Krieg in der Ukraine

  • mein "Stiefvater" ist Dresdner, er ist froh, dass das eine Ende hatte.

    "heute kann er sagen was er möchte" ... war wohl schon immer "unlinientreu" und wurde sogar schon verhaftet deswegen.

    PS: er wurde schon vor 89 ausser Land geschafft mit Familie, da gabs wohl Züge gen Westen für "light" Revoluzer.

    Einmal editiert, zuletzt von Frosch (14. August 2023 um 22:03)

  • Der deutsche ist Linientreu. Meine Schwiegermutter und Schwiegeroma sind SED Kaderschmieden, die Behauptung heute noch, dass das alte System besser war und nur der Amerikanischer ist Schuld, dass es die DDR nicht mehr gibt.

    Wie heißt es so schön:

    Zitat

    Nichts ist so sehr für die gute alte Zeit verantwortlich wie das schlechte Gedächtnis.

  • Versuch es mal mit richtig lesen, es reicht wenn sie ihn nur blockieren

    Versuchs doch mal mit auf Fragen antworten.

    Wen blockieren? Die Suwalki-Lücke? Das wäre ein Angriff auf NATO-Territorium - und damit eine Kriegserklärung an 31(32) Länder. Russland schafft es nicht die Ukraine einzunehmen - meinst du wirklich die haben Bock auf Krieg mit 32(33) Ländern?

  • das passt vielleicht nicht ganz aber die Story von meinem Stiefvater finde ich einfach nur super.

    Er erzählte mir, dass im Ostblock (DDR) permanent der Befehl zum Angriff zu erwarten war.

    Als er mit dem Zug nach Westen kam, hatte er die Chance bei Bekannten nähe Braunschweig unterzukommen.

    Das war fast neben einer Bundeswehrkaserne.

    Er fragte dann den Bekannten warum die um 16 Uhr alle wegfahren.

    Antwort ... "Feierabend"

    Er fragte, "was machen die wenn wir angreifen.

    Antwort ... "jo, wir hätten geschlafen"

  • Update zur Lage an der Front:

    Vorneweg- es gab heute kaum Veränderungen was den Frontverlauf betrifft, was aber natürlich nicht bedeutet, dass da nicht gekämpft wurde.

    Cherson: aktuell bewegt sich eine große UA Militärkolonne von Mykolajiw aus in Richtung Cherson, darunter auch viele Panzer und Boote. Selbstverständlich wurde diese Kolonne von den RU entdeckt, womit ich hier kein Geheimnis preisgebe. Wo und ob überhaupt diese Truppen eingesetzt werden sollen, wird man sehen. Auf alle Fälle ein nahezu logisches Manöver, da dies die RU dazu zwingt zu reagieren. Es geht hier nach wie vor darum die Reserven des Feindes in Bewegung zu bringen.

    Robotyne: nach wie vor starke Kämpfe in den Abschnitten- Robotyne- Verbove, wobei hier vor allem von UA- Seite taktische Aufklärung betrieben wird. Drei weitere UA- Bataillone wurden herangeführt um den Sturm auf den Ort zu realisieren.

    Urozhaine: nach dem Rückzug der RU- Speznaz Einheiten aus dem Ort und deren anschließenden Dezimierung durch Artillerieschläge, unternahmen die RU noch in der Nacht relativ überraschend einen Gegenangriff auf das Dorf, der aber gescheitert ist. Aktuell wird südlich der Orte- Staromaiorske und Urozhaine, in

    Richtung- Zavitne Bazhannia, gekämpft, mit kleinen, taktischen Erfolgen für die UA. Die RU- Artillerie und Luftwaffe ist sehr aktiv.

    Bakhmut: nach wie vor wird Klischiivka von den RU angegriffen. Zur Stunde kann ich nicht sagen, ob sie Erfolge hatten oder nicht. Auch weiter südlich bei Andriivka versuchen die RU verlorene Positionen zurückzuerobern.

    Kupjansk: die Front hat sich stabilisiert, die UA haben die Lage unter Kontrolle gebracht, mussten aber, wie berichtet, zwei Reservebatailonne einsetzen. Auch hier wieder- das Spiel der Reserven.

    Dann noch ein großer Treffer mit Storm Shadows: dieses Mal wurde ein Armee- HQ der RU im Rajon- Mariupol getroffen und total zerstört und zwar im Ort-Yurivka am asowschen Meer. Es waren viele hohe Offiziere vor Ort und es soll dutzende Verletzte gegeben haben. Bei dem Schlag wird es aber nicht dabei geblieben sein, denn das Sanatorium, in dem das HQ untergebracht war, wurde dabei völlig zerfetzt.

    Was wir ebenfalls noch am Auswerten sind, sind die Folgen des gestrigen Artillerieschlages gegen die RU Rückzügler aus Urozhaine. Das war verheerend, denn die wurden auf offener Straße erwischt.

  • Was ich nicht verstehe ist die Diskrepanz zwischen der Perspektive vieler Ostdeutscher (nicht aller!) und den Sichtweisen in Polen oder im Baltikum.

    Warum warnen die einen seit Jahren vor russischem Revisionismus, während die anderen verständnisvoll „russische Interessen“ befriedigen wollen ? Woran liegt das ? Weil’s ihnen damals etwas besser ging als den Bruderstaaten ? Dankbarkeit für die Wende ?

    Würde mich wirklich mal interessieren…

    Zuallererst mal finde ich es immer toll, wenn sich jemand dafür interessiert :thumbup:

    Wenn ich dir dazu was erzählen sollte, müssten wir wahrscheinlich die Nacht lang telefonieren, das geht nicht in paar Zeilen ;)Nur noch kurz anekdotisch, wir hatten eine klasse Russisch-Lehrerin, die uns viel mehr beigebracht hat, als der vorgesehene Lehrstoff. Sie hat uns erzählt, das insbesondere die baltischen Länder ( da kannte sie sich durch Reisen und Bekannte aus ) stolze Völker sind, die mit der Sowjetunion wenig und mit den Russen schon gar nix zu tun haben wollen.

    Als unsere Abschluss-Fahrt nach Minsk ging, hat sie uns beschworen, bei Kontakten mit Einheimischen niemals "Russen " zu sagen, auch die Weißrussen haben ihren Nationalstolz ( zumindest die Bevölkerung, was die heutige Führung veranstaltet ist eher traurig ) .

    Als letztes noch kurz, es gab auch in der DDR Möglichkeiten, sich zu informieren fernab der offiziellen Linie. In Uni-und Hochschulstädten waren die Bibliotheken für alle geöffnet, wenn man es wollte, sich bemühte oder auch nachbohrte. Da bekam man Zeitschriften/Bücher sogar Platten/Kassetten etc, die du außerhalb dieser Uni-Biblio nie gesehen hast. Die Kader mussten ja über den Westen informiert werden ^^

    Es ging, wenn man wollte. Und wenn man es geschickt angestellt hat ohne Probleme.

    Komm, eins noch, viele in der DDR hatten natürlich Westfernsehen, je näher an der Grenze ( BRD oder aber an Berlin ) umso mehr.

    Wir hatten in Machdeburg schon lange vor dem Privatfernsehen 5 Programme :rofl:

    ARD ZDF NDR DDR1 DDR2 .

    Nun rate gerne, was am wenigsten lief 8o

    Bleib am Ball mit dem Wissensdurst :thumbup: , Gruß

  • Versuchs doch mal mit auf Fragen antworten.

    Wen blockieren? Die Suwalki-Lücke? Das wäre ein Angriff auf NATO-Territorium - und damit eine Kriegserklärung an 31(32) Länder. Russland schafft es nicht die Ukraine einzunehmen - meinst du wirklich die haben Bock auf Krieg mit 32(33) Ländern?

    Danke, aber ich befürchte das wird bei ihm auch auf taube Ohren stoßen..

    Selbst wenn es zum konventionellen Angriff auf NATO-Gebiet kommen würde. Putin würde einen Teufel tun und Polen angreifen. Die Enklave Kaliningrad wäre weg und die Ostsee nach Westen dicht, was sie teilweise ja schon ist..

  • ist heikel so zu sagen aber in Polen werden die Verbrechen der Russen im 2 Weltkrieg gegen das eigene Volk geschichtlich teils herber betrachtet als die der Nazis.

    2 Mal editiert, zuletzt von Frosch (14. August 2023 um 22:39)

  • Meine 5 Cent ;) ...

    Ich habe schon als Jugendlicher sehr oft Verwandte in Thüringen besucht. Dann war ich bei der Bundeswehr und der eine Sohn zeitgleich bei der NVA.

    Das Gespräch ging ähnlich:

    Ich - wenn ihr am Wochenende angreift ist bei uns niemand in den Kasernen.

    Er - mit was denn, wir streichen seit Wochen einen Zaun weiß an, wenn mal Farbe da ist - sonst machen wir nichts

    Einmal editiert, zuletzt von Preussenpower (14. August 2023 um 23:08)

  • Meine 5 Cent ;) ...

    Ich habe schon als Jugendlicher sehr oft Verwandte in Thüringen besucht. Dann war ich bei der Bundeswehr und der eine Sohn zeitgleich bei der BVA.

    Das Gespräch ging ähnlich:

    Ich - wenn ihr am Wochenende angreift ist bei uns niemand in den Kasernen.

    Er - mit was denn, wir streichen seit Wochen einen Zaun weiß an, wenn mal Farbe da ist - sonst machen wir nichts

    Von sechs unserer SPW PSH sind vier auf dem Weg vom Bahnhof und Kaserne (25 km) liegen geblieben. Bis wir die wieder repariert hätten, wäre selbst die Bundeswehr wieder in ihren Kssernen gewesen.

  • Meine 5 Cent ;) ...

    Ich habe schon als Jugendlicher sehr oft Verwandte in Thüringen besucht. Dann war ich bei der Bundeswehr und der eine Sohn zeitgleich bei der BVA.

    Das Gespräch ging ähnlich:

    Ich - wenn ihr am Wochenende angreift ist bei uns niemand in den Kasernen.

    Er - mit was denn, wir streichen seit Wochen einen Zaun weiß an, wenn mal Farbe da ist - sonst machen wir nichts

    Änder bitte BVA auf NVA ... der restliche Beitrag... Mega :thumbsup:

  • ist heikel so zu sagen aber in Polen werden die Verbrechen der Russen im 2 Weltkrieg gegen das eigene Volk geschichtlich teils herber betrachtet als die der Nazis.

    Mit den Verbrechen der Nazis haben sich ja auch mehr als genug gemein gemacht. :|

  • Mit den Verbrechen der Nazis haben sich ja auch mehr als genug gemein gemacht. :|

    absolut Bone, keine Frage, das ist eine rein geschichtliche Sache.

    in Polen sind Stichworte wie Katyn sehr present.

    was menschenverächtlicher war sollte hier kein Unterschied machen.

    Für uns alles unfassbar heute.

  • ist heikel so zu sagen aber in Polen werden die Verbrechen der Russen im 2 Weltkrieg gegen das eigene Volk geschichtlich teils herber betrachtet als die der Nazis.

    Ich bin bei Dir.. Schwieriges Thema.. Beides war menschenverachtend.. Vielleicht weil es mit den Russen, auch nach 1990, nie eine Aussöhnung gegeben hat.

    Mit Deutschland ist das wenigstens teilweise gelungen..

  • Ich bin bei Dir.. Schwieriges Thema.. Beides war menschenverachtend.. Vielleicht weil es mit den Russen, auch nach 1990, nie eine Aussöhnung gegeben hat.

    Mit Deutschland ist das wenigstens teilweise gelungen..

    Polen durfte die Verarbeitung der Naziherrschaft unter der Sowjetherrschaft zu genüge bzw. Jahrzehnte aufarbeiten.

    Gegenstimmen waren nicht erlaubt oder unter Propaganda gestanden.

    Die polnische Aufarbeitung der anderen Seite konnte erst ab 89/90 so langsam fahrt aufnehmen.

    Putin versucht gerade heute noch den "Guten" in Polen zu spielen, "Dankbarkeit" als Stichwort aber verstanden hat er eine differenzierte Meinung bis heut noch nicht. Ich sage mal frei weg, der ist ziemlich "flach" unterwegs und wird maßlos Überschätzt und hat nichts mehr mir Chruschtschow's ... zu tun.

    "Bandit"

  • absolut Bone, keine Frage, das ist eine rein geschichtliche Sache.

    in Polen sind Stichworte wie Katyn sehr present.

    was menschenverächtlicher war sollte hier kein Unterschied machen.

    Für uns alles unfassbar heute.

    Genauso hatte ich es auch verstanden.

    Nichts wird gegeneinander aufgewogen, wer sich mal damit beschäftigt, ekelt sich vor beidem.

    Was jedoch DANACH passiert ist, wer diese schlimme Taten benannt hat und dazu beschämt steht und vorallem wer nicht, das haben die Polen begriffen und aus meiner Erfahrung haben sich die mir bekannten Polen eher denjenigen zugewandt, welche verstanden und gesagt haben, daß es solch Dinge nie wieder geben darf, und auch danach handeln.

  • Genauso hatte ich es auch verstanden.

    Nichts wird gegeneinander aufgewogen, wer sich mal damit beschäftigt, ekelt sich vor beidem.

    Was jedoch DANACH passiert ist, wer diese schlimme Taten benannt hat und dazu beschämt steht und vorallem wer nicht, das haben die Polen begriffen und aus meiner Erfahrung haben sich die mir bekannten Polen eher denjenigen zugewandt, welche verstanden und gesagt haben, daß es solch Dinge nie wieder geben darf, und auch danach handeln.

    Ja, das sehe ich auch so. Für meinen Geschmack aber ging unsere deutsche Aufarbeitung viel zu spät konsequent, wenn man bedenkt, das bekennende Nazis auch bis tief in die 70er noch Führungspositionen im deutschen Staat inne hatten.. Und das ist nur ein Beispiel.

    Bis heute gibt es keinen Friedensvertrag mit Polen, es wurde lediglich ein Freundschaftsvertrag und eine Anerkennung der gemeinsamen Grenzen ratifiziert.

    Bei dem Treffen der Alliierten im Zuge der deutschen Wiedervereinigung wurde das nur mündlich festgelegt, deshalb pocht Polen auch heute noch auf Reparationszahlungen.

  • Polen durfte die Verarbeitung der Naziherrschaft unter der Sowjetherrschaft zu genüge bzw. Jahrzehnte aufarbeiten.

    Gegenstimmen waren nicht erlaubt oder unter Propaganda gestanden.

    Die polnische Aufarbeitung der anderen Seite konnte erst ab 89/90 so langsam fahrt aufnehmen.

    Putin versucht gerade heute noch den "Guten" in Polen zu spielen, "Dankbarkeit" als Stichwort aber verstanden hat er eine differenzierte Meinung bis heut noch nicht. Ich sage mal frei weg, der ist ziemlich "flach" unterwegs und wird maßlos Überschätzt und hat nichts mehr mir Chruschtschow's ... zu tun.

    "Bandit"

    Ich füge noch kurz hinzu, das für mich aus DDR-Sicht damals Polen durch Solidarnosz noch einen besonderen Status hatte, das wurde war genommen.

    Es hieß Oder-Neiße-Friedensgrenze, da wackelte jedoch insbesondere in Polen schon ca 10 Jahre vor dem Ende des Warschauer Packts aber so einiges ;)

    Natürlich brutal unterdrückt, auch in der DDR natürlich einseitig berichtet .

    -

    Und aus genau den vielen hier in einigen Beiträgen genannten Gründen mag ich entgegen den Geschichtsverdrehern und rückwärtsverliebten ala AfD und Co die Demokratie, auch wenn es nicht immer einfach ist.

    Auch wenn vielleicht ein Fünftel von uns ( hoffentlich weniger ) behaupten, sie könnten nicht sagen, was sie denken ( oder aufgrund wirrer Faktenverdrehung meinen ) ...Ich kann es.

    Und egal wie schräg, wenn nicht außerordentlich Menschenrechtsverletzend, hab ich auch kein Straflager oder sonstiges zu befürchten. Ich müsste nur fundierte Kritik ertragen ;)