12. Spieltag Heilbronn vs. Landshut

  • Hinter das Spiel vom Freitag darf ein Häkchen gemacht und der Fokus auf das nächste gelegt werden. Es geht nun gegen die „Heilbronner Falken“. Nach der enttäuschenden letzten Spielzeit musste sportlich als auch finanziell reagiert werden und so könnte das Motto „Jugend forscht“ lauten. Momentan wird der zwölfte Rang belegt, aber mit einem Erfolg zu Hause kann der Anschluss an das Mittelfeld gehalten und mit passenden Ergebnissen der Konkurrenz dorthin vorgestoßen werden. Die Niederbayern können bei einem Gewinn zumindest rechnerisch bis auf Platz zwei vorrücken. Die „Kolbenschmidt Arena“ kann wahrlich nicht als Festung gesehen werden, denn erst ein Sieg nach 60 Minuten durften die heimischen Fans bejubeln. Dies ist aber noch lang keine Garantie dort locker gewinnen zu können.

    Cheffalkner ist Igor Pavlov, der im letzten November das Team übernommen hat und mit dem arbeiten musste, was da war. Nun geht er in seine erste Saison von Beginn an und kann seine Philosophie dem Team von Anfang an einimpfen. Über genügend Erfahrung verfügt er sicherlich, denn er trainierte schon in der DEL, NLA und KHL dort war z.B. ein gewisser Dominik Hasek sein Keeper :pfeif: . Seine Mannen sind mit Abstand das jüngste Aufgebot der der Liga und sind um 3,75 Jahre jünger als ihre Herausforderer, aber um 0,58 Zentimeter pro Mann größer. Diese sind dafür um fast drei Pfund schwerer.

    Die ehemaligen Menschenfresser kommen momentan auf eine Überzahlquote von 23,81%. Mit einem Mann weniger können statistisch 80,00% aller Situationen überstanden. Die Baden-Württemberger können nur 11,43% aller Powerplays nutzen. Dies ist gleichbedeutend mit der zweitschlechtesten Ausbeute unter allen Teilnehmern. In Unterzahl steht ein Wert von 74,51% zu Buche. Zu beachten ist aber unbedingt, dass schon drei Shorthander erzielt wurden.

    Die meisten Spielminuten zwischen den Pfosten hat bis jetzt Florian Proske auf dem Buckel. Der 18jährige Bad Muskauer (übrigens auch der Heimatort vom Landshuter Elia Ostwald) geht in seine erste Spielzeit bei den Senioren und kommt dabei auf einen Gegentorschnitt von 3,24.

    Um drei Lenze älter ist Philip Lehr. Im Vergleich zu seinem ersten Jahr bei den Falken hat er schon erheblich weniger Eier kassiert, aber immer noch 1,01 Tor mehr als sein oben angeführter Kollege.

    Ein Drittel lang durfte sich auch Dustin Haloschan beweisen. Dabei musste einmal hinter sich greifen.

    Aufgrund der Verletzung von Tyler Weimanwurde mit Pasi Häkkinen ein Mann bei den Isarstädtern unter Vertrag genommen, der über viele Jahre seine Klasse bewiesen hat. Da sich die Genesung der eigentlichen Nummer eins hinzieht wird er weiterhin den Gegner zur Verzweiflung treiben dürfen. Durchschnittlich schlägt es bei ihm 2,90mal ein. Nicht ausmalen möchte man sich wie es ohne ihn aussehen würde.

    Als eigentlicher Backup wurde Maximilian Englbrecht, verpflichtet. Er konnte seine Chancen in der Vorbereitung aber nicht nachhaltig nutzen und muss so wohl weiterhin darauf warten in der Liga antreten zu dürfen.

    T.J. Fast ist für seine Farben der offensivstärkste Verteidiger. Der Neuzugang aus Crimmitschau hat zweimal selbst getroffen und dreimal dabei geholfen. Fabian Krull versprüht auch einige Gefahr in der gegnerischen Zone: einmal hat der die Scheibe selbst reingehauen und dreimal war er helfend tätig. Den dritten Rang teilen sich Steven Bär und Dominik Tiffels mit jeweils drei Punkten.

    Urgestein Andreas Geipel fühlt sich sichtlich wohl mit seiner Rolle als Offensivverteidiger und half seinen Kollegen schon bei elf Toren und erzielte drei selbst, damit liegt auf dem ersten Rang unter allen Defendern. Regelmäßig punktet auch Andreas Gawlik, der vier Treffer selbst erzielt hat und bei fünf weiteren assistierte. Auf Rang drei befindet sich DEL-Routinier Tobias Draxinger er hat zweimal selbst eingetütet und bereitete fünf weitere Buden vor.

    Conor O’Donnell hat den Sprung aus dem College in den Profibereich wunderbar geschafft und ist gleich Punktführender für ersten Arbeitgeber in Europa. Sechsmal hat er das Netz zappeln lassen und fünfmal wurde er als Vorbereiter gefeiert. Genauso kann bei Grant Toulmin argumentiert werden, mit dem kleinen Unterschied dass er „nur“ zwei Buden gemacht hat und sieben auflegte. Dritter Kanadier vorne ist Dustin Cameron, er kam mit der Empfehlung von 58 Punkten in der regulären Saison aus Ravensburg und will nun weiterhin zeigen, dass er zum besten Spielermaterial der Liga gehört. Fünfmal hat er den Puck über die gegnerische Linie getragen und dreimal hat er sich als Assistent auf den Zetteln verewigt. Besonders motiviert wäre bestimmt Andrej Bires wenn er gegen sein Ex-Team auflaufen dürfte. Mit dem EVL wurde er 2011/12 Meister und es wäre bestimmt kein Fehler ihm eine Möglichkeit geben. International konnte er im Nachwuchs seine Klasse beweisen, leider hat er es noch nicht geschafft diese in den Seniorenbereich zu übertragen. Auch dass er eine Ausländerstelle belegt und noch immer nicht den anvisierten deutschen Pass hat ist dabei nicht hilfreich.

    Topscorer der Niederbayern und der gesamten Liga ist P.J. Fenton, der die Hartgummischeibe schon achtmal im Netz zappeln ließ und elf weitere Buden auflegte. Seinen früheren Kameraden und Vorgesetzten wird er bestimmt zeigen wollen was er alles drauf hat. Patrick Jarrett scheint auch langsam in Fahrt zu kommen. Elfmal hat er den Puck für seine Kameraden nun schon aufgelegt und viermal durfte er sich als Schütze feiern lassen. Platz drei wird von Publikumsliebling Ty Morris mit seinen fünf Treffern und vier Vorbereitungen sowie „Notzukauf“ (der Ausdruck ist bei seiner bisherigen Leistung einfach nicht passend) Kyle Doyle und seinen neun Punkten eingenommen.

    Das Landshuter Lazarett lichtet sich langsam: Billy Trew und Kapitän Cody Thornton konnten erfolgreich entlassen werden und sind wieder in den Ligaalltag eingestiegen. Jakob Mayenschein bekommt Spielpraxis in der DNL-Mannschaft. Torhüter Tyler Weiman hat wieder begonnen leicht zu trainieren, aber wie zu hören und zu lesen ist gibt es wohl Komplikationen und es wird wohl noch einige Zeit dauern bis das Publikum ihm zujubeln darf. Florian Müller, und Stürmer Michael Endraß fallen auch weiterhin aus. Leider muss sich auch Peter Baumgartner auf der Krankenstation einfinden, seine Ausfallzeit soll aber nicht so lange sein wie bei den anderen Angesprochenen.

    Ein Schlüssel zum Erfolg für den EVL könnte die größere Erfahrung sein. Junge Spieler tendieren oftmals zu leichten Fehlern und Aktionismus, welche von routinierteren Spielern sehr gut genutzt werden kann. Auch steht sicherlich ein junger Schlussmann auf dem Eis. Ihn könnte man mit Schüssen aus schlechten Winkeln überraschen, da es für einen solchen jungen Kerl sehr schwer ist, sich über die kompletten 60 Minuten zu 100% zu konzentrieren. Wird direkt auf ihn zugelaufen wäre es nicht schlecht einen Schuss lange zu verzögern oder mal anzudeuten, da Rookies dazu tendieren sich zu früh zu bewegen und so oftmals dann eine Ecke anbieten. Schnelle, harte und kurze Wechsel würden sich auch anbieten um allen Spielern Eiszeit zu geben und die schweren Beine von der Fahrt zu kurieren. Hinten muss einfach die Scheibe gnadenlos rausgehauen werden und auch auf den Körper gespielt werden.

  • guten Abend

    also diese Liga ist wie ne Wundertüte: Tore über Tore, Ergebnisse nicht vorhertippbar etc

    übrigens Glückwunsch nach Heilbronn zum Sieg

    gruß aus LA