Fußball-Bundesliga 2019/2020

  • Mhm...

    Die wesentliche Achse in dem Jahr würde ich sehen in:

    Klopp-Hummels/Subotic - Gündogan - Kagawa - Lewandowski. Natürlich braucht man dann zu dem Gerüst noch weitere. So Blinde wie Kehl, Perisic, Götze, Bender, Weidenfeller, Pisczek, Kuba & Co. sind da dann sicherlich hilfreich. Aber man kann da schon reindeuten, dass aus der damaligen Rekordmannschaft mit Hummels, Lewandowski, Götze 3 von den Bayern gekauft wurden und auch Gündogan und Kagawa zu europäischen Schwergewichten gewechselt sind. Schmelzer Pisczek sind/waren ja immer noch lange in Dortmund, die großen Erfolge feiern sie aber nicht mehr, obwohl sie doch alles geben, weil richtiger Verein. Oder ist es doch die Qualität der Nebenleute, die eher nachgelassen hat? Schwierig...

    Nochmal: natürlich macht Bayern gute Arbeit. Die Bundesliga haben sie gewonnen. Jetzt sollten irgendwie Lösungen gefunden werden, das Produkt Bundesliga wieder interessant zu machen. Ansonsten gehen die Einnahmen daraus irgendwann total in den Keller...

  • Dortmund hat einfach nicht den Ruf von Real, Bayern, PSG, Manchester usw. Ein Spieler, der glaubt erstklassig zu sein, wird sich also niemals damit zufrieden geben in Dortmund zu spielen.

    Ein Profifußballer kann etwa 10 Jahre auf ganz hohem Niveau spielen und er muss in dieser Zeit das Geld verdienen, dass er für den Rest seines Lebens braucht. Man kann da über Ungerechttigkeiten hin oder her diskutieren, oder darüber, dass eine Pflegekraft in 50 Berufsjahren nur einen kleinen Bruchteil dessen bekommt, was einer dieser Kicker erhält, aber das ist völlig egal. Der Markt ist so, wie er ist und man kann doch keinem einen Vorwurf daraus machen, wenn er versucht, das beste daraus zu machen.

    Eine tatsächliche Identifikation mit einem Verein ist im Profisport doch eher die Ausnahme. Was einen hält, ist das Geld, wobei ich dem ein oder anderen sogar glaube, dass es egal ist, ob er 15 oder 20 Millionen pro Jahr verdient. In einem "normalen" Beruf, Wo man sich mit Dingen wie Fahrtweg zur Arbeit, Arbeitszeit, Urlaubsanspruch, usw. auseinandersetzen mag, da gibt es sicherlich die Zufriedenheit und Identifikation zum Arbeitgeber und mancher überlegt tatsächlich, ob es sich lohnt für 1.000 € mehr im Monat schlechtere Arbeitszeiten, einen Umzug oder längere Fahrzeiten in Kauf zu nehmen, aber im Profifußball zählt nur der Profit und an dieser Schraube hat Bayern in Deutschland ganz erheblich und international zumindest nicht ganz unbedeutend mitgedreht.

  • Und genau das ist das was Hoeneß kritisierte.. Das Dortmund Spieler kauft um sie später für mehr Geld zu verkaufen. Und genau das ist der Grund warum Dortmund seit 8 Jahren hinter Bayern ist.

    Das ist zu einfach. Der BVB hat doch einfach die finanziellen Mittel nicht um mitzuhalten. 2011-12 war eine Ausnahmesituation mit einem fabelhaften Trainer Klopp, der ein Pressing- und Umschaltfußball in die Liga gebracht hat, wie man sie bisher noch nicht kannte. Dazu eine eingeschworene Mannschaft und es hat zwei Jahre lang funktioniert und dann war Klopp auch gewissermaßen entschlüsselt. Der Erfolg in Liverpool kam dann auch erst, als er massig Geld zur Verfügung hatte.

    Solche "Fußballmärchen" kann man schwer planen. Inzwischen hat sich der BVB immerhin eine Struktur erschaffen mit der man konstant in der CL dabei ist und wenn alles zusammenpasst vielleicht mal über den Titel reden kann. Nebenbei verdient man damit gutes Geld und man hat europaweit den Ruf, dass man eine gute Adresse und ein gutes Sprungbrett für junge Spieler ist. Und möglicherweise sind die Bayern deswegen ein wenig neidisch, weil sie bei Sancho, Bellingham, etc.. mehrfach den kürzeren gezogen haben.

  • aber ist es das Problem der Bayern, dass der BVB die AG Millionen verbrannt hat?

    Natürlich nicht, aber die Bayern und insbesondere Hoeneß beschwerten sich doch in regelmäßigen Abständen über die zu schwache Konkurrenz oder direkt über den BVB.

    Dabei sollte man in München doch froh sein, dass die Dortmunder diese Fehler gemacht haben in der Vergangenheit. Und ich finde es sowieso absurd, wenn Funktionäre anderer Vereine sich über die geschäftlichen Entscheidungen von Dortmund oder wem auch immer beschweren, so lange die nicht den eigenen Club direkt betreffen.

    Würde Matteschitz auf einmal sagen, wir holen uns den Alaba und zahlen dem 20 Mio an Gehalt, würde es ganz sicher Herrn Hoeneß so gar nicht in den Kram passen. Daher sollte man in seinem eigenen Verein die bestmögliche Arbeit machen und sich darüber freuen, dass das ausreicht, um die sportlichen Ziele zu erreichen. Ich finde es oberlehrerhaft, wenn man sich die Belange anderer Clubs einmischt, deren Arbeit man nur aus der Ferne beurteilen kann.

    Man stelle sich mal vor, der Manager von Real Madrid würde Hoeneß erzählen, was er alles hätte machen müssen, um die CL häufiger zu gewinnen. Der würde den hochkant rauswerfen oder am Telefon direkt auflegen.

  • Als Werder- und Union-Sympathisant ist das auf der einen Seite toll auf der anderen nicht. Aber er ist bei einem Club gelandet, den ich mag, das ist schon mal schön.

  • Ich glaube, mit Max Kruse hat Union einen richtig guten Fang gemacht.

    Das wird so Mega klappen:thumbup::)

    Langsam, langsam. Noch ist nicht ein Spiel gespielt;)

    Hier wird am Ende auf den bisherigen Stil von Union eingegangen. Viele hohe Bälle, spielerisch jetzt nicht so viele Lösungen. Da bringt dir ein Kruse wenig wenn die Bälle nur nach dem alten Motto "hoch und weit bringt Sicherheit" über ihn drüber fliegen. Zusammen mit einem Leuchtturm vorne drin könnte es dann vielleicht passen. Oder Fischer ändert den Spielstil.

    Das wird auf jeden Fall interessant. Und Hut ab vor Kruse sich so eine Aufgabe auszusuchen und nicht auf Nummer sicher zu gehen.

  • ....oder Fischer ändert den Spielstil.

    Ich würde mal sagen Union hat das erste Jahr gut gemeistert und der Spielstil war dafür genau der Richtige. Jahr zwei in Liga 1 wird wieder eine ganz neue Herausforderung und das Spiel der Eisernen muß ergänzt werden, um auch weiterhin im Haifischbecken- Bundesliga bestehen zu können. Mit Kruse an Board kann das gelingen. Union kann sich freuen, dass man solche Spieler für sich begeistern kann. Der Club hat schließlich auch etwas zu bieten und dieses Selbstvertrauen können die Köpenicker ruhig vor sich hertragen.

    Bin gespannt wie sich der Club weiter schlägt. Ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich ihnen fest die Daumen drücke. Das war bei anderen Aufsteigern, wie z.B. Paderborn, nie so.

  • Man kann Ulis Vergangenheit ruhen lassen (oder halt nicht) und seine aktuellen Äußerungen diskutieren und kritisieren, ist doch kein Problem.

    Ändert aber nichts an der Tatsache dass nicht der FCB am relativen Mißerfolg seiner nationalen Konkurrenten schuld ist.

  • Sagt ja auch keiner, dass die Bayern daran schuld sind. Natürlich waren in Dortmund nicht alle Management-Entscheidungen richtig, das sind sie aber an keinem Standort. Und von den handelnden Personen, die die AG damals fast vor die Wand gefahren haben, ist keiner mehr in Amt und Würden. Man muss ja Watzke und Co. nicht mögen, aber seitdem er am Ruder ist, kann man dem BVB im finanziellen Bereich nichts anderes als Solidität nachrufen. Keine Harakiri-Aktionen, fast jedes Jahr Gewinn ausgewiesen, Stadion inzwischen komplett abbezahlt, etc..

    Verstehe auch überhaupt nicht den Grund und den Zeitpunkt der Pöbeleien. Man hat das Double eingefahren, man hat in der CL gute Chancen - da kann man sich doch eigentlich zurücklehnen und mit der Zigarre im Mund genüßlich die Konkurrenz anschauen. Es gibt neben schlechten Verlierern auch schlechte Gewinner.

    Oder muss man ablenken, weil es bei den Neuzugängen stockt und Alaba und Thiago doch kein so großes Interesse an einer Verlängerung haben?

  • Man kann Ulis Vergangenheit ruhen lassen (oder halt nicht)

    Nimmt man die Äußerungen in Richtung Alaba, das die letzte Million nicht so wichtig ist, wirkt das aufgrund seiner Vergangenheit aber schon, nunja, etwas skurril...

    Und die BVB-Nummer ist halt auch irgendwie überflüssig. Jeder Club hat seine Philiosophie, und das hat Zorc dann auch relativ nüchtern kommentiert das es sich mit dem Geld der Bayern eben anders machen lässt. Die holen dann eben einen Sané mit seinen Gehaltsforderungen. Sowas kann der BVB eben nicht zahlen, und so muss man sich klar darüber sein das so Leute wie Sancho eben dann gehen weil woanders dieses Geld eben gezahlt wird. Eigentlich nix überraschendes, gerade im Fussball-Kosmos.

  • warum reibt ihr euch den so an der Äußerung von Hoeneß? Er hat mit dem Inhalt recht, ob er es sagen muss oder nicht...

    Halland ist muss sich ja nicht mal eine Wohnung suchen, der ist ja quasi nächste Saison schon entweder bei Real, Barca oder Bayern

  • Mal abgesehen davon, dass die Zwischenrufe vom Uli mittlerweile von der Seitenauslinie kommen, so meine ich mich erinnern zu können, dass gerade er jemand war, der darauf hingewiesen hat, wie wichtig ein oder zwei weitere Clubs in Deutschland wären, die eine ernsthafte, nationale Konkurrenz für die Bayern wären, um dauerhaft diesem Stresstest ausgesetzt zu sein, den man benötigt, um auch international besser gewappnet zu sein. In diese Richtung verstehe ich auch seine Kritik am BVB.

  • Nimmt man die Äußerungen in Richtung Alaba, das die letzte Million nicht so wichtig ist, wirkt das aufgrund seiner Vergangenheit aber schon, nunja, etwas skurril...

    Wobei ich nicht glaube, dass es da bei Hoeneß um die "letzte Million" ging, sondern dass da einfach ein Spielsüchtiger die Kontrolle verloren hat.

    Trotzdem war Hoeneß zu Recht im Gefängnis, das sage ich auch als Hoeneß-Fan, da gab es in meinen Augen einfach keine Alternative.

  • Evtl. müsste dann die nationale Konkurrenz aber auch wachsen/entstehen lassen... natürlich ist die Frage, inwieweit dies überhaupt möglich ist, wenn die ausländischen Topclubs auch mitbuhlen...

    Aber mal rein aus Gedächtnis:

    Leverkusen CL-Finale 2002: Lucio, Ballack, Ze Roberto, (Butt)... => bei Bayern gelandet

    Bremen`s gute Zeiten: Pizarro, Frings, Ismael, Borowski => bei Bayern gelandet

    Dortmunder Meisterjahre: Hummels, Lewandowski, Götze => bei Bayern gelandet

    Natürlich ist die Frage, inwieweit die bei ihren jeweiligen Clubs geblieben wären oder erst über Umwege bei Bayern waren. Aber: sobald irgendwo ein zartes Pflänzchen entsteht, kommt Bayern und walzt es platt. Dies soll übrigens keinesfalls heißen, dass die Bayern diese Spieler nur kaufen, um die Gegner zu schwächen. Die sind halt aufgrund der relativen Schwäche der Konkurrenz günstiger (und sicherer), als vergleichbare Qualität aus dem Ausland/von anderen Topclubs. Aber damit sorgt man eben auch dafür, dass die Konkurrenz nicht entsteht und entstehen kann.

    Der Vorwurf an die nationale Konkurrenz finde ich genial. Zumal dann 2 Wochen später bei der TV-Geld Verteilung wieder das Argument kommt: wir können nix abgeben, weil wir doch international konkurrenzfähig bleiben müssen. So wichtig scheint die nationale Konkurrenz also doch nicht zu sein.

  • Du beantwortest dir doch die Frage schon selber. Die besagten Spieler wären so oder so nicht in Leverkusen geblieben. Außerdem ist der FCB der Club, der die BL entscheidend aufwertet. Das ist Milliarden wert, von denen letztendlich alle profitieren. Da ist es mit einem Blick auf die TV- Gelder nicht getan.

    Ich finde der BVB ist schon auf dem richtigen Weg, auch wenn dieser nicht geradlinig verläuft. Favres Offensivspiel ist sehr überzeugend und reicht für die Liga, außer für Bayern. Nur wehe man verliert den Ball in der Vorwärtsbewegung, dann klingelt es hinten. Da muss der gute Lucien eine Antwort finden, denn außen ist der BVB defensiv schlecht aufgestellt. Die kommen nicht rechtzeitig zurück, spielen zudem ohne Absicherung und dann kann da ne ganze Armee durchstoßen.