• Beim DEL-Spiel Wolfsburg vs. Ingolstadt erzielt der Gast den Anschlusstreffer zum 3:2 (im Bericht von Laola-TV ab 2:31). Dabei war das Tor vorher eindeutig verschoben....der Treffer wurde trotzdem gegeben.

    Nach Auskunft des Reporters wurde ja auf Technisches Tor entschieden.


    http://www.laola1.tv/de-de/video/gr…adt/277792.html

    Nach meiner Meinung hätte hier nicht auf TT entschieden werden dürfen.

    Hat jemand aus der Expertenrunde eine andere Meinung dazu ?

  • Hier ein paar Auszüge aus dem Regelwerk, Auszüge aus Sport1.de

    Grundlage für die Entscheidung ist die Regel 539 des Weltverbandes IIHF. Danach wird auf Tor entschieden, wenn der Torwart das Gehäuse zugunsten eines weiteren Feldspielers verlassen hat und der Angreifer auf dem Weg zum leeren Tor "von hinten gefoult" wird. Dabei darf sich kein Gegenspieler mehr zwischen ihm und dem Tor befinden.

    Es gibt noch andere Möglichkeiten für ein "technisches Tor": Wird das leere Tor von einem verteidigenden Spieler absichtlich verschoben, wenn der Angreifer freie Schussbahn hat, müssen die Schiedsrichter ebenfalls auf Treffer entscheiden (Regel 554b).

    Gleiches gilt, wenn der Goalie bei einem Penalty das Tor aus der Verankerung stößt (Regel 554b). Nimmt ein Feldspieler im eigenen Torraum die Scheibe in die Hand, wenn der Torhüter nicht mehr auf dem Eis ist, muss genauso entschieden werden (Regel 559).

    Tor ist auch, wenn der Torwart seinen Schläger absichtlich vor dem eigenen Kasten liegen lässt und der Puck dadurch nicht die Linie überqueren kann (Regel 569).

    Wird ein Schläger Richtung Puck geworfen, wenn ein Angreifer allein auf das leere Tor zusteuert, muss ebenfalls auf Treffer entschieden werden (Regel 570).

    Ich habe das Tor in der Übertragung selbst gesehen, konnte den Entscheidungen der Schiris folgen, der Puck wäre im Tor gelandet wenn das Tor auch nicht verschoben gewesen wäre....

    Einmal editiert, zuletzt von Lotte (7. Januar 2015 um 17:57)

  • Es geht also nicht darum, ob der Puck über die Torlinie war, sondern ob sich der Stürmer schon im "act of shooting" befindet. Darüber kann man in der Szene sicher auch streiten, aber ich halte das Tor für vertretbar.

  • Ich halte die genannten Gründe und die dazu aufgeführten Regeln für nicht zur Aktion passend.
    Praktisch immer muss zwingend der TW zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis gegangen sein, um dann - wenn zusätzlich noch andere Aspekte 'erfüllt' sind - auf TT entscheiden zu können/müssen.

    In unserem Fall befand sich der TW auf dem Eis, sodass diese wichtige Voraussetzung garnicht erfüllt ist.

    Hinzu kommt meines Erachtens, dass noch geprüft werden muss, ob das Tor überhaupt absichtlich (!) verschoben wurde. Das wage ich in diesem Fall übrigens zu bezweifeln.
    Nach meiner Meinung ist das Tor aus Versehen verschoben worden.

    Nehmen wir aber an, dass der TW in dieser Aktion, die man als Break ansehen muss, das Tor absichtlich verschoben hat, dann kann doch 'nur' auf Penalty entschieden werden und eben nicht auf TT.

    Wenn wir dann noch die Aktion des TW als unabsichtlich ansehen, hätte nicht nur das Tor nicht gegeben werden , sondern es hätte nicht einmal eine Kleine Strafe ausgesprochen werden dürfen.

  • Nach Auskunft des Reporters wurde ja auf Technisches Tor entschieden.


    Vergiss ca 80% dessen was die Reporter von sich geben. Deshalb sind auch die Ausführungen von dali357 hier nicht relevant.

    Lone Wolf hat absolut recht mit seinem Zitat aus dem aktuellen Regelbuch.
    Der letzte Satz ist hier entscheidend, der grob übersetzt bedeutet:
    Ein Tor ist trotz verschobenem Tor gültig, wenn der Puck auch in der ursprünglichen Position des Tores regelgerecht eingeschlagen hätte.

    Bisher ein absolutes No-Go, jetzt aber tatsächlich so drin.

    Gegenfrage: Welches Vergehen kann man dem angreifenden Team unterstellen, um ihm das Tor oder ein Überzahlspiel zu verweigern?

    Einmal editiert, zuletzt von Done #30 (8. Januar 2015 um 12:46)