Nachrichten aus Deutschland und der Welt

  • Bennyloop
    Ich mag da vielleicht brutal urteilen, aber jemand, der so eine Katastrophe wie das, was auf der Loveparade passiert ist, mit:

    Zitat

    Eventuell haben hier ja auch ganz andere Mächte mit eingegriffen, um dem schamlosen Treiben endlich ein Ende zu setzen. Was das angeht, kann man nur erleichtert aufatmen! Grauenhaft allerdings, dass es erst zu einem solchen Unglück kommen musste.

    kommentiert, dem attestiere ich in der Tat, "krank" (im Sinne von "nicht ganz richtig im Kopf") zu sein!!!!
    [/quote]

    Im Hinblick auf diese Aussage, deren Tragweite ich beim ersten Durchlesen gar nicht wahrgenommen habe, gebe ich dir recht und nehme die Kritik zurück. Das ist natürlich hochgradig unverschämt, da gebe ich dir recht.

    Hinsichtlich des Gesamttenors der restlichen Aussage bleibe ich dabei, dass das streitbar, aber auch diskutierbar ist.

  • Bei Report München haben sie vorher gesagt, dass ihnen eine Nutzungsänderung für die Veranstaltung vorliegt, in der die Besucherzahl auf 250.000 begrenzt wurde.

    WENN das wirklich stimmen sollte, dann hat jetzt der Veranstalter ein massives Problem. Aber wart ma ab, ob sich das auch wirklich bewahrheitet.


    Naja...das Veranstaltungsgelände hat ja erst nach dem Tunnel begonnen?? Davor ist demnach öffentlicher Raum.....da hat demnach die Polizei oder die Stadt sicherungsaufgaben.
    Mann kann einem Veranstalter doch nicht vorwerfen das mehr Leute in die Stadt kommen. Erst wenn er sie auf das veranstaltungsgelände lässt, hat er ein Problem (meiner Meinung nach). Wieviel tatsächlich auf dem Gelände waren, ist ja noch nicht zweifelsfrei geklärt...1,5 Mio werden es aber wohl eher nicht gewesen sein. Da hätte man ja vierstöckig stehen müssen.
    Die Versäumnisse liegen bei denen die dieses genehmigt haben

    Einmal editiert, zuletzt von Klapper (26. Juli 2010 um 23:57)

  • Nein, der Tunnel gehörte zum Veranstaltungsgelände.

    Zitat

    Die Verantwortung für die Sicherheit im Tunnel hatte der Veranstalter „Lopavent“, denn nach WAZ-Informationen endete die Zuständigkeit der Polizei an den Kreuzungen Düsseldorfer-/Karl-Lehr-Straße auf der einen Tunnelseite sowie Graben-/Karl-Lehr-Straße auf der anderen Seite.
    „Dem öffentlichen Raum entzogen“

    Für die Zeit der Loveparade, so heißt es in Polizeikreisen, sei der komplette Straßenraum inklusive der Tunnel durch die Stadtverwaltung „dem öffentlichen Raum entzogen“ und damit die Verantwortung auf den Veranstalter übergegangen.

    http://www.derwesten.de/staedte/duisbu…-id3291098.html

  • [quote='Bennyloop','index.php?page=Thread&postID=469849#post469849'
    Im Hinblick auf diese Aussage, deren Tragweite ich beim ersten Durchlesen gar nicht wahrgenommen habe, gebe ich dir recht und nehme die Kritik zurück. Das ist natürlich hochgradig unverschämt, da gebe ich dir recht. [/quote]
    Das war für mich in der Tat der Hauptaufhänger für meine harsche Kritik und krasse Bezeichnung, weil total fehl am Platz.

    [quote]Hinsichtlich des Gesamttenors der restlichen Aussage bleibe ich dabei, dass das streitbar, aber auch diskutierbar ist.[/quote]
    Da hast du vollkommen recht, dass es sowohl streitbar, wie auch diskutierbar ist.
    Ich bin wohl gebranntes Kind, weil ein Elternteil in religiöser Hinsicht sehr ins extreme tendiert, was daheim desöfteren zu wirklich unglaublichen Diskussionen geführt hat :S

  • Nein, der Tunnel gehörte zum Veranstaltungsgelände.


    http://www.derwesten.de/staedte/duisbu…-id3291098.html

    und genau das ist die Frage...Der Veranstalter wird das wohl verständlicher Weise anders sehen und auch für mich als Logisch denkender Mensch, kann das Veranstaltungsgelände erst nach der Absperrung am Tunnelende begonnen haben. Das ist auch eines der Gründe, für den Tunnel selber hat sich keiner Verantwortlich gezeichnet sonst hätte a) die Polizei/Stadt vor dem Tunnel Gesperrt oder b) der Veranstalter seinen Einlass an den Anfang des Tunnels gelegt.

    Es wird wohl Schwierig werden dem Veranstalter nachzuweisen, das der Tunnel zum Veranstaltungsgelände dazu gehört hat.

    Das die Kreuzung und der Tunnel dem öffentlichen Raum entzogen wurde ist ja wohl ein Witzargument. Kein Mensch musste eine Absperrung bzw. Kontrolle passieren bis eben am Ende des Tunnels, daher wurde dieser Bereich niemandem Entzogen....würde ich mal Sagen.

    Einmal editiert, zuletzt von Klapper (27. Juli 2010 um 10:33)

  • Wenn das in der Genehmigung der Veranstaltung so drin steht, dass diese "Umwidmung" des Geländes in privaten Grund stattgefunden hat, dann kommt der Veranstalter da auch nicht raus. Aber dazu müsste man die genauen Dokumente kennen.

  • Nein, der Tunnel gehörte zum Veranstaltungsgelände.


    http://www.derwesten.de/staedte/duisbu…-id3291098.html

    Dann ja aber dann ist die Schuldigkeit ja recht schnell geklärt und die Polizei müsste sich nicht die ganze Zeit so Winden???

    Das wird jedenfalls ne längere Geschichte und ich hoffe die Verantwortlichen auf allen Seiten (Stadt, Polizei, Veranstalter) werden zur Rechenschaft gezogen.

    Davon Abbgesehene kann sich die Polizei in einer sich anbahnenden Notsituation doch nicht darauf berufen das dort der Veranstalter verantwortlich ist. Wenn auf einem Privatgelände etwas passiert hat sie genau so einzugreifen. Das Unglück hat sich ja angebahnt und ist nicht von einer auf die andere Minute über alle herreingebrochen.

    Einmal editiert, zuletzt von Klapper (27. Juli 2010 um 10:54)

  • In irgendeinem Klatschmagazin kam gestern noch der Ausschnitt eines Interviews mit einem Mitarbeiter der Veranstaltungsleitung, welches VOR dem Unglückstag geführt wurde. Dieser Mitarbeiter betonte hier mehrmals, dass (sinngemäß) das Gelände sicher und jederzeit räumbar sei!!!
    ...

  • Wobei ich mir mal was ganz hypothetisch vorstelle:

    Angenommen, das Oktoberfest in München wäre eine Veranstaltung von Privatleuten. Die reichen eine Nutzungsänderung ein, dass nur maximal 250.000 Leute pro Tag kommen. Es bricht im U-Bahn-Aufgang eine Massenpanik aus. Jeder "Dep p" wüßte, dass das niemals zutreffen konnte...


    Für mich hat zwar hier der Veranstalter ganz klar gemogelt bei den Besucherzahlen. Trotzdem musste die Stadt wissen, dass bei wietem mehr Leute kommen als 250.000. Einfach aus den Erfahrungen der 20 (!!!) Vorjahre. Die Stadt stiehlt sich hier aus der Verantwortung, dann niemals im Leben hätte man überhaupt so ein Event genehmigen dürfen aufgrund der zur Verfügung stehenden Fläche. Für mich trifft gleichermaßen alle die schuld - Veranstalter, Stadt und auch die Polizei. Keiner von denen hat auch nur annähernd abschätzen können, was später eingetreten ist. Nur schützt eben Unwissenheit oder mangelnde Vorbereitung nicht vor Strafe!

  • Das Problem war in erster Linie nicht das Gelände, bzw. nicht die Größe des Geländes

    In den Wochen vor der Parade kusierten in den lokalen Medien Zahlen hinsichtlich des Fassungsermögens zwischen 400.000 und 800.000 Leuten.
    Wir haben uns am Samstag ab 10 Uhr bei einem Freund getroffen, von dessen Balkon aus man in den Tunnel bzw. die Strasse davor schauen konnte.
    In unserer Truppe waren auch zwei Leute, die bei der Stadt Duisburg arbeiten. Die sagten uns, dass am Vortag die Abnahme des Gebäudes erfolgte und
    dort die Auflage gemacht wurde, nicht mehr als 250.000 Leute auf das Gelände zu lassen. Da haben wir uns schon gefragt wie die sich das denn vorstellen, wenn die Massen dort
    ankommen.

    Daher haben wir uns auch bereits gegen zwölf Uhr entschlossen, Richtung Gelände zu begeben und kamen auch problemlos durch den Tunnel.
    Aber schon da dachte ich mir, das könnte hier heute im Tunnel aber voll werden. Auf dem Gelände angekommen standen die ersten Floats direkt am Anfang,
    keine 30 Meter vom Ende der Rampe entfernt. Dies stellte sich später als fatal heraus, da viele, die das Gelände endlich durch den Tunnel erreicht hatten, dort einfach stehen geblieben sind, und somit kein
    Platz für nachkommende war, vor allem als die Parade dann begann.
    Wir sind jedenfalls ans andere Ende des Geländes Richtung Hauptbühne gegangen und dort war während der gesamten Parade massig freier Platz
    Die A59 nebenan war darüber hinaus tatsächlich gesperrt. und hätte somit Auslaufmöglichkeiten geboten

    Hinter uns blieb von 13 bis ca. 20 Uhr eine Fläche von geschätzten 3 bis 4 Fußballfeldern nahezu menschenleer ! Auch später füllte sich das bei uns nur ganz langsam und spärlich.
    Erst als bei uns auch langsam bekannt wurde was passiert war, kamen mehr Menschen in unsere Richtung. Voll wurde es jedoch zu keiner Zeit, da viele dann auch schon an
    dem weiteren mittlerweile geöffneten Ausgang ! unmittelbar am Hauptbahnhof das Gelände verließen.

    Von der Katastrophe haben wir eigentllich erst zwei Stunden später erfahren, als uns Angehörige und Freunde versucht haben, über Handy anzurufen um zu fragen ob es uns gut geht.
    Danach war die Stimmung selbstverständlich auf dem Nullpunkt und viele gingen auch nach Hause. Wir standen herum und konnten gar nicht fassen, was passiert war.
    Richtig realisiert habe ich das persönlich erst am Sonntag.

    Diese Katastrophe muss erst einmal verarbeitet werden. Hier sind viele Fehler gemacht worden. Ich persönlich habe mich sehr auf die Love-Parade vor meiner Haustür gefreut aber im Nachhinein muss man sich eingestehen, dass die niemals in Duisburg hätte stattfinden dürfen. Der grösste Fehler war nicht das Gelände selber sondern der Zugang durch diesen Tunnel.

    Zur Zeit herrscht in der ganzen Stadt eine Niedergeschlagenheit gemischt mit Hilflosigkeit, Trauer und Wut. Meiner Meinung nach sind fast überall Fehler gemacht worden, es gibt nicht den einen
    Hauptschuldigen. Es muss sich auch so hart das klingen mag jeder Teilnehmer fragen, warum er diesen Tunnel ab 14.30 Uhr betreten hat. Ich wäre da nicht mehr reingegangen, bei den Bildern, die man
    am anderen Tag gesehen hat. Bei aller Freude über so ein Ereignis (die Parade)aber irgendwann sollte doch die eigene Sicherheit im Vordergrund stehen. Und damit meine ich nicht, die Opfer und Verletzten sondern diejenigen die zu diesem Zeitpunkt weiter Richtung Tunnel geströmt sind und somit den eingeschlossenen keine Fluchtmöglichkeit mehr gegeben haben.

  • Letzlich wird es kommen wie in Bad Reichenhall.

    Jeder schiebt es auf den nächsten, keiner wir im Endeffekt großartig verurteilt. und das, obwohl man sehenden Auges in diesen Horror gelaufen ist und bei gesundem Menschenverstand, ganz ohne Prestigedenken, sofort den Antrag abgelehnt hätte. Traurig, aber wahr. Hoffentlich müssen sich die Leute um den Veranstalter und um den Bgm. wenigstens ihr Lebtag mit einem drückend schlechten Gewissen und Alpträumen plagen.

  • Und damit meine ich nicht, die Opfer und Verletzten sondern diejenigen die zu diesem Zeitpunkt weiter Richtung Tunnel geströmt sind und somit den eingeschlossenen keine Fluchtmöglichkeit mehr gegeben haben.

    Die Frage ist doch, ob die das überhaupt gewusst haben und reagieren hätten können. Ist ja nicht so als wenn der Einzelne da eine Wahl hat, wohin er geht, wenn er in der Masse eingekeilt ist. Ich habe das selbst erlebt bei der Loveparade in Essen, aber da gabs dann Ausweichmöglichkeiten und die Leute sind über einen Zaun rausgeklettert. War schon ganz schön eng und gruselig da. ;(

    Aber das Problem ist eben, dass, wenn man mal drin ist, nicht mehr viel Entscheidungspielraum hat, denn die Nachdrängenden wissen nicht was sich ein paar Meter weiter abspielt.

  • Die Straße zum Tunnel verläuft abschüssig d.h. man kann schon aus ca. 100 Metern Entfernung den Tunnel überblicken. Freunde von uns waren gegen 15.30 Uhr ca. 100 Meter vor dem Tunnel und sind wieder umgedreht als sie das Chaos dort gesehen haben. Das gab es zumindest auf der Ostseite einige Möglichkeiten zum Ausweichen. Vielleicht war das aber ne Stunde später nicht mehr möglich. Dass man, wenn man erstmal in der Masse drin ist, keine großen Chancen mehr hat, ist auch richtig.

  • "Bis auf acht konnten inzwischen auch jene Patienten, die stationär in Duisburger Krankenhäusern behandelt werden mussten, die Kliniken wieder verlassen. Und diese acht werden - wie die bereits Entlassenen - wohl körperlich bis auf einige Narben keine bleibenden Schäden zurückbehalten.Dieses Fazit zogen am Donnerstag auf Nachfrage unserer Zeitung die zehn Krankenhäuser, die Opfer der Loveparade aufgenommen hatten. Es wird zudem niemand mehr auf der Intensivstation betreut. Die Lebensgefahr ist gebannt."
    quelle: http://www.derwesten.de/staedte/duisbu…-id3318963.html