Radsport allgemein

  • Logischer Schritt.

    Er ist nicht mehr in der Lage mit den besten mitzuhalten, das konnte man deutlich sehen. Als reiner Sprinter ist das ein KO-Kriterium, denn um 7. zu werden, stellt Dich keiner ein.

    Ist wie es ist, er hat vieles gewonnen und jetzt ist die Nachfrage eben nicht mehr da und er macht etwas anderes.

  • Da hat es Jumbo Visma böse erwischt, aber immer noch Glück im Unglück, scheint sich niemand ernsthaft verletzt zu haben.

    Aber für KRUIJSWIJK und ROGLIC schon 40 Sekunden Rückstand auf FUGLSANG.

    Ich bin einfach kein Fan von Mannschaftszeitfahren bei einer Rundfahrt.

  • Ich bin einfach kein Fan von Mannschaftszeitfahren bei einer Rundfahrt.

    ich finde es schon gut. Es macht sie runder. Da kann man nicht nur Berghelfer mitnehmen und 2 der drei Wochen im Windschatten lutschen auf der Flachen, sondern muss taktisch abwägen, welche Männer man für welchen Job am besten mitnimmt.

  • ist das beim Rad eher wie beim Fußball: Land vor Club oder wie bei der NHL. Club vor Nationalmannschaft.

    Wenn dein Arbeitgeber sagt: du fährst Tour. Was macht man dann? Unmotiviert gibt es keinen neuen guten Vertrag.

    Ich würde sagen, dass wenn der Fahrer von seinem nationalen Verband nominiert wird und dem Fahrer das Profil bei Olympia/WM entgegen kommt, ihm seitens des Arbeitgebers keine Steine in den Weg gelegt werden.

    Das bringt ja auch Prestige/Werbung für das Team, wenn man einen Olympiasieger in seinen Reihen hat.

  • Die Vuelta ist so ein bisschen wie eine Minorleague für die Tour geworden.

    Der mediale Stress ist nicht so groß wie bei der Tour, das Rennen ist nicht so hart und das Niveau ist niedriger.

    Daher wird die Vuelta gerne von vielen Teams dazu benutzt ihre Fahrer, die noch nicht ganz so weit sind für Tour, an eine dreiwöchige Rundfahrt heranzuführen.

  • Ineos hat dieses Mal keine erklärten Gesamtwertungskandidaten. Die gehen auf Etappensiege hauptsächlich mit Geoghan Hart und Poels. Dazu ist es notwendig, das sie großen Rückstand haben, weil man sie ansonsten nicht fahren lassen würde. Wenn man sowiso davon ausgeht, nicht weit vorne landen zu können, ist es ja egal, ob man nun 30. oder 130. ist und spart lieber Kräfte, weil man erstmal locker durchrollt.

    Das die Vuelta insgesamt nichts oder weniger zählt, würde ich nicht sagen. Da haben schon einige Teams ihre Top-Klassement-Fahrer dabei und bei anderen (Sunweb, Movistar, letztlich auch Ineos) sind sie verletzungsbedingt ausgefallen. Natürlich gibt es Prioritäten und es hat nicht jeder wirklich so viele Topleute, das man bei allen 3 Grand Tours entsprechendes Personal aufbieten kann, das ist klar.

    Bis vor ein paar Jahren war der Giro d'Italia eher die am schwächsten besetzte Rundfahrt, abgesehen von den Italienern, wo sie natürlich die Nr. 1 war. Da sind extrem viele Topleute immer Tour + Vuelta gefahren. Das hat sich aber scheinbar geaändert, was auch daran liegen könnte, das es wesentlich weniger spanische Topteams mit entsprechendem Budget gibt, als früher.

    Hinzu kommt noch, das viele Teams (letztlich hauptsächlich wegen der Sponsoren) die Deutschland Tour mit entsprechender Besetzung fahren und die WM in England stattfindet, wo ebenfalls einige Briten (Thomas, Yates) vorher keine 3 Wochen GT fahren wollen, um dort bessere Chancen zu haben.

  • Kruijswijk Aufgabe.

    Könnte Roglic hart treffen, immerhin sollte er sein Top-Adjudant werden.

    Ja, damit könntest du recht haben. Die Tour hat Kruijswijk sicher sehr mitgenommen. Sein Knie macht das, glaube ich, nicht mehr ganz mit.

    Zur Vuelta allgemein bleibt noch zu sagen, dass sie in den letzten Jahren -sportlich gesehen- neben den Giro die spannendste Grandtour war, weil hier die Leistungsdichte wirklich sehr eng beieinander liegt und man schwer sagen kann, wer das Rennen machen wird.

    Landschaftlich gesehen finde ich die Vuelta top. Die TV-Bilder werden meines Wissens von der Tour Organisation ASO produziert. Hier hat es alleine schon einen riesigen Qualitätssprung gegeben.

    Ich finde es schade, dass die Vuelta nicht so recht ernst genommen wird. Aber es ist auch schwierig als letzte GT im Jahr noch mal mit voller Leidenschaft von allen Beteiligten (Fahrer, Medien und Fans) angenommen zu werden. Es waren halt auch schon viele Rennen dieses Jahr.

    Heute gibt es bei der Vuelta die erste Bergankunft. Da bin ich gespannt.

    Morgen beginnt in Hannover die viertägige Deutschland Tour. Das Teilnehmerfeld soll ganz ordentlich sein.

  • Kruijswijk ist beim MFZ auf der 1. Etappe gestürzt. Denke nicht, das seine TDF da eine Rolle gespielt hat. Er ist halt verletzt, hat es noch 2 Tage verusucht, aber es geht halt nicht. Wenn er jetzt schon weiss, das er sich maximal irgendwie mit durchquälen könnte, ohne vorne helfen zu können oder selbst etwas zu erreichen, macht es ja auch keinen Sinn, sowas fast 3 Wochen durchzuziehen. Zeitlimits gibts ja auch noch, die man schwer angeschlagen nicht zwingend schafft.

    Ich finde nicht, das die Vuelta nicht ernst genommen wird. Es sind einige Topleute, die verletzungsbedingt nicht dabei sein können und es ohne die Verletzungen wohl wären (Carapaz, Froome, Pinot). Leider ist es so, das parallel die Deutschlandtour stattfindet. Normalerweise ist die 2 Kategorien drunter angesieldelt, aber durch die ASO als Veranstalter (TDF und indirekt auch Vuelta) und die Sponsoren für den deutschen Markt, hat die ungeahnte Prioritäten bekommen bei einigen Teams und beides kann man halt nicht mit den gleichen Fahrern bestreiten. Dazu kommt die WM in England, wo einige englische Fahrer sich etwas ausrechnen (Yates, Thomas) und vorher keine 3 Wochen GT fahren. Ganz nachvollziehen kann ich das persönlich als Zuschauer nicht, da ich einen vorderen Platz bei einer GT (oder gar einen Sieg) wesentlich höher bewerte, als eine vordere Platzierung im WM-Rennen, aber die Fahrer und Teams sehen das scheinbar anders.

    Das mit den vielen Rennen, da sagst Du was. Es macht zwar echt Spaß, sich auch mal sowas wie Norwegen, Belgien oder auch Utah (um nur mal einige der zuletzt stattgefunden kleineren Rundfahrten zu nennen) anzusehen und da wird klasse Sport geboten, trotzdem habe ich schon manchmal das Gefühl, das der Kalender viel zu aufgeblasen ist. So ziemlich jedes europäische Land hat seine (meist kurze) Landesrundfahrt mittlerweile, dazu die 1-Tages Klassiker und die längeren Rundfahrten (1 Woche), dann die 3 GTs und dann noch jedes Jahr die WM.

  • Ja, da sind schon einige große Namen raus. Van Gaderen wohl auch kurz vor der Abreise nach seinem Sturz. EF arg gebeutelt.

    Schöne Angriffe gestern und heute. So kann es weitergehen :thumbsup:

    Gesink hat mir die beiden Tage sehr gut gefallen. Da hat Roglic ein Ass im Ärmel.

    Angel-Lopez mit Fuglsang-Hilfe wohl am stärksten. Movistar Duo Quintana/ Valverde auch nicht zu verachten. V.a. Valverde top für sein Alter. Der Beweis, dass man auch noch mit Ende 30 topfit sein kann.

  • Läuft irgendwie auf ein Duell Lopez vs. Roglic hinaus mit der Option das keiner der beiden gewinnt, weil sie irgendwann beginnen sich zu belauern und keiner einen Tritt zuviel machen will und ein mutiger Gegner das einfach ausnutzen kann (remember Nibali vs. Roglic beim Giro mit dem Sieg für Carapaz).

    Wer das ganz gut aufmischen könnte, ist Pogacar. Gestern das war natürlich im Endergenis nix wegen der 2 Sekunden, aber er versucht es und wenn er das weiterhin tut und vielleicht mal ein bisschen früher, dann müssen die anderen mit. Könnte durchaus ein mitentscheidender Faktor werden, selbst wenn es am Ende ggf. gar nicht um ihn selbst gehen muss.

    Ich glaube, das es keine "Movistar-Duo" Quintana/Valverde gibt, abgesehen davon, das sie beide für das Team fahren. Die helfen sich nicht gegenseitig. Gab gestern zwei lustige Interviews zu lesen. Quintana sagt, das Team hätte Valverde zum Kapitän erkoren und Valverde sagt, das Quintana der Kapitän ist.

    Ich vermute nicht, das die in irgendeiner Weise zusammenarbeiten werden, zumal Quintana ja auch weggeht und das nicht grade im Frieden. Durch das vergleichbar schwache Feld an GK-Fahrern, spitzt jeder für sich sicherlich auf einen Topplatz am Ende. Kruijswijk, Uran (und Carapaz) sind schon weg, der ein oder andere hat bereits Riesenrückstand. Podium ist allemal drin und wer weiß, vielleicht sogar der Gesamtsieg, zumal Lopez und Roglic ja auch noch nicht in Madrid angekommen sind und so ein Trikot auch noch nie verteidigt haben bis zum Schluß.

    Roglic wird natürlich bei dem langen Zeitfahren normalerweise ordentlich Zeit gewinnen, das dürften nicht nur ein paar Sekunden werden. Sie werden ihn permanent fordern müssen, wenn er am Montag mit 3 Minuten vorne ist, ist es evtl. zu spät.

  • So wie es aussieht, wird der Vuelta Sieg nur über Roglic, Lopez, Valverde und Quintana gehen.

    Roglic mit den wohl besten Aussichten, angesichts seiner Zeitfahrqualitäten und der gestrigen Fahrweise.

    Movistar muss sich zusammen reißen und den Vorteil der zwei Topfahrer ausnutzen. Wenn sie sich in persönlichen Abneigungen aufreiben, wäre es sehr schlecht. Hier ist die Teamleitung gefragt.

    Heute dürfte nicht so viel in Sachen Gesamtwertung gehen. Morgen nur 94 km mit einer Bergankunft in Andorra. Montag Ruhetag. Dienstag Zeitfahren.

  • Komische Taktik der Favoritenteams heute, jemanden, der schon mal das Bergtrikot bei der Vuelta gewonnen hat, so einen Vorsprung zu schenken. Normalerweise ist das kein Klassementfahrer, aber herausfordern muss man es ja auch nicht. Die hätten problemlos noch ein paar Minuten zufahren können, ohne das sich da jemand hätte wild verausgaben müssen, stattdessen haben sie noch über 2 Minuten draufgegeben.

    Es scheint so zu sein, das diese Rennkontrolle keiner mehr richtig kann, wenn es Sky bzw. Ineos nicht macht. Das wird noch interessant, wenn das mit den großen Ausreissergruppen so weitergeht.