Bietigheim Steelers 2020/ 2021

  • Jeder säumige Club kann den Gang vors Spielgericht fordern?

    Nein. Dies steht jedem Club ja sowieso frei. Wenn jetzt aber das Schiedsgericht eine Entscheidung pro Nichterteilung der Lizenz trifft, dann kann sich der säumige Club auf die Gleichbehandlung berufen und hätte gute Chancen damit durchzukommen.

  • Pacta sunt servanda.

    Das muss für alle gelten. Denn alle haben diesen Verträgen/Regelungen zur Lizensierung zugestimmt. Bei hoffentlich vorhandener Geschäftsfähigkeit.

    Bietigheim hat die Regeln nicht eingehalten, also wurden sie zurecht nicht zum Spielbetrieb zugelassen.

    Jetzt hat ein Schiedsgericht jedem rechtschaffenen Verein signalisiert, dass man sich nicht an diese Regeln zu halten braucht, und trotzdem teilnehmen darf.

    Aber was hätte man im deutschen Eishockey auch anderes erwarten sollen........

  • Nein. Dies steht jedem Club ja sowieso frei.

    Gut erkannt.

    Wenn jetzt aber das Schiedsgericht eine Entscheidung pro Nichterteilung der Lizenz trifft, dann kann sich der säumige Club auf die Gleichbehandlung berufen und hätte gute Chancen damit durchzukommen.

    Richtig. Unter den selben Bedingungen hätte man gute Chancen durchzukommen. Unter anderen Bedingungen (und wer hat schon die selben?) hat man andere Chance durchzukommen. So ist das vor Gericht. Ist ja nicht das erste Mal, dass eine Lizenz nach einem Schiedsgerichtsverfahren erteilt wird.

  • Was mich als Bietigheim Fan massig stört ist der bisherige verbleib von den Verantwortlichen (die dafür zuständig waren), den Vertrauen kann man jetzt eigentlich keins mehr haben. Jetzt heißt es die Saison vernünftig über die Bühne zu bekommen, und dann fristgerecht und vollständige Unterlagen abzugeben. So das man bei der nächsten Lizensierung dieses ganze Theater nicht mehr hat, den dieses braucht weder die Liga noch der Verein.

    Es gilt jetzt trotz gutem Ausgang die notwendigen Veränderungen einzuleiten, und sich dann in die richtige Richtungen zu entwickeln.

    da bist Du bei weitem nicht der Einzige, eine Neuorga ist überfällig vor allem im Hinblick auf DEL Ansprüche (:pfeif:hüstel) auf der einen, und fehlenden kaufmänischen Minimalkompetenzen auf der anderen Seite.

    Sind das nicht erste Anzeichen einer Schizophrenie :seestars:???

  • Bietigheim hat die Regeln nicht eingehalten, also wurden sie zurecht nicht zum Spielbetrieb zugelassen.


    Jetzt hat ein Schiedsgericht jedem rechtschaffenen Verein signalisiert, dass man sich nicht an diese Regeln zu halten braucht, und trotzdem teilnehmen darf.

    Der Gang vors Schiedsgericht und die Befugnisse des Schiedsgerichts sind Teil der Regeln.

    Natürlich kann jeder Club den Gang vors Schiedsgericht mit einplanen, wenn man Risiko liebt. Das ist aber schon immer so.

  • Ziemlich ja!

    Den es mussten beide Seiten dem Kompromiss zustimmen, und ich kenne das aus dem Geschäftswesen nicht anders.

    Ich denke eher, dass der Aufsichtsrat und die Sport und Wirtschaftskommision der DEL2 zustimmen musste. Damit eben explizit nicht alle Vereine/ Gesellschafter. Klingt auch hier in Landshut ein bisschen danach:

    Zitat


    EVL-Spielbetrieb-GmbH-Geschäftsführer Ralf Hantschke gibt zum Schiedsverfahren keinen Kommentar ab.

  • Unabhängig von der wirtschaftlichen Geschichte, mit der ich mich ehrlich gesagt nicht in Tiefe befasst habe, möchte ich dennoch mal sagen: Sportlich freuts mich, dass BiBi bleibt

  • Ich denke eher, dass der Aufsichtsrat und die Sport und Wirtschaftskommision der DEL2 zustimmen musste. Damit eben explizit nicht alle Vereine/ Gesellschafter. Klingt auch hier in Landshut ein bisschen danach:

    Und der Aufsichtsrat wurde von wem gewählt/gestellt?

    Jetzt nicht böse sein aber es war bestimmt kein Verein uninformiert über den Vergleich, und die Aussagen von Landshut kann viel bedeuten. Ich bin der Meinung das einfach Stillschweigen vereinbart ist, bis auf die Stellungsnahme der DEL2.

    https://www.del-2.org/intern/ansprechpartner/

    Da sind schon viele Vereinsvorstände dabei, nicht alle aber doch eine ganze schöne Stange

  • Ich denke, man kann mit Fug und Recht behaupten, dass Corona den Steelers (vorerst) den A.... gerettet hat. In normalen Zeiten hätte man die Rechtmäßigkeit der Nichterteilung festgestellt und der Kas wäre gebissen gewesen.

    Genau so sehe ich das auch.

    Wir haben den 24. Juli und es gibt noch keinen Spielplan. Das liegt nicht an BiBi sondern an Corona. Die DEL2 hatte (nur) in diesem Jahr die zeitliche Möglichkeit den Kompromiss einzugehen. Das wird in einem anderen Jahr sicherlich anders sein.

    Die DEL2 hat hier in beiden Punkten richtig gehandelt. Die Lizenz wurde zuerst zurecht nicht erteilt und zweitens ist man auf den Kompromiss nach Prüfung aller Randbedingungen eingegangen.

    Die Meinung von z.B. Jonathan_1982, dass die DEL2 eine Mitschuld an dem BiBi-Problem hat ist fahrlässig. Hoffentlich stellt die Meinung dieses users nicht das allgemeine Meinungsbild in BiBi dar. Dann würde dort schnell Schluss sein mit Profieishockey.

    Einmal editiert, zuletzt von EgonO (24. Juli 2020 um 13:19)

  • Wieso denn? Welche Nachteile haben diese Vereine jetzt durch diese Entscheidung? Oder anders gefragt, welchen Vorteil hätten diese Vereine bei einer Nichterteilung der Lizenz für die Steelers.

    Betrachte es mal so:

    13 Clubs erfüllen die Lizenzbedingungen, einer nicht. Dieser eine hat nun dennoch die Lizenz erhalten (just good will) und rein sportlich betrachtet keinerlei Nachteile erfahren. Somit kann man das schon als Ungleichheit bezeichnen und damit als Benachteiligung der anderen. Letztlich geht es für alle um den sportlichen Erfolg. Letztlich haben die Clubs/Gesellschafter aber diesem Weg zugestimmt und sich somit selber benachteiligt.

    Die Argumente

    - 2 Heimspiele mehr

    - Planungssicherheit

    , die viele hier mit nennen, sehe ich übrigens derzeit überhaupt nicht, denn wer gibt uns bitteschön die Gewissheit, dass alle Clubs 26 Spiele mit dem benötigten Zuschauerschnitt absolvieren dürfen? Niemand. Das Konzept sieht verschiedene Varianten vor und generiert keinem Club fixe Zuschauerzahlen. Im Gegenteil, die Zulassung wird je nach Standort, RI-Faktor und Hallenbeschaffenheit schwanken. Somit hat man im schlimmsten Fall 2 Spiele mehr, ohne die notwendigen Einnahmen zu generieren und letztlich dadurch womöglich sogar mehr Einnahmenverluste als bei 24 Spielen. Aber das nur am Rande.

    Bietigheim darf wie alle anderen bei 0 starten und gut. Kann man gut finden oder auch nicht. Das Ding ist entschieden und fertig.

  • Also ich sehe es erstmal rein sportlich und freue mich das mit den Steelers der Liga ein attraktiver Gegner erhalten bleibt. Für die Fans und Angestellten freut es mich auch, man sollte aktuell über jeden Club froh sein der nicht kaputt geht.

    Also jetzt back to business und freuen wenn die Saison starten sollte.

  • Es war doch aber schon vor dem Kompromiss klar, dass die DEL2 am liebsten mit 14 Mannschaften an den Start gehen will und einen Oberligisten nachlizenzieren möchte. Mutmaßlich wäre der zwar schwächer als die Steelers, aber ob der Trainer es schafft, eine jetzt erst recht Stimmung zu erzeugen, muss sich erst noch zeigen.

    Den Kompromiss abzulehnen, um damit einen unliebsamen Konkurrenten loszuwerden, sowas will sich sicherlich keiner nachsagen lassen.

    An der Planungssicherheit für die anderen Teams der DEL2 hat sich doch überhaupt nichts geändert. Außer für Heilbronn sind für die anderen Teams die Spiele gegen die Steelers einfach normale Spiele. Die einzigen, die eine gewisse Planungsunsicherheit hatten, waren diejenigen, die auf diese Lizenz spekuliert haben.

  • Bin ja auch nicht unbedingt ein Steelers-Fan aber ein bisschen weninger Schaum vor dem Mund würde manchen schon gut tun. Objektiv sieht die Angelegenheit doch so aus:

    - Die Steelers haben die Unterlagen / Auflagen nicht fristgerecht geliefert

    - Die DEL2 hat die Lizenz folglich zurecht nicht erteilt

    - Die Steelers haben die notwendigen Auflagen mit Verspätung nachgereicht und sind vor das Schiedsgericht gezogen

    - Hier wurde die Rechtmäßigkeit der Nichterteilung bestätigt und ein Vergleich vorgeschlagen: Lizenz nachträglich erteilen aber zusätzliche Auflagen.

    Denke das ist soweit klar und unstrittig. Und dann kann man sich über daraus folgenden Konsequenzen nachdenken:

    1. Möglichkeit - man nimmt den Vergleich nicht an:

    - BiBi verschwindet auf absehbare Zeit von der Bildfläche Profi-Eishockey

    - DEL2 muss mit 13 Teams starten mit Einbußen für alle Teams (in der eh angespannten Situation noch schlimmer) oder eine unsägliche Nachrücker-Diskussion

    2. Möglichkeit - man akzeptiert den Vergleich:

    - Bibi bleibt der Liga erhalten

    - durch die zusätzlichen Auflagen ist Bibi gezwungen neues Kapital bereit zustellen

    - dadurch wird sichergestellt, dass Bibi die folgende Saison durchziehen kann und sich finanziell solide besser aufstellt

    Und wegen Präzedenzfall sehe ich auch keine ernsthaften Schwierigkeiten: Die Auflage zusätzliche finanzielle Mittel im mittleren 6-stelligen Bereich bringen zu müssen ist ja keine Kleinigkeit. Und in einem eventuellen ähnlichen Fall muss halt die finanzielle Situation des betroffenen Verein betrachtet werden und die Absicherung entsprechend angepasst werden.

    Wenn man sich die Konsequenzen vor Augen führt ist der Vergleich die richtige Entscheidung im Sinne aller Beteiliger.

  • Dem ist nichts hinzuzufügen.

  • Also ich kann mir nur schwer vorstellen, dass auch nur einer der anderen Clubs dieses ganze Theater gerne selbst durchgemacht hätte und damit Bibi bevorteiligt sieht.

    Nicht falsch verstehen - Bibi hat Bockmist gebaut und das darf auch keiner unter den Teppich kehren. Zudem regt sich der ein oder andere aus anderen Clubs über diese Lösung auf. ABER: tauschen will da bestimmt keiner und wird deshalb auch in den nächsten Jahren schauen, dass er die Lizenzbedingungen ohne wenn und aber erfüllt.

  • Volker Schoch in den Kommisionen für Sport und Wirtschaft.
    You made my day :thumbsup:

    Guten Tag

    Das musst Du anders sehen ... da hat man ihn besser unter Kontrolle ??

  • Für mich dient das Kapital zur Schuldentilgung. Ich habe das Gefühl, dass man den Vorschlag des Gerichts recht einfach zusammenfassen kann:

    Bietigheim hat nachgewiesen, dass die Saison gespielt werden kann, sie haben allerdings ein Problem mit ihren bisher angefallenen Schulden. Sofern die Schulden also getilgt sind, ist doch das Hindernis bei der Lizenz weg und niemand hat mehr ein Problem mit der Erteilung der Lizenz. (Bis auf, dass es natürlich zu spät ist) Den Berater gibts dann obendrauf, damit ihr nicht in der Saison neue Schulden macht...

    Zumindest wäre das halbwegs logisch. Wenn man sich die Höhe der bisherigen Schulden anschaut, käme es bei dem hohen sechsstelligen Betrag zumindest ungefähr hin, dass fast alle Altschulden weg sind.

    Aber warum muss dann noch zusätzlich für die Altschulden gebürgt werden? Durch dieses "freie Kapital" wäre man doch dann schuldenfrei?

    Ich hoffe ja, du hast Recht, aber mir scheint das ein bisschen zu einfach. Und warum drückt man sich seitens der DEL 2 dann so umständlich aus? Es würden doch alle Beteiligten hervorragend dastehen, wenn man ganz klar sagt: Bietigheim baut seine Schulden ab. Eine geforderte finanzielle Absicherung für die anderen Vereine, falls die Steelers die Saison nicht zu Ende spielen sollten, würde man hingegen sicherlich nicht so gerne an die große Glocke hängen. Da würde ich dann eher Begriffe wie "freies Kapital ohne Gegenleistung" bemühen. Hoffen wir mal, dass alles gutgeht.