender Krater gewesen. Dieses Damoklesschwert ist doch permanent über uns gehangen und hat vor allem unsere Generation stark beeinflusst. Uns nannte man ja die „no future Generation“. Hardrock, Punk, Hooliganschlachten- das alles war ein Ausdruck dieser Zeit. Musik, Literatur, Malerei- sprich die ganze Kultur waren entsprechend davon geprägt. Und dann kam 1989 und wir haben gedacht das sei endgültig vorbei. Und jetzt dieser Mist! Eine weitere Fortsetzung des zweiten Weltkrieges.

    ist ja auch ein starker Grund für die Verweigerung - wurde aber auch, wie geschrieben, gerne "mißbraucht"

    Das Bedrohungspotential im Osten war schon da und auch das Wissen um einen möglichen Atomschlag, aber auch die Folgen dieses Schlages.

    Aber auch das Wissen um die Abschreckung dieser Möglichkeit - das Vertrauen in die Abschreckung war schon da. Die Wahrscheinlichkeit, dass es wirklich knallt - hier in Mitteleuropa - war jetzt nicht so bedrückend, zumindest habe ich das nicht so empfunden, Es gab viel Wortgewitter aber die Linien (Grenzen) wurden respektiert, bim Einmarch in die Tschechoslowakei wurde auch ganz klar signalisiert, dass das eine interne Sache ist und bleibt und keine Eskalation gewollt oder beabsichtigt ist. Es wurde auf beiden Seiten immer darauf geachtet, dass der Topf nicht zu heiß wird und überkocht. Da hat putin jetzt einen richtigen Ausreißer abgeliefert und das macht ihn wirklich gefährlich, auch weil man sich das nicht so richtig vorstellen konnte, dass er so überdreht.

    Ich sehe en Überfall auf die Ukraine nicht als Fortsetzung des 2. Weltkriegs, sondern das ist eine neue Situation, die jetzt möglichst schnell eingegrenzt und beruhigt werden muss, aber auch nicht auf Kosten der Ukraine, weil das aus meiner Sicht kein wirkliches Ende wäre sondern höchstens eine Pause.

    Wenn solch eine Beendigung eine Drohne über putins Villa während seiner Anwesenheit wäre, dann gerne, wenn das sicher zum gewünschten Ergebnis führt. (ist aber jetzt reines Wunschdenken). Rational ist mit putin niht mehr zu verhandeln, das zeigen schon die letzten Äußerungen von ihm und seinen Vasallen - die verstehen nur noch Keule und Hackebeil.

    Alleine schon die Bewertung des Beitritts von Schweden und Finnland zur NATO als Aktion mit weltweiter Auswirkung, obwohl ja eigentlich nicht mal Russland direkt davon betroffen ist, das niemand Russland was Böses will oder gar etwas wirklich wegnehmen. Er persönlich sieht sich als weltweit - normal kommen jetzt spätestens die mit der leeren weißen Jacke.

  • Zu Zeiten der Kommies ist man westlicherseits davon ausgegangen, daß 80-90% der NVA Truppen desertieren würden. Nach dem Zusammenbruch stellte sich heraus, daß im Osten von ähnlichen Zahlen ausgegangen wurde & die Sowjets daher Frontbegegnungen von BW & NVA Truppen vermeiden wollte.

  • Ich kenne noch die hämischen Kommentare, die sich Wehrdienstleistende anhören mussten, von erfolgreichen Verweigerern, die sich nach Westberlin "gerettet" hatten oder es schafften auch dem Zivildienst auszuweichen.

    Zu meiner Wehrdienstzeit (Mitte 90er) sind wir Wehrpflichtige beim Bund ausnahmslos als "Freiwillige" angesehen worden. Es gab damals genug Mittel und Wege sich der Wehrpflicht zu entziehen. Ich bin übrigens stolz auf meine abgeleistete Wehrpflicht und will diese Zeit auch nicht missen. Man kann viel für das restliche zivile Leben mitnehmen.

    chris

  • Also als es bei mir dran war, war Verweigern absolut modern und Befehl und Gehorsam war mir schon immer suspekt. Ich habe jedoch mein ganzes Leben selten etwas gemacht weil es modern ist. Dazu bin ich so erzogen worden, dass man nicht lügt. Und wenn ich gefragt worden wäre, was ich tue, wenn meine Freundin vergewaltigt würde und da eine Waffe oder ein Knüppel liegen würde, hätte ich wahrheitsgemäß gesagt, dass ich schießen oder mit dem Knüppel zuschlagen würde. Und wenn mein Land überfallen würde, würde ich Angst haben und das Gewehr in die Hand nehmen. Besser als im Keller sitzen und Angst haben.

  • Noch was aus der ARD:

    Hm, die Sicherheit Skandinaviens steigt nicht durch den Beitritt aber Russland ist keine Bedrohung. Wer sollte der Fein sein. Mehr Unsinn in wenigen Sätzen kann man nicht sagen.

    Sichtweise Russlands:

    Ohne Nato-Beitritt sicher, da keine keine grenznahen Atomwaffen und wir würden euch eh nichts zun.

    Mit Beitritt - Atomwaffen rücken näher an die Grenze, um uns zu schützen und im Falle einer Aggression durch die NATO wärt ihr mit dabei ..

    Hat sogar eine Logik, wenn man ausser Acht lässt, wieviel ein Wort von Putin etc. wert ist.

  • Dass Putin mit einer Bombe auf Berlin droht zeigt eigentlich, dass es (noch) nichts anderes als heiße Luft ist. Sollten Atombomben auf Deutschland fliegen, dann wären es höchstwahrscheinlich erst mal militärische Ziele, wie Rammstein, Hohenfels/Grafenwöhr oder Geilenkirchen. Deutschland wäre in diesem Krieg dann ein klassisches Nachschubland.

    Übrigens, Putin selbst hat meines Wissens auch gar nicht gedroht. Da haben die Propagandaabteilungen der russischen Medienanstalten eben wieder mal ein bisschen philosophische Kreativität bewiesen.

    chris

  • Dass Putin mit einer Bombe auf Berlin droht zeigt eigentlich, dass es (noch) nichts anderes als heiße Luft ist. Sollten Atombomben auf Deutschland fliegen, dann wären es höchstwahrscheinlich erst mal militärische Ziele, wie Rammstein, Hohenfels/Grafenwöhr oder Geilenkirchen. Deutschland wäre in diesem Krieg dann ein klassisches Nachschubland.

    Übrigens, Putin selbst hat meines Wissens auch gar nicht gedroht. Da haben die Propagandaabteilungen der russischen Medienanstalten eben wieder mal ein bisschen philosophische Kreativität bewiesen.

    chris

    wenn putin Berlin sagt meint er auch Berlin, trifft es dann doch was anderes ist es bei seinen hochpräzisen modernen Waffen sicher nur ein Fake und Westpropaganda

    oder es war ein falscher Chip drin verbaut, vielleicht aus einem rüttelnden Trimmgerät oder die übersetzte Bedienungsanleitung wurde falsch verstanden

  • Ist doch müßig, mit der Sprengkraft der großen Multi-Raketen ist eher darüber zu reden ob eine für Berlin und Brandenburg reicht oder er noch Mc Pom und Sachsen dazu bekommt.

  • Es gibt ja auch nicht "die eine" Atombombe. Die haben unterschiedliche Wirkungsgrade und können entsprechend auch präzise eingesetzt werden. Die Frage ist mittlerweile aber auch, wie Russland auf diesem Bereich auch aufgestellt ist und was Schein und Realität. Ich fürchte aber, man sollte sich nicht von einer schwächer als gedachten Atommacht Russland ausgehen...

    chris

  • https://tass.com/world/1451415

    Zitat

    Dmitry Peskov also noted Moscow is not certain that Finland’s and Sweden’s admission to NATO might strengthen or improve the architecture of security in Europe

    Ich würde das mal mit: "macht doch, wenn ihr unbedingt wollt" übersetzen.

    aber der wichtigere Satz ist danach

    Zitat

    Ukraine’s hypothetical admission to NATO might produce a situation of a territorial dispute between Russia and one of the alliance’s member-states, Russian presidential spokesman Dmitry Peskov told the media on Monday.

    Das ist ein: Wir haben noch lange nicht genug von der Ukraine abgeschnitten.