Nachrichten aus Deutschland und der Welt

  • Was spricht gegen diese Ausschreibung? So habe ich als kleine Firma schon in Deutschland, Norwegen und Spanien den Zuschlag für mein Spezialgebiet bekommen. Da hat mich sogar der jeweilige ''Staat'' also der zuständige Projektleiter angeschrieben und mich gebeten an den jeweiligen Ausschreibungen teilzunehmen.

    Ich befürchte dass die Art und Weise wie solche Ausschreibungen ablaufen oft zu einem Preiskampf führt bei dem der Antragsteller etwas anbietet wo er von Anfang an weiß dass es zu den genannten Konditionen eigentlich vollkommen unrealistisch ist, aber er halt nur "den Fuß in der Tür" bekommen will. Wenn es um ein Spezialgebiet wie bei dir geht ist dies Gefahr vermutlich kaum gegeben, aber wenn es mehrere oder viele Anbieter gibt schon eher.

    Habe selbst schon ähnliche Projekte erlebt - allerdings nicht im Rahmen öffentlicher Aussschreibungen - wo uns "Technikern" von Anfang an klar war, dass dies so niemals funktionieren kann, das Management aber halt der Meinung war das Geld holen wir uns zurück nachdem wir "den Fuß in die Tür" bekommen haben.

    Solche Projekte sind für allen Beteiligten nicht schön, vorallem aber für den Auftraggeber. Am Ende dauert alles länger und wird i.d.R auch wesentlich teurer, aber wenn das Ding mal am laufen und schon genug Geld reingeflossen ist, kannste auch nicht so einfach abspringen.

  • Was spricht gegen diese Ausschreibung? So habe ich als kleine Firma schon in Deutschland, Norwegen und Spanien den Zuschlag für mein Spezialgebiet bekommen. Da hat mich sogar der jeweilige ''Staat'' also der zuständige Projektleiter angeschrieben und mich gebeten an den jeweiligen Ausschreibungen teilzunehmen.

    Ich weiß jetzt nicht was du für ein Spezialgebiet hast und was du da vertreibst und wie wartungsintensiv deine Produkte sind

    Gerade im Bausektor sind solche Ausschreibungen schon teilweise grober unfug

    Gemeinschaftshaus, mit Dorladen, Arztpraxis und Wohnungen muss natürlich ausgeschrieben werden, zum Glück nicht europäisch aber zumindest überregional, heisst mehrere Bieter aus fremden LKR anschreiben

    Zimmererarbeiten, gingen nach Niederbayern, heimischer Zimmerer hat seine Bude direkt daneben, 5 Zimmerer haben abgegeben die beiden günstigsten waren der Niederbayer und der direkt daneben

    Lagen 1500€ auseinander bei einer 6-stelligen Summe

    Wer kommt nach wenigen Jahre nicht mehr zur Baustelle wegen Mängel? Sicherheitseinbehalt eine 4 stellige Summe kackt der an!

    Wer kann den ganzen Kleinkram erledigen der sonst so anfällt?

    Wer hat die Arbeit und den Ärger damit?

    Es spricht nix gegen eine Ausschreibung aber die regionalität sollte allein schon aus Umweltschutzgründen eine gewaltige Rolle spielen

    Oder noch ein anderes Beispiel gefällig

    Man muss seit ein paar Jahren Architekten Leistungen auschreiben, Kostenmässig kommt da ja nichts rum da sie ja nach HOAI abrechnen, sondern da gehts dann um die Tauglichkeit eines Büros

    Da wenn du Pech hast kriegt den Zuschlag ein Holländer der vor Ort ne Briefkastenfirma betreibt da wo maximal eine Schreibkraft drin sitzt, gibt es alles, habe ich schon kennengelernt

  • Ist wie bei so vielen mit dem Ausschreibungszwang, nett gedacht, aber nie ganz zu Ende und dann ganz ganz schlecht ausgearbeitet!

    Am Ende oft einfach nur Murks.

    Aber einmal eingeführt, nie mehr angerührt, ganz egal wie sinnfrei und schlecht gemacht es ist. Murks zugeben kann niemand mehr.

  • Wobei das teilweise auch hausgemachte Probeme der öffentlichen Hand sind. Es muss ja nicht das billigste Angebot genommen werden, sondern die Vergabe muss nach zuvor transparent veröffentlichten Bewertungskriterien erfolgen. Und da kann der Preis auch einen wesentlich geringeren Anteil als 100% ausmachen. Da lässt sich über Umweltkriterien schon viel mit Regionalität machen. Bedeutet aber auch, dass man sich schon im Vorfeld einige Gedanken darüber machen muss, wie man die Ausschreibung gestaltet.

    Ein anderer Aspekt ist auch, dass deutsche Firmen durch die europaweite Ausschreibung oft auch im Ausland erfolgreich sind, eben weil sie gute Produkte bieten. Ob da die auch hier beschriebenen Nachteile nicht nur anekdotischer Natur sind, halte ich jetzt für keine besonders steile These. Gesamtwirtschaftlich kann uns das durchaus zum Vorteil reichen.

  • Ich kenne Ausschreibungen da waren Preis und Angebotsqualität 50:50.

    Zudem kann man mit Musskriterien einschränken. Nachweis für Zahlungen des Tariflohns im Bau für die Bekämpfung von Schwarzarbeit usw.

  • Ich kenne Ausschreibungen da waren Preis und Angebotsqualität 50:50.

    Zudem kann man mit Musskriterien einschränken. Nachweis für Zahlungen des Tariflohns im Bau für die Bekämpfung von Schwarzarbeit usw.

    In welchem Sektor bist da unterwegs, würde mich brennend interessieren, da ich als Kommunalpolitiker seit 10 Jahren an dem Problem arbeite aber noch keine Lösung gefunden habe.

    zum fett markierten Teil, diese Passus hat seit Ewigkeiten jede noch so kleine Ausschreibung drin, neben gefühlt 100 anderen, das unterschreibt jeder Auftragnehmer, der jenige der da Probleme hat, sprich laufende Verfahren zwecks Sozialversicherungen, BG oder sonst was, den kannst da vielleicht haben, aber ist das realistisch dass man bei normalen Bauvorhaben eine solche Firma erwischt und man ihr das dann auch nachweisen kann? Du hast bei einem einfachen Bauwerk wie von mir angesprochen schnell mal 20 Firmen die man prüfen müsste, wer soll das denn noch machen und was soll dann wirklich dabei rauskommen? Man muss die entstandenen Kosten ja auch rechtfertigen und am Ende heisst es dann, schau sie dir an die Spezlwirtschaft, da versenken sie tausende von € dass der Nachbar vom BGM den Auftrag bekommt und nicht der günstigste Mitbieter.

    Das ist auch ein sehr gefährliches Unterfangen, gerade wenn größere Firmen beteiligt sind, die können dich dann auf den ausgefallenen Gewinn verklagen und das muss dann schon sehr sehr wasserdicht sein.

    Wenn es theoretisch möglich wäre, diese Ausschreibungen so zu gestalten dass der einheimische relativ sicher gewinnt, gibt dir halt vermutlich kein anderer ab, passt dann am Schluss die Auftragssumme mit der Schätzung des Planer nicht überein, hast du keine Vergleichsangebote und du bekommst Ärger von der Dienstaufsicht bzw. du hast halt enormen Verzug im Bau, da du permanent um andere Angeobte betteln musst.

    Da mag theoretisch einiges möglich sein ob sich das dann in der Praxis umsetzen lässt waage ich zu bezweifeln, ich habe viel Kontakt zu anderen Bürgermeistern, jeder klagt dir das selbe Leid, wenn das so einfach wäre, würde das in den Kommunen und den Planungsbüros schon Schule machen ist, ja nur im Interesse der Kommune wenn die ortsansässigen Firmen das Geschäft machen.

    Du kannst mit einem Kommunalunternehmen oder einer funktionalen Leistungsbeschreibung arbeiten.

    Ersteres ist hat ein enormer Verwaltungsaufwand, du gründest praktisch ein Unternehmen in der Kommune wie beispielsweise die Stadtwerke. Da brauchst wegen ein paar Bauvorhaben nicht anfangen, wie es da mit Zuschüssen ist kann ich nicht sagen.

    Zweiteres haben wir aktuell am laufen, geht bis jetzt gut, da kriegst aber keine Zuschüsse vom Staat, sprich da kannst du nur Bauten realisieren die rein von der Kommune gestemmt werden.

    Mein Beispiel mit Artz Dorfladen und Wohnungen wäre damals gegangen, da hat man sich nicht drüber getraut. Jetzt bauen wir ein Vereinsheim für Sportler Schützen und Musik mit dem Verfahren

    Einen KiGa ein FFW Haus oder ähnliches kannst aber so nicht bauen ausser du verzichtest auf die Zuschüsse von 40 oder noch mehr %, kann sich also keiner leisten

    Lone Wolf

    Das mit den Umweltkriterien und der Regionalität würde mich brennend interessieren, bitte Fallbeispiele bringen bei denen das funktioniert hat.

    Bleiben wir bei meinem "Zimmerer Problem", im schlimmsten Fall muss sich der ein Abbundwerk aus der Region suchen, seine Arbeiter bringt er in einer einfachen Pension unt


    Und noch kurz nachgeschoben wir hatten auf einer Klausurtagung einen ganzen Nachmittag mal das Vergnügen einen Vortrag mit Disskussion eines Fachanwalts für Vergaberecht zu geniesen. Gerade im Bausektor bin ich da doch relativ weit drin in der Materie

    Einmal editiert, zuletzt von 1543 (13. März 2024 um 08:55) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von 1543 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Amtssprache ist deutsch, auf der Baustelle muss immer jemand mit Sprachniveau C2 sein als Ansprechpartner.

    Und ja, die Gemeinheiten verstecken sich im Qualitätsangebot, dass sich nur bei größeren Sachen lohnt. Und wir haben dann Ausschreibungsteams und Juristen dahinter. Die Juristen sind Deutschlandweit tätig, quasi Poolarbeit. Jeder nimmt die nur mal ein Tag. Das spart Kosten und die sind vom Fach.

    Oft sind die Kommunen zu klein. Sachsen hat Gemeinden zusammen gelegt, per Zwang, bis sie Mindestgrößen erreicht hatten.

    Dann sollte man kleine Sache Bündeln oder längerfristige Aufträge vergeben, wenn es geht.

    Und ja, wenn man da dahinter sein will, kostet das Personal.

    Einmal editiert, zuletzt von ZweiPi (13. März 2024 um 15:55)

  • Amtssprache ist deutsch, auf der Baustelle muss immer jemand mit Sprachniveau C2 sein als Ansprechpartner.

    Und ja, die Gemeinheiten verstecken sich im Qualitätsangebot, dass sich nur bei größeren Sachen lohnt. Und wir haben dann Ausschreibungsteams und Juristen dahinter. Die Juristen sind Deutschlandweit tätig, quasi Poolarbeit. Jeder nimmt die nur mal ein Tag. Das spart Kosten und die sind vom Fach.

    Oft die Kommunen zu klein. Sachsen hat Gemeinden zusammen gelegt, per Zwang, bis sie Mindestgrößen erreicht hatten.

    Dann sollte man kleine Sache Bündeln machen oder längerfristige Aufträge vergeben, wenn es geht.

    Und ja, wenn man da dahinter sein will, kostet das Personal.

    Die kleinen Sachen sind nicht das Problem, das schreiben die vom Bauamt selber aus, schreibst die Firmen aus der Gemeinde an und noch 2 aus dem LKR und gut und wenn es dann der vom Nachbarort kriegt ist es ja auch kein Problem der ist greifbar.

    In BY wurden die Kommunen schon vor 45 Jahren zusammengelegt, es gibt noch vereinzelt zu kleine Gemeinden das ist richtig aber die haben andere Probleme wie das Vergaberecht

    Das mit den Sachen bündeln und langfristigen Verträgen geht halt nur bei Dienstleistungen(Schulbus,Bestattung, Aufzüge oder EDV) und da funktioniert das dann schon da haben wir kaum Probleme und das sollte jede Gemeinde in den Griff bekommen, um das gehts aber nicht, es geht um die typischen Vergaben nach VOB bei Neu oder Umbauten

  • Ich kenne keine konkreten Fallbeispiele, das ist auch nicht der Bereich in dem ich tätig bin. Ich kann aber nur die Grundlagen lesen und sowohl die entsprechenden EU-Verordnungen (exemplarisch verlinke ich gleich eine) oder auch die Informationen des Umweltbundesamt oder die Antwort auf eine Anfrage an die Bundesregierung, sagen klar, dass es da Möglichkeiten gibt. Ich muss dann aber vorher mehr Hirnschmalz reinstellen, ich muss komplexer rechnen um z.B. bewerten zu können, wie sich der CO2-Ausstoß verringern lässt, wenn jemand vor Ort kommt und dann klare und auch überprüfbare Kriterien aufstellen. Vielleicht scheuen viele kleine Kommunen diesen Aufwand, haben evtl. auch Angst vor Klagen - aber zu sagen, dass die Instrumente nicht da sind und man immer auf den billigsten Anbieter angewiesen ist, das stimmt so einfach nicht.

    EU Verordnung, hier Artikel 82 einschlägig
    L_2014094DE.01024301.xml

    Anfrage an die Bundesregierung
    DIP

    Informationen vom Umweltbundesamt

    Umweltaspekte im Vergabeverfahren - Rechtliche Grundlagen
    EU- und nationales Vergaberecht enthalten klare Regelungen, wie Umweltaspekte bei der Vergabe öffentlicher Aufträge berücksichtigt werden können. Einige…
    www.umweltbundesamt.de


    Aber nochmal angemerkt: Das wirkt in beide Richtungen. Wenn ich bei der Ausschreibung es so hindrehe, dass ich regionale Anbieter bevorzuge, dann bedeutet das auch gleichzeitig, dass meine Chancen sinken, außerhalb erfolgreich zu sein. Muss man sich eben in der Gesamtansicht genau überlegen.

  • Ich weiß jetzt nicht was du für ein Spezialgebiet hast und was du da vertreibst und wie wartungsintensiv deine Produkte sind

    Neben meinem Ladegeschäft, ist mein zweites Standbein, der Verkauf von Testgepäck direkt für Flughäfen oder den Hersteller von Gepäckförderanlagen für Flughäfen u.a. Siemens. Darüber gab es schon Berichte in der FAZ, Radio und TV.

    Da gibt es keine Wartung etc. Der Kunde kauft und ende der Garantien, da diese Verschleißtestes sind.

    Da gibt es in ganz Europa nur gut eine Handvoll Anbieter, deshalb kann ich bei meinen Angeboten recht viel Vorgeben was ich machen kann und will. Z.B. biete ich den Transport von diesem Testgepäck innerhalb der EU mit LKW oder auf Containern an. Außerhalb der EU muss der Kunde diesen Transport selbst organisieren. Hatte da mal Probleme in Brasilien vor der WM 14.8)

  • Die 7 Monate würden natürlich nur bedingt für eine fundierte Ausbildung reichen, aber man hätte vermutlich wieder mehr Leute, die "kleben bleiben" und könnte damit das Nachwuchsproblem bekämpfen. Außerdem ist es vielleich auch für die Verteidigungsfähigkeit besser, wenn viele Leute zumindest mal "eine Waffe in der Hand" hatten. Mit einem Zeithorizont von 5 - 7 Jahren ließe sich das auch umsetzen. Die Forderung ist doch legitim, man darf sie trotzdem falsch finden.

    Fände ja ein verpflichtendes soziales Jahr für alle vor dem Einstieg in die Rente für angebracht. Die können auch mal was für die Gesellschaft zurückgeben. Warum immer die jungen Leute verpflichten, deren Zukunft sowieso mit sehr vielen Fragezeichen versehen ist.

    Die Wehrpflicht wurde erst 2011 (?) ausgesetzt, d.h. wir haben erst seit ca. 13 Jahren eine Generation die gar keinen Dienst geleistet hat (Plus diejenigen die früher um den Dienst herumgekommen sind). Wieso sollten die jetzigen 'Alten' denn nochmal einen Dienst für den Staat leisten? Oder meinst du das grundsätzlich? Dann würde der Dienst vor der Rente in ca. 30 Jahren (2054) starten (der Rest hat ja schon).

    Abgesehen davon weiß ich nicht, was diejenigen dann für Arbeit leisten sollen. Die meisten 67-Jährigen die ich kenne, haben in der Regel bereits verschiedene Alterskrankheiten. Körperliche Arbeit wird da eher schwierig. Daher klingt eine solche Forderung eher nach Trotz und stellt keine sinnvolle Option dar.


    Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass die allgemeine Wehrpflicht wieder eingeführt werden sollte. Es gibt ja reflexartig viele Argumente dagegen. In der Hauptsache, dass keine Strukturen mehr vorhanden sind. Dann muss man die Strukturen eben wieder schaffen!

    Das kostet Zeit und Geld, aber die Geschichte zeigt, dass es immer Männer wie Putin geben wird. Europa erlebt aufgrund verschiedener Faktoren (Auswirkungen von regionalen Konflikten die Fluchtwellen auslösen) einen massiven Rechtsruck. In Ostdeutschland steht die Nazi-Partei bei über 30%. Russland führt Krieg gegen die Ukraine. China will Taiwan. Indien & Pakistan und so weiter.

    Kurz gesagt, die Weltpolitische Lage hat sich massiv verändert und darauf muss man reagieren. Demokratien müssen wehrhaft sein und dazu gehört ein starkes Militär. Ob einem das nun gefällt oder nicht.

    Es gäbe verschiedene Möglichkeiten einer Wehrpflicht die in Frage kommen könnten, beispielsweise das schwedische Modell. Selbst eine verkürzte Ausbildung an der Waffe - 7 Monate, 9 Monate - würde ich als sinnvoll erachten. Weil zumindest mal die Basics gelernt werden, wie Waffenkunde, Waffengattungen, militärische Strategien, verhalten im Feld und so weiter. Wenn man zu Beginn des Ukraine Konflikts gesehen hat, was die russischen Soldaten da fabriziert haben (Artillerie Beschuss ohne Stellungswechsel, Verwendung Smartphone usw.) dann kann man eigentlich nicht der Meinung sein, dass selbst eine verkürzte Wehrpflicht sinnvoll ist.

  • Es ist keine konkrete Forderung, sondern eher pointiert gemeint, weil hier überwiegend ältere Leute über das Leben von jungen Menschen bestimmen wollen und ihnen ein Jahr ihres Lebens "verplanen". Und das für eine Jugend, die in eine nicht absehbare Klimakatastrophe steuert und mit steigenden Rentenbeiträgen rechnen muss, um der älteren Generation alles zu finanzieren. Man sieht das ja bei der Rentendiskussion: Weder eine Kopplung des Rentenalters an die Lebenserwartung, noch eine Senkung der Renten oder eine Aufnahme zusätzlicher Gruppen in die GRV ist ein Thema - die Lösung ist die Auszahlung festzuschreiben und damit die jüngeren zahlen zu lassen.

    Ich finde, dass die Ausgestaltung dieses Generationskonflikts nicht fair ist und viele Parteien da vor allem die enorme Menge an Wählerstimmen der älteren Generationen sehen. Menschen >60 treffen z.B. Entscheidungen in Klimafragen, die sie selbst kaum noch betreffen, die es mit beeinflussen, ob meine Kinder noch eine lebenswerte Welt vorfinden.

    Kein Maurer mit 65 und kaputtem Rücken soll irgendwo Zivildienst leisten. Natürlich nicht. Aber Golden Ager, die bei bester Gesundheit mit 61 in Frührente gehen und Kreuzfahrt an Kreuzfahrt reihen, die könnten doch auch mal noch ein Jahr was an die Gesellschaft zurückgeben, die ihr auch diesen Lebensabend überhaupt ermöglichen.

    Auch der letzte Absatz war jetzt wieder pointiert und bewusst polemisch - aber mein Punkt ist, dass man diesen Aspekt der Generationengerechtigkeit bei der Diskussion gerne unterschlägt.


    Bei den anderen Absätzen zum Militär bin ich voll bei Dir. Wir brauchen ein starkes Militär, wir müssen da auch die Ausgaben für erhöhen, wir müssen wehrhaft sein und wir können es - leider - nicht mehr quasi ausschließen, dass es zu Krieg auf deutschem Boden kommt. Ich glaube aber, dass es vielleicht noch andere Methoden gibt die Armee aus personell zu stärken als ein verpflichtender Dienst für alle Männer und Frauen.

    Einmal editiert, zuletzt von Lone Wolf (13. März 2024 um 12:57)

  • Ist doch auch egal, wenn Männer in der Überzahl sind, dann können es doch auch mal Frauen sein

    Oder passt das dann den Männern nicht?

    ps. - mir persönlich ist es völlig egal, wer nun in der Mehrzahl ist

  • Neben meinem Ladegeschäft, ist mein zweites Standbein, der Verkauf von Testgepäck direkt für Flughäfen oder den Hersteller von Gepäckförderanlagen für Flughäfen u.a. Siemens. Darüber gab es schon Berichte in der FAZ, Radio und TV.

    Da gibt es keine Wartung etc. Der Kunde kauft und ende der Garantien, da diese Verschleißtestes sind.

    Da gibt es in ganz Europa nur gut eine Handvoll Anbieter, deshalb kann ich bei meinen Angeboten recht viel Vorgeben was ich machen kann und will. Z.B. biete ich den Transport von diesem Testgepäck innerhalb der EU mit LKW oder auf Containern an. Außerhalb der EU muss der Kunde diesen Transport selbst organisieren. Hatte da mal Probleme in Brasilien vor der WM 14.8)

    Das ist natürlich sehr spezifisch und hat ja mit dem grundsätzlichen Problem nichts zu tun dein Kunde ist ja nicht der Staat (Bund,Land,Kommunen).

    Nehmen wir mal Siemens, ganz überspitzt gesagt können die Ausschreiben was sie wollen, Preise einholen und X belibieg nachverhandeln oder demjenigen den Testkoffer abkaufen wen sie wollen. Die sind mit dir zufrieden haben dir schon 1000 Koffer abgekauft, XY ist zwar um 5%günstiger schaut aber mit dem Ofenrohr ins Gebirge

    Weiter gehts ja auch um Grenzen, ich weiß jetzt nicht wie hoch der Auftragswert bei deinen Koffern ist, dreht sich da ein Auftrag "nur" um eine 5 stellige Summe hätte auch die Kommune weniger Probleme dir den Auftrag zu geben


    Ich hab jetzt mal die grünen Kästchen der Broschüre durchgelesen, sind ja die ganzen Fallbeispiele. Bei den meisten gehts ja um Einmalbeschaffungen, Siehe Mülleimer oder eben um Dienstleistungen

    Zum Thema Handwerk, um das es sich ja grundsätzlich beim Bau, was ja das Problem ist was wir eigentlich diskutieren habe ich diesen grünen Kasten gefunden

    Bevorzugung der regionalen
    Beschaffung – unzulässig?
    Problematisch sind Zuschlagskriterien, bei denen
    die anbietenden Unternehmen Waren oder Erzeug-
    nisse ausschließlich aus regionaler Produktion be-
    ziehen sollen oder wenn Bau- oder Dienstleistungen
    nur durch ortansässige Unternehmen durchgeführt
    werden sollen. So nachvollziehbar dieser Wunsch
    z. B. aus politischer Sicht sein mag, verstößt er doch
    zumindest grundsätzlich gegen das Diskriminie-
    rungsverbot in § 97 Abs. 2 GWB i. V. m. § 31 Abs. 1
    VgV bzw. gegen europäisches Recht (Artikel 12, 28,
    43, 49 AEUV). Auch eine mittelbare Diskriminierung
    ist unzulässig. Diese kann vorliegen, wenn beispiels-
    weise in der Ausschreibung vorgegeben wird, dass
    Bieter mit kurzen Transportwegen bevorzugt werden.
    Es handelt sich um eine indirekte Diskriminierung,
    wenn scheinbar neutrale Vorschriften, Kriterien oder
    Verfahren sich auf eine bestimmte Personengruppe
    benachteiligend auswirken.
    Die öffentliche Beschaffungsstelle ist aber nicht ge-
    hindert, die Umweltauswirkungen der Produktion in
    anderer Form einzubeziehen, die keine, auch keine
    indirekte, Diskriminierung darstellt. So können bei-
    spielsweise bei der Beschaffung von Lebensmitteln
    oder der Vergabe von Catering-Dienstleistungen ge-
    zielt saisonale Lebensmittel gefordert werden. Oder
    die öffentliche Beschaffungsstelle kann spezifizie-
    ren, dass Lebensmittel beschafft werden sollen, die
    nicht in Gewächshäusern gezogen worden sind.

    Nix für ungut dein Engagement in Ehren, aber ich bleib da bei, das Problem von dem ich berichte, kannst damit nicht aus dem Weg räumen.

    Einmal editiert, zuletzt von 1543 (13. März 2024 um 13:24) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von 1543 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Ist doch auch egal, wenn Männer in der Überzahl sind, dann können es doch auch mal Frauen sein

    Oder passt das dann den Männern nicht?

    ps. - mir persönlich ist es völlig egal, wer nun in der Mehrzahl ist

    Guten Tag

    Um das ging es doch gar nicht, sondern um das „Problem“ , ob man sich Sehenden Auges um eine Chance beraubt nur um den „feministischen Dogmatismus“ durchzubringen und sich damit seiner guten Chancen beraubt .
    Macht es jetzt halt ein Franzose …und wir sind wiedermal abgehängt.


    Gruß aus la

  • Das ist natürlich sehr spezifisch und hat ja mit dem grundsätzlichen Problem nichts zu tun dein Kunde ist ja nicht der Staat (Bund,Land,Kommunen).

    Nehmen wir mal Siemens, ganz überspitzt gesagt können die Ausschreiben was sie wollen, Preise einholen und X belibieg nachverhandeln oder demjenigen den Testkoffer abkaufen wen sie wollen. Die sind mit dir zufrieden haben dir schon 1000 Koffer abgekauft, XY ist zwar um 5%günstiger schaut aber mit dem Ofenrohr ins Gebirge

    Weiter gehts ja auch um Grenzen, ich weiß jetzt nicht wie hoch der Auftragswert bei deinen Koffern ist, dreht sich da ein Auftrag "nur" um eine 5 stellige Summe hätte auch die Kommune weniger Probleme dir den Auftrag zu geben

    Bei Aufträgen die direkt von den (staatlichen) Flughäfen kommen wie Berlin (BER) oder Oslo sind es staatliche Ausschreibungen die in ganz Europa gemacht werden, da kann sich jeder der möchte darauf bewerben, ist, so hat man es mir erklärt Pflicht diese so zu handhaben. Bei Anfragen direkt von den Herstellern, gibt es meist keine Ausschreibung, die schreiben mich direkt an. Bei großen Ausschreibungen wie letztes Jahr in Oslo von Avinor ging es um eine mittlere 6 stellige Summe. Nach Berlin haben wir schon mehrmals geliefert die haben mehr als 9000 Testgepäckstücke von uns bisher erhalten. Siemens ist in dieser Branche eher ein kleiner Fisch, meist liefere ich an einen Holländer.

    Mein größter Mitbewerber sind die Chinesen, da die direkt an der Quelle bei Reisegepäckstücken sitzen aber die Qualität deren Arbeit ist meist minderwertig und deshalb bekomme ich trotzt höheren Preis oft den Zuschlag bei den Herstellern, bei den staatlichen Ausschreibungen, gibt eben den Faktor Zuverlässigkeit und gute Arbeit. Außerdem scheitern sie meist beim Sperrgepäck, dort werden Holzkisten nach Maß, Skisäcke, Golfbags, Surfboardhüllen etc. gefragt, dass bekommen auch die andren Europäer meist nicht gebacken die nach den Vorgaben zu präparieren.:)