• Das Verhältnis Moskau - DDR war doch eing völlig anderes, als das zwischen den USA und Deutschland der heutigen Zeit.

    Aber ich denke wir kommen langsam vom Thema ab.

  • Ich würde da eher adäquat der Verhältnisses der DDR zur damaligen Sowjetunion von einem größeren Bruder sprechen wollen.

    Nicht umsonst gab es das Sprichwort das es der Bruder wäre, denn seine Freunde (Partner) sucht man sich in der Regel selbst aus.

    Ja, und weil der große Bruder SU sooo toll war, hatten die DDR-Bürger auch größtenteils keinen Bock mehr auf die liebe Verwandtschaft. Aber das lag bestimmt auch nur an der amerikanischen Propaganda. Sonst wäre ja jeder in der DDR glücklich und zufrieden gewesen. Man musste die Leute leider zu ihrem eigenen Glück zwingen und einsperren. Der Russe hats ja nur gut gemeint!

  • Mal ganz böse gefragt, auch weil der Tiergartenmord gerade wieder sehr aktuell ist:

    Wo ist wirklich der Unterschied zum Tiergartenmord, mal abgesehen von der weltpolitischen/ideologischen Seite, die das macht, und dass in dem einem Fall eine Pistole mit dem Finger direkt am Abzug benutzt wurde, und in dem anderen Fall eine ferngesteuerte Drohne?

    Hierzu ein Kommentar des Rechtswissenschaftlers Thomas Fischer, ehemals Vorsitzender Richter des 2. Strafsenats beim BGH:

    https://www.spiegel.de/kultur/usa-toe…xpPYDCQgO1dEMph

  • Ja ich weiß schon worauf Du hinauswillst. Das eine willkürlich Tötung ohne Gerichtsverfahren rechtswidrig ist. Einem unserer Soldaten würde wahrscheinlich wirklich ein Verfahren drohen.

    Wie schon andere User hier geschrieben haben, sind die Getöteten kaum vergleichbar.

    Die andere Sache ist, dass der internationale Terrorismus mit unseren rechtlichen Möglichkeiten nicht greifbar ist. Terrororganisationen arbeiten wie in einem Krieg, ohne ein Land zu sein und ohne den Krieg in irgendeiner weise zu erklären. So zum Beispiel der IS. Um ihn zu bekämpfen müsste man eigentlich eine neue Kategorie schaffen.

    Sonst kommen wir zur absoluten Ohnmacht, solange sich diese Massenmörder in Staaten aufhalten, die sie nicht verfolgen und schon gar nicht ausliefern. Chance diese Menschen rechtlich zu belangen 0,0.

    Auch wenn ich die rechtliche Problematik erkenne, so freue ich mich, dass es den Drecksack erwischt hat. Und ich freue mich ganz öffentlich und ohne den Finger zu erheben und auf die Amerikaner runterzusehen, sie würden nicht rechtlich handeln.

    Nein, ich will nicht nur auf die Thema Mord und Völkerrechtsverletzung hinaus.

    Das Ganze ist viel Umfangreicher, und ich habe mich ja schon in den anderen Post dazu geäußert.

    Und nochmal zu den Zielpersonen, weil du das ansprichst, klar ist Ayman al-Zawahiri viel höher in der Hierarchie anzusehen, und damit auch ein deutlicheres Ziel, aber wie würdest du ein Mitglied des IS in der Thematik einstufen, sowohl in Sachen Schuld und Gefahr, als auch in Sachen gezielte Tötung?

    Erst recht, wenn dieser auch "Personalführung" übernommen hat, wenn auch auf niedrigerem Level.

    Ich gehe mal davon aus, dass Changoschwili nicht nur aus Jux und Dollerei vom deutschen Rechtsstaat als islamistischer Gefährder eingestuft wurde, und dann wegen Inaktivität zur "relevanten Person" abgestuft wurde, das ist eine Stufe unter Gefährder, und damit weiter unter einer gewissen Beobachtung stand.

    Denn laut der deutschen Bundesanwaltschaft war Changoschwili Anfang der 2000er Mitglied einer Miliz unter Schamil Bassajew.

    Sowohl Bassajew als auch die Miliz wurden auch von den USA als terroristisch eingestuft, bei der UN steht die Miliz auf einer Liste der Organisationen, die mit al-Qaida zusammenarbeitet. Das kann man auch als kaukasischen IS bezeichnen.

    Bassajew war für Russland ungefähr das, was für die USA/den Westen Osama bin Laden war, und Drahtzieher u.a. für solche Sachen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Geiselnah…ubrowka-Theater

    https://de.wikipedia.org/wiki/Geiselnahme_von_Beslan

    https://de.wikipedia.org/wiki/Anschl%C3…24._August_2004

    Der Bombenanschlag auf die Metro in Moskau im August 2004

    Ein Bombenanschlag auf ein Regierungsgebäude in Grosny mit 80 Toten im Dezember 2002


    Wenn also ein Mitglied von so einer Organisation schon vor 20 Jahren zum Terroristen erklärt wird, dann ist das schon etwas anderes als die Willkür eines Despoten.


    Und wenn man deinen Argumenten in deinem Post folgt, dann spricht doch sogar mehr für eine gezielte Tötung eines Mitgliedes so einer Organisation als dagegen.

    Der größte Unterschied liegt dann noch in der Hierarchiestufe, wenn man jetzt mal "die Seite" außer acht lässt.


    Und auch ganz allgemein sollte man bedenken, dass der Kaukasus auch heute noch eine bedeutende Keimzelle für Islamisten und andere kriminelle Gruppierungen ist, gerade auch was Deutschland betrifft.

    Einmal editiert, zuletzt von Maus (5. August 2022 um 17:47)

  • Hierzu ein Kommentar des Rechtswissenschaftlers Thomas Fischer, ehemals Vorsitzender Richter des 2. Strafsenats beim BGH:

    https://www.spiegel.de/kultur/usa-toe…xpPYDCQgO1dEMph

    Ja, sehr interessant, und seine Kritik geht in die gleiche Richtung wie meine.

    Das heißt jetzt auch klipp und klar eine Anzeige gegen papabravo nach § 140 Abs. 1 StGB (Befürwortung von Straftaten) :pfeif:

    Auch wenn ich die rechtliche Problematik erkenne, so freue ich mich, dass es den Drecksack erwischt hat. Und ich freue mich ganz öffentlich und ohne den Finger zu erheben und auf die Amerikaner runterzusehen, sie würden nicht rechtlich handeln.

    Nur eines ist evtl. nicht ganz richtig, die Tötung von Osama bin Laden mit vermutlich gemeingefährlichen Mitteln (höchstwahrscheinlich mit einer HK 416) gilt nicht als Mord, da "eine lebende Gefangenahme von bin Laden nicht mit der Unversehrtheit der beteilgten Soldaten im Einklang gewesen war".

    Aber es gibt ja widersprüchliche Schilderungen über das Ableben von bin Laden, die durchaus für eine "gezielte" oder zumindest "wahllose Tötung" sprechen, was die Bewertung wieder ansprechend verändert.

  • Die USA wurde medial sehr scharf dafür kritisiert. Auch wegen der Lüge über Massenvernichtungswaffen im Irak.

    Leider blieb es bei konsequenzloser Kritik und stellt man heute fest dass H. Bush genauso wie H.Putin vor ein Tribunal gestellt und verurteilt gehört, wegen völkerrechtswidriger Kriegshandlungen, wird einem blinder Haß und verbohrtes Amerikabashing vor geworfen.

  • Da sprechen Guantanamo, Abu Ghraib, Bagram Theater Internment Facility und andere Foltergefängnisse eine andere mediale Sprache. Auch die Aufdeckungen von Chelsea Manning waren in den Medien alles andere als eine "gute Tat" verkauft worden.

    Die USA wurde medial sehr scharf dafür kritisiert. Auch wegen der Lüge über Massenvernichtungswaffen im Irak.


    Also ich weiß ja nicht welche Medien du so konsumierst. Aber in denen die ich so kenne, sind die Taten der USA alles andere als "gute Taten".

    Es steht jedem frei sich anderswo als beim Medienhaus für "Angst, Hass, Titten und dem Wetterbericht" zu informieren.

    Das staatlich nicht viel dagegen getan wird liegt aber nicht an den Medien. Es liegt einerseits an der Macht der USA und zweitens weil sie ein Partner ist. So sanktionieren wir ja auch keine Staaten wegen Menschenrechtsverletzungen, wenn wir wirtschaftlich von ihnen abhängig sind. Mal abgesehen von Russland derzeit.

    Medial aber kommt die USA alles andere als gut weg, wenn es um Krieg und den damit verbundenen Begleiterscheinungen(Folter usw.) geht.

    Findest du wirklich?

    Also gerade in den Medien mit hoher Reichtweite waren es nur recht kleine Themen.

    Und da meine ich nicht nur die Springer-Presse, die aber immerhin ab und zu einen großen Aufriss auf der Titelseite ganz oben gemacht hat, um das Thema am nächsten Tag schon wieder zu vergessen.

    Aber die Meiden merken halt auch, die Partner, also in unserem Fall unsere Regierung, entresiert das eben auch nicht groß, oder befürworten dies, entsprechend schwer ist es dann daraus eine lhonenswerte Story zu machen, am Ende sind es auch Wirtschaftsunternehmen, und wenn andere Themen mehr einbringen, dann wird halt das andere lieber berichtet.

    Klar, es gibt dann auch z.B. Dokus dazu, aber die laufen dann meistens spät abends oder in der Nacht, wo die Reichweite gering ist.

    Und so geht alles seinen weg.

    Geld über Moral usw..

  • Findest du wirklich?

    Natürlich, denn ich schreibe ja nicht wissentlich etwas anderes.

    Es ging darum das "die Medien" angeblich alle Verbrechen der USA als "gute Tat" loben und dies ist nachweislich falsch.

    Was in der ekelhaften Hetzpresse steht interessiert mich nicht. Die Medien die ich konsumiere haben zu den ganzen Kriegsverbrechen der USA eine eindeutige Berichterstattung. Und da ist es mir egal welche Reichweite diese haben oder wann welche Doku gesendet wird.

  • Ja, sehr interessant, und seine Kritik geht in die gleiche Richtung wie meine.

    Das heißt jetzt auch klipp und klar eine Anzeige gegen papabravo nach § 140 Abs. 1 StGB (Befürwortung von Straftaten) :pfeif:


    Nur eines ist evtl. nicht ganz richtig, die Tötung von Osama bin Laden mit vermutlich gemeingefährlichen Mitteln (höchstwahrscheinlich mit einer HK 416) gilt nicht als Mord, da "eine lebende Gefangenahme von bin Laden nicht mit der Unversehrtheit der beteilgten Soldaten im Einklang gewesen war".

    Aber es gibt ja widersprüchliche Schilderungen über das Ableben von bin Laden, die durchaus für eine "gezielte" oder zumindest "wahllose Tötung" sprechen, was die Bewertung wieder ansprechend verändert.

    Bei den gut rausgesuchten taten, hat Herr Fischer leider einen wichtigen Unterschied unterschlagen. Die Taten der russischen Agenten fanden in einem Rechtsstaat mit Polizei und Gerichtsbarkeit statt, so dass die Täter gefasst und bestraft werden konnten. Bin Laden und sein Stellvertreter lebten ganz bewusst in Bereichen, wo sie keine Polizei verhaften würde und keine Gerichtsbarkeit sie verurteilen.

    Aber ja, natürlich hat der Herr Fischer Recht. Und ich bin mir dieses Dilemmas durchaus bewusst. Ich fühle mich damit auch nicht wohl. Ich wäre 100% einig mit ihm in einer Welt mit Weltgerichtshof und Weltpolizei.

    Haben wir aber nicht und werden wir leider auch so schnell nicht bekommen. Der internationale Terrorismus bewegt sich zwischen Krieg und Verbrechen. Dafür haben wir keine Regeln und die wir haben passen nicht.

    Wie ist es denn mit dem IS. Tausende Menschen ermordet, versklavt, vergewaltigt. Angekündigter und teils durchgeführter Völkermord an den Jesiden. Die Kurden haben mit starker Hilfe der USA dafür gesorgt, dass dies gestoppt wurde. Dabei haben sie etliche IS-Anhänger/Mitglieder getötet. Ich habe die starke Vermutung, wenn Herr Fischer hier das Sagen gehabt hätte, würde der IS noch fröhlich weiter schlachten. Immer schön, wenn sich andere die Hände schmutzig machen und ich meine eigenen in Unschuld waschen kann.

  • Da sprechen Guantanamo, Abu Ghraib, Bagram Theater Internment Facility und andere Foltergefängnisse eine andere mediale Sprache. Auch die Aufdeckungen von Chelsea Manning waren in den Medien alles andere als eine "gute Tat" verkauft worden.

    Die USA wurde medial sehr scharf dafür kritisiert. Auch wegen der Lüge über Massenvernichtungswaffen im Irak.


    Also ich weiß ja nicht welche Medien du so konsumierst. Aber in denen die ich so kenne, sind die Taten der USA alles andere als "gute Taten".

    Ich konsumiere in aller erster Linie die Nachrichten der öffentlichen. Ich bin jetzt bestimmt kein Nachrichtenjunky aber es geht kein normalerTag rum an dem ich nicht eine ausführliche Nachritensendung ansehe und unsere normale Tageszeitung lese.

    Und ich muss zugeben dass mir lediglich Guantanamo ein Begriff ist, den ich sofort zuordnen kann.

    Die Lüge über die Massenvernichtungswaffen im Irak sind mir bestens bekannt, aber das wurde ernstahft auf schärfste kritisiert?

    Mir fehlt da ganz klar und deutlich der Nachdruck, wieviele Dokus laufen denn auf den diversen Kanälen über die von dir "doch nicht so guten Taten der Amis" auf und ab?

    Wo bleibt die mediale Kritik an den deutschen/europäischen Politikern wenn sie die Amis für ihre "nicht so guten Taten" nicht scharf verurteilen?

    Am besten sieht man den Unterschied wenn man viel 3Sat schaut und sich auch den Nachrichten des ORF und SFR wiedmet, gerade der Umgang mit den USA ist dort eine ganz anderer, es ist eine ganz andere Wortwahl die bei uns an den Tag gelegt wird wenn die USA "nicht ganz so gute Taten verübt", als wenn man sich das ganze dann im Nachbarsland anhört.

  • man könnte auch so argumentieren: Al-Kaida und Co haben den USA den Krieg erklärt, und übrigens nicht nur der USA. Die USA haben das halt wörtlich genommen und führen Krieg zurück

    Haben sie den USA den Krieg erklärt, wirklich? Da wären wir wieder bei Henne und Ei, was war zu erst da?

  • Bei den amis muss mann es anders sagen. Je nach interessenlage wird entschieden wer freund und wer feind ist. Zu afghanistan möcht ich aus einen film zitieren:
    Diese Dinge passierten. Sie waren glorreich und veränderten die Welt – und dann haben wir alles vermasselt.
    Nachdem die russen mit hilfe der amis, cia usw besiegt wurden wollte Charlie Wilson https://de.wikipedia.org/wiki/Charlie_W…Politiker,_1933) weiter hilfe für afghanistan haben. Mit läppischen paar millionen dollar pro jahr häte man all dass was dann passierte verhindern können. Es ging um bildung und ein aufbauprogramm.

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    Einmal editiert, zuletzt von Hanson18 (8. August 2022 um 14:25)

  • https://www.ardmediathek.de/video/panorama…YWJkZjVjZGNjZjU

    So ist das mit den Hegemonialansprüchen unserer Freunde aus Übersee. Einige Protagonisten hier im Forum wollten immer wieder glaubhaft machen wie wenig Amerika zu entscheiden hätte und wie unabhängig wir agieren würden/dürften. So ist das mit dem Völkerrecht, eine Frage der Perspektive. Die "neuen Grünen" die längst prägnante Teile ihrer ursprünglichen DNA "abgelegt" haben sind besonders aktiv, vor allem Annalena, beim Bemühen des Völkerrechts wenn Lawrow in Hörweite ist...Zivilisten sterben töricht und unnötig, leider nicht nur in der Ukraine sondern immer auch noch in Gebieten wo bekanntlich angeblich kein Krieg mehr ist . :pfeif: