Spielbetrieb „mit Corona“

  • Das "Händchen" bei den Profis im Bezug auf ihre Öffentlichkeitswirkung (Frisuren) ist ein anderes Thema. :pfeif:

    ich schneide mir doch auch selbst die Haare. Die Spieler haben da sicher aus den sozialen Medien hervorragende Anleitungen - wer braucht denn noch die frisierende Berufsgruppe

  • Naja, auch die "Profis" müssen sich einschränken. Es wird andererseits auch keinen 80 Mio Deutschen untersagt zu arbeiten. Nicht arbeiten dürfen die, wo viel Publikumsverkehr herrscht

    Bitte mal meinen Post genau lesen.

    Ich hab geschrieben, dass 80 Mio. möglichst jeden Kontakt vermeiden sollen und nicht dass 80 Mio. nicht mehr arbeiten dürfen.

    Das dürften aber aktuell auch so zw. 4 und 5 Mio. Arbeitnehmer und somit ca. 10% aller Beschäftigten sein, die mit gleich großem, wahrscheinlich aber sogar eher geringerem, Infektionsrisiko als Sportler inzwischen teilweise im 3. Monat nicht arbeiten dürfen.

    Und da sind die ganzen "Arbeitslosen" aus dem Kultur und Eventbereich noch nicht mit dabei, die seit fast einem Jahr nicht arbeiten können.

    Und hier soll jetzt wegen dem im Vergleich verschwindend kleinen Teil der Sportler auf die Tränendrüse gedrückt werden?

    3 Mal editiert, zuletzt von Sehmax (16. Januar 2021 um 02:17)

  • Bitte mal meinen Post genau lesen.

    Ich hab geschrieben, dass 80 Mio. möglichst jeden Kontakt vermeiden sollen und nicht dass 80 Mio. nicht mehr arbeiten dürfen.

    Das dürften aber aktuell auch so zw. 4 und 5 Mio. Arbeitnehmer und somit ca. 10% aller Beschäftigten sein, die mit gleich großem, wahrscheinlich sogar aber eher geringerem Infektionsrisiko, als Sportler nicht arbeiten dürfen und das inzwischen teilweise im 3. Monat.

    Und andere, wie z.B. Diskos haben inzwischen 10 Monate geschlossen. Stell dir vor du bist ein Besitzer und deine 70-80.000€ die du dir über Jahrzehnte angespart hast sind jetzt weg und du hast nur noch ein paar Jahre bis du eigentlich in Rente wolltest. --> Altersarmut incoming. Da sollte es eigentlich ein Gesetz geben das die besonders hart getroffenen vor so etwas schützt.

  • Und andere, wie z.B. Diskos haben inzwischen 10 Monate geschlossen. Stell dir vor du bist ein Besitzer und deine 70-80.000€ die du dir über Jahrzehnte angespart hast sind jetzt weg und du hast nur noch ein paar Jahre bis du eigentlich in Rente wolltest. --> Altersarmut incoming. Da sollte es eigentlich ein Gesetz geben das die besonders hart getroffenen vor so etwas schützt.

    Die Eventbranche habe ich schon ergänzt, während Du geschrieben hast. ;)

  • Mal das tatsächliche Infektionsrisiko oder den finanziellen Aspekt beiseite gelassen, finde ich hauptsächlich die Aussendarstellung problematisch.

    80 Mio. Deutsche müssen sich einschränken und sollen jeglichen Kontakt meiden, um das Infektionsrisiko zu verringern.

    Aber das alles gilt, im Gegensatz zum Amateur-Sport, nicht für den "Profi"-Sport, wo sich Kontakt gar nicht vermeiden lässt? Das mach mal einem klar, der vor den Trümmern seiner Existenz steht, weil sein Laden, Kneipe, Hotel, Lokal usw. geschlossen sind.

    Mit gesundem Menschenverstand oder Logik ist das nicht mehr zu erklären. Und sowas trägt dann leider dazu bei, dass Corona-Massnahmen allgemein immer weniger Akzeptanz finden.

    Gleiches schlechte Beispiel sind doch auch frisch frisierte Fussballer. Da denken sich halt vielleicht doch auch ein paar Bürger und Friseure, wenn's bei denen nichts ausmacht, warum dann aber bei uns?

    Gesunder Menschenverstand und Logik: okay, wir haben den Profieishockeylern erlaubt zu spielen, um ihren Beruf auszuüben, allerdings ohne Zuschauern. Dann darf das Hotel auch aufhaben, aber eben keine Gäste empfangen... sinnlos für das Hotel? Oh, dann lass halt zu. Der Gastwirt darf kochen, aber eben keine Gäste im Lokal, dann eben To-Go oder Lieferservice. Erscheint mir doch recht logisch...

    Natürlich kann man drüber streiten, ob Oberliga Eishockey unter Spitzensport, Profisport subsumiert werden sollte oder auch Regionalliga-Fussball oder sonst irgendwas. Aber nochmal: warum sollte man gerade diese Branche auch noch dichtmachen, während die Industrie auch munter produziert? Wenn du den Profisport ohne Zuschauer verbietest, dann macht das nur in dem Umfang Sinn, wenn auch alles andere nicht systemrelevante komplett runtergefahren wird... ansonsten ist das nur sinnlose Schaufensterpolitik.

  • Zumal man den laufenden Spielbetrieb in jeglicher Sportart schon alleine von der Menge der teilnehmenden Personen nicht mit irgendeinem anderen Wirtschaftszweig vergleichen kannst und schon garnicht mit zum Beispiel den Schulen. Da reden wir schon von ganz anderen Personenmengen, die da betroffen sind.

    Aber klar, Eishockey ist ein Kontaktsport und da besteht sicher ein erhöhtes Infektionsrisiko, keine Frage. Aber Hand aufs Herz, glaubst du wirklich, auf dem Bau (nur als Beispiel, keine Kritik) gibt es deutlich weniger Kontakt der Menschen dort? Klar, kein Körperkontakt durch Bandencheck, aber dann eben Benutzen der selben Werkzeuge oder gemeinsamer Aufenthalt im kleinen, aber warmen Pausenraum. Und du wirst doch sicher zustimmen, dass im Baugewerbe etwas mehr Menschen arbeiten als im kompletten momentan stattfindenen Sportbetrieb.

  • Das dürften aber aktuell auch so zw. 4 und 5 Mio. Arbeitnehmer und somit ca. 10% aller Beschäftigten sein, die mit gleich großem, wahrscheinlich aber sogar eher geringerem, Infektionsrisiko als Sportler inzwischen teilweise im 3. Monat nicht arbeiten dürfen.

    Ich verstehe deine Tendenz, aber der Vergleich hinkt

    trotzdem ein bisschen. Denn warum dürfen die denn

    nicht arbeiten? Nur aus einem Grund: Ihr Beruf geht

    mit Menschenansammlungen - natürlich in verschie-

    denen Größenordnungen und „Dichten“ - einher, die

    man nunmal unbedingt vermeiden muss. Die reine

    Berufsausübung wäre ihnen ja gestattet, ist halt lo-

    gischerweise komplett sinnfrei.

    Nochmal, ich verstehe dein Ansinnen...

  • Es wurde Home-Office Zwang erwähnt:

    Wie willst du belegen oder widerlegen, bei wem es möglich ist und bei wem nicht.

    Hier hoffe ich einfach auf die Vernunft der Beteiligten, wahrscheinlich vergeblich ;) .

    Ich habe einen Job, der 0 Home-Office fähig ist, aber was wäre wenn?

    Wir haben eine Internet-Leistung, die für virtuelle Trainings meiner Frau, als Selbständige arbeitend, reicht.

    Sohn muss sich an diesen Tagen für online-Uni-Vorlesungen ausquartieren.

    Wenn ich auch noch käme könnten wir die Bites persönlich durch die Leitung tragen.

    Wichtig wird sein aus der Pandemie zu lernen, sowohl digital als auch logistischen besser aufgestellt zu sein - denn ... die nächste Pandemie wird irgendwann kommen und fragt nicht, ob wir dann auch besser vorbereitet sind...

  • Naja, auch die "Profis" müssen sich einschränken. Es wird andererseits auch keinen 80 Mio Deutschen untersagt zu arbeiten. Nicht arbeiten dürfen die, wo viel Publikumsverkehr herrscht-aus diesem Grund dürfen die Profivereine, die Sport betreiben dürfen, eben NULL Zuschauer empfangen. Und die Profisportler haben durch großzügigen Verzicht dazu beigetragen, dass das funktioniert. Deswegen passt das für mich nicht so, werter Sehmax :schulterzuck:

    Das "Händchen" bei den Profis im Bezug auf ihre Öffentlichkeitswirkung (Frisuren) ist ein anderes Thema. :pfeif:

    Was für ein großartiger Verzicht ? Gehaltseinbehalt ? Naja das wäre ja noch schöner wenn die Profis bei der jetzigen Situation und der Lage vieler Menschen gesagt hätten, nein ich bekomme 100% Gehalt. Zum einen hätte das dann überhaupt nicht funktioniert und zudem wäre das wohl komplett nach hinten los gegangen.

  • Fakt ist aber auch, dass die Oberliga ohne die Zusage für Fördergelder sicherlich nicht gestartet wäre. Industriebetriebe laufen auch ohne staatliche Hilfe. Deshalb fand ich das von Beginn an unsinnig. Die paar Profis hätten in Kurzarbeit geschickt werden können (wie viele andere Menschen auch) und der Staat hätte ein paar Restkosten gezahlt.

  • Die paar Profis hätten in Kurzarbeit geschickt werden können (wie viele andere Menschen auch) und der Staat hätte ein paar Restkosten gezahlt.

    Wer zahlt denn das Kurarbeitergeld? Dass kommt doch auch vom Staat. Wir würden die Spieler dann fürs Nichtstun bezahlen. Und ob die Vereine, ohne Spiele zu bestreiten, ihre Sposorenverträge erfüllen würden ist auch fraglich, vorallem in dieser Zeit. Daher bin ich mir nicht sicher, ob das wirklich günstiger wäre, denn "die paar Restkosten" könnten vielleicht noch größer werden, als ausfallende Zuschauereinnahmen auszugleichen.

    Immerhin haben wir so noch was davon und können die Spiele gucken.

  • Wer zahlt denn das Kurarbeitergeld? Dass kommt doch auch vom Staat. Wir würden die Spieler dann fürs Nichtstun bezahlen. Und ob die Vereine, ohne Spiele zu bestreiten, ihre Sposorenverträge erfüllen würden ist auch fraglich, vorallem in dieser Zeit. Daher bin ich mir nicht sicher, ob das wirklich günstiger wäre, denn "die paar Restkosten" könnten vielleicht noch größer werden, als ausfallende Zuschauereinnahmen auszugleichen.

    Immerhin haben wir so noch was davon und können die Spiele gucken.

    am Arbeitgeber bleiben aber noch die Sozialbeiträge "hängen"

  • Für mich ist zumindest klar, sollte das Privatleben der Bürger inklusive Schule und die allermeisten Geschäfte sowie viele Berufsbereiche wie Gastro/Friseure uvm. nun wirklich noch weiter eingeschränkt werden und noch mehr und noch länger geschlossen werden, gibts dann auch für Profisport keinerlei nachvollziehbare Legitimation mehr.

    Jede Fahrt zu Auswärtsspielen der Spieler samt Staff, dazu noch das ganze Aussenrum bei Heimspielen bis hin zum ganzen Medienapparat sind min. genauso unnötig wie die anderen Kontakte unseres Lebens, die dann nicht mehr zulässig sind.

    In jedem Fussballspiel der Bundesliga arbeiten nämlich trotzdem mehrere Hundert Leute mit. In tieferen Ligen und anderen Sportarten sind es dann zwar abgestuft weniger, aber so geschätzte 80 Personen sind es sogar bei der DEL2/OL (40 Spieler, 4 Schiedsrichter, ca 10 Leute in beiden Trainer/Betreuerstaff, 5 Zeitnehmer, ca 10 bis 20 fürs aussenrum wie Aufbau/Sprade/Sani/Eismeister usw.).

    Da es ja angeblich um nahezu jeden vermeidbaren Kontakt geht, müssten auch diese vielen Tausend Kontakte (In Summe an einem Spieltag quer durch alle Sportarten und Ligern die bis jetzt noch laufen) nicht sein.

  • Für mich ist zumindest klar, sollte das Privatleben der Bürger inklusive Schule und die allermeisten Geschäfte sowie viele Berufsbereiche wie Gastro/Friseure uvm. nun wirklich noch weiter eingeschränkt werden und noch mehr und noch länger geschlossen werden, gibts dann auch für Profisport keinerlei nachvollziehbare Legitimation mehr.

    Jede Fahrt zu Auswärtsspielen der Spieler samt Staff, dazu noch das ganze Aussenrum bei Heimspielen bis hin zum ganzen Medienapparat sind min. genauso unnötig wie die anderen Kontakte unseres Lebens, die dann nicht mehr zulässig sind.

    In jedem Fussballspiel der Bundesliga arbeiten nämlich trotzdem mehrere Hundert Leute mit. In tieferen Ligen und anderen Sportarten sind es dann zwar abgestuft weniger, aber so geschätzte 80 Personen sind es sogar bei der DEL2/OL (40 Spieler, 4 Schiedsrichter, ca 10 Leute in beiden Trainer/Betreuerstaff, 5 Zeitnehmer, ca 10 bis 20 fürs aussenrum wie Aufbau/Sprade/Sani/Eismeister usw.).

    Da es ja angeblich um nahezu jeden vermeidbaren Kontakt geht, müssten auch diese vielen Tausend Kontakte (In Summe an einem Spieltag quer durch alle Sportarten und Ligern die bis jetzt noch laufen) nicht sein.

    Du bringst hier was ganz Wichtiges auf den Punkt, was hier sehr viele (gerne/absichtlich) übersehen:

    Es sind eben nicht nur die paar Spieler und Trainer an so einem Spiel beteiligt, sondern noch ein ganzer Batzen drum rum, bei einem Fußballbundesligaspiel so 300 Personen pro Spiel.

    Einmal editiert, zuletzt von Maus (16. Januar 2021 um 21:07)

  • Der "Batzen" aussen rum ist fast bei jeder Sportart/Liga min gleichviel wie die Spieler/Trainer, umso höher die Liga und das Medieninteresse umso höher wird der Anteil ausserhalb der Spieler.

    Es war bisher schon schwer zu erklären dass diese Kontakte und die ebenso unerwünschte Mobilität zu den Spielen (der Batzen muss ja auch hinkommen zu den Spielen) hier so anders bewertet werden. Wenn es jetzt aber noch "viel schärfer" wird, wie man so hört, funktioniert diese "erklären" wahrscheinlich gar nicht mehr. Zumindest für mich nicht mehr nachvollziehbar.

  • Es war bisher schon schwer zu erklären dass diese Kontakte und die ebenso unerwünschte Mobilität zu den Spielen (der Batzen muss ja auch hinkommen zu den Spielen) hier so anders bewertet werden.

    Naja doch schon. Wie schon mal geschrieben. Würden im Profisport, so viele Menschen täglich zusammenkommen, wie wir Kinder im schulfähigen Alter und Kitakinder haben oder derzeit geschlossene Geschäfte im Einzelhandel mitsamt seiner täglich millionen von Kunden, ja dann wäre der Profisport sicher auch untersagt.

    Man denkt immer, ach so ein kleines Bekleidungsgeschäft, dass ist ja nicht viel. Es gibt aber zig tausende Bekleidungsgeschäfte mit Millionen von Kunden, die diese täglich nutzen würden. Das sind einfach in allen vergleichen völlig andere Dimensionen, als die Leute im und rund um den Profisport.

    Sollte es natürlich zu einem sog. "Mega-Lockdown"(wozu immer neue bescheuerte Übertreibungen, wenn es dann am Ende noch immer kein richtiger Lockdown ist, liebe Medien und Politik? :rolleyes: ) kommen, dann wird sicher auch der laufende Spielbetrieb noch einmal auf den Tisch kommen und zurecht diskutiert werden. Die Einstellung dessen kann ich mir aber ehrlich gesagt nicht vorstellen. Schon gar nicht in der Fußball Bundesliga