Bundestagswahl 2021

  • Theoretisch natürlich der beste Weg, aber dann zerlegen ihn doch die Medien genau so

    Genau die Diskussion hab ich mit meiner Frau zu dem Thema auch 😉

    Ich glaube schon, wenn er von Anfang an vollumfänglich reinen Tisch gemacht und sich unmissverständlich von alldem distanziert und vor allem entschuldigt (!) hätte, wäre die Sache recht schnell erledigt gewesen. Durch seine Salamitaktik und sein halbgares Herumlavieren kommt jetzt jeden Tag irgendwas Neues heraus, weitere Mitschüler oder Lehrer melden sich, andere springen auf den Zug auf. Das hält die Sache am köcheln. Und macht Aiwanger immer unglaubwürdiger.


    Aber darf er nicht, vor allem insgeheim wie du schreibst, denken was er will? Solange er das als Politiker nicht öffentlich ausagiert ist das doch vollkommen wumpe was er insgeheim denkt. Das weiß man doch von niemandem.

    Klar, die Gedanken sind frei. Ich möchte aber nicht von einem stv. MP vertreten werden, der Holocaust-Witze reißt. Auch wenn er das vielleicht nur am Küchentisch tut.

    Einmal editiert, zuletzt von ice.bear#86 (31. August 2023 um 09:02) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von ice.bear#86 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Salamitaktik bei Vorfällen ist doch weit verbreitet, da gibt es unter Politikern und Managern genug 'Vorbilder'. Kaum einer stellt sich von Anfang an hin und sagt wie es genau war. Da wird immer nur das unumgängliche zugegeben.

  • Zum größten Teil ist Aiwangers Verhalten in dieser Sache mitschuldig an dem Aufblühen

    Zitat

    Deininger formulierte auch, was der bayerische Vize-Ministerpräsident und Freie-Wähler-Chef hätte tun und sagen können, um sich "jede Menge Ärger zu ersparen". Zum Beispiel der SZ auf ihre drei Anfragen zu der Flugblatt-Affäre gleich die Urheberschaft seines Bruders zu nennen.

    Deininger: "Dann wäre der Artikel nicht erschienen." Danach hätte er sich glaubhaft von seiner rechten Gesinnung in Jugendjahren distanzieren müssen, etwa so: "Ich schäme mich für diese Vergangenheit, aber ich habe sie hinter mir gelassen. Ich stehe mit dieser Staatsregierung dafür, dass Antisemitismus keinen Platz hat in Bayern und in Deutschland."

    https://www.t-online.de/nachrichten/de…schlimmer-.html

    Dass jetzt auch Aiwangers „Verteidiger und Beschützer“ aufmarschieren und mit lamentieren, relativieren und mehr oder weniger diskreditieren von „Anklängen“ beginnen und versuchen so die Sache abzuschwächen überrascht nicht und ist auch üblich, bläht das alles aber noch weiter auf. Auch wenn sie sicher mit einigem nicht unrecht haben und auch viel aufgebauscht wird und wurde, sie hauen bzw. versuchen es in dieselbe Kerbe zu hauen und machen das medial noch interessanter.

    Und Aiwanger hat zumindest in seinem Wirken als erwachsener Politiker ein stark konservatives Weltbild der Öffentlichkeit präsentiert und mit seinen letzten Kampfreden das mindestens bestärkt

  • Genau, Fischer war glaub ich schon 25 Jahre alt als er einen Polizisten verprügelte und auf ihm

    herumtrampelte. Und er stand auch als Politiker noch dazu.

    Hat ihm nie geschadet, im Gegenteil. Seine "Fans" verehren ihn und hängen heute noch an

    seinem Rockzipfel.

    Aiwanger kann machen was er will, diese Ehre wird ihm nie zuteil werden.

    Liegt vielleicht daran, dass Antisemitismus in Deutschland, wenn auch noch immer zu stark verbreitet, vom Großteil der Bevölkerung unmissverständlich abgelehnt wird. Deutschland hat sich "Nie Wieder" auf die Fahne geschrieben.

    Daher werden antisemitische Hetzschriften nunmal nicht mit Krawallen auf Demonstrationen gleichgesetzt.

  • Liegt vielleicht daran, dass Antisemitismus in Deutschland, wenn auch noch immer zu stark verbreitet, vom Großteil der Bevölkerung unmissverständlich abgelehnt wird. Deutschland hat sich "Nie Wieder" auf die Fahne geschrieben.

    Daher werden antisemitische Hetzschriften nunmal nicht mit Krawallen auf Demonstrationen gleichgesetzt.

    Da hast du allerdings Recht.

  • Aber darf er nicht, vor allem insgeheim wie du schreibst, denken was er will? Solange er das als Politiker nicht öffentlich ausagiert ist das doch vollkommen wumpe was er insgeheim denkt. Das weiß man doch von niemandem.

    Natürlich darf als letzte Instanz immer noch jeder denken was er will und das für sich behalten.

    Aber es ist eben auch ein leichtes jemandem ein "Gedankenverbrechen" zu unterstellen da man es ja nicht beweisen kann und muss.

    Perfekt als Instrument der Diskreditierung.

  • Wer Denunziation als etwas Normales empfindet, der hat nichts aus der eigenen Geschichte gelernt.

    Gibt es diese Denunziation in dem Berliner Melderegister so überhaupt?

    Ich lese da keine Denunziation über Menschen, deren Namen veröffentlicht wurden. Beim kurzen Überfliegen der Seite lese ich nahezu ausnahmslos Berichte über Aufkleber oder Graffitis mit rechtsextremen oder sexistischen Inhalten sowie Beleidigungen und Angriffe auf offener Straße von fremden Menschen.


    Da ist das Meldeportal der AfD, wo Schüler ihre Lehrer namentlich denunzieren sollen, schon ein ganz anderes Brett.

  • Ich glaube es geht nicht unbedingt um das, was er damals gemacht hat, sondern darum, wie er heute damit umgeht. Und das ist einfach unterirdisch schlecht und unglaubwürdig. Und das führt auch in Kombination mit Aussagen wie z. B. auf der Erding-Demo zu der Frage, ob er das, was er damals gedacht hat, heute auch noch insgeheim denkt.

    1543

    Es ist ja nicht so, daß der Herr Aiwanger irgendeine Reue zeigt oder inhaltlich die Sache aufklärt. Und wie ice.bear#86 schreibt, ist dessen Rhetorik und Aussagen in der Erding-Rede mehr als diskutabel. Er taugt maximal als Wirtshausminister an den Stammtischen. Das kommt bei seinem Klientel offensichtlich (Landkreis Landshut 😊) sehr gut an. Das ist aber keinesfalls zukunftsorientiert.

    Der Unterschied zu Joschka Fischer ist aber schon deutlich. Wäre er heute noch einmal 25 Jahre, er würde sich am Wald der Startbahn West ankleben. Da bin ich mir sicher.

    Dieses Festkleben ist auch vorbildlich, es ist Zivilcourage zum Schutz künftiger Generationen, findet beispielsweise die Solbach-Freise-Stiftung. Und wenn man an die Filbingers, Carstens, etc. pp. und sonstigen „Mitläufer“ in Verantwortung denkt, das Verhalten der Polizei zur damaligen Zeit, dann kann zumindest ich Verständnis für manches Handeln erkennen. Gleichwohl hat er zurück in die Gesellschaft gefunden, Gewalt abgeschworen, die Grünen regierungsfähig gemacht (NATO-Einsätze) und er steht damals wie heute für „nie wieder Faschismus“.

    Für was steht Aiwanger? Menschenfreund seit sieben Jahren, oder wie entstehen solche Witze?

    Externer Inhalt x.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.

    Ich finde es übrigens bezeichnend für die Chisser dieser Welt aus dem rechten Spectrum, für die weniger Herr Aiwanger und dessen Umgang mit der Sache eine Rolle spielt, als man lieber versucht im Speziellem die Süddeutsche Zeitung zu skandalisieren.

    Bei unserem Herrn Bundeskanzler in Abwesenheit bin ich über den Fortgang und das Ergebnis der Anzeige von Herrn di Masi gespannt. Ohne wenn und aber gehört das aufgeklärt und ggf. die Konsequenz gezogen.

  • Salamitaktik bei Vorfällen ist doch weit verbreitet, da gibt es unter Politikern und Managern genug 'Vorbilder'. Kaum einer stellt sich von Anfang an hin und sagt wie es genau war. Da wird immer nur das unumgängliche zugegeben.

    Genau und das ist das ätzende..... :puke:


    Wer Denunziation als etwas Normales empfindet, der hat nichts aus der eigenen Geschichte gelernt.

    Leider. Dabei gibt es Polizei und Gerichte, wenn Grenzen zur Strafbarkeit überschritten werden. Alles sonst ist eben erlaubt, auch wenn es mir nicht gefällt und ekelhaft ist. Ansonsten hat es den Hauch von Pranger und Lynchjustiz. Und ist auch nicht besser als die genannten Aktivitäten der AFD.

    Eine starke Demokratie muß eben auch abweichende Meinungen tolerieren, solange sie das Strafrecht nicht berühren.

    Einmal editiert, zuletzt von papabravo (31. August 2023 um 13:40) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von papabravo mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Denunziationen ist wirklich das Letzte!

    Information zu Menschenverachtenden Aktuonen, demokratiefeindlichen und kriminellen Sachverhalten weiterzugeben, würde ich nicht mit Denunziation gleichsetzen.

    Auch wenn unsere Demokratie nicht fehlerlos ist, missen möchte ich die nicht. Nur mal in die Welt schauen und dann ist unser Leben doch gar nicht so schlecht.

  • Aiwanger hat nochmal versucht sich zu entschuldigen mit den Worten, "Er bereue zutiefst, wenn er durch sein Verhalten in Bezug auf das in Rede stehende Pamphlet oder weitere Vorwürfe gegen ihn aus der Jugendzeit Gefühle verletzt habe".

    Von nem echten Faschisten oder Nazi würde man sowas normalerweise nie hören. Könnte man ihm sogar mal etwas zugutehalten.

    Andererseits steht in dem Artikel auch, dass er das Buch 'Mein Kampf' bei sich hatte zu Schulzeiten, lt. Aussage einer damaligen Mitschülerin. Wenn man jetzt annimmt, dass das so stimmt, denke ich, das es erst mal nicht verboten das Buch zu besitzen und zu lesen und wenn man vor hat sich mit den Inhalten auseinanderzusetzen aber wenn dann da noch die Witze über Juden und KZs sowie Hitlergrüße hinzukommen, dann könnte man den Eindruck gewinnen, dass da jemand ziemlich gut über Hitler informiert war und das besser als die meisten und ihm um so mehr bewusst gewesen sein muß, was er da macht und das vielleicht auch mit einer gewissen Überzeugung damals.


    https://www.n-tv.de/politik/Aiwang…le24364338.html