Die FDP konnte aber mit anderen Dingen punkten, vorallem der Digitalisierung. Dazu hatte auch die Pandemie ihren Platz im Wahlkampf.
Für den Politikwissenschaftler Uwe Jun gibt es vier Gründe, warum junge Menschen FDP wählen: Freiheitsrechte, Digitalisierung, Bildungsgerechtigkeit und die Präsenz in Sozialen Medien. Im Gespräch mit tagesschau.de sagt Jun: "Während andere Parteien in der Corona-Krise Lockdowns befürwortet und umgesetzt haben, war die FDP die einzige Partei jenseits der AfD, die immer wieder ihre Stimme für individuelle Freiheitsrechte erhoben hat. Das spricht junge Wähler genauso an wie andere Positionen, zum Beispiel eine Liberalisierung der Drogenpolitik. Digitalisierung haben sich jetzt alle auf die Fahnen geschrieben, aber die Liberalen besetzten diese Position schon länger und sind dadurch auch glaubwürdig. Zudem haben sie mit Christian Lindner einen Spitzenkandidaten, der in den Sozialen Medien präsenter ist als viele andere."
Die Corona-Krise habe die Schwächen in den Bereichen Bildung und Digitalisierung gnadenlos offengelegt - davon profitiere die FDP nun. Zudem seien die Gemeinsamkeiten mit den Grünen in diesen Bereichen recht hoch, so dass die Chancen auf eine Umsetzung in den bevorstehenden Sondierungs- und Koalitionsgesprächen laut Jun gar nicht so schlecht stünden.
Auch FDP-Innenexperte Kuhle betont im Gespräch mit tagesschau.de, es gebe bestimmte gemeinsame Punkte mit den Grünen: "Wir kämpfen beide für ein Wahlrecht mit 16, wir wollen die ersatzlose Streichung des §219a, wir sind für eine liberale Drogenpolitik."
Ich sehe da zumindest wenig Heimat, Patriotismus und "Leitkultur"(wie sie sich die CDSU vorstellt), wenn es darum geht was der Jugend wichtig ist.