Der Kampf um die Zuschauer

  • Du benennst es doch selbst - die Stimmung der Fans. Ist die weg weil zu wenig Fans usw. funktioniert auch das Netzwerken nicht, denn das kannst woanders auch. Es ist ein Kreislauf der ohne sportlichen Erfolg nicht (lange) funktioniert.

  • Wobei man in den anderen Sportarten die Spitzenmannschaften dank internationalen und natioalen Pokalwettbewerben auch auch in Richtung 30 Heimpflichtspiele kommen.

    Was halt ein großer Unterschied ist, dass beim Eishockey die Spiele in einem kürzeren Zeitraum komprimiert werden, regelmäßig auch drei Spielen pro Woche.

    Wobei in deiner Aussage schon fast die Antwort/Unterschied steht, 30 Heimspiele:

    - es betrifft Spitzenmannschaften

    - international

    - Pokal

    vs. Eishockey

    - alle Mannschaften

    - 25 bessere Freundschaftsspiele in der Vorrunde

  • war das vor Corona anders?

    Es ist eine alte Diskussion, aber eishockey spielt man in Dtl. halt von Sep. bis März/ April.

    26 Heimspiele sind jetzt auch nicht wirklich soviel, und die sportliche bedeutung macht doch weniger aus als man denkt. Man will doch guten Sport sehen und Unterhalten sein.

    Ich denke man hat v.a. Corona und Inflationsbedingt Themen. Denn wenn du wie du sagst jedes Mal 100+ € los bist wenn du ins Stadion gehst, dann ist es nicht sonderlich lustig wenn dir zeitgleich die Preise für alles um die Ohren fliegen.

    Real gesehen bleiben dir dann gerade die unteren Einkommensschichten weg, und es gibt wohl einige die sich während Corona zuhause vor dem Livestream angewöhnt haben.
    Das Bier aus dem Kühlschrank kostet halt 1€ statt in München 4€.
    Generell muss Eishockey natürlich schauen das es attraktiv bleibt, aber es ging auch vor Corona.

  • Aber das ist der spannende Punkt. Ich glaube da ändert sich was.

    Ja, war schon immer so. Aber Football z.B. macht vor das weniger mehr ist und das überdurchschnittlich erfolgreich. Die Leute haben heute einfach schon alles gesehen, erlebt und bis zum Erbrechen konsumiert. Klar kann nicht jedes Spiel ein vor Spannung strotzendes Mega Event sein, aber man kann die Attraktivität und die Wertigkeit erhöhen. Ich sehe es bei mir selbst, seit 15 Jahren Dauerkarte, aber irgendwie habe ich oft keine Bock Sonntag Abend oder unter der Woche irgendein besseres Freundschaftsspiel anzuschauen.

    Und wenn man sich bisschen einliest, ein paar Podcast über Marketing im Sport anhört und sich auch die erfolgreichen Ligen/Sportarten ansieht, stellt man fest, dass die Reichweiten sowie neue Fans heute und in Zukunft außerhalb des Spieltages generiert werden.

    Man zeigt Spieler privat, Hintergrund-Stories und baut Geschichten und Hintergründe zum Spiel auf und analysiert danach. Das interessiert die Leute.

    Beim Eishockey (einfach fiktives Beispiel) hat München am Freitag das Topspiel gegen Mannheim. Im Fußball wird z.B. das Topspiel von Medien und und Clubs über die eigenen Kanäle aufgebaut. Bei jetzt fiktiven Beispiel spielt München am Mittwoch davor aber noch gegen Bremerhaven und am Sonntag ist das Derby gegen Augsburg. Wenn da eine Story, eine Geschichte, ein TV-Beitrag, eine Radiosendung, ein Podcast gemacht wird, ist es schon wieder überholt bis es die Leute konsumiert haben.

    Und daher meine Prognose - vielleicht nicht Morgen, aber die Frage der vielen Spiele im Eishockey wird kommen, wenn man zukünftig wachsen will. Einfach weil es früher so war, aber die Zeiten und Gewohnheiten sich massiv ändern.

    Dazu kommen Dinge wie Inflation, wo viele Leute sich in Zukunft überliegen, ob sie sich mit Sohnemann Sonntag 18:30 für 50 Euro Spieltag 17 anschauen oder sich doch auch eher die Highlights rauspicken.

    Wenn man ehrlich ist, kann man ab Weihnachten in die Eishockey-Saison einsteigen und auf alles davor komplett verzichten.

    Einmal editiert, zuletzt von EHF-MUC (31. Dezember 2022 um 15:05)