Radsport allgemein

  • Würds auf den Galibier von der morgigen Stratseite, also ohne den Telegraphe gehen, dann ja, dann würde ich auch Bardet sagen. Aber Alpe ist wie gemacht für nen Fahrer wie Gaudu.

    Vergesst den Pinot nicht, der konnte heute ein wenig Körner sparen. Einen Bardet oder Gaudu wird man nicht in eine Ausreißergruppe lassen, einen Pinot schon. Frnazöischer Nationalfeiertag dann als zusätzlicher Motivationsschub.

  • Vergesst den Pinot nicht, der konnte heute ein wenig Körner sparen. Einen Bardet oder Gaudu wird man nicht in eine Ausreißergruppe lassen, einen Pinot schon. Frnazöischer Nationalfeiertag dann als zusätzlicher Motivationsschub.

    Pinot hätte ich gesagt wenn’s für Bardet und Gaudu nicht ums Podium gehen würde. Und die brauchen auch nicht in ne Gruppe. Gaudu ist stark genug um des aus ner Attacke raus zu machen.

  • Weil er so weit weg ist, ist er da noch von Interesse?

    Genau deswegen, für das Gesamtklassement ist er durch, da spielt er keine Rolle mehr, und deswegen müssen Pogacar, Thomas usw auf den nicht mehr achten. aber er hat immer noch geügend Potenzial, zu beginn mit den Spitzenfahrern Vollgas zu geben, oder auch aus einer Gruppe zu agieren, eben als Relaisstation für den späteren Bereich einer Etappe.

    So kann man ihn für verschiedene taktische Varianten einsetzen.

  • Es sei noch zu erwähnen, dass heut kein Fahrer aufgrund der Karenzzeit rausgeflogen ist! Bei Jakobsen (immerhin zweiter beim Grünen Trikot) war das zwar durchaus knapp, aber am Ende hat es jeder ins Ziel geschafft!

  • Wasserträger in der Spitze würde ich es übersetzten.

    Aber wenn Pigacar wirklich noch an den Gesamtsieg glaubt, dann wird er sich 95% der morgigen Etappe an Geld heften und wenn möglich am letzten Berg was versuchen.

    Im Prinzip ist das die bequemste Position die er haben kann. Wenn da nicht die moralische Niederlande von heute wäre.

  • Aber ist das nicht etwas wovon wir seit 30 Jahren reden? Früh angreifen, das Gelbe unter Druck setzen? Und das hat irgendwie nie geklappt. Sei es mit Klöden als Edelhelfer für Ulle, sei es bei den Schleck-Brüdern oder eben jetzt bei JV/Roglic. Entweder wissen die mehr, entweder kommt man da einfach nicht weg - oder woran liegt es?

    Natürlich würde ich auch gerne ein beherztes Rennen um den Toursieg schon früh in der Etappe sehen - aber wann war das mal erfolgreich. Ich erinnere mich als Ulle nach dem Hungerast früh am Madeleine angegriffen hat, Pantani aber nicht abschütteln konnte. Oder wieder Ulle, der einmal Armstrong weit unten am Tourmalet attackiert hat, aber da auch schon nicht wegkam. 2003 war es Vinokourov, der immer wie blöde überall angegriffen hat, aber da war es kein Team-Effort. Und natürlich die legendäre - pharmaunterstützte - Solofahrt von Floyd Landis ab dem ersten Berg.

    So, jetzt komm ich auch hier endlich zum Antworten, und nach dem Verlauf der Etappe könnte ich ja jetzt ganz einfach und triumphierend "ich habe es dir doch gesagt" schreiben.......:pfeif:

    Mach ich aber nicht ;)

    Ich habe ja auch nicht geschrieben, dass so ein Angriff einfach ist, es gibt schon einige Gründe, warum es dann doch meistens auf den Angriff an der Bergankunft herausläuft.

    Für so einen frühen Angriff braucht man neben sehr starken Spitzenfahrern fürs Gesamtklassement auch sehr starke Mannschaften

    Was man halt aber sagen muss, wenn es in den letzten Jahren/Jahrzehnten richtig starke Mannschaften gab, dann hatten die auch so gut wie immer den den absoluten Favoriten/Gesamtführenden/Sieger/Titelverteidiger in ihren Reihen.

    Siehe Armstrong und US Postal, wo alles mit "militärischer Disziplin" auf einen Gesamtsieg von Armstrong ausgelegt wurde.

    Oder Sky/Ineos, die teilweise zwei, sogar drei absolut siegfähige Fahrer in ihrem Team hatten, und wo es dann eine Entscheidung der sportlichen Leitung (besonders 2012 Fromme und Wiggens), oder eine Sturz (2018 Fromme und Thomas), oder eine renntaktische Situation (2019 Bernal und Thomas) entschieden hat, wer die Tour gewinnen "darf".

    Da wird es natürlich ultraschwer, wenn man den vermeintlich besten Fahrer inkl. bester Mannschaft angreifen will.

    Und US Postal sowie Sky/Ineos, dass sind schon allein 14 der letzten 26 Tours nach der Dynastie von Indurain, einzig 2014 haben Kopfsteinpflaster und gebrochene Knochen den Sieg von Sky und Fromme verhindert.

    Mit Pogacar und Jumbo Viessmann hatte man jetzt die Jahre nach der Dynastie von Sky/Ineos die Konstellation, dass der beste Fahrer und Toursieger nicht die beste Mannschaft hatte.

    Vor zwei Jahren hatte Roglic eigentlich schon den Toursieg sicher, und dann kam Pogacar "wie aus dem nichts" am vorletzten Tag im Zeitfahren. Da konnte man nichts mehr kontern.

    Letztes Jahr konnte JV den Vorteil der starken Mannschaft nicht ausnutzen, Roglic vielleicht schon zu sehr über dem Zenit und nach Sturzverletzung ausgestiegen, Vingegaard vielleicht noch nicht weit genug, dazu war man nicht entschlossen genug, und Pogacar vielleicht auch noch zu stark.

    Dieses Jahr hat Jumbo Viessmann wieder eine sehr starke Mannschaft, Vingegaard ist ein Jahr weiter, dazu ist UAE schon entsprechend durch Corona gebeutelt.

    Was man halt in den letzten jahren schon beklagen muss, dass die frühen Angriffe vor dem letzten Berg (auch letztes Jahr durch JV) alle sehr halbherzig waren, natürlich, wenn man den stärksten Fahrer samt Top-Team angreift, dann ist das nie einfach, aber wenn man dann angreift, dann muss das auch entschlossen sein.

    Aber es erschien immer so, dass man mehr Angst vor dem möglichen Verlust hatte als dass man entschlossen die mögliche Chance sah, und so wird man schnell zum Opfer

    Jetzt hat JV mit Vingegaard und Roglic endlich mal entschlossen vor dem letzten Berg angegriffen, und wie ich schon geschrieben habe, so einen Angriff auf den Top-Favoriten habe ich seit 1996 auf Indurain in den Alpen nicht mehr gesehen, und der Angriff hatte Erfolg.

    Man konnte Pogacar auf dem Weg zum Galibier isolieren und gut abwechselnt mit Roglic und Vingegaard attackieren, während Pogacar alles alleine kontern musste.

    Da sah es eigentlich noch ganz gut für Pogacar aus, aber zum Granon hoch hat sich das dann doch bemerkbar gemacht, und Vingegaard konnte die Chance nutzen.

    Vielleicht spielte bei Pogacar noch fehlende Verpflegung eine Rolle, dann hätte man eine weitere Parallele zu Indurain 1996.

    Es hatte natürlich auch einen gewissen Preis für JV, Roglic hat sich jetzt fürs Gesamtklassement komplett verabschiedet, aber man hat dafür Vingegaard auf 1, und Pogacar hat ganz schön Zeit verloren, damit hat isch das für den Moment schon gelohnt.

    Jetzt schauen wir mal, wie es weitergeht, natürlich wäre jetzt ein Konter durch Pogacar für die Spannung sehr schön, und auch noch so, dass der Abstand an der Spitze klein bleibt, aber ich habe da leider so ein unterschwelliges Gefühl, dass bei Pogacar evtl. Corona zugeschlagen hat, wir werden es die nächsten Tage sehen.

    Einmal editiert, zuletzt von Maus (14. Juli 2022 um 04:34)

  • Jetzt schauen wir mal, wie es weitergeht, natürlich wäre jetzt ein Konter durch Pogacar für die Spannung sehr schön, und auch noch so, dass der Abstand an der Spitze klein bleibt, aber ich habe da leider so ein unterschwelliges Gefühl, dass bei Pogacar evtl. Corona zugeschlagen hat, wir werden es die nächsten Tage sehen.

    Zu der Corona-Vermutung: Ich hab mir gestern noch paar mal die entscheidende Attacke von Vingegaard angeschaut. Da sieht man das der positve Majka das erste Loch relativ locker wieder zugefahren hätte, Pogacar aber sofort irgendwas über Funk gesagt hat, vermutlich das Majka aufhören soll, weil er selbst nicht mehr kann.

    Natürlich reagiert jeder Körper anders, das ist klar. Aber nur an einem positiven Corona Test könnte das gestern bei Pogacar nicht gelegen haben.

    Wie gesagt, ich habe sowas wie gestern erwartet, mir hat Vingegaard in den bisherigen Etappen (in denen vor gestern wohlgemerkt) viel besser gefallen als Pogacar.

    Abr vorbei ist noch lange nix, es kommen auch noch die Pyrenäen.

  • Und was sehen wir heute? Ich glaube am Galibier wird sich nur eine Gruppe formieren, der Berg ist zu früh am Anfang. Und der Croix-de-Fer ist auch verhältnismäßig flach. Tippe eher auf eine Gruppe mit ordentlich Vorsprung und einem Sieger aus der Gruppe und die Favoriten beharken sich hoch nach Alpe d'huez.

  • Ich glaube auch dass es erst am Schluss richtig los geht. Bis dahin wird UAE des alles kontrollieren. Und ich vermute mal das Jumbo heute auch langsam macht. Ich könnte mir vorstellen das Pogacar gleich am Schlussanstieg reinattakiert, geht ja gleich mit ca 10% knackig los. Er wird dann so ca auf ne Minute wegfahren, aber am Ende der Etappe wieder so 1,5 MInuten von Vingegaard abgenommen bekommen. Pinot, Bardet und Gaudu werden ordentlich was probieren, Pinot wahrscheinlich gleich am Anfang versuchen mit in ne Gruppe zu kommen.

    Und wie gesagt, mein Tipp auf den Etappensieg bleibt Gaudu.

  • Aber Gaudu oder Bardet würde man niemals in eine Gruppe lassen. Dafür ist der Rückstand im Gesamtklassement viel zu gering. Ich tippe heute auf einen Sieger aus einer Gruppe, weil die aufgrund der Gemütlichkeit im Peloton mit 10 Minuten oder so Vorsprung nach Alpe d'Huez unten reingehen.

  • Gutes Szenario. So ne Gruppe darf eh nur weg, wenn keiner dabei ist der an gelb ran kann.

    Dann gibt es die üblichen 2 rennen im rennen, dass um den Tagessieg und das um das Gesamtklassement

  • Aber Gaudu oder Bardet würde man niemals in eine Gruppe lassen. Dafür ist der Rückstand im Gesamtklassement viel zu gering. Ich tippe heute auf einen Sieger aus einer Gruppe, weil die aufgrund der Gemütlichkeit im Peloton mit 10 Minuten oder so Vorsprung nach Alpe d'Huez unten reingehen.

    Gaudu wird das aus einer Attacke am Schlussanstieg machen. Bzw. alles probieren das es so kommen kann, das heißt auch seine Mannschaft dafür arbeiten lassen.

  • Wichtig werden heute auch die Fans sein, dass die sich benehmen und zusammen reißen! Man denke 2018 an den Sturz von Nibali und dessen Tour Aufgabe oder wie mit dem Gelben Trikot umgegangen wurde ... Emotionen ja, ohne die geht es heute nicht, aber bitte im Rahmen!