Corona - alles eher Medizinische und Gesellschaftliche zum Virus

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    Unser Staat zerstört sich gerade selbst, und ein Großteil der Bevölkerung macht dabei mit.

    Das kannt Du doch bitte nicht ernst meinen, oder?

    Bei aller Liebe und Respekt, lass von diesem Reitschuster die Finger.

    Wenn, wie ich von dir weiß du ebenso wie die Mehrheit sich wünscht ,dieses Virus in den Griff zu bekommen und somit keine Maßnahmen mehr nötig wären, sollten wir diese Energie in zielführende Lösungen stecken und nicht in Polemik!

    Nutze auch du bitte diese Wohenende ( wie due es vorhin geschrieben hast ) und befasse dich damit, einige Beiträge hier zB bieten eine klare Darstellung

    Unter anderem Reitschuster reitet tote Pferde, mach da bitte nicht mit!

    Schönen 2.Advent Dir.

  • Zu 1: Es soll zwei Dinge verdeutlichen: 1. Ist das kein Sachsenexklusivproblem. 2. Der Zuzug gerade westlicher "Kader" in die ostdeutsche Leerdenker- und Naziszene ist ein Problem. Letztes Beispiel sicherlich der Umzug der Dortmunder Führungsriege nach Sachsen. Oder der Ausbau "völkischer Dörfer" in MV. Ich verwahren mich einfach gegen die gern gebrauchte Pauschalisierung, dass sächsisch sein allein das Problem ist. Auch wenn man natürlich gern auf alle eindrischt. Das ist schlicht unsachlich. Es gibt genügend Sachsen, die nicht dem Glauben an Adolf und Co anhängen. Die Handlungslosigkeit der Politik resultiert nach meiner Ansicht noch aus Biedenkopfs Zeiten. Übrigens auch kein gebürtiger Sachse. Will sagen: Das ist kein lokales Problem.

    Und ob du es nun glaubst oder nicht. Es ist mehrfach in Studien untersucht worden, dass Unzufriedenheit in schwierigen Zeiten die politischen Ränder mit ihren vermeintlich einfachen Lösungen stärkt. Ein Blick in die Geschichte genügt. Das betrifft nie die Mehrheit, aber eben wesentliche Teile der Gesellschaft. Nicht umsonst ist der Aufstieg der NSDAP relativ eng mit der Wirtschaftskrise '29 und die Gründung der AgD mit der von 2009 verbunden.

    Du sagst es: politische Ränder (Plural). In Sachsen ist einzig ein Rand stark und das ist kein Zufall. Natürlich hat sich das sehr lange entwickelt. Aber die Anfälligkeit, welche man heute beobachtet, geht eindeutig vom rechten Rand aus.

    Zugezogene ins Spiel zu bringen, ist hier deutlich fehl am Platz. Wann sind denn beispielsweise die Nazikader nach Chemnitz gezogen? Als Chemnitz eine Stadt der bürgerlichen Mitte war oder als Chemnitz schon deutschlandweit seinen Ruf weg hatte?

    Ich kann dir (und auch jedem anderen der Interesse hat) zu diesem Thema eine Dokumentation empfehlen, die die Entwicklung des Rechtsextremismus im Osten gut beleuchtet. Diejenigen die aus dem Westen in den Osten gekommen sind um ihr Gedankengut zu verbreiten, fanden hier prima Bedingungen dafür in der Bevölkerung. Nicht umsonst sind sie in den Osten gegangen und nicht nach Baden-Württemberg oder nach Schleswig-Holstein.

    https://www.daserste.de/information/re…adikal-100.html

    Eine Argumentation nach dem Stil 'es sind ja nicht alle Sachsen so' zu führen, lässt sie meiner Meinung nach viel zu einfach Haken. Wo ist denn die Zivilgesellschaft in Sachsen? Wo ist der Gegenprotest?

    Das gibt es dort nicht und das heißt seinen Grund. Er lässt sich außer in Leipzig kaum mobilisieren, da es schlichtweg zu wenig Potenzial dafür gibt.

    Wenn in Städten wie Freiberg 2 Mal pro Woche um die 300 - 500 Personen durch die Stadt 'spazieren' und es keinerlei Gegenprotest gibt, dann akzeptiert und toleriert das die Freiberger Gesellschaft. Sie weiß und akzeptiert das mediale Echo usw. Das Mobilisierungspotenzial für derartige 'Spaziergänge' ist in diesen Städten und Regionen deutlich größer als 300 - 500 Personen pro Aufzug, da man davon ausgehen kann, dass nie jeder der den Spaziergängern zustimmt auch teilnimmt oder zum Termin mitlaufen kann.

    Auf einem Dorf im ländlichen Raum ist das Ganze noch kritischer zu bewerten. Jeder der das Dorfleben kennt, weiß um das Gerede im Dorf. Wo würde man sich denn auf die Straße stellen und sich mit einer schwarz-weiß-roten Fahne mit den Juden in Nazi-Deutschland vergleichen? In einem Dorf in dem das eine akzeptierte Meinung ist oder in einem Dorf, in dem das konsequent von der Dorfgemeinschaft auf Ablehnung stößt? In den Orten in denen man diese Selbstsicherheit an den Tag legt, ist das eine weitestgehend akzeptierte Meinung quer durch die Bevölkerung. Das ist die traurige Realität in Sachsen.

    Ich stimme dir zu, dass es kein Exklusivproblem Sachsens ist. Aber nirgends in Deutschland ist die Situation so kurz vor einer Eskalation wie dort. Nirgends, außer vielleicht in Teilen Thüringens, haben diese extremen Kräfte so großen Rückhalt in einem breiten Teil der Bevölkerung wie in Sachsen. Und nirgendwo in Deutschland toleriert man das durch das Innenministerium und die Polizei so offen wie in Sachsen.

    Wenn du die Zeiten von 29-33 ins Spiel bringen möchtest, kannst du das tun. Wir haben keine wirtschaftliche Krise. Was eine gewisse Parallele darstellt, ist das massive Unterschätzen und das Relativieren rechter Kräfte durch konservative Bürger und Politiker im Land. Das ist eine reale Gefahr, die die rechten im Land erstarken lässt.

    2 Mal editiert, zuletzt von trekronor (4. Dezember 2021 um 12:01)

  • Wenn, wie ich von dir weiß du ebenso wie die Mehrheit sich wünscht ,dieses Virus in den Griff zu bekommen ,sollten wir diese Energie in zielführende Lösungen stecken .


    Schönen 2.Advent Dir.

    Ich hab dein Zitat mal ein wenig eingekürzt.

    So unterschreibe ich das.

    Dir, ebenso wie allen anderen hier einen schönen 2. Advent :*

    Einmal editiert, zuletzt von postmortem (4. Dezember 2021 um 12:01)

  • @

    Versuche bitte nicht, mich in eine Ecke zu stellen, in die ich nicht gehöre! Danke.

    Fakt ist, dass es in Sachsen eben gefertigte Strukturen gibt. Zum Thema Gegenprotest: wo gibt es den denn? Hier in Halle, wenn unser bundesweit bekannter Nazi seine Montagsdemos abhält? Stehst Du da am Straßenrand? Oder in BW, wenn Herr Ballweg mal wieder mobilisiert?

    Es bleibt dabei, die Mehrheit der Bevölkerung (inkl. Mir) will einfach in Ruhe gelassen werden und schert sich einen Dreck darum, wer gerade wofür oder wogegen demonstriert. Egal ob Querdenker oder FFF Das ist sicher nicht optimal, aber ich kann mich immer so schwer aufraffen, dafür oder dagegen zu demonstrieren.

    Und mit deiner Pauschalisierung "Alle Sachsen (außer Leipzig) sind Nazis, machst Du genau das gleiche wie die: du erschaffst ein vermeintlich homogenes Feindbild. Das finde ich genauso wenig gut, sorry. In dieser Beziehung sind wir wohl auf Dauer geteilter Meinung. Für mich bedingt es eines erwiesenermaßen Gedankenguts, um verurteilt zu werden. Dieses "wer nicht explizit dagegen ist, ist dafür" führt genau zur falschen Reaktion, weil dann eben auch Leutw aus Sachsen abwehrend reagieren, wenn man sie sowieso schon vorab als Nazis brandmarkt.

    Aber gut, in deinen Augen alles Nazis in Sachsen. Das kann ich so nicht unterstützen. Die Welt ist meist grau, nicht schwarz-weiß

  • Eine Argumentation nach dem Stil 'es sind ja nicht alle Sachsen so' zu führen, lässt sie meiner Meinung nach viel zu einfach Haken. Wo ist denn die Zivilgesellschaft in Sachsen? Wo ist der Gegenprotest?

    Der Gegenprotest wird in der Regel von linken Querköpfen angeführt und da hat die Mitte genauso wenig Bock drauf wie auf die rechten. Ich will in keinen Demozug Alerta alerta Antifacista schreien oder mich als Antifaschist bezeichnen lassen, dass lehne ich als Lebenseinstellung ab. Das trifft auf viele zu. Die wollen einfach nur ihr Leben leben. Die wollen nicht weil es eine erhöhte Rechte Quote gibt einen Lebensauftrag gegen Rechts erfüllen und einen Kampf führen sondern auch wie in allen anderen Bundesländern in Frieden leben. Ohne ständig vorgehalten zu bekommen, was man tun oder lassen sollte.

    Sachsen ist latent rechts. Das war vor der AFD so, das war vor der NPD so. In Bayern wäre das meiner Meinung nach ohne die CSU und freie Wähler genauso.

    Das geht auf Arbeit so rechts, das trifft auch Eishockey oder Familie zu. Die neuen Generationen sind da viel liberaler/linker. Bis vor wenigen Jahren hat sich auch ein gewaltige Generation von alten DDR-Lehrern gehalten. Man merkt das jetzt neue liberale/linkere Elemente Einzug halten. Rechte werden in der Regel nicht Lehrer. Auch wirkt der Rückzug von Jungen aus dem Westen positiv und viele Studenten bleiben. Die Städte beginnen sich zu wandeln. In meinen Augen dauert es noch eine Generation in Sachsen.

    Das geht nur in einvernehmen. Das draufhauen und spalten der Gesellschaft führt bei 30% AFD und 25%-30% CDU eher zu einem unerwünschten Rechtsruck. Da sich dann die Mitte dem Weg des geringsten Widerstands anschließt. Es gibt diese rechte Mehrheit, die kann man nicht mit Demos verschwinden lassen. Man gewinnt mit Zeit und dem halten der CDU auf der guten Seite der Macht dann ein Übergewicht. Vorher wird man den Kampf einfach verlieren.

  • Zu 1: Es soll zwei Dinge verdeutlichen: 1. Ist das kein Sachsenexklusivproblem. 2. Der Zuzug gerade westlicher "Kader" in die ostdeutsche Leerdenker- und Naziszene ist ein Problem. Letztes Beispiel sicherlich der Umzug der Dortmunder Führungsriege nach Sachsen. Oder der Ausbau "völkischer Dörfer" in MV. Ich verwahren mich einfach gegen die gern gebrauchte Pauschalisierung, dass sächsisch sein allein das Problem ist. Auch wenn man natürlich gern auf alle eindrischt. Das ist schlicht unsachlich. Es gibt genügend Sachsen, die nicht dem Glauben an Adolf und Co anhängen. Die Handlungslosigkeit der Politik resultiert nach meiner Ansicht noch aus Biedenkopfs Zeiten. Übrigens auch kein gebürtiger Sachse. Will sagen: Das ist kein lokales Problem.

    Und ob du es nun glaubst oder nicht. Es ist mehrfach in Studien untersucht worden, dass Unzufriedenheit in schwierigen Zeiten die politischen Ränder mit ihren vermeintlich einfachen Lösungen stärkt. Ein Blick in die Geschichte genügt. Das betrifft nie die Mehrheit, aber eben wesentliche Teile der Gesellschaft. Nicht umsonst ist der Aufstieg der NSDAP relativ eng mit der Wirtschaftskrise '29 und die Gründung der AgD mit der von 2009 verbunden.

    zu Punkt 2. Wo zieht es diese westlichen Kader hin? Vermutlich dahin, wo sie sich wohlfühlen können und wohl auch dürfen. Keine

    Pauschalisierung, es sind ja nicht alle. Aber sehr viele.

  • Mag sein.

    Das Bild jedoch,

    (und nur das habe ich verlinkt)

    ist keine Erfindung.

    https://www.stern.de/panorama/weltg…t-30976262.html

    So, wie sich ein Teil der Impfgegner, Coronaleugner oder Querdenker seit Wochen und Monaten aufführen, dann muss man sich nicht mehr wundern, wenn dann auch mal die "Gegenseite" entsprechend ausholt.

    Vielleicht hat die ruhiger Mehrheit habe auch schon viel zu lange ruhig zugeschaut, und hätte früher klare Kante zeigen müssen.

    Ist nicht schön, aber anscheinend wohl leider notwendig.

  • ...

    Sachsen ist latent rechts...In Bayern wäre das meiner Meinung nach ohne die CSU und freie Wähler genauso.

    Das geht auf Arbeit so rechts, das trifft auch Eishockey oder Familie zu...

    Um mal ein wenig Ernst rauszunehmen: danke für den Tip. In den POs gegen sie Südvereine werden wir also die linke Defensivseite stärken müssen :thumbsup:

  • So, wie sich ein Teil der Impfgegner, Coronaleugner oder Querdenker seit Wochen und Monaten aufführen, dann muss man sich nicht mehr wundern, wenn dann auch mal die "Gegenseite" entsprechend ausholt.

    Vielleicht hat die ruhiger Mehrheit habe auch schon viel zu lange ruhig zugeschaut, und hätte früher klare Kante zeigen müssen.

    Ist nicht schön, aber anscheinend wohl leider notwendig.

    Trifft es auf den Punkt.

    Und witzig ist auch dass man immer versucht den Vergleich zu vor 80 Jahren her zu stellen als man juden markierte.

    Der Unterschied ist: Juden haben sich nichts zu schulden kommen lassen.

    Aber Ungeimpfte sind das Problem warum wir gerade in der Pandemie so schlecht da stehen. Klar - die Politik hätte schon viel länger einen sehr harten lockdown für Ungeimpfte einführen sollen und hat deswegen auch einen entscheidenden Anteil daran. Aber die Ursache sind die Schwurbler.

  • "Alle Sachsen (außer Leipzig) sind Nazis,

    Aber gut, in deinen Augen alles Nazis in Sachsen.

    Ich habe nirgendwo herauslesen können, dass trekronor behauptet alle Sachsen seien Nazis. Und als einer der in Sachsen lebt, wäre mir dies sicher aufgefallen.

    Einzig das mit der Dorfgemeinschaft halte ich nicht für richtig. Da es diese Dorfgemeinschaften oftmals schon lange nicht mehr gibt.

    Da machen es sich die, die mit Fahnen des Kaiserreichs an der Straße stehen, auch nichts draus, das große Teile des Dorfes dies persönlich ablehnen würden. Einfach weil sie als Gemeinschaft so heute kaum noch miteinander zu tun haben.

    Es ist also nicht gleich eine akezeptiere Meinung des Dorfes, nur weil Faschisten, Rassisten und Reichsbürger sich trauen, dies offen zur Schau zu stellen.

    Es gibt aber eine große Gleichgültigkeit in Sachsen, die auch mich schon befallen hat.

    Ich kann oft nur noch mit den Schultern zucken. Und ich finde die Gleichgültigkeit alles andere als gut. Aber wie man sieht ist es nicht nur ein Kampf gegen den extrem rechten Rand, es ist ein Kampf bis in die Mitte der Bevölkerung und sogar gegen Teile aus Politik, Polizei und Justiz. Und das macht mich müde. Weil es ein Gefühl ist gegen Windmühlen zu agieren, ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit. Das mag in Dresden oder Leipzig noch anders aussehen, auch dank vieler Student*innen. Aber in kleineren Städten und vorallem auf dem Land, eine eher hoffnungslose Lage.

    Mit dem Strukturwandel wird es wohl auch kaum besser, wenn alles in ein paar wenige Leuchtturmprojekte investiert wird.

  • Dann interpretieren wir seine Posts offenbar unterschiedlich. Aber sie Aussage, die Gesellschaft hätte sie akzeptiert klingt für mich genau so.