Radsport allgemein

  • Heute gibt es bei der Vuelta noch einmal 3 lange Anstiege, bevor morgen der 2. Ruhetag ist. Der Schlussanstieg ist zwar nicht sehr steil aber 17 km lang.

    Ich glaube nicht mehr, dass Roglic Probleme bekommen wird. Ein bißchen schade, dass die Anderen so chancenlos sind. Dafür war die Tour dieses Jahr wieder einmal richtig spannend.

    Vielleicht tut sich heute, am Donnerstag oder Samstag noch was? Da werden noch, in alter Vuelta-Manier, brutal viel Höhenmeter geschrubbt.

  • Wie seht ihr eigentlich den Sturz von Roglic gestern und das drücken von Moviestar danach. Als Profi musst es nutzen oder die Entscheidung sportlich suchen?

    Ich fand es ja ziemlich dreckig.

  • Wie seht ihr eigentlich den Sturz von Roglic gestern und das drücken von Moviestar danach. Als Profi musst es nutzen oder die Entscheidung sportlich suchen?

    Ich fand es ja ziemlich dreckig.

    Ich habe den Sturz nicht gesehen, aber die Situation danach mitbekommen. Erst hat Movistar wie verrückt gezogen und dann hat Valverde das Ganze abgebrochen. Vermutlich haben sie sich eines Besseren besonnen, wonach der Leader -laut ungeschriebenen Gesetz- nach Sturz nicht attackiert werden darf. Was ich durchaus richtig finde. Wer will durch so etwas gewinnen?

  • Ich finde diese "ungeschriebenen Gesetze" Quatsch. Es gehört zum Sport, das man Fehler oder Probleme der Konkurrenten ausnutzt. Im Eishockey schiesst man auch das Tor, wenn ein Gegenspieler ausrutscht und wartet nicht, bis er wieder steht um dann "fair" den Zweikampf zu beenden.

    Dazu liegen Stürze und auch viele Defekte oft in der Verantwortung des jeweiligen Fahrers. Ist nicht immer alles Pech.

  • Auch beim Eishockey hört man ab und zu mit dem Spielen auf, da pfeift sogar oft der Schiri. Das gibt es beim Radrennen halt nicht. Da fährt der Rest einfach weiter. Zudem wäre ein Tor im Eishockey wieder aufzuholen. Im Radsport ist das ungleich schwieriger den Verlust wieder wettzumachen.

  • Wie gesagt, meiner Meinung nach hat das mit "Fairness" nichts zu tun. Es ist nämlich dann auch "unfair" gegenüber denen, die vielleicht aufgepasst haben und nicht gestürzt sind oder nicht über einen Stein gefahren sind.

    Mir wird da zuviel von "Pech" geschrieben und eine etwaige Verantwortung für das passierte komplett ignoriert. Movistar ist komplett vorne gefahren und ist nicht gestürzt. Wenn Lopez und Roglic meinen, auf den Positionen da hinten rumzugurken und so nah aufzufahren, das sie nicht reagieren können, müssen sie mit den Konsequenzen leben, die das möglicherweise mit sich führt.

    Das dominierende Teams wie früher die Armstrong-Mannschaften und teilweise auch die Telekom/T-Mobile und aktuell meistens Sky/Ineos extra Leute dabeihaben, die eben auch im Flachen vorne fahren, hat ja seinen Grund.

  • Aber selbst Armstrong hat auf Ullrich gewartet.

    Darum ging es aber bei meiner Aussage nicht.

    Es ging darum, das man die Verantwortung eines Sturzes nicht zwingend dem "Pech" zuschreiben kann und durchaus etwas dafür tun kann, das es nicht passiert. Zu US-Postal/Telekom-Zeiten und eben auch bei Sky fährt der Leader eben nicht irgendwo im Pulk rum und die wissen auch ganz genau, warum nicht. Das hat Movistar einfach gut und richtig gemacht, durften aber den daraus resultierenden Vorteil, weil es die anderen falsch gemacht haben, nicht ausnutzen wegen irgendwelcher Fairnessnummern. Das finde ich unfair.

    Wenn jemand warten will, dann darf er das ja tun. Wenn erwartet wird, das er es tut, ist das ganz etwas anderes.

  • Interessant wird es, wenn Movistar mal so etwas passiert, wie dann die anderen Mannschaften reagieren? Solche Aktionen bleiben meist im Hinterkopf die nächsten Jahre. Wie gesagt, ich fand es gut, dass sie aufgehört haben zu attackieren.

    Mit Roglic hätte ich wirklich nicht gerechnet. Starke Leistung des ehemaligen Skispringers, was mich leider, ob der Sauberkeit, ein bißchen zweifeln lässt.

    Pogacar die Entdeckung der Vuelta.

    Schade finde ich, dass es keine Gesamtwertung aller drei Grandtours dieses Jahres gibt. Es gibt ja einzelne Fahrer, die alle drei im Jahr fahren. Es gab die letzten Jahre sogar einen (Adam Hansen?), der sogar mehrere Jahre hintereinander alles gefahren ist ( insgesamt 13 oder 14?).

    Solch ein Grandslam würde noch ordentlich Würze in die Vuelta reinbringen. Und ein Hauch von früher, als sie unmögliche Strecken fahren mussten, wieder bringen.

    Jetzt noch die WM , Paris-Tours und Lombardei Rundfahrt, dann ist die Radsaison leider vorbei.

  • Roglic war aber bei allen DER Topfavorit vorher. Mit wem hattest Du denn gerechnet und hast Du seine Leistungen in den letzten beiden Jahren nicht mitbekommen?

    Ein GT-Gesamtwertung wäre Quatsch. Die würde wahrscheinlich deGendt gewinnen mit drei (geraten) 100. Plätzen, weil er der beste der 3 (ebenfalls geraten) Fahrer war, der alle 3 beendet hat. Fahren alleine nützt nix, man müsste auch alle beenden. Selbst wenn es eine solche Wertung gäbe, würde sich nix ändern am Vuelta-Aufgebot. Es fahren nur relativ wenige Fahrer Giro und Tour und das wären ja überhaupt die einzigen, die für sowas überhaupt in Frage kämen. Wäre so eine Wertung, die Niemanden interessiert und die dann eben ein deGendt oder ein Hansen gewinnt. Als einer von 5 Leuten, die überhaupt in Frage kommen mit jeweils 4 Stunden Rückstand auf die Sieger. Was soll das für ein "Erfolg" sein?

  • Roglic war aber bei allen DER Topfavorit vorher. Mit wem hattest Du denn gerechnet und hast Du seine Leistungen in den letzten beiden Jahren nicht mitbekommen?

    Ein GT-Gesamtwertung wäre Quatsch. Die würde wahrscheinlich deGendt gewinnen mit drei (geraten) 100. Plätzen, weil er der beste der 3 (ebenfalls geraten) Fahrer war, der alle 3 beendet hat. Fahren alleine nützt nix, man müsste auch alle beenden. Selbst wenn es eine solche Wertung gäbe, würde sich nix ändern am Vuelta-Aufgebot. Es fahren nur relativ wenige Fahrer Giro und Tour und das wären ja überhaupt die einzigen, die für sowas überhaupt in Frage kämen. Wäre so eine Wertung, die Niemanden interessiert und die dann eben ein deGendt oder ein Hansen gewinnt. Als einer von 5 Leuten, die überhaupt in Frage kommen mit jeweils 4 Stunden Rückstand auf die Sieger. Was soll das für ein "Erfolg" sein?

    Uran ( leider raus) Quintana, Valverde, Lopez, Chaves, Majka ...

    Zum GT-Grandslam: Natürlich zu Ende fahren und das am besten in jeweiligen Topzeiten. Für mich wäre das epischer, als "nur" eine GT im Jahr. Man bedenke wie schwer es ist, das Double im Jahr zu gewinnen.

    Ich denke, 10-20 Fahrer würden sich das geben. Alles fängt mal klein an.

  • Um nochmal auf den Sturz von Roglic zurückzukommen.

    Klar ist Movistar da ein bisschen übers Ziel hinausgeschossen, aber ganz ehrlich. So dramatisch finde ich das jetzt nicht. Ja sie sind erstmal losgefahren, haben sich dann aber doch besonnen und haben wieder rausgenommen, sodass im Endeffekt gar nichts passiert ist.

    Also dürfte Movistar auch kein Problem damit haben, wenn sich andere Teams so verhalten. Ganz davon abgesehen, dass Movistar nächste Saison erstmal jemand haben muss, der das GC anführen kann ^^

  • Aber dafür hat es das Zeitfahren mit dem Planche des Belle Filles mehr als in sich...

    Zur Erinnerung:

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    Ansonsten natürlich eine brutal schwere Tour, teils ja schon mit Bergen in der ersten Woche! Das könnte wirklich eine sehr unterhaltsame Tour geben mit vielen Angriffen und durchaus einigen Favoriten!

  • Krasse Tour nächstes Jahr. Nur 5,9 km Bergzeitfahren am vorletzten Tag! Da wird sich Jumbo-Visma ordentlich in den Hintern beißen. Die Tour können die nä. Jahr glatt weglassen.

    https://www.radsport-news.com/sport/sportnews_117561.htm

    Und warum das? Auch Sky hat bei den meisten seiner Erfolge durchaus sehr relevant vom Zeitfahren profitiert. Auch für die reicht "Zeifahren gewinnen und dann verwalten" halt nicht mehr.

    Die ASO hat ja zuletzt bereits einiges geändert an der Art der Strecken und führt das konsequent weiter. Ich finde es gut. EZF brauche ich nicht. Zuletzt wurden die Strecken ja schon viel kürzer, damit der Zeitunterschied nicht zu groß wird. Damit wird es irgendwie zum Alibi. Dann lieber konsequent weglassen, vor allem dieses unsäglich dämliche MZF.

    Es ist aber ja auch nicht so, das Jumbo oder Sky nur wegen den ZF gewonnen haben. Roglic war bei der Vuelta aus meiner Sicht der stärkste in den Bergen. Der war doch niemals am Limit. Es hat ja so locker gereicht. Leute wie Lopez, Valverde oder Quintana sind ja auch keine Landkundschaft und die haben es nicht geschafft, ihn ersthaft zu distanzieren. Es könnte aber ein kleiner Vorteil für Pinot, Landa oder sogar Bardet sein, also Leute, die beim ZF "richtig" verloren haben bisher. Aber eben auch für Bernal.

    Für Froome ist es damit schwierig, seinen 5. Sieg zu realisieren, denn mit Bernal hat er seinen Konkurrenzen im eigenen Team, dem er normalerweise 2-3 Min. in den ZF abgenommen hätte. Bergzeitfahren, noch dazu so kurz, da wird nix passieren oder Bernal sogar der stärkere sein.

  • Also das Weglassen vom MZF finde ich sehr gut, auch die vielen Bergankünfte und ein Bergzeitfahren gefallen mir sehr gut.

    Aber das Weglassen von einem "normalen" EZF gefällt mir gar nicht, es gehört einfach dazu, irgendwie erinnert mich das an die Regeländerungen in der Formel 1 um Ferrari und Red Bull in ihrer Dominanz einzubremsen. Dann müssen halt Pinot und Co. im EZF besser werden.

    Und man kann bei INEOS/SKY nicht gerade sagen, dass sie in den Bergen nur verwaltet haben, die haben auch da Etappensiege und "Siege" gegen die direkten Konkurrenten in den Bergen geholt.