Politische Landschaft Deutschland - bitte ohne persönliche Diskussion und Anfeindungen

  • Monopolymann

    Der Unmut wird auch noch größer werden wenn das die Woche über so weiter geht. Nur mal ein paar Beispiele:

    schon am ersten Tag der Aktionswoche brechen die Protestbauern vielerorts ihre eigenen Versprechen. Das löst bei vielen Menschen Empörung, Wut und Unverständnis aus. Viele fühlen sich unter Druck gesetzt.

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    Die Folgen des Bauernstreiks treffen angeblich nicht nur Arbeitnehmer im Berufsverkehr - auch Schüler sitzen in Schulbussen fest, Kranke kommen nicht zum Arzt und Klinikpersonal nicht zur Arbeit.

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    Er berichtet von einer Kollegin, die an einer Ortsdurchfahrt angehalten wurde. Sie habe sich als Ärztin ausgewiesen und sei durchgelassen worden. Auf die Frage, wie es mit Patienten aussehe, habe sie zur Antwort bekommen: „Ist ja kein Problem. Dialysepatienten lassen wir durch, andere nicht“. Das solle auch den ganzen Tag so bleiben, habe man ihr auf Nachfrage geantwortet.

    Hanefeld ist empört: „Um das mal ganz klar zu sagen: Das ist und bleibt kriminell und hat nichts mehr mit berechtigten Demonstrationen zu tun, die es parallel auch gibt. Wenn so etwas von den Behörden zugelassen wird und nicht sanktioniert wird, wäre das ein unfassbarer Vorgang.“

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    Eine X-Nutzerin, die nach eigenen Angaben in der Geburtshilfe arbeitet, schreibt: "So liebe Bauern, nur zur Info, bei uns geht gar nichts mehr. Kollegen stecken schon 15 km vor der Stadt fest. Es geht nicht vor und zurück, Schulbusse mit Kindern stehen bei der Kälte im Stau. Schmiert euch eure Rettungsgassen und Kontrollen sonst wo hin.“

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    „Ich lasse mir keinen Passierschein ausstellen. Ich werde dann umdrehen, meinen Arbeitgeber informieren, dass ich abgehalten werde zum Dienst zu erscheinen, anschließend Strafanzeige wegen Nötigung stellen. Ich hoffe meine Kollegen machen das genauso.“

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    „Jetzt platzt mir der Kragen“. „Kliniken stellen Mitarbeitern Passierscheine aus, die sie bei den protestierenden Bauern vorzeigen sollen, um durchgelassen zu werden? Bauern lesen persönliche Daten und entscheiden, wer in Deutschland wohin darf? Eine Branche, die weniger Steuern zahlt als sie Subventionen bekommt, regelt per Passierschein den deutschen Klinikbetrieb? Drehen jetzt alle komplett am (Traktor)Rad?“

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    Auch von der Elbbrücke bei Tangermünde in Sachsen-Anhalt wird berichtet, dass medizinisches Personal wegen der Blockaden nicht durchkommt. Dort blockieren Lkw-Fahrer und Spediteure die Flussquerung. Lars Leibenzeder, Hausarzt für Bundeswehrsoldaten in der Clausewitz-Kaserne in Burg, sagte der „Mitteldeutschen Zeitung“, er sei gegen 5 Uhr morgens nicht mehr durchgekommen. Er sei trotz Polizeibegleitung nicht durchgelassen worden.

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    Bei einem Brand in einer Schreinerei in Bayern hatten die Einsatzkräfte wegen der Bauernproteste Probleme, zum Unglücksort zu gelangen, weil protestierende Bauern mit ihren Traktoren Straßen blockierten, berichtete Kreisbrandrat Andreas Heiß der „TZ“.

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    https://www.focus.de/panorama/bauer…_259556970.html

  • Ah sorry! Aber genau das Futter, das ihr braucht!

    Warum "wir"?

    Es geht um den Rückhalt in der Bevölkerung für diese Proteste. Und dieser dürfte nunmal schwinden um so mehr Menschen durch diese Proteste in ihrem Leben gehindert werden. Ist ja bei der LG nicht anders gewesen. Und nur weil "die Bauern" vom Start weg erstmal großen Rückhalt haben, wird dieser nicht unbedingt ewig so bleiben, wenn die Proteste in dieser Form weiter gehen.

    Die Aktion mit Habeck und der Fähre hat ja auch schon ziemlich am Ansehen geschadet.

  • Ah sorry! Aber genau das Futter, das ihr braucht!

    Ich brauche weder Futter, noch den Bauernaufstand.

    Allerdings, man muss schon verstehen, dass die Bauern protestieren. Für die meisten sind Subventionen ein Hauptbestandteil des Einkommens. Im Durchschnitt erhielt jeder Betrieb 2021/22 knapp über 47.000€ (und, nebenbei, damit 32% mehr als 2019/20).

    Was gibt es schöneres, als von Geld zu leben, für das die Gemeinschaft der Steuerzahler gearbeitet hat? Ich würde davon auch nichts wieder abgeben wollen. Da wars schon ärgerlich, das die böse EU....ach, egal.

  • Es ist erschreckend wie manche Teile der Gesellschaft auf den Einfluss rechter Strömungen reagieren. Als wäre dies normal.

    Um das mal ein wenig auszuweiten. ( bin gerade gut drauf ) .

    Der Bahnstreik wohl ab Mittwoch. Die Lokführer gehören meines Wissens nach zu den best bezahlten im Transportgewerbe, ÖPNV lass ich mal aus. Die bekommen noch weniger.

    Meine Tochter studiert in Leipzig Lehramt. Sie macht nebenbei eine Unterrichtshilfe in xxxxx für DaZs Kinder. Sie ist auf die S-Bahn angewiesen um diesen Kindern zu helfen. Mit aller Macht wird dort genauso mit der Möglichkeit gespielt, größtmögliche Beeinträchtigungen zu erzielen, auf Kosten aller.

    Auch wenn man mich dafür jetzt verteufelt oder als Arschloch an den Pranger stellt, die Macht der Gewerkschaften hat in meinen Augen ein gewisses Mass überschritten.

    DaZs= Deutsch als Zweitsprache, Unterricht für Zugezogene

  • Also ich bekomme für heuer 1105 € weniger, insgesamt nur noch 3500 €. Hab aber nur eine Mutterkuhhaltung mit Kühen und Kälbern. Das geht drauf für Diesel, Tierarzt, Lohnunternehmen, etc. Nur durch Direktvermarktung verdiene ich was dazu. Wenn ich aber den „Gewinn“ durch meine Arbeitsstunden teile, komme ich auf einen Betrag, der sehr weit unter dem Mindestlohn liegt. Aber was soll ich machen, ich bin ein Dorfkind und mir macht es trotzdem Spaß. Genau wie den tausenden Landwirten, die 365 Tage im Jahr 2x täglich im Stall stehen und natürlich 24/7 für ihren Hof da sind. Darum finde ich die Neiddebatte unschön.

  • Also ich bekomme für heuer 1105 € weniger, insgesamt nur noch 3500 €. Hab aber nur eine Mutterkuhhaltung mit Kühen und Kälbern. Das geht drauf für Diesel, Tierarzt, Lohnunternehmen, etc. Nur durch Direktvermarktung verdiene ich was dazu. Wenn ich aber den „Gewinn“ durch meine Arbeitsstunden teile, komme ich auf einen Betrag, der sehr weit unter dem Mindestlohn liegt. Aber was soll ich machen, ich bin ein Dorfkind und mir macht es trotzdem Spaß. Genau wie den tausenden Landwirten, die 365 Tage im Jahr 2x täglich im Stall stehen und natürlich 24/7 für ihren Hof da sind. Darum finde ich die Neiddebatte unschön.

    Glaube mir, ich habe Respekt vor jedem Landwirt, meines wäre das nicht. Allerdings entscheidet man sich meist bewusst wofür, insofern zieht das 365/7/24 nicht so sehr. Wie du schreibst, macht es dir trotzdem Spaß. Es gibt auch Berufe und dann gibt es Berufungen. Für MICH wäre das nie etwas gewesen, aber mein Job, im Vertrieb, in der Finanzdienstleistung und im Energiesektor, den möchte sicher auch nicht jeder machen und ich würde auch ausreichend Gründe zum demonstrieren finden, wenn ich sehe, was uns die Bürokratie und Überreglementierung besonders in den letzten Jahren zusetzt. :pfeif:

  • Ich brauche weder Futter, noch den Bauernaufstand.

    Allerdings, man muss schon verstehen, dass die Bauern protestieren. Für die meisten sind Subventionen ein Hauptbestandteil des Einkommens. Im Durchschnitt erhielt jeder Betrieb 2021/22 knapp über 47.000€ (und, nebenbei, damit 32% mehr als 2019/20).

    Was gibt es schöneres, als von Geld zu leben, für das die Gemeinschaft der Steuerzahler gearbeitet hat? Ich würde davon auch nichts wieder abgeben wollen. Da wars schon ärgerlich, das die böse EU....ach, egal.

    Und immer wieder fangst du vorne an und kommst mit deinen Subventionen um die Ecke

    Gehts eigentlich noch ignoranter?


    Früher und da können mich fachleute gerne verbesseren hat einbauer nie mehr vieh gehalten wie er mit seinen eigenen land versorgen kann.

    Da hast du grundsätzlich recht

    Das mag nicht für jeden Betrieb gelten aber für die allermeisten bzw übers Jahr gesehen weitestgehend

    Früher war aber auch eine Zeit ohne Vorschriften, Auflagen und Kontrollen

    Die Milch wurde ungekühlt an die Straße gestellt

    Die Tiere wurden am Hof oder im gemeindlichen Schlachthaus geschlachtet, zerlegt und selbst vermaktet

    Tierwohl gab es nicht

    Der gute alte Baywasegen war der billigste Pachtgrund

    Und das allerwichtigste, die kleinen LW Betriebe kamen kaum um die runden obwohl 5 Leute mit 12 Kühen, 2 Schweinen und 10 Hühnern beschäftigt waren

    Die "großen" gab es in jeder Ortschaft, die sich Dienstleute anschaften, die sie ausbeuteten und ein Leben lang in einer alten kalten Kammer unterbrachten und mit Naturalien bezahlt haben

    Einmal editiert, zuletzt von 1543 (9. Januar 2024 um 06:24) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von 1543 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Wenn das echt und nicht gefaked ist finde ich das doch mal ne nette, kreative Idee. Viel kreativer als irgendwelche Kunstwerke zu besudeln oder Christbäume zu beschädigen.

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  • Glaube mir, ich habe Respekt vor jedem Landwirt, meines wäre das nicht. Allerdings entscheidet man sich meist bewusst wofür, insofern zieht das 365/7/24 nicht so sehr. Wie du schreibst, macht es dir trotzdem Spaß. Es gibt auch Berufe und dann gibt es Berufungen. Für MICH wäre das nie etwas gewesen, aber mein Job, im Vertrieb, in der Finanzdienstleistung und im Energiesektor, den möchte sicher auch nicht jeder machen und ich würde auch ausreichend Gründe zum demonstrieren finden, wenn ich sehe, was uns die Bürokratie und Überreglementierung besonders in den letzten Jahren zusetzt. :pfeif:

    Und trotzdem bleibt das 365/7/24 für Milchbauern als Standard. Ich kann mir vorstellen, dass es in vielen Jobs auch schwierig ist, aber nach Feierabend/Dienstschluss stimmt halt da die "Work-Life-Balance". Wochenendausflüge, Tagestrips und dergleichen sind hier nur äußerst schwer zu verwirklichen, weil sich die Stallarbeit nicht von alleine erledigt. Ich kenne viele, die das erste Mal in Urlaub gefahren sind, nachdem die Kinder groß genug für die Hofarbeit waren. Und selbst da schaltet man nie ab, weil die Gedanken daheim sind nach dem Motto: "Hoffentlich schaffen die das".

  • In Bezug auf den Bahnstreik ist Bayern bzw München mal wieder einen Schritt weiter. An einem Tag, an dem wegen Kälte, nur teils geräumten Radwegen und zu erwartender Bulldogs eh mehr Leute mit dem ÖPNV als mit dem Rad und Auto unterwegs sind und an dem wegen des Streiks generell mehr Leute ins Büro fahren, haben wir eine komplette Stammstreckensperrung in der Früh. So kann man sich auch auf die kommenden drei Tage besser einstellen und vorbereiten. Bravo

  • Wir haben doch alles schon X mal durch vom Anteil an Biogasbauern, Milch oder Fleischproduzenten

    Wieso sollen denn die wenigen hier drin die aus der Materie kommen oder nah dran sind immer wieder in Dauerschleife alles für jeden einzelnen wiederholen

    Frag google der wird dir sagen dass 9% der gesamten Fläche für Biogas verwendet werden

    Das kann man jetzt schlecht oder toll finden, klar kann man da über die Dieselrückerstattung streiten wie ober soviele Dinge, da sind auch viele Mischbetriebe dabei

    Der LW kriegt eh "nur" 50% der Steuer wieder, da sind die 9% der Biogasbauern leicht mit eingepreist

    Würde auch erwähnt das laut Bauernverband im abgelaufenen Geschäftsjahr 22/23 im Durchschnitt die Höfe einen Gewinn von 115 Tsd euro erwirtschaftet haben das ist ein Plus von 45 Prozent zum Vorjahr