Nachrichten aus Deutschland und der Welt

  • Unter mir wohnt einer mit seinen Vater der ist 22, 23 Jahre alt ohne Ausbildung und hat nie gearbeitet. Wie willste so einen dMn den in ne dauerhafte Vollzeitstelle bringen?

    Das wurde doch von Anfang an "versaut". Sorry für die Wortwahl. ;)

    Kann ich gut verstehen, vor allem in dem Alter, der hat ja höchsten noch 70 Jahre vor sich, solche völlig aussichtslosen Fälle würde ich einfach solange mit Geld vollstopfen bis ihnen bei Ohren raushängt dann wird es ihnen schon recht

  • Kann ich gut verstehen, vor allem in dem Alter, der hat ja höchsten noch 70 Jahre vor sich, solche völlig aussichtslosen Fälle würde ich einfach solange mit Geld vollstopfen bis ihnen bei Ohren raushängt dann wird es ihnen schon recht

    Haste ne Idee wie man solche Leute dauerhaft in Arbeit bringen kann?

  • Was mich ein bischen irritiert ist, dass ich nachdem ich seit Jahre hier drin aktiv unterwegs bin wird fast gebetsmühlenartig von einer gewissen Seite aus gepredigt dass die Leute ja nicht vermittelbar sind es unzählige Gründe gibt wieso die nicht mehr in Arbeit kommen, der Ansporn Geld nach einem gewissen Leistungsprinzip wird dagegen doch permanent ins Reich der Märchen geschoben

    Wer schwer- bzw. unvermittelbar ist wird weder mit abzugfreien Verdienstmöglichkeiten, noch mit Streichung der Leistungen in ein geregeltes Arbeitsleben finden. Das sind Instrumente für Menschen die überhaupt erstmal vermittelbar sind. Aber damit kann der anderen Gruppe nicht geholfen werden. Sollte diesen durch neue Sanktionsmöglichkeiten nahezu alle Leistungen entfallen, werden sie deswegen nicht plötzlich vermittelbar.

    Mal ein Kommentar aus 2014, der auch damals die Situation um diese Gruppe gut beschrieben hat. Hier ein Auszug:

    Denn es gibt unter den Langzeitarbeitslosen noch eine andere Gruppe. Sie sind, das gestehen Fachleute der Arbeitsagentur längst ein, auch bei bester Konjunktur am Arbeitsmarkt nicht dauerhaft unterzubringen. Kein Arbeitgeber will sie dauerhaft einstellen, weil er spätestens nach Auslaufen der Lohnkostenzuschüsse drauflegen würde. Der allgemeine Mindestlohn von 8,50 Euro je Stunde wird die Hürde – trotz geplanter Ausnahmen für Langzeitarbeitslose – künftig noch erhöhen.

    Die Gruppe der Unvermittelbaren ist nicht klein. Sie beträgt Schätzungen zufolge bis zu eine halbe Million Menschen. Was soll der Staat mit ihnen anfangen?...

    Entscheidend ist, dass Deutschland zunächst mit der Lüge der Erwerbsfähigkeit aufräumt. Die Macher der Agenda-Reform hatten sich ein hohes Ziel gesetzt: Wer mindestens drei Stunden am Tag einer Arbeit nachgehen kann, gilt heute als erwerbsfähig... Andererseits ist es nach zehn Jahren praktischer Erfahrung an der Zeit für das Eingeständnis: Wer laut Arzt physisch drei Stunden am Tag arbeiten kann, ist noch lange nicht voll erwerbsfähig und vermittelbar. Gerade die Langzeitarbeitslosen weisen laut Arbeitsagentur in der Regel „multiple Vermittlungshemmnisse“ auf. Auf Deutsch heißt das zum Beispiel Verschuldung oder Drogenabhängigkeit.

    Wer an diese Gruppe mit demselben Vermittlungsanspruch und den gleichen Instrumenten herangeht wie an einen arbeitslosen Facharbeiter, der wird auch in Zukunft scheitern. Deshalb werden Politik, Wirtschaft und Gesellschaft neue Antworten auf die Frage finden müssen, wie den Dauerarbeitslosen in einem ersten Schritt soziale Teilhabe gelingen kann, wodurch sie überhaupt erst beschäftigungsfähig werden. Nur auf einem solchen Fundament wird auch diese Gruppe irgendwann am deutschen Beschäftigungswunder teilhaben.

    Mittel gegen Dauerarbeitslosigkeit: Lügen und Langzeitarbeitslosigkeit
    Wer kann, wer muss in Deutschland arbeiten? In der Theorie reichen drei Stunden Erwerbsfähigkeit am Tag, um eine Person „vermittelbar“ zu machen. Aber ist das…
    www.faz.net

    M.M.n. sind wir heute noch nicht weiter als 2014. Und die geplanten größeren Sanktionsmöglichkeiten werden daran auch nichts ändern.

  • Bin ich grundsätzlich bei dir, den Ansatz unterschreib ich sogar zu 100% ganz nach dem Motto Arbeit muss sich lohnen

    Was mich ein bischen irritiert ist, dass ich nachdem ich seit Jahre hier drin aktiv unterwegs bin wird fast gebetsmühlenartig von einer gewissen Seite aus gepredigt dass die Leute ja nicht vermittelbar sind es unzählige Gründe gibt wieso die nicht mehr in Arbeit kommen, der Ansporn Geld nach einem gewissen Leistungsprinzip wird dagegen doch permanent ins Reich der Märchen geschoben

    Du verallgemeinerst zu viel. Es gibt jede Menge Mensch die seit Jahrzehnten nich gearbeitet haben. Die bekommst Du weder mit Sanktionen noch mit Alibifortbildungen in Arbeit. Dann gibt es welche, die sich mit der "Stütze" eingerichtet haben und sagen wegen knapp 200 € mehr im Monat gehe in nicht arbeiten. Da geht mit Druck und mehr Selbstbehalt schon noch was. Viel mehr muss getan werden während dem Übergang Schule/Beruf. Das kostet aber Geld und Personal was nicht da ist. Und auch in der Schule muss mehr in Richtung Beruf passieren.

  • Viel mehr muss getan werden während dem Übergang Schule/Beruf. Das kostet aber Geld und Personal was nicht da ist. Und auch in der Schule muss mehr in Richtung Beruf passieren.


    Genau das meinte ich mit "versaut" bei den jungen Kerl der unter mir wohnt. Da hätte auch schon das Amt aktiv eingrefen müssen. Jetzt ist das doch nicht mehr möglich den in einen Vollzeitjob zu bekommen.

  • Genau das meinte ich mit "versaut" bei den jungen Kerl der unter mir wohnt. Da hätte auch schon das Amt aktiv eingrefen müssen. Jetzt ist das doch nicht mehr möglich den in einen Vollzeitjob zu bekommen.

    Für sowas gibt es: https://www.igssachsen.de/

    Du kommst dort hin und Ziel ist um 8 Uhr da zu sitzen, bis 12 was halbwegs sinnvolles zu tun, Mittagessen und aufräumen. Um 1 isr Schluss. Zur Motivation gibt es für Teilnehmer auch noch 1 Euro pro Stunde. Oft werden die dann in Schulische Ausbildungen oder andere Maßnahmen im sekundären und tertiären Arbeitsmarkt vermittelt, einige drehen auch viele Runden dort.

    Es geht um strukturierten Tagesablauf, kennenlernen von Tätigkeiten. Das sie aus dem Loch: schlafen bis 12 Uhr, Morgenbier, zocken bis in Nacht rauskommen. Sich bewegen und Interaktion haben. Quasi geführte Lebensführung.

    Ganz viele sind nicht in der Lage ein selbstständiges Leben zu führen, würden das aber, wenn es ihnen jemand halbwegs vorgíbt. Sprich nach so einer Integrationsmaßnahme einer Tätigkeit zuweist. Der Fehler ist, da sie sich selber kümmern müssen. Die können sich aber oft nicht selber präsentieren geschweige denn ne saubere formale Bewerbung schreiben.

    Denen zu zeigen wie sie ne Mauer bauen, sie das machen lassen unter Aufsicht und denen dann Mindestlohn bieten, klappt aber mit Einführungshürden für etliche. Auch wenn man nicht sofort 9 STunden ranklotzen muss, sondern erstmal halbtags lernt, die Belastung zu stemmen.

    Eingewisser Bodensatz bleibt jedoch immer.

    Was nicht klappt, sie vom Sofa in die Tischlerwerkstatt zu schicken, mit Beginn 5 Uhr und anschreien, wie dumm man doch ist. Daher erst Integration und AUfbau inkl. Führung. Aber das ist in unserer Gesellschaft nicht gewollt. Die sollen sich selber kümmern, was sie aber nicht schaffen.

  • ZweiPi


    Das klingt ja ganz gut. Frage mich aber warum das Amt ihn da noch nicht hingeschickt hat?

    Ich könnte mir vorstellen das Angeobt und "Nachfrage" einfach nicht zusammenpassen.

    Bei uns gibt es die "junge Arbeit" mit einem Patenprogramm, da bringt man schon einige Menschen auf einen vernünftigen Weg, aber ohne Eigeninititive geht halt nirgens was.

    Und da liegt halt oft der Hase im Pfeffer, wie man so schön sagt, wo kein Druck da kein Wille

  • Druck alleine bewirkt doch da eher das Gegenteil.

    Das ist ein schmaler Grad, das weiß ich schon, aber grundsätzlich zu behaupten ein gewisser Druck bringt nichts, oder gar dass er das Gegenteil bewirkt, geht mir da deutlich zu weit.

    Ich bin selber Ausbilder, hatte schon von fast allen möglichen Gesellschaftschichten Leute im Betrieb. Und ohne einen gewissen Druck geht bei den wenigsten was

  • Seh ich nicht unbedingt so. Druck ergibt sich aus der Arbeit selbst Qualität abzuliefern auch an Kunden z.B., weil man sonst im Wettbewerb in einen Nachteil gerät o.s., sollte auch in jederman(n)s Interesse sein, dem so weit wie möglich zu entsprechen. Man sollte eher versuchen die Motivation aufzurecht zu erhalten bzw. nicht zu zerstören. Ansonsten braucht es in der Zusammenarbeit halt ein paar Regeln, selbstverständliche und auch formulierte, vorgegebene.

    Wenn da jemand auf Angestelltenebene ohne Führungsfunktion intern noch extra Druck braucht, dann sollte er/sie sich Gedanken machen, ob man vielleicht in dem Bereich überhaupt richtig ist, wenn er nicht einen angemessen Anspruch an sich selbst mitbringt (wobei man natürlich auch mal bessere und schlechtere Tage hat, bzw. aus irgendwelchen Gründen mal vielleicht nicht immer 100%ig konzentriert ist, menschlich und wo gearbeitet wird passieren auch mal Fehler). Wenn das in dem Rahmen passt, was auch erst mal eine grundsätzliche Annahme ist, dass jeder die entsprechende Motivation mitbringt, dann ist zusätzlich Druck nicht unbedingt ein angebrachtes Führungsmittel. Druck als ein eher vorrangiges Führungsmittel wäre ein bisschen antiquiert (nur mal allgemein, hattest du auch nicht so geschrieben). Klar gibt es auch Mitarbeiter, die man vielleicht an ein gewisses Qualitätsniveau heranführen muss, Azubis, z.T. auch neue Mitarbeiter, aber da geht ja viel über lernen, manches bemerkt man selbst, für anderes benötigt es Hinweise bzw. ev. Anleitung zur Verbesserung.

    Wobei ich natürlich auch weiß, dass Vorgesetzte von ihren Vorgesetzten auch z.T. Druck kriegen, gerne z.B. in Form von Umsatzzielen, ob nun realistisch oder nicht.

  • The Gambia votes to reverse landmark ban on female genital mutilation
    Rights groups say proposed rollback of 2015 law will overturn women’s rights across the region as a whole.
    www.aljazeera.com

    Es gibt Rückschläge an vielen Fronten. Ich kann mir das gar nicht vorstellen. Gerade weil die Quote eher am sinken ist. Früher waren es 95% heute sind es "nur" noch 76% Sprich einem Viertel wurden die Schmerzen und zum Teil lebenslange Leiden erspart. Sad World, wo Männer aus "kulturellen Gründen" Frauenverstümmelung legalisieren.

  • Aber was willst mit einem/ einer machen, wenn lediglich unmotivierte Anwesenheit produziert wird und das auch noch widerwillig und unzuverlässig.?

    Kaum ein Arbeitgeber kann und will sich Software leisten, denn wenn jemand ständig für Aufsicht, Anleitung, Kontrolle und Nachkontrolle daneben gestellt werden muss, dann ist das einfach zu teuer und aufwändig. Da stellst am besten so etwas gleich gar nicht ein, wenn auch nur der geringste Verdacht in diese Richtung geht. Wodurch dann dieser harte Kern anderen praktisch dadurch mögliche Einstiegschancen mit versaut. Hier kann / könnte die Arbeitsvermittlung angreifen und helfen durch Vorauswahl und Aussieben und aktive Betreuung und vorab auch gezielte Werbung und finanzielle Unterstützung bei den Arbeitgebern und damit Risikominimierung für die noch hoffnungsvollen Menschen dieser Gruppe doch noch Jobs zu finden und auch behalten. Das ist aber Zeit- und arbeitsintensiv und das dazu nötige Personal nicht vorhanden beim Amt.

    Den harten Kern bekommst nur über den 5. Arbeitsmarkt = Arbeitsdienst/Zwangsarbeit und bei den ganz harten Fällen zusätzlich Kasernierung in eine einigermaßen brauchbare einfache Produktivität - dürfte auch nicht ganz einfach sein ;)

  • Das ist ein schmaler Grad, das weiß ich schon, aber grundsätzlich zu behaupten ein gewisser Druck bringt nichts, oder gar dass er das Gegenteil bewirkt, geht mir da deutlich zu weit.

    Ich bin selber Ausbilder, hatte schon von fast allen möglichen Gesellschaftschichten Leute im Betrieb. Und ohne einen gewissen Druck geht bei den wenigsten was

    Ausbilder erster Arbeitsmarkt?

  • Dann kapitulieren wir also und stecken diesen Personen das Bürgergeld in den Arsch!

    Stell dir vor, das ist in einem Sozialstaat so das es auch Menschen gibt die nur nehmen ;) Sei froh das du anscheinend nicht in der Situation bist, und hoffentlich nie in so eine Situation kommst, Sozialleistungen zu brauchen.

  • Stell dir vor, das ist in einem Sozialstaat so das es auch Menschen gibt die nur nehmen ;) Sei froh das du anscheinend nicht in der Situation bist, und hoffentlich nie in so eine Situation kommst, Sozialleistungen zu brauchen.

    Die waren bis zur SGB Reform meisten eh in der Sozialhilfe. Damals haben die Kommunen sich teilweise Ihres kompletten Sozialhilfeadels entledigt. Bürgergeld ist für die Herrschaften zu Ihrem Status damals immer noch eine schlechter Stellung

  • Stell dir vor, das ist in einem Sozialstaat so das es auch Menschen gibt die nur nehmen ;) Sei froh das du anscheinend nicht in der Situation bist, und hoffentlich nie in so eine Situation kommst, Sozialleistungen zu brauchen.

    Das so etwas mal passieren kann das man eventuell auch unverschuldet in eine Notlage gerät und man auf Sozialleistungen angewiesen ist, daran stört sich doch auch niemand wirklich. Wie du vollkommen richtig sagst, dafür ist der Sozialstaat ja auch da. Es geht doch viel mehr um die Motivation/Eigeninitiative der betroffenen Menschen eben aus dieser Lage wieder raus zu kommen .