1. Fußball-Bundesliga 2023/2024

  • Was erwartest du? Profisport ist ein Geschäft, deshalb ist die Show das Wichtigste. Wenn du Sport sehen willst, schau dir die Amateurligen an.

    Was wir derzeit haben, ist noch längst nicht das Ende der Fahnenstange. Wie es gehen kann, macht doch die NFL vor. Die hatten im Superbowl 75 Minuten Spielzeit und haben 4 Stunden lang übertragen. Dagegen sind die Fußballer doch Waisenknaben, aber Infantino und Konsorten wird schon noch was zur besseren Vermarktung einfallen. Beim Superbowl haben 30 Werbesekunden im Schnitt 7 Mio Dollar gekostet. Da ist beim Fußball noch viel Luft nach oben. Für die WM 2018 habe ich Preise von 350.000€ pro 30 Sekunden gefunden, also gerade mal 5% vom Football.

    Ich bin noch eine Antwort schuldig, hole ich hiermit nach:

    Was ich erwarte? Relativ wenig. Die Verklärung einiger "Romantiker", dass am besten alles so bleiben soll, wie es gerade ist, teile ich im Übrigen nicht. Es wird immer eine Veränderung geben und geben müssen.

    Die entscheidende Frage dabei ist doch aber, welche Veränderungen soll/dürfen es sein und zu welchem Preis?

    Was die amerikanischen Sportligen und speziell die von dir genannte NFL perfekt umsetzen ist "Entertainment". Show um jeden Preis. Ein Rekord nach dem anderen. Der Vorteil - der NFL - es gibt weltweit nur eine einzige Liga in dieser Sportart mit Relevanz. Das ist jedoch ein krasser Unterschied zum Fußball, in dem viele nationale Ligen und internationale Wettbewerbe/Verbände ihr "Produkt" an die Fans bringen möchten und dies jeweils auf einem - grob gesagt - vergleichbaren Niveau.

    Zurück zu meinen Erwartungen an die Entwicklung und konkret an einen möglichen Investoren-Deal:

    Ich habe oben einen Beitrag der Sportschau geteilt, in dem die einzelnen Posten dieses Deals aufgeschlüsselt sind. Über allem steht der Punkt "Vermarktung", speziell im Ausland. Ein, auch aus meiner Sicht, wichtiger Punkt. Zweifel hab ich allerdings bei der Vorgehensweise. Geplant wäre gewesen, das "Produkt Bundesliga" so wie es aktuell ist, besser zu vermarkten. Und es wurde auch in diesem Thread/Forum bereits öfter angesprochen, dass die Bundesliga so wie sie ist, doch nach den Top4, Top5 im Ausland kaum jemand erreichen wird (z.B. Mainz gegen Hoffenheim am Sonntagmittag).

    Als ersten Schritt müsste man mMn zunächst das vorhandene Geld aus der Vermarktung so auf die Clubs aufteilen, dass die "Kleineren" näher and die "Großen" heranrücken. Denn (Auslands-)Vermarktung funktioniert doch nur, wenn das Interesse an dem, was verkauft werden soll steigt. Sprich die "Kleineren" brauchen international bekannte Zugpferde, um gesehen zu werden.

    Weiterhin ist im verlinkten Artikel von Unterstützung der Clubs bei Auslandsreisen und Testspielen in wichtigen neuen Märkten die Rede. Das möchte ich gar nicht abstreiten, doch das wird mir viel zu sehr aufgeplustert. Wenn ein FC Augsburg (nur als Beispiel) eine internationale Testspielreise nach China unternimmt, lockt das doch keine 100.000e neuer FCA-Fans vor ein mögliches Streaming-Abo der DFL. Auch da braucht es doch ein Zugpferd, also eventuell den Topspieler der chinesischen Nationalmannschaft. Den kann sich der FCA, um beim Beispiel zu bleiben, aber ggf. erst dann leisten, wenn er bereits vor Saisonbeginn mehr Kohle auf dem Konto hat, weil er unabhängig vom erreichten Tabellenplatz ein fixes höheres TV-Geld bekommt.

    Und erst dann macht mMn ein Wachstum in neue Märkte mit einem Streamingdienst "Bundesliga.TV" etc. pp. Sinn. Ansonsten verkauft man doch einen Rohrkrepierer vor dem Herrn. Und das ist ja auch die im Sportschau-Artikel angesprochene „Wette auf die Zukunft“. Selbst der Einstieg des Investors garantiert den Clubs nicht einen müden Cent mehr. Dies bleibt weiterhin abhängig davon, ob das Produkt zukünftig mehr Auslandserlöse erwirtschaften kann.

    Vorausgesetzt diese Mehr-Erlösen würden generiert werden und nach ähnlichen/gleichen Maßstäben verteilen werden wie aktuell, profitieren in Summen jedoch genau die Clubs, die derzeit schon in der Nahrungskette ganz vorne stehen. Das kann man als Fan eines dieser Vereine natürlich klasse finden, muss man aber als Fan des Fußballs bzw. der Bundesliga im Allgemeinen nicht.

  • Genau dass ist es eben nicht. Man muss das aktuelle Produkt im Ausland vermarkten. Dazu Bedarf es KI oder nativ speaker, vor allem in Asien und Englisch. Plattformen wo der kontetent vermarktet werden kann und man sofort Geld wieder reinholen kann. Asien und Amerika gerechte Anstoßzeiten.


    Geld in die Vereine pumpen, damit die 3 Spieler mehr verpflichten können bringt uns keinen Schritt international vorran.

  • Genau dass ist es eben nicht. Man muss das aktuelle Produkt im Ausland vermarkten. Dazu Bedarf es KI oder nativ speaker, vor allem in Asien und Englisch. Plattformen wo der kontetent vermarktet werden kann und man sofort Geld wieder reinholen kann. Asien und Amerika gerechte Anstoßzeiten.


    Geld in die Vereine pumpen, damit die 3 Spieler mehr verpflichten können bringt uns keinen Schritt international vorran.

    Sehe ich eben anders.

    Ein Produkt, welches selbst im Inland kaum einen Fan vor dem Ofen hervorlockt, wird dies auch im Ausland nicht.

    Ein Beispiel anhand der Topspiele am Samstagabend in der laufenden Saison: Bremen - Hoffenheim 0,52 Mio

    https://www.dwdl.de/zahlenzentrale…aign=&utm_term=

    und zum Vergleich: Bayer Leverkusen - Bayern München 1,8 Mio.

    https://www.dwdl.de/zahlenzentrale…lt_sportstudio/


    Da kann ich doch im Ausland vermarkten wie ich will, ein Topspiel Bremen gegen Hoffenheim wird doch in Amerika oder Asien nicht zum Straßenfeger, wenn da Duksch gegen Baumann auf dem Platz steht. Bei uns schaut doch auch niemand Monza gegen Bologna am Sonntagmittag. Da braucht es doch einen Anreiz - ein Werbegesicht für "meinen" Content.

  • Fan?


    Es geht um Konsumenten. Es geht um Erreichbarkeit. Thats it.


    Und Ingo, wenn man in DeutschlandMarktsättigung errecht ist, dann muss man andere Märkte bedienen. Ob es 8:30 Uhr ist oder man sich vielleicht auf 11:30 Uhr erster Anstoß am Sonntag einigt sei dahingestellt.

  • Fan?


    Es geht um Konsumenten. Es geht um Erreichbarkeit. Thats it.


    Und Ingo, wenn man in DeutschlandMarktsättigung errecht ist, dann muss man andere Märkte bedienen. Ob es 8:30 Uhr ist oder man sich vielleicht auf 11:30 Uhr erster Anstoß am Sonntag einigt sei dahingestellt.

    Du hast schon Recht. Gute finde ich das leider trotzdem nicht. :wacko:
    Ist halt aber auch nur meine persönliche Meinung :thumbup:

  • Fan?


    Es geht um Konsumenten. Es geht um Erreichbarkeit. Thats it.


    Und Ingo, wenn man in DeutschlandMarktsättigung errecht ist, dann muss man andere Märkte bedienen. Ob es 8:30 Uhr ist oder man sich vielleicht auf 11:30 Uhr erster Anstoß am Sonntag einigt sei dahingestellt.

    Nenn es Fan, nenn es Konsumenten, nenn es wie du willst.

    Du kannst jemanden erreichen, nur muss halt auch der Inhalt passen. Ich bleib dabei - da kannst du noch so viel Content von Hoffenheim - Bremen, Heidenheim - Mainz etc bereit stellen, aus der Kabine, aus der Dusche, vom Greenkeeper beim Linieren am Freitag - das muss auch jemanden in Asien interessieren.

    Zu den Anstoßzeiten: Das wäre ja in Deutschland beim Otto Normalo das erste, was kritisiert werden würden, wenn frühmorgens um 8:30 Uhr gekickt wird. Fußball lebt nunmal auch vom Stadionerlebnis. Da kann nicht der Weg sein, alles der Vermarktung zu unterwerfen, um noch ein paar Euros rauszuquetschen.

  • Wenn eine Sättigung im heimischen Markt erreicht ist, dann kann man ja auch sagen "Gut ist". Wachstum um jeden Preis, ich teile da Sese's Ansichten, dass Heidenheim vs. Hoffenheim weltweit niemanden hinterm Ofen hervorlockt. Und was Elversberg von einer internationalen Vermarktung hat, erschließt sich mir auch nicht.

    Ich bin mir auch gar nicht sicher, ob das Thema "Internationale Konkurrenzfähigkeit" nicht hauptsächlich aus dem Bayern-Dunstkreis kommt und sich daraus speist, dass man international droht den Anschluss zu verlieren. Als BVB-Fan kann ich inzwischen sehr gut damit leben, dass 1997 ein singuläres Erlebnis bleiben wird und ich mich freue, wenn man in guten Jahren international mal ins CL-Viertelfinale vorstößt. Das ist dann eben so, die Begeisterung und das Erlebnis ist sowieso abgekühlt aber zunehmend unabhängig vom Ergebnis. Ich muss keine Champions League mehr gewinnen.

    Und für den Fan von Augsburg? Spielt das für den wirklich eine Rolle ob die Bayern jetzt ernsthaft um die CL mitspielen können oder nicht? Ich bezweifel das stark. Da ist die Nationalmannschaft viel wichtiger. Bier, Bratwurst, Nicht absteigen, im Sommer Europameister und der gewöhnliche Fan fühlt sich wunderbar abgeholt.

  • Wenn du nicht mit dem Markt mit wachsen kannst, dann wirst du abgehängt. Dann hängt die Nationalmannschaft sich noch weiter ab und dann gibt der Fußball Raum für andere Sportarten, die international Erfolge haben. Wird lange dauern, aber ich glaube nicht, dass der Augsburg und Hoffenheim Bock haben ihre Marktposition in Deutschland aufs Spiel zu setzen.

  • Und für den Fan von Augsburg? Spielt das für den wirklich eine Rolle ob die Bayern jetzt ernsthaft um die CL mitspielen können oder nicht? Ich bezweifel das stark. Da ist die Nationalmannschaft viel wichtiger. Bier, Bratwurst, Nicht absteigen, im Sommer Europameister und der gewöhnliche Fan fühlt sich wunderbar abgeholt.

    Der FCA-Fan will primär Bundesliga spielen. Wie bei dir, wenn es mal einen Ausreißer nach oben gibt, siehe Europa-League, dann gern. Ansonsten wird es ihm egal sein, was Bayern oder Dortmund international treiben, wenn er nicht gerade auch Sympathien für den jeweiligen Verein hat

  • Fan?


    Es geht um Konsumenten. Es geht um Erreichbarkeit. Thats it.


    Und Ingo, wenn man in DeutschlandMarktsättigung errecht ist, dann muss man andere Märkte bedienen. Ob es 8:30 Uhr ist oder man sich vielleicht auf 11:30 Uhr erster Anstoß am Sonntag einigt sei dahingestellt.

    Um 11.30 Uhr ist noch Kirche.

    Wenn eine Sättigung im heimischen Markt erreicht ist, dann kann man ja auch sagen "Gut ist". Wachstum um jeden Preis, ich teile da Sese's Ansichten, dass Heidenheim vs. Hoffenheim weltweit niemanden hinterm Ofen hervorlockt. Und was Elversberg von einer internationalen Vermarktung hat, erschließt sich mir auch nicht.

    Ich bin mir auch gar nicht sicher, ob das Thema "Internationale Konkurrenzfähigkeit" nicht hauptsächlich aus dem Bayern-Dunstkreis kommt und sich daraus speist, dass man international droht den Anschluss zu verlieren. Als BVB-Fan kann ich inzwischen sehr gut damit leben, dass 1997 ein singuläres Erlebnis bleiben wird und ich mich freue, wenn man in guten Jahren international mal ins CL-Viertelfinale vorstößt. Das ist dann eben so, die Begeisterung und das Erlebnis ist sowieso abgekühlt aber zunehmend unabhängig vom Ergebnis. Ich muss keine Champions League mehr gewinnen.

    Und für den Fan von Augsburg? Spielt das für den wirklich eine Rolle ob die Bayern jetzt ernsthaft um die CL mitspielen können oder nicht? Ich bezweifel das stark. Da ist die Nationalmannschaft viel wichtiger. Bier, Bratwurst, Nicht absteigen, im Sommer Europameister und der gewöhnliche Fan fühlt sich wunderbar abgeholt.

    Dem gemeinen Augsburg-Fan interessiert es schon, wenn Bayern verliert.

  • Wenn du nicht mit dem Markt mit wachsen kannst, dann wirst du abgehängt. Dann hängt die Nationalmannschaft sich noch weiter ab und dann gibt der Fußball Raum für andere Sportarten, die international Erfolge haben. Wird lange dauern, aber ich glaube nicht, dass der Augsburg und Hoffenheim Bock haben ihre Marktposition in Deutschland aufs Spiel zu setzen.

    Die Qualität der N11 hat nicht unbedingt viel mit der Bundesliga-Vermarktung zu tun. Es gab auch sehr erfolgreiche deutsche Nationalmannschaften wo höchstens die Hälfte der Spieler in der Bundesliga waren. Bsp die 90er mit x Spielern in Italien als damals vermutlich besete Liga der Welt.

    Vermarktung hat aber schon viel mit Zugpferden zu tun. sehe den Ansatz von Sese da auch nah an der realität. Bsp der umgedrehten Richtung: Wann wurde F1 in D gut vermarktet - zu Hochzeiten von Schumacher und Vettel, davor und danach max. mässig. Gleiches beim Tennis mit Graf/Becker, NHL Eishockey mit Draisaitl, NBA Basketball mit Nowitzky usw. Bin mir relativ sicher wenn nicht bald mal ein Deutscher in der NFL richtig was reisst, wird auch NFL Football zum. an Grenzen stossen.

  • Wenn du nicht mit dem Markt mit wachsen kannst, dann wirst du abgehängt. Dann hängt die Nationalmannschaft sich noch weiter ab und dann gibt der Fußball Raum für andere Sportarten, die international Erfolge haben. Wird lange dauern, aber ich glaube nicht, dass der Augsburg und Hoffenheim Bock haben ihre Marktposition in Deutschland aufs Spiel zu setzen.

    Warum wird die Nationalmannschaft (DFB) abgehängt, wenn die DFL nicht asien-/amerikafreundliche Anstoßzeiten, Duschlivestreams ausstrahlt und Interviews vor der Eckballausführung führt? Erschließt sich mir nicht... kicken die besten Deutschen halt zukünftig nicht mehr bei Bayern, sondern halt doch in England, Spanien, Frankreich, Italien. Hat 1990 trotzdem zum WM Titel gereicht. Und die Topliga Premier League sorgt trotzdem nicht dafür, dass die Engländer reihenweise Titel mit der Nationalelf einsammeln.

    Welche Marktposition haben denn Augsburg und Hoffenheim in Deutschland? Am Zipfel von Bayern, Dortmund, Schalke, HSV, etc hängen und durch die Zentralvermarktung abkassieren?