Spielbetrieb „mit Corona“

  • Nur besteht in der DEL auch die Situation, dass es Vereine wie München und Mannheim gibt, die schon vor Corona ihren Kader für die kommende Saison quasi komplett gefüllt hatten, mit bestehenden Verträgen. Und diese Vereine kann die DEL ja schlecht zwingen, ein Teil dieser Verträge aufzulösen (ohne Zustimmung der Spieler oder nur gegen hohe Abfindungen etc.

    Wenn Vereine, wie z. B. Schwenningen, Krefeld, Iserlohn, aber auch Köln, Düsseldorf, einfach ihre Kader nicht mehr adäquat auffüllen würden, würde das natürlich Personalkosten für diese Vereine sparen, aber im Prinzip wäre die Saison eine sportliche Farce, weil die Vereine mit einem zuvor bereits gut gefüllten Kader auch die einzigen mit einem konkurrenzfähigen Kader wären (3-4 Teams); vielleicht wären sie aber auch am schnellsten am Rand der Insolvenz, weil sie diese Spieler ja auch alle bezahlen müssen. Das würde eine "interessante Saison, mit vermutlich zahlreichen zweistelligen Siegen der 3-4 "vollen" Top-Teams gegen den billigen Rest der Liga.

    Als Fan würde ich mich schon fragen, ob ich mir so eine sportliche Farce antun will (sei es live oder auch im Stream).

    Wenn es die Strukturen langfristig sichert, dann würde ich eine sportliche Farce auch für ein Jahr akzeptieren. Denn wenn wir ehrlich sind, spielen sowieso München und Mannheim die Meisterschaft unter sich aus. Ob wir nun 1:5 oder 1:11 gegen Mannheim verlieren - Schwamm drüber - solange wir mit Iserlohn, Krefeld und Co. auf Augenhöhe agieren.

    Wenn dem so sein sollte, dass nämlich einem defizitären (Sport-)Unternehmen, das auf absehbare Zeit auch keine größeren Gewinne erzielen wird, kein Kredit gewährt wird, dann hat sich diese Idee damit komplett erledigt. Und vielleicht haben sich auch die DEL-Vereine durchaus mal mit dieser Möglichkeit beschäftigt, es ist ihnen aber schnell klar geworden, dass ihnen niemand einen Kredit geben wird, womit diese Idee schnell abgehakt war.

    Wie gesagt, ich weiß´nicht, ob die Bedingungen bei den Krediten anders sind als bei den Beihilfen. Bei letzteren gibt es ja auch Ausnahmen für kleinere Unternehmen (< 50 Mitarbeiter). Ich finde, das darf in einem Forum auch durchaus sein, dass man mal Ideen so in den Raum wirft und ggf. auch Kontra bekommt. Natürlich ist die nicht durchdacht und es mag auch sein, dass die DEL intern ein ähnliches Brainstorming durchgeführt hat, aber der Kern für mich - und der mich so ärgert - ist diese fordernde Mentalität in der Außendarstellung.

  • Natürlich ist die nicht durchdacht und es mag auch sein, dass die DEL intern ein ähnliches Brainstorming durchgeführt hat, aber der Kern für mich - und der mich so ärgert - ist diese fordernde Mentalität in der Außendarstellung.

    Also ich bin mir ziemlich sicher das die Vereine selbst geschaut haben welche Hilfen möglich und realistisch sind.

    Dazu wird man sich auch ausgetauscht haben.

    Weil oft fordernd, geschrei, poltern usw. als Vorwurf angebracht wird.

    Wie hätte es "die DEL" denn sonst formulieren sollen?

    Mit einer Träne in den Augen um Hilfe bitten, flehen und betteln?

    Und selbst wenn die Formulierung nicht gut war, so ändert es nichts am eigentlichen Problem.

    Die Teams werden sich schon über gewisse Alternativen Gedanken gemacht haben. Diese dann scheinbar nicht zu fokussieren zeigt doch nur, dass sie unrealistisch waren. Die sind doch nicht alle dumm und sitzen 6 Monate rum und bohren in der Nase.(wie hier behauptet wurde)

  • Nur besteht in der DEL auch die Situation, dass es Vereine wie München und Mannheim gibt, die schon vor Corona ihren Kader für die kommende Saison quasi komplett gefüllt hatten, mit bestehenden Verträgen. Und diese Vereine kann die DEL ja schlecht zwingen, ein Teil dieser Verträge aufzulösen (ohne Zustimmung der Spieler oder nur gegen hohe Abfindungen etc.

    Wenn Vereine, wie z. B. Schwenningen, Krefeld, Iserlohn, aber auch Köln, Düsseldorf, einfach ihre Kader nicht mehr adäquat auffüllen würden, würde das natürlich Personalkosten für diese Vereine sparen, aber im Prinzip wäre die Saison eine sportliche Farce, weil die Vereine mit einem zuvor bereits gut gefüllten Kader auch die einzigen mit einem konkurrenzfähigen Kader wären (3-4 Teams); vielleicht wären sie aber auch am schnellsten am Rand der Insolvenz, weil sie diese Spieler ja auch alle bezahlen müssen. Das würde eine "interessante Saison, mit vermutlich zahlreichen zweistelligen Siegen der 3-4 "vollen" Top-Teams gegen den billigen Rest der Liga.

    Als Fan würde ich mich schon fragen, ob ich mir so eine sportliche Farce antun will (sei es live oder auch im Stream).

    Also nicht nur Geld vom Staat für teilweise seit Jahren/Jahrzehnten defizitäre Unternehmen (ja, ich weiss, dass am Ende immer einer für das Defizit aufkommt, bürgt u.ä.), sondern der Staat soll bitte auch noch eine Wettbewerbsfähigkeit finanzieren, die vorher nicht gegeben war?

  • Wenn es die Strukturen langfristig sichert, dann würde ich eine sportliche Farce auch für ein Jahr akzeptieren. Denn wenn wir ehrlich sind, spielen sowieso München und Mannheim die Meisterschaft unter sich aus. Ob wir nun 1:5 oder 1:11 gegen Mannheim verlieren - Schwamm drüber - solange wir mit Iserlohn, Krefeld und Co. auf Augenhöhe agieren.

    Wie gesagt, ich weiß´nicht, ob die Bedingungen bei den Krediten anders sind als bei den Beihilfen. Bei letzteren gibt es ja auch Ausnahmen für kleinere Unternehmen (< 50 Mitarbeiter). Ich finde, das darf in einem Forum auch durchaus sein, dass man mal Ideen so in den Raum wirft und ggf. auch Kontra bekommt. Natürlich ist die nicht durchdacht und es mag auch sein, dass die DEL intern ein ähnliches Brainstorming durchgeführt hat, aber der Kern für mich - und der mich so ärgert - ist diese fordernde Mentalität in der Außendarstellung.

    Aber ein Konzept, das funktionieren soll, sollte halt zumindest in Ansätzen durchdacht sein - und wenn dieser Ansatz schon lautet, dass es unwahrscheinlich ist, dass sich die Idee verwirklichen lässt (z. B. Kaderreduzierung trotz bestehender Vertragslage, Kreditaufnahme trotz evtl. Probleme, überhaupt ein Kredit zu bekommen), dann muss ich darauf nicht unbedingt herumreiten, und schon gar nicht muss ich der DEL vorwerfen, sie hätte sich um solche Ideen keine Gedanken gemacht. Ich finde es halt problematisch, ein nicht durchdachtes Konzept als Idee in die Menge zu werfen und gleichzeitig der DEL vorzuwerfen, eine solche Idee (a) nicht aufzugreifen, und (b) nicht zu kommunizieren.

    Die Sache mit der Kaderreduzierung ist ja eine gute Idee, nur ist sie eben momentan, in der jetzigen Situation nicht durchführbar und bring deswegen nicht weiter. Diese Reduzierung kann durchgeführt werden, wenn ligaweit eine Einigung über z. B. Reduzierung der Kadergrößen, AL-Positionen, Gehaltsdeckelung oder so was gemacht wird, aber das nützt momentan alles nichts, weil die Lage der bestehenden Spielerverträge es nicht zulässt. Momentan geht es der DEL und ihrer Vereine darum, überhaupt die nächsten Monate bis 2021 rein finanziell zu überleben. Wenn das möglich ist, dann ist es DANACH durchaus geboten, mal das eigene Geschäftsmodell zu überprüfen (das Ergebnis dürfte allerdings den wenigsten hier gefallen, weil sich konsequenterweise eigentlich ein Großteil der DEL und auch einige DEL2-Vereine vom Profi-Sport verabschieden müssten, was übrigens auch für einige andere Sportarten gilt).

  • Also nicht nur Geld vom Staat für teilweise seit Jahren/Jahrzehnten defizitäre Unternehmen (ja, ich weiss, dass am Ende immer einer für das Defizit aufkommt, bürgt u.ä.), sondern der Staat soll bitte auch noch eine Wettbewerbsfähigkeit finanzieren, die vorher nicht gegeben war?

    Genau so ist es! Oder soll die Öffentliche Hand auch noch den Pietta Abgang finanzieren?

  • Also nicht nur Geld vom Staat für teilweise seit Jahren/Jahrzehnten defizitäre Unternehmen (ja, ich weiss, dass am Ende immer einer für das Defizit aufkommt, bürgt u.ä.), sondern der Staat soll bitte auch noch eine Wettbewerbsfähigkeit finanzieren, die vorher nicht gegeben war?

    Ich habe das Problem geschildert, dass angesichts der unterschiedlichen Vertragssituationen in den einzelnen Vereinen besteht, weshalb es kaum machbar ist, von heute auf morgen eine personalkostensparende Kaderreduzierung durchzuführen. Das hat nichts mit der Bitte der DEL um Staatshilfe zu tun.

    Wenn zwei Drittel der Liga eine Kaderreduzierung vollzogen hätten, dagegen 3-4 Vereine gezwungenermaßen mit vollem Kader antreten (weil sie vertraglich verpflichtet sind, sämtliche ihrer Spieler auch zu bezahlen), wäre eine solche Saison eine sportliche Farce, die wohl selbst die Fans nicht mittragen würden. Was wiederum ebenfalls kontraproduktiv für den finanziellem Fortbestand der Liga gewesen wäre.

  • Ich finde es halt problematisch, ein nicht durchdachtes Konzept als Idee in die Menge zu werfen und gleichzeitig der DEL vorzuwerfen, eine solche Idee (a) nicht aufzugreifen, und (b) nicht zu kommunizieren.

    Ich nicht! Schliesslich ist allen Vereinen bereits seit über einem halben Jahr bekannt, was Sache ist. Aber anstatt selbstständig und eigenverantwortlich zu handeln und die Kosten weitmöglichst zu reduzieren, wurde da wohl mehr auf das Prinzip Hoffnung und Hilfe von Dritten gesetzt. Da habe ich kein Verständnis für.

  • Ich nicht! Schliesslich ist allen Vereinen bereits seit über einem halben Jahr bekannt, was Sache ist. Aber anstatt selbstständig und eigenverantwortlich zu handeln und die Kosten weitmöglichst zu reduzieren, wurde da wohl mehr auf das Prinzip Hoffnung und Hilfe von Dritten gesetzt. Da habe ich kein Verständnis für.

    Und WIE sollen die Kosten weitmöglichst reduziert werden, wenn bestehende Spielerverträge zu erfüllen sind? Die 25 %-Regelung war da schon mal ein gewichtiger Schritt. Sollen die Vereine ihre Spieler gleich zu 50 % oder kompletten Gehaltsverzicht bewegen, sollen die Geschäftsstellenmitarbeiter alle entlassen werden (ups, haben ja auch Arbeitsverträge ...)?

  • Und WIE sollen die Kosten weitmöglichst reduziert werden...

    Das muss jeder Verein selber nach seinen Möglichkeiten entscheiden und seine Planung entsprechend reduzieren. Jede andere Firma, jedes noch so kleines Geschäft musst das auch machen. Für mich ist viel zu lange abgewartet worden, ob sich nicht doch noch alles zum Besseren wendet.

  • Wenn die DEL doch so kerngesund ist, warum denkt sie denn nicht wirklich darüber nach, einen Kredit von 20 Mio aufzunehmen und nach Bedarf unter den Franchises zu verteilen? Rückzahlung dann in den nächsten Jahren, wenn die Zuschauer wieder da sind und alle Vereine Geld verdienen.

    Moment, weil nicht alle Vereine Geld verdienen? Wie, manche produzieren jedes Jahr neue Schulden? Was, die Kreditrückzahlung wäre nicht sicher? Die DEL bekommt deshalb keinen solchen Kredit?? Okay, dann muss der Staat her, wir hatten uns doch so schön in unser bequemes Geschäftsmodell eingelebt! Tiefergreifende Änderungen sind nicht zumutbar!

  • Das muss jeder Verein selber nach seinen Möglichkeiten entscheiden und seine Planung entsprechend reduzieren. Jede andere Firma, jedes noch so kleines Geschäft musst das auch machen. Für mich ist viel zu lange abgewartet worden, ob sich nicht doch noch alles zum Besseren wendet.

    Also meckern kannst du, hättest aber auch keine Idee...

  • Also meckern kannst du, hättest aber auch keine Idee...

    Um passende Ideen zu haben, müsste ich den kompletten Einblick in einen Verein haben! Aber was erkläre ich Dir das üerhaupt!? Deine größte Sorge ist ja, dass Du hier möglichst viele :thumbup:bekommst und gleich jammerst, wenn es ein :facepalm:wird. Das ist mir zu viel Kindergarten. ;)

  • warum passen die Spieler nicht ihre Gehälter an? Wenn Sie spielen wollen, dann kann man auch was tun. Wo ist Herr Müller mit seiner Gewerkschaft?

    eine Saison könnte man auch 75% verzichten, da muss in der DEL keiner verhungern

  • warum passen die Spieler nicht ihre Gehälter an? Wenn Sie spielen wollen, dann kann man auch was tun. Wo ist Herr Müller mit seiner Gewerkschaft?

    eine Saison könnte man auch 75% verzichten, da muss in der DEL keiner verhungern

    Ernste Frage: Wärst du beruflich in der gleichen Situation, würdest weiter arbeiten gehen wollen und bietest deinem Arbeitgeber an, dass er dir nur 25% vom Gehalt zahlen muss? Für solche schweren Zeiten hast du dir doch bestimmt privat was auf die Seite gespart. Immerhin willst du ja weiter arbeiten gehen. :)

  • eine Saison könnte man auch 75% verzichten, da muss in der DEL keiner verhungern

    Kaum zu glauben, aber es gibt auch in der DEL genügend Spieler, die schon bei 100% Gehalt richtig knapp bei Kasse sind, und nicht deswegen, weil sie Unmengen an Geld verprassen.......

  • Nur besteht in der DEL auch die Situation, dass es Vereine wie München und Mannheim gibt, die schon vor Corona ihren Kader für die kommende Saison quasi komplett gefüllt hatten, mit bestehenden Verträgen. Und diese Vereine kann die DEL ja schlecht zwingen, ein Teil dieser Verträge aufzulösen (ohne Zustimmung der Spieler oder nur gegen hohe Abfindungen etc.

    Wenn Vereine, wie z. B. Schwenningen, Krefeld, Iserlohn, aber auch Köln, Düsseldorf, einfach ihre Kader nicht mehr adäquat auffüllen würden, würde das natürlich Personalkosten für diese Vereine sparen, aber im Prinzip wäre die Saison eine sportliche Farce, weil die Vereine mit einem zuvor bereits gut gefüllten Kader auch die einzigen mit einem konkurrenzfähigen Kader wären (3-4 Teams); vielleicht wären sie aber auch am schnellsten am Rand der Insolvenz, weil sie diese Spieler ja auch alle bezahlen müssen. Das würde eine "interessante Saison, mit vermutlich zahlreichen zweistelligen Siegen der 3-4 "vollen" Top-Teams gegen den billigen Rest der Liga.

    Als Fan würde ich mich schon fragen, ob ich mir so eine sportliche Farce antun will (sei es live oder auch im Stream).

    Um was geht es den in dieser Saison? Es geht doch nur darum das so viele Mannschaften wie möglich finanziell überleben.

    Wenn ich deinen Kommentar so lese ist dir die sportliche Konkurenzfähigkeit wichtiger als das finanzielle überleben? Mir ist wichtig das so viele wie möglich finanziell überleben auch wenn sie dadurch heuer weit von der Spitze entfernt sind.

    Darum braucht man sich auch nicht wundern warum die DEL in dieser Lage ist und Es viel zu einfach ist alles auf Corona zu schieben. Es leben viel zu viele seit Jahren weit über ihren Verhältnissen.