MEMMINGEN VS BAYREUTH
Zweimal standen sich die Indians und die Tigers bereits in dieser Saison gegenüber. Am zweiten Spieltag unterlag man Memmingen zu Hause nach zwischenzeitlichem 2:6 und toller Aufholjagd mit 5:6. Das Rückspiel am 10. November am Hühnerberg war dann weitaus offener. Die gezählte Torschuss-Statistik Memmingens ist ein wenig merkwürdig und dem Spielverlauf definitiv nicht gerecht geworden – was auch immer dort gezählt wurde – das Torschussverhältnis lag niemals bei 42:16 zu Gunsten der Indians – so schlecht war Leon Meder definitiv nicht. In einem ausgeglichenen ersten Drittel war es dann in der 16. Minute Andree Hult, der von der Seite ins Drittel fuhr, zu lange nicht angegriffen wurde und zum 0:1 abschließen konnte. Einen harmlosen Schuss von Milan Pfalzer ließ dann Kai Kristian in der 23. Minute nach vorne prallen und so hatte es Bräuner nicht schwer, die Scheibe im fast leeren Tor der Tigers zum mittlerweile verdienten Ausgleich unter zu bringen. In Minute 31 gingen die Tigers dann nach feiner Vorarbeit von Stach und Hult in Form von Tomas Schmidt, der aus kurzer Distanz zentral einnetzen konnte erneut in Führung – 1:2. Im letzten Drittel gelang den Indians nach Scheibenverlust von Thomas Nuss in der 47. Minute durch Matej Pekr bei einem 2 auf 1 Konter der Ausgleich zum 2:2. 6 Minuten vor dem Ende gingen die Indianer dann erstmal in Führung: In Überzahl hebelte man die Bayreuther Box mit drei schnellen Pässen exzellent aus und der Ex-Tiger Dominik Meisinger hatte keine Mühe den 3:2-Führungstreffer zu erzielen. Bereits zwei Minuten vor dem Ende ging Trainer Rich Chernomaz dann „All-Inn“, als sich der Ex-Bayreuther „Kiste“ Kasten eine Strafe einhandelte. Im folgenden Powerplay dauerte es 48 Sekunden, ehe erneut Tomas Schmidt mit einem schönen Onetimer von der blauen Linie den umjubelten Ausgleich für die Tigers erzielen konnte. In der Verlängerung erzielte dann Homjakovs nach 39 Sekunden, nachdem die Übergabe der drei Bayreuther nicht gut gelungen war und Stach dem Antritt von Homjakovs nicht mehr folgen konnte, den 4:3-Endstand.
Ganz eng liegen die Tigers und die Indians in der Tabelle beieinander: Beide Teams mit 59 Punkten – die Tigers dabei noch ein Spiel weniger, als Memmingen. Die Allgäuer haben zwar 12 Tore mehr geschossen, als die Oberfranken, dabei aber auch 26 Gegentreffer mehr hinnehmen müssen. Im Powerplay liegen die Indians mit sehr guten 27,8% an Rang 4 der Tabelle, das Penaltykilling ist mit 69,4% aber das schlechteste der gesamten Liga. Die Scoringeffektivität liegt in Memmingen bei 12.02%, was Rang 7 bedeutet. Mit nur 8 Strafminuten pro Spiel ist Memmingen aber das zweit-fairste Team der gesamten Liga.
Die interne Scoringtabelle führt Matej Pekr mit 55 Punkten (29 Tore, 26 Assists) aus 32 Spielen souverän an. Dahinter steht Edgars Homjakovs mit 47 Punkten (18 Tore, 29 Assists) aus 32 Spielen. Auf Rang drei liegt mit Linus Svedlund der dritte Kontingentspieler mit starken 38 Punkten (3 Tore, 35 Assists) aus 31 Spielen – und das als Verteidiger. Die drei „Ausländer also wie bei den Tigers ganz vorn mit 140 Punkten aus 95 Spielen (1,47 Punkte pro Spiel). Stach, Elo und Hult kommen zusammen auf 162 Punkte aus 89 Spielen (1,82 Punkte pro Spiel). Auf Rang 4 steht Fominych und der Ex-Bayreuther Tobi Meier mit 28 Punkten (15 Tore, 13 Assists) und (9 Tore, 19 Assists), Dominik Meisinger und Robert Peleikis (beide ebenfalls Ex-Bayreuther) stehen bei 26 Punkten (17 Tore, 9 Assists) und (3 Tore, 23 Assists). Weiter geht es in der Scorerliste mit den nächsten Ex-Tigers Christopher Kasten mit 19 Punkten (4 Tore, 15 Assists) und Marcus „Speedy“ Marsall mit 15 Punkten (10 Tore, 5 Assists). In Summe ist Memmingen hier deutlich breiter aufgestellt und weniger abhängig von einer Reihe. 14 Spieler der Allgäuer haben zweistellige Scorerwerte – bei den Tigers sind dies nur 10 Spieler.
Das beste Powerplay der Liga trifft auf das schlechteste Penaltykilling der Liga. Man darf gespannt sein, ob Memmingen Strafen vermeiden kann und weiter bei den nur 8 Strafminuten pro Spiel bleiben wird. Oder schwingt das Pendel auf Grund der vielen Strafen der Tigers (14,4 Minuten pro Spiel) und dem guten Powerplay der Indians auf die Seite der Allgäuer? Die durchschnittlich 2109-Heimzuschauer – und damit Rang 1 in der Tabelle – werden ordentlich Rabatz machen und ihre Farben kräftig unterstützen. Kann unser erster Block nach einer Auszeit im Spiel gegen Garmisch am Freitag wieder scoren? Sind hier die Akkus wegen der geringeren Eiszeit wieder etwas aufgeladen? Kann unser starker dritter Block wieder Akzente setzen? Ist unser zweiter Block wieder in der Lage Tore zu erzielen? Es muss vieles passen, um aus Memmingen Punkte mit an den Main zu nehmen. Aus den letzten 10 Spielen konnte Memmingen 7 Spiele gewinnen, drei Niederlagen musste man erst in der Verlängerung hinnehmen. Aber es waren fast immer sehr knappe Ergebnisse und im letzten Spiel lag man gegen den Tabellenletzten aus Stuttgart bis zur 45. Minute mit 1:4 im Rückstand, ehe 6 Tore in den letzten 15 Minuten die Entscheidung zu Gunsten der Indians brachte – das sollte man gegen die Tigers tunlichst besser machen. Unser Tipp: diesmal gehen die Tigers nach der Verlängerung als Sieger vom Eis.