Bayreuth vs. Crimmitschau

  • Vorab: In Absprache mit Curdt darf ich den Thread eröffnen, da die Tigers ein Heimspiel haben. Beim Rückspiel warte ich auf seine Eröffnung.

    Das zweite Derby an einem Wochenende - Eishockeyherz, was willst du mehr?

    Nostalgisches: Die Geschichte der Fanlager aus Crimmitschau und Bayreuth begann so richtig am 11. Januar 1998 in den Spielen der Aufstiegsrunde zur 1. Liga Süd. 4056 Zuschauer füllten den Tigerkäfig und die Vorzeichen waren eigentlich klar: Crimmitschau als damaliger Erstligist gegen den Neuling in der 2. Liga, der überraschenderweise die Aufstiegsrunde geschafft hatte. Crimmitschau brachte sicher 1500 Fans mit und es herrschte vor dem Spiel eine prächtige Stimmung. Zuvor wurde das Spiel zu einem Sicherheitsspiel erklärt, nachdem Crimmitschauer Fans in Selb heftig randaliert hatten. Ich kann mich noch gut erinnern, dass mir schon ein wenig mulmig war und ich mit heftiger Randale rechnete, als die Tigers im letzten Drittel das 5:0 erzielten und die Crimme-Fans reihenweise ihre Trikots verkehrt herum anzogen... Als das Spiel vorbei war, blieb alles friedlich und man feierte gemeinsam auf dem Eis den Bayreuther Erfolg. Das war der Beginn einer Fanfreundschaft, die immer noch anhält - auch wenn sich viele aktuelle Fans nicht mehr an legendäre Duelle erinnern können. Unerreicht der gemeinsame Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde beim Heimspiel der Sachsen gegen Bayreuth am 6. Januar 1999, als man gemeinsam 84 Minuten ohne Unterbrechung Fangesänge hörte.

    Status vor dem Wochenende: Die Eispiraten stürmten in dieser Saison los, dass es kein Halten gab - Tabellenführer und das nicht nur für einen Spieltag, lange Zeit Tabellenzweiter. Aktuell kommt die Piratenkogge ein wenig ins Schlingern mit 4 Niederlagen aus den letzten 5 Spielen. Im Gegensatz die Tigers mit 4 Siegen aus den letzten 5 Spielen. Die aktuelle Form spricht für die Tigers, aber die Eispiraten haben immer noch mit 1,82 Punkten pro Spiel die Nase vor den Tigers (1,36) und stehen auf Rang 4 der Tabelle. 36 Tore hat Crimmitschau erzielt, 29 Gegentore zugelassen. Bayreuth mit 35 Toren bei 34 Gegentoren. Diese Statistik wird natürlich durch den überraschenden 10:2 Erfolg der Oberfranken in Bad Tölz geschönt.

    Statistiken: Die Eispiraten mit sehr guten 2,6 Gegentoren pro Spiel (3,1 bei den Tigers) - die Offensive ist vergleichbar mit 3,3 Toren bei den Westsachsen und 3,2 Toren bei den Oberfranken. Das Powerplay liegt ebenso auf einem Niveau (20% zu 21,2 % bei den Tigers), wie die Unterzahlquote von 80 % zu 78,8 % bei den Tigers.

    Das erste Drittel ist bei den Piraten das schwächste mit nur 8 Toren zu 13 Gegentoren. Genau das Gegenteil dann im zweiten Drittel mit 15:7 Toren. Das letzte Drittel beinahe ausgeglichen (11:8) Im Gegensatz dazu steht die Defensive der Tigers die ersten 40 Minuten sehr gut - nur im letzten Drittel muss man Federn lassen (7/8/19 Gegentreffer) Dafür ist der Offensive Output mit immer längerer Spieldauer bei den Tigers besser (9/11/15 Tore).

    Im Tor der Eispiraten steht mit Luka Gracnar ein Goalie, der zu Beginn der Hauptrunde zu Recht als Krake bezeichnet wurde - mittlerweile musste er bei den 286 Schüssen immerhin 26 mal hinter sich greifen, was einer guten, aber nicht überragenden Fangquote von 90,9% entspricht. Backup Schneider bestritt ein Spiel und konnte von 18 Schüssen nur 15 halten, was einer Quote von 83,3% entspricht. Beide Bayreuther Goalies mit deutlich mehr Schüssen auf ihren Kasten, und auch beide mit einer besseren Fangquote (Herden 91,4%, Steinhauer 93,1%).

    Gegner-Kaderinfos: Trainer Marian Bazany konnte den Kader in Summe halten, 9 Neuzugängen stehen 7 Abgänge entgegen. 13 Spieler konnten gehalten werden. Der Ausfall von Pohl wiegt sicher schwer - in der Defensive konnte man mit Wishart eine echte Verstärkung an Land ziehen. Feser, Lemay und Schlenker stehen in der Scorerliste ganz vorn und sind brandgefährlich.

    Ex-Tiger im Kader: Luca Gläser

    DEL2 Pflichtspiel-Bilanz gegeneinander: Bislang spielte man 19 mal gegeneinander. 9 Siege der Tigers, einen Sieg nach Overtime, eine Niederlage nach Overtime und 8 Niederlagen stehen für 30 Punkte zu Buche, ein Spiel weniger konnte Crimmitschau gewinnen und steht bei 27 Punkten. Das Torverhältnis liegt bei 69:58 Toren für die Tigers

    Vorjahresplatzierung: 9. der DEL 2, keine Play-Offs

    Tipp: Es wird ein Spiel auf Messers Schneide werden, es wird auf die Effektivität der Stürmer ankommen. Ich tippe auf ein 3:2 n.V. für die Tigers und hoffe auf 2500+ Zuschauer. Da wird auf Bayreuther Seite sicher ein Erfolg im Derby gegen Selb zuträglich sein.

    Gesamtbilanz alle Spiele gegen Crimmitschau: 52 Spiele (37 Punktspiele, 15 Vorbereitungsspiele) 23 Siege (15 Punktspiele, 8 Vorbereitungsspiele), 29 Niederlagen (22 Punktspiele, 7 Vorbereitungsspiele), 0 Unentschieden. 197:190 Tore

    Einmal editiert, zuletzt von Sinai (3. November 2021 um 17:48)

  • Bisher ist Wishart in meinen Augen zwar noch nicht so die gewünschte Verstärkung, aber wer weiß, vielleicht hast du hellseherische Fähigkeiten und ab dem Spiem am Freitag gegen Heilbronn kehrt er zu alter Stärke zurück

  • Sinai schöne Analyse (Anna-Lise) grüßt aus Crimmitschau.
    Wird ein geiles Derby und ich will und kann nicht sagen , wie das ausgeht. Mal schauen ob die Probleme mit dem Pass von Kreutzer geklärt sind. Dann hätten wir wiedet 3 Reihen in der Abwehr.
    Nach dem 10:2 in Tölz seid ihr für mich die Favoriten. Wir halten dagegen. Wie gesagt, wird ein geiles Spiel, was ich mir immer sehr gern anschaue.

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  • Da ist er wieder! Der superarrogante Spieltagsthreadpost! Viel Spaß!

    Leise, behutsam, lauernd. Langsam schleichen sie sich an und warten darauf ihre Beute zu zerlegen. Ein kurzer Angriff. Ein Aufzucken und dann der tödliche Schlag. Ein gut durchdachter Plan der in Perfektion ausgeführt wird und das Opfer hilflos zurück lässt. Tödliche Predatoren.

    Die Eispiraten Crimmitschau!

    Wer jetzt dachte das die wandelnden Fusselsiebe aus der Wagnerstadt gemeint sein könnten, hat scheinbar noch nie eine meiner super arroganten Spieltagsthreaderöffnungen gelesen. Nachdem die Heilbronner Falken niedergekämpft wurden, geht es nun zum Derby gegen die Bayreuth Tigers.

    Normalerweise könnte ich Bayreuth sogar etwas abgewinnen, da immerhin ein Funken Anstand in den Tigers steckt und sie den gleichen Hass auf S*lb haben wie die Crimmitschauer auf S*lb . Auf der anderen Seite hat man einen Trainer hinter der Bande der schon für Essen gespielt hat und da ist bei mir eine Grenze erreicht, die jegliche Sympathien verspielt.

    Petri Kujala sieht immer ein wenig aus wie der singende Barde von Asterix und Obelix wenn er gefesselt wurde und seine Harfe beschädigt wurde und so überrascht es ein wenig, dass die kunst- und musikverwöhnten Wagnerstädter immer noch dem Gesang des Finnen lauschen. Im Tor der Oberfranken hütet der schöne Timo, der sich verhält wie der griechische Jüngling Narziss, die Geschicke der Tiger. Wenn dann ab und an mal einer durch rutscht, weil Timo sich wieder ein wenig zu selbstverliebt angeschaut hat, dann müssen eben die Verteidiger mehr aufpassen.

    Offensiv sieht es gar nicht mal so schlecht aus bei den Bayernkrug-Pokalsiegern, deren Hoffnung immer ein wenig darauf basiert vorn eins mehr zu schießen, als hinten zu bekommen. Eine vage Hoffnung über die auch die Siege gegen Bad Tölz und Freiburg nicht hinweg täuschen können. Im Sturm wirbelt Ville Järveleinen wie der kleine Muck mit seinen neuen schnellen Schuhen, doch auch der kleine Finne wird sich an den Riesen der Eispiratenabwehr die Zähne ausbeißen. Dafür hat der finnische Bardencoach noch Cason Hohmann unter Vertrag genommen. Ein Typ den man eher bei einem Angelausflug mit einer Kiste Bier neben seinem Stuhl sehen würde, der aber durchaus weiß wo das Tor steht. Allerdings hat Cason Hohmann auch noch nie einen Riesenkraken an der Angel gehabt und so wird Graco im Tor seine Schussversuche allesamt in sein dunkles Reich ziehen. Luke Pither ist das nächste Goldstück der Offensive. Ein technisch guter Eishockeyspieler, der durchaus weiß wo das Tor steht, der aber auch in Lederhosen in der Schlagerparade klatschend „Jo do hab i a mol a Tor gtroffa.“ singen könnte. Daneben a fesches Madl mit Dirndl und der Luke ist ein glückseliges Kerlchen. Immerhin tritt er nicht in „Comedy“shows auf. Der einzig noch erwähnenswerte Spieler ist der ewige Cabana und man fragt sich wie er es geschafft hat sein postkommotonielles Syndrom (Schädel-Hirn-Trauma) damals immerhin in einer Zeit von vier Tagen zu überwinden und jetzt nicht voller Angst auf die westsächsischen Hünen in der Abwehr zu blicken. Denn eins ist sicher ein Ole Oleff oder Ty Wishart eröffnen auf den Kanadier eine Haifischjagd.

    Man würde ja denken, dass der ehemalige Schwimmverein einen entscheidenden Heimvorteil haben müsste mit ihrer Bretterbude, aber irgendwie gewinnt man zuhause nur jedes zweite Spiel. Am roten Main kommt es nun also zur Begegnung mit den Eispiraten die auswärts im Durchschnitt zwei Punkte mitnehmen. Die Rollen sind dabei klar verteilt, die Tiger werden zu Miezekätzchen, wenn sie den westsächsischen Plünderern gegenüber stehen und es wird eine deutliches 2:10. Diesmal allerdings für die trunkene, plündernde und Träume zerstörende Seefahrerbande aus Westsachsen. Mittlerweile sollten die Gegner auch eher darauf plädieren die Spiele gegen Mr. Laserfeser abzusagen, denn das Trauma was hinterher entsteht, ist nicht einfach zu verarbeiten. Zusätzlich kommt Mat the Cat Lemay immer besser in Schwung und trifft bei der Gegnerjagd ein ums andere Mal. Wenn der Gegner hofft, dass die Eispiraten mit diesen zwei Spielern auskommen, dann sehen sie sich jedes Mal getäuscht, wenn Filip Reisnecker wie ein Filetiermesser jedesmal die Abwehrreihen zerlegt. Captain Vince wird auch dieses Mal seine Crew von der Leine lassen und reiche Beute aus der Stadt am grünen Hügel mitbringen. Dabei wird das laute Siegesgeheul der Crimmitschauer Fans die Angst- und Schmerzensschreie der Bayreuther Verbitterung übertönen. Der schöne Timo wird es nicht merken und Petri seinen Trauergesang anstimmen.

    3 Mal editiert, zuletzt von Curdt (7. November 2021 um 12:50)

  • Bayreuth ist eine starke Mannschaft die man niemals unterschätzen sollte ! Wer Frankfurt schlagen kann ist Kreuz gefährlich

    Ich hoffe auf ein gut aufgelegten Lemay und eine konsequente Chancenverwertung

    Wenn das stimmt kann man in Bayreuth punkten !

    2:4 für den ETC

  • Glückwunsch zum Sieg

    Mehr kann man nicht sagen

    Hoffentlich bringt uns die Länderspielpause was! Schaut im Moment nicht gut aus

  • Ich glaube die Sächsische Kogge hat ihre Waffen an der Landesgrenze abgegeben müssen und wurde dann von nur 12 bissigen Tigers zerfleischt. Hab schon länger nicht mehr ein so entspanntes Spiel gesehen...

    Curdt : bin auf dein Resümee gespannt...

  • Nachdem ich Curdt heute kennenlernen durfte, muss ich auf seine Spieleröffnung mal reagieren.

    Man möge es mir verzeihen, auch wenn ich vermutlich nicht so gut bin, wie Curdt...

    Waren die Piraten heute ob der gut gekleideten barocken Trikots der Tigers so betrübt, dass sie sich mit ihrem rot-weißen Lumpenhemdchen ihrer Kleidung geschämt haben? Das könnte eine Erklärung für das Mimihafte Auftreten heute sein. Aber natürlich verständlich wenn der Gegner Haute Couture trägt.

    Andererseits hätte den Piraten mit ihren hochfliegenden Plänen klar sein müssen, das man in der Wagnerstadt mit Schiffen dieser Art seit dem fliegenden Holländer sehr gut umgehen kann. Und so verwunderte es auch nicht, dass die Piratenschaluppe wie der Holländer aus dem 19. Jahrhundert planlos herumfuhr - nur Angst und Schrecken verbreitete die Crew nicht, wie sein Pendant aus der Opernwelt. Mat Lakai war von Cason Hohmann wohl so schockiert, wie Daland im Holländer von seiner Tochter Senta, Scott Staubfeeger kehrte die Staubwolken der Tigersspieler hinter ihnen zusammen, da die Tigers, so wie der Holländer heute nur Schutt und Asche hinterlassen hatten und der Krake Gracnar schossen die Tigers sogar die Saugnäpfe von seinen Tentakeln, so dass er ohne seine acht Arme dreimal hinter sich greifen musste.

    Timo Narziss Herden hingegen sah sich in der Kabine der Tigers so oft im Spiegel an, dass er während der Oper in drei Akten keinen Grund hatte auch nur einmal unaufmerksam und selbstverliebt zu sein.

    Am Ende wurde die taumelnde Piratenkogge von den Schiedsrichter Bauer und Becker erlöst, von denen sich im Gegensatz zu Senta im fliegenden Holländer keiner von einer Klippe stürzen musste. Es bleibt die Hoffnung, dass keiner der Eispiraten dem Beispiel von Senta folgen wird. Ihr werdet auch so nach 60 Minuten von euren Qualen erlöst und müsst nicht, wie die Holländercrew sieben Jahre auf Erlösung warten.

    Einmal editiert, zuletzt von Sinai (7. November 2021 um 22:08)

  • Passt Sinai , heute ging mal nix. GW nach Bayreuth dass war ein richtig starker Auftritt einer Rumpftruppe. Wir hingegen hätten bis morgen spielen können, ohne das Tor zu treffen. 16 Uhr ist halt auch ne doofe Anspielzeit, da hat man das Mittagessen noch nichtmal verdaut. Sind wir nicht gewohnt. Gebrauchter Tag halt und gut das Ihr es wart. Bleiben die Punkte wenigstens in Freundesland.

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  • Hervorragend geschrieben und ich habe mich gefreut dich persönlich kennen zu lernen. War eine sehr angenehme Unterhaltung. Das passt schon alles so.

    Ich werte es für uns im Backcheck bis Mittwoch aus, dann entspricht es auch wieder mehr der Wahrheit. Also dann klingt das so als hätten wir gewollt und ihr nur Glück gehabt. 🤣