Corona im Wirtschaftsleben

  • Zugegeben das Beispiel ist auch nicht wirklich hilfreich...

    Kenne mich an der Loisach nicht so aus, aber wäre das nicht praktisch?

    Scheint ja bei einigen wieder schwer in Mode zu kommen alternative Mittel zur Diskussion zur Anwendung zu bringen.

  • Wenn man unbedingt neue Schuhe oder Elektrogeräte braucht, dann kann man die auch ganz gut im Versandhandel bestellen.

    Also da gehe ich bei uns in den V-Markt da bekomme ich Elektrogeräte, Schuhe, Spielzeug, Auto und Fahrrad-Zubehör, Bekleidung, Haushaltswaren, Tiernahrung, Kosmetische Produkte, Schreibwaren und sogar Lebensmittel.

    Alles was man zum Leben braucht!

    Also kann mir der Einzelhandel egal sein.

  • Klar. Wer braucht schon Läden und Gaststätten in den Innenstädten. Kaufen wir im Internet und in Megastores.

    Das ist jetzt aber keine neue Entwicklung durch die Corona-Maßnahmen. Schau dir nur mal an wie oft Karstadt in den letzten Jahren kurz vor der pleite war. Das Konzept "Einkaufsinnenstadt", wie es Jahrzehnte funktionierte, hat sich einfach überlebt. Auch ganz ohne Corona.

  • Das ist jetzt aber keine neue Entwicklung durch die Corona-Maßnahmen. Schau dir nur mal an wie oft Karstadt in den letzten Jahren kurz vor der pleite war. Das Konzept "Einkaufsinnenstadt", wie es Jahrzehnte funktionierte, hat sich einfach überlebt. Auch ganz ohne Corona.

    Corona wirkt da dann eher noch als Beschleuniger bzw. legt die Probleme offen. Wie in der Bildung, auch da gab es schon immer soziale Ungerechtigkeit und abgehängte Schüler und ein selektives Bildungssystem. Das ist auch keine neue Entwicklung.

  • Das ist jetzt aber keine neue Entwicklung durch die Corona-Maßnahmen. Schau dir nur mal an wie oft Karstadt in den letzten Jahren kurz vor der pleite war. Das Konzept "Einkaufsinnenstadt", wie es Jahrzehnte funktionierte, hat sich einfach überlebt. Auch ganz ohne Corona.

    Das stimmt so nicht unbedingt... Viele Läden in den Städten spezialisieren sich aber eher und sind mehr Dienstleister geworden. Laufschuhe die vor Ort mit einer Hochgeschwindigkeitskamera beim Joggen im Land kontrolliert werden ob sie passen, mehr Hörakustiker, mehr Ärzte. Dinge, die man halt nicht unbedingt gleich passend im Internet bestellen kann.

  • Das stimmt so nicht unbedingt... Viele Läden in den Städten spezialisieren sich aber eher und sind mehr Dienstleister geworden. Laufschuhe die vor Ort mit einer Hochgeschwindigkeitskamera beim Joggen im Land kontrolliert werden ob sie passen, mehr Hörakustiker, mehr Ärzte. Dinge, die man halt nicht unbedingt gleich passend im Internet bestellen kann.

    Bestreite ich ja auch nicht. Dennoch geht der Trend klar Richtung Stadtrand-Megastores und eben das Internet. Ist einfach so - und wer sich nicht anpasst, der verschwindet über kurz oder lang. Corona beschleunigt das, die Entwicklung in die Richtung war jedoch vorher schon klar zu sehen - und für bspw. Karstadt und ebenso für viele kleine Händler auch klar zu spüren. Während sich Karstadt aus immer mehr Innenstädten zurückzieht entstehen an den Stadträndern so Sachen wie der Weserpark in Bremen. Kostenloses parken, riesige Warenangebote zu günstigen Preisen etc. Muss man nicht mögen, ist aber die Realität.

  • Das stimmt so nicht unbedingt... Viele Läden in den Städten spezialisieren sich aber eher und sind mehr Dienstleister geworden. Laufschuhe die vor Ort mit einer Hochgeschwindigkeitskamera beim Joggen im Land kontrolliert werden ob sie passen, mehr Hörakustiker, mehr Ärzte. Dinge, die man halt nicht unbedingt gleich passend im Internet bestellen kann.

    Hörakustiker und Ärzte sind aber nicht unbedingt Einzelhandel.

    Und was halt auch eine Schwäche im Einzelhandel ist/war, und zwar auch schon vor Corona, das Angebot ist beschränkt (auch ein Stück verständlich, man hat nicht unendlich Lagerplatz, es ist gebundenes Kapital, dass sich auch nicht immer verkauft und dann unter Wert verkauft werden muss um das Lager zu leeren), gerade bei Kleidung und Schuhen muss dann schon öfters die passende Größe, Farbe Modell etc... bestellt werden.

    Dann lieber selber bestellen, ist oft günstinger, man muss nicht nochmal ins Geschäft, man bekommt nicht im Laden was anderes aufgeschwätzt, weil das Gewünschte nicht auf Lager ist, es wird nicht unangenehm, weil man den bestellten Artikel dann doch nicht kauft, man kann den Artikel länger anprobieren usw.....

    Wenn man also keine Hochgeschwindigkeitskamera oder eine andere spezielle Beratung braucht (die man z.T. heute auch schon online bekommen kann), dann hat der Online-Handel einfach seine Vorteile.

    Das Bessere ist des Guten Tod.

  • Und was halt auch eine Schwäche im Einzelhandel ist/war, und zwar auch schon vor Corona, das Angebot ist beschränkt (auch ein Stück verständlich, man hat nicht unendlich Lagerplatz, es ist gebundenes Kapital, dass sich auch nicht immer verkauft und dann unter Wert verkauft werden muss um das Lager zu leeren), gerade bei Kleidung und Schuhen muss dann schon öfters die passende Größe, Farbe Modell etc... bestellt werden.

    Es kommen halt viele Faktoren zusammen und an die Oberfläche. Gerade im Mode- und Bekleidungshandel hat sich ja schon immer unsere Überflussgesellschaft manifestiert. 40% der Kleidung wird selten oder nie getragen, Primark mit der zum Geschäftsmodell erkorenen "Wegwerf-Mode", das ist überhaupt nicht nachhaltig und Corona und die Lockdowns haben jetzt gezeigt, dass die allermeisten trotzdem noch genug zum Anziehen haben.

  • Ich hoffe hier sogar, naiv wie ich bin, dass viele nach der Pandemie erst Recht wieder beim Einzelhandel und nicht bei Amazon und Co kaufen.

    Sozusagen als Rückbesinnung auf die "gute" alte Zeit...

  • Dann lieber selber bestellen, ist oft günstinger, man muss nicht nochmal ins Geschäft, man bekommt nicht im Laden was anderes aufgeschwätzt, weil das Gewünschte nicht auf Lager ist, es wird nicht unangenehm, weil man den bestellten Artikel dann doch nicht kauft, man kann den Artikel länger anprobieren usw.....

    Wenn man will das die Innenstädte weiter sterben, ja dann lieber alles online bestellen, selbst Schuhe.

    Das Problem ist, es gibt schon jetzt viel weniger offene Stellen, als Arbeitslose in diesem Land.

    Da kann man sich noch mehr kaum leisten. Vorallem jetzt nicht, nach dem was das alles gekostet hat und noch kosten wird.

    Sicher, das Sterben der Innenstädte ist schon seit langem im Gang, aber es wird ja nicht besser, wenn es sich jetzt um schneller vollzieht.

  • Es kommen halt viele Faktoren zusammen und an die Oberfläche. Gerade im Mode- und Bekleidungshandel hat sich ja schon immer unsere Überflussgesellschaft manifestiert. 40% der Kleidung wird selten oder nie getragen, Primark mit der zum Geschäftsmodell erkorenen "Wegwerf-Mode", das ist überhaupt nicht nachhaltig und Corona und die Lockdowns haben jetzt gezeigt, dass die allermeisten trotzdem noch genug zum Anziehen haben.

    So hart es klingt, auch weil Arbeitsplätze daran hängen, aber vielleicht ist es (ökologisch) besser, wenn jetzt das eine oder andere Geschäftsmodell untergeht.

    Und was mich betrifft, ich kann wirklich sagen, wie sehr mir jetzt in der Corona-Krise nochmal bewusst wurde, was wirklich wichtig, und wieiviel verzichtbar ist.

    Und mir geht es ja nicht alleine so.

  • Wenn man will das die Innenstädte weiter sterben, ja dann lieber alles online bestellen, selbst Schuhe.

    Das Problem ist, es gibt schon jetzt viel weniger offene Stellen, als Arbeitslose in diesem Land.

    Da kann man sich noch mehr kaum leisten. Vorallem jetzt nicht, nach dem was das alles gekostet hat und noch kosten wird.

    Sicher, das Sterben der Innenstädte ist schon seit langem im Gang, aber es wird ja nicht besser, wenn es sich jetzt um schneller vollzieht.

    Im gegen Zug werden aber auch neue Arbeitsplätze im Bereich Online-Handel und der dafür nötigen Infrastruktur geschaffen.

  • Im gegen Zug werden aber auch neue Arbeitsplätze im Bereich Online-Handel und der dafür nötigen Infrastruktur geschaffen.

    Klar, wie die allseits beliebten Jobs, wo selbst der Mindeslohn noch umgangen wird. Wo man dann als "Schein"-Soloselbstständiger, wohnend im Zustellwagen, die Pakete ausliefern darf.

    Oder im Verteilerzentrum bei Amazon.

    Ich glaube da ist ein Job, in einem Geschäft in Innenstadtlage, doch weitaus attraktiver. ;)

  • Wenn man will das die Innenstädte weiter sterben, ja dann lieber alles online bestellen, selbst Schuhe.

    Das Problem ist, es gibt schon jetzt viel weniger offene Stellen, als Arbeitslose in diesem Land.

    Da kann man sich noch mehr kaum leisten. Vorallem jetzt nicht, nach dem was das alles gekostet hat und noch kosten wird.

    Sicher, das Sterben der Innenstädte ist schon seit langem im Gang, aber es wird ja nicht besser, wenn es sich jetzt um schneller vollzieht.

    Dem würde ich ganz klar widersprechen. Es gibt genug Stellen, aber die Arbeitslosen passen nicht auf die Stelle. In der IT oder in der Pflege werden z.B.händeringend gute Leute gesucht. Die Job-Landschaft hat sich rasant verändert und nicht jeder schafft es sich daran anzupassen. Aber deswegen kann ich doch irgendwelche Geschäftsmodelle aufrecht erhalten, die sich nicht mehr rentieren. Das wird auch noch weiter gehen. Menschen an der Supermarkt-Kasse sind im Prinzip auch überflüssig, da wo es das gibt bin ich mit Self-Checkout oft schneller. Die Digitalisierung wird die Berufswelt weiter radikal verändern, aber das kann man weder zurückdrehen noch Corona anlasten. Früher gab es in jeder Firma den Pförtner, die Leute am Abend mit immer den gleichen Handgriffen. Ob das bessere Jobs waren? Das ist übrigens auch eine große Herausforderung in der Digitalisierung nicht zu viele Leute abzuhängen.

  • Im gegen Zug werden aber auch neue Arbeitsplätze im Bereich Online-Handel und der dafür nötigen Infrastruktur geschaffen.

    das ist aber ein absolutes Verlustgeschäft, was Arbeitsplätze anbetrifft, dazu Niedriglohnsektor, Mini-Gewerbesteuern wenn überhaupt. Es gibt hier schon Städte, die sagen dankend ab, wenn Amazon ins Gewerbegebiet will.

  • Klar, wie die allseits beliebten Jobs, wo selbst der Mindeslohn noch umgangen wird. Wo man dann als "Schein"-Soloselbstständiger, wohnend im Zustellwagen, die Pakete ausliefern darf.

    Oder im Verteilerzentrum bei Amazon.

    Ich glaube da ist ein Job, in einem Geschäft in Innenstadtlage, doch weitaus attraktiver. ;)

    Da hast du sicher nicht unrecht.

    Nur muss dann der Einzelhandel in der Innenstadt dem Kunden auch wirklich einen Mehrwert bieten, aus reiner Nächstenliebe werden nur wenige Kunden in die Innenstädte zum Einzelhandel einkaufen gehen, wenn es keinen Mehrwert zum Online-Handel bietet.

    Wenn man dann z.B. an das wenig geschulte Personal beim Media Markt oder Saturn denkt.

    Aber geschultes Personal kostet mehr <geld, die dafür nötigen höheren Preise will der Kunde aber nicht zahlen.

    Ein Teufelskreis, der oftmals für den Kunden im Online-Handel endet.