Spielbetrieb „mit Corona“

  • Ich habe den Eindruck man träumte von 50% und kann dann einfach in 1 - 2 Monaten wieder im Normalbetrieb spielen. Das wird diese Saison nicht passieren! Entweder man gesteht es sich ein oder sagt halt die Spielzeit doch ab. (geht an die DEL)

    Zumal es ja fast egal ist ob mit 20% oder mit 50% gestartet wird. Geht es gut, wird es erhöht. Gibt es Probleme, werden Zuschauer schneller wieder ausgeschlossen als man gucken kann. Den Mehreinnahmen für ein paar Spiele stehen also auch größere Gefahren bzgl. erneutem Zuschauerausschluss gegenüber. So langsam sollten die Vereine mal realisieren, dass wir in einer Pandemie leben und jede Erleichterung wohl überprüft werden muss und es somit nur Schritt für Schritt gehen kann.

  • Gerade die Kaderreduzierung dürfte aber der Bereich sein, der am schwersten zu verwirklichen ist, selbst wenn die Absicht dazu besteht:

    Die Kaderreduzierung und noch dazu die Reduzierung der Ausländer dürfte den Vereinen Probleme bereiten, die schon vor März/April gut gefüllte Reihen hatten, sprich: Spieler mit laufenden Verträgen hatten. Und auch bei den zu "Corona-Zeiten" geschlossenen Verträgen würde ich mal behaupten, dass eine solche plötzliche Reduzierung nicht vom Vertragswerk gedeckt ist (außer es gibt da tatsächlich einen völlig schwammigen Paragraphen, der so etwas sagt wie: "Der Vertrag tritt nicht in Kraft, wenn irgendwelche Maßnahmen, in welcher Form auch immer, von der Ligaleitung beschlossen werden, die in Zusammenhang mit der Corona-Situation stehen") .

    Und so stellt es nun mal keine Kostenreduzierung dar, wenn ein Verein Spieler weiter bezahlen muss oder teuer Auflösungsverträge und Abfindungen zahlen darf. Das war ja schon das zentrale Problem, weshalb es überhaupt den 25 %-Verzicht gab, weil da in bestehende Verträge eingegriffen werden musste. Das hat sich bis heute nicht verändert.

    - Die Sache mit der Belastung hängt ja von der Kaderstärke ab, wenn sich die (siehe oben) nicht durchsetzen lässt , braucht man an der Spieldauer erst mal nicht zu drehen; wenn sowas nötig wäre, dann würde ich aber eher vorschlagen, dass die Dauer der Drittel gekürzt wird, also auf etwa 15 Minuten pro Drittel (ganz abgesehen davon, dass man den Fans vermitteln muss, weshalb sie jetzt neben den ganzen Hygienemaßnahmen auch noch weniger Eishockey geboten erhalten)

    Andere Ideen wären, um z. B. Reisekosten einzusparen:

    - Zweiteilung der Liga in eine "Nord-Konferenz" und eine "Südkonferenz" [wie Oberliga-Nord und -Süd], mit "Nord-Konferenz": Köln, Krefeld, DEG, Iserlohn, Bremerhaven, Wolfsburg, Berlin; Südkonferenz: der ganze Rest; pro Konferenz sind Platz 1-3 in Playoffs, 4-5 spielen mit der anderen Konferenz Pre-Playoffs, 6-7 ist Saison nach Hauptrunde vorbei

    - Spieltage blocken?, also z. B. Schwenningen fährt nach München, spielt dort Freitag abend, übernachtet dort und spielt am Samstag abend nochmal gegen München; spart mind. eine Übernachtung und zweimal Busreisen

  • Was denn für Fälle? Positivtests oder echte Erkrankungen? Ich glaube man kann in jede Schule gehen und findet positive, wenn man einmal durchtestet. Übrigens war das ja mal durchaus kommuniziertes Ziel des Handelns im Februar/März, will sich nur keiner mehr dran erinnern ...

    Positiv. Je eine Klasse am Gym und an der GS Lappersdorf sind in Quarantäne wegen Coronafällen (Kein Verdacht oder Grippe). In einer Neubausiedlung, in denen viele Kinder auch an diese Schulen gehen und in der Freizeit auch viel miteinander zu tun haben, geht dann natürlich schon etwas die Angst um.

    Diese Fälle werden mal mehr, mal weniger immer und überall mal aufploppen. Besonders hier in Bayern ist es fast schon logisch, dass nach der Ferienzeit erst mal die Fälle reihenweise aufkommen. Da hat sicher auch die Reihentestung an den Schulen eine Rolle gespielt. Das wird dann auch hoffentlich wieder etwas abflauen. Dafür wird es woanders wieder hochkommen. So werden wir den ganzen Winter über damit beschäftigt sein und das auch im Eishockey.

    chris

  • Es ist doch sicher wie das Amen in der Kirche, dass die Förderung 2021 wie in allen Bereichen verlängert wird. Siehe Kurzarbeitergeld etc.

    Verluste müssen zurzeit fast alle Firmen hinnehmen und kämpfen. Das erwarte ich in gewisser Eigenständigkeit bei den Sportvereinen auch. Da haben alle Sportarten nie mal daran gedacht, sich einen Puffer hinzulegen. Am meisten schockiert mich da sogar der Fußball. Das dort überhaupt Fördergelder (1. / 2. Liga) fließen ist eine Frechheit.

    Aktuell wird für mich einfach zu sehr auf die Tränendrüse gedrückt, dass man das Gefühl bekommt, alle Schulden aus der Saison soll der Steuerzahler übernehmen. Und nein, diese Verschwendung sehe ich nicht ein. Zumal 20% Auslastung der Beginn eines Probelaufs sein sollen, wo bei Erfolg sukzessive erhöht wird.

    Ich habe den Eindruck man träumte von 50% und kann dann einfach in 1 - 2 Monaten wieder im Normalbetrieb spielen. Das wird diese Saison nicht passieren! Entweder man gesteht es sich ein oder sagt halt die Spielzeit doch ab. (geht an die DEL)

    Hier wurde doch perfekt angesprochen: Wo sind die Kürzungen beim Spielerpersonal? Bisher haben die Eishockey-Vereine für mich nur bewiesen: Spieler zu zwingen Gehaltskürzungen hinzunehmen, Fans durch Aktionen das Geld, wie immer, aus den Taschen zu ziehen.

    So ganz ist mir nicht klar, worauf du hinauswillst. Was hätten die Teams denn machen sollen? Gehen wir mal von der DEL aus - dort sind doch bis Anfang März in der Regel 80% der Mannschaften fertig. Welchen Puffer hätte man sich denn bitte bilden können?

  • So ganz ist mir nicht klar, worauf du hinauswillst. Was hätten die Teams denn machen sollen? Gehen wir mal von der DEL aus - dort sind doch bis Anfang März in der Regel 80% der Mannschaften fertig. Welchen Puffer hätte man sich denn bitte bilden können?

    In den Vorjahren. Jeder Verein in jeder Sportart geht immer auf Anschlag. Im Eishockey sogar sehr oft darüber hinaus. Das geht schon mit dem Einkalkulieren der Playoffs im Saisonetat los. Das ist alles andere als gesund.

  • Ja, ich stimme Dir zu, dass die Kaderreduzierung zum jetzigen Zeitpunkt mit einigen Hürden verbunden ist. Ich würde auch durchaus kritisieren wollen, dass man da bisher nie drüber nachgedacht hat. Man hat den ganzen Sommer Zeit gehabt sich solche Alternativpläne zu überlegen und es ist nichts passiert. Zumindest kam nichts an die Öffentlichkeit. Es geht mir auch weniger um die konkrete Maßnahme, sondern mehr um die generelle Stoßrichtung. Jahrelang einen wirtschaftlichen Ritt auf der Rasierklinge und dann keine Ideen haben. Das genannte Beispiel Berlin ist doch das beste. Wenn Anschutz da eh jedes Jahr 3 Millionen Minus ausgleicht, dann kann er auch in einem Jahr mal 5 ausgleichen.

    Die anderen Ideen finde ich übrigens auch bedenkenswert, gerade diese "back-to-back" Spiele finde ich auch als Fan sehr reizvoll, weil man da ähnlich wie in den Play-Offs Reibereien und "unbezahlte Rechnungen" von einem Tag zum nächsten direkt mitnehmen kann.

  • Ist "nur" Regionalliga Südwest - findet aber in einer "DEL2 Halle" statt

    Der ÉV Ravensburg hat sein Hygienekonzept für die CHG Arena vom Amt genehmigt bekommen - gilt such für die Nachwuchsspiele und die Frauenmannschaft

    max 412 Zuschauer auf den Sitzplätzen und den (markierten) Stehplätzen

    Quelle

    ob das gleiche Amt für die Towerstars "großzügiger" ist?

  • in welchem Risikogebiet lebst du? ;)

    Ich hab drei Jungs, 2 Schule, 1 KiTa.

    Seit Start nach den Ferien null Quarantäne, nicht direkt und auch nicht im Freundeskreis.

    Verallgemeinerst Du Einzelfälle vielleicht und dramatisierst etwas?

    Ich gebe wider, was den ganzen Tag lang im Radio kommt.

    Auswendig fällt mir grad ein Nürnberg, Kulmbach, München, Straubing, Neustadt irgendwo im Lkr FFB und R jeweils Klassen oder ganze Jahrgangsstufen. Eine Kinderkrippe in Freising und was weiß ich noch wo.

    Speziell letzte Woche vermeldete Bayern1 täglich gleich mehrere Qarantänesituationen an Schulen und Kindergärten, das geht schon über Einzelfälle hinaus. Ist auch nachvollziehbar, hier kann man effektiv und schnell handeln und tut das auch.

  • Ich gebe wider, was den ganzen Tag lang im Radio kommt.

    Auswendig fällt mir grad ein Nürnberg, Kulmbach, München, Straubing, Neustadt irgendwo im Lkr FFB und R jeweils Klassen oder ganze Jahrgangsstufen. Eine Kinderkrippe in Freising und was weiß ich noch wo.

    Speziell letzte Woche vermeldete Bayern1 täglich gleich mehrere Qarantänesituationen an Schulen und Kindergärten, das geht schon über Einzelfälle hinaus. Ist auch nachvollziehbar, hier kann man effektiv und schnell handeln und tut das auch.

    Das ist alles richtig, die Fälle sind ja auch da. Aber in Relation

    zur Gesamtzahl der Klassen ist das noch überschaubar - für die

    direkt Betroffenen (Kids, Eltern, Lehrer, ...) ist das natürlich in

    jedem Einzelfall eine Herausforderung

  • Das ist alles richtig, die Fälle sind ja auch da. Aber in Relation

    zur Gesamtzahl der Klassen ist das noch überschaubar - für die

    direkt Betroffenen (Kids, Eltern, Lehrer, ...) ist das natürlich in

    jedem Einzelfall eine Herausforderung

    Darum ging es in der ursprünglichen Aussage ja gar nicht.

    Ich führte das ja nur als Beispiel an, wonach bei vollständig vorliegendem Kontaktregister davon auszugehen ist, dass beim ersten Fall direkt eine Qarantäne verhängt wird. Bei Sportteams wie bei Schülern. Deswegen halte ich es für eine realistische Einschätzung, dass diese Saison unter Umständen schon nach wenigen Wochen beendet sein könnte.

  • was ja bei einer Indexzahl in München von über 47 kein Wunder sein dürfte.

    Da werden übrigens noch einige andere Spiele auch den Anhang Geisterspiel nicht los werden

    In Bayern hat man heute deutlich den Rückstau der Labore und die dadurch auftretenden Nachmeldungen bemerkt. allein 823 gemeldete Fälle heute, sind alles andere als normal. ;)

    Edit: Heute liegen die gemeldeten Zahlen in Bayern wieder bei 286 Neuinfektionen.

    Und wer da einen Scheibenwischer verteilt, der sollte sich nochmal die simple Addition anschauen und den Rückstau der Laborproben recherchieren. ;)

    https://www.br.de/nachrichten/ba…waechst,SAdnlQE

    Zitat

    "(...)Dies führe dazu, dass die Zahl der am Montag noch offenen Befunde, der sogenannte "Rückstau", mit rund 32.400 Tests um etwa neun Prozent höher sei als in der Vorwoche."

    Und hier:

    Kein Testergebnis: Betroffene warten eine Woche in Quarantäne

    Zitat

    "(...)Auch ich hatte erste Fälle, bei denen erst nach sechs bis sieben Tagen die Testergebnisse vorlagen", berichtet Heidenreich. Die Hausärzte gehen davon aus, dass die Labore aufgrund der enormen Anzahl der aktuellen Tests überfordert sind. Schuld daran sollen mitunter Tests an Personen ohne Symptomen sein. Die von Ärzten als "Söder-Abstriche" verschimpften freiwilligen Testungen nehmen zu viele Kapazitäten in Kauf. "Söders Reihentests für Jedermann sind absolut nicht zielführend und medizinisch nicht sinnvoll", klagt Heidenreich. Auch Ott kritisiert das Verfahren: "Epidemiologisch sind symptomatische Tests wesentlich wichtiger. Diese Tests müssen möglichst schnell und zuverlässig bearbeitet werden. Doch wenn Labore aufgrund dieser Jedermann-Tests an ihre Kapazitätsgrenzen gelangen, dann läuft etwas enorm falsch."

    4 Mal editiert, zuletzt von paule (18. September 2020 um 11:35)

  • Nun steht zunächst mal nirgends, dass die Schwankungen der Meldungen der Infiziertenzahl in Bayern zwischen gestern und heute irgend etwas mit einem Rückstau oder dessen Abbau zu tun haben

    Das ist frei erfunden und es ist auch nicht so.

    Den Grund lieferst Du selbst: die anlaßlose Testerei in Bayern bringt Labore an ihre Grenzen.

    Es ist skurril, damit erhöhte Infiziertenzahlen erklären zu wollen. Ganz im Gegenteil verwässert es die eigentliche Problematik sogar etwas, nämlich den Anstieg des Anteils der positiven Tests

    Zudem: ein Rückstau (bundesweit!) von etwas über 30 Tsd Tests in KW 37 bei deutlich über 1,120 Millionen Tests ist ärgerlich (aber < 3%), aber ganz sicher nicht Grund für rapide ansteigende Infiziertenzahlen

    In diesem Rückstau stecken keine 300 positiven Tests und das bundesweit

    Und weiter: von KW 35 auf 36 ging der Rückstau deutlich zurück. Die Infiziertenzahl stieg deutlich

    Von KW 36 auf 37 stieg der Rückstau wieder etwas an. Die Infiziertenzahl stieg weiter deutlich.

    Egal, was der Rückstau macht, er ist immer schuld, gell ?

  • Es gibt nun einmal eine begrenzte Anzahl von Laboratorien.

    Und damit ist die Anzahl der Tests begrenzt.

    Vor Monaten habe ich mich gefragt, warum sie nur 100 000 Tests machen, wenn sie doch Kapatitäten für 500 000 die Woche haben.

    Jetzt machen sie 1,1 Millionen Tests, da ist es logisch, daß die Laboratorien nicht ausreichen.

    Ich muß sie dann aber nicht unnütz mit relativ unwahrscheinlichen Fällen verstopfen.

    Zumal der Test ja nur den Istzustand dokumentiert, der morgen schon anders sein kann.

  • Es sollten halt wie vor einem halben Jahr nur getestet werden a.) symptomatische, b.) Risikogruppen aus inneren Gründen (Alter mit Nebenerkrankungen usw) und c:)Risikogruppen aus äußeren Gründen (Rückkehrer aus Risikogebieten usw). Dann hat sich zumindest das bald erledigt

    Um aber mal zum Thema Corona im Spielbetrieb zurückzukommen, finde ich das interessant, auch wenn nicht primär mit Eishockeybezug

    https://www.faz.net/aktuell/sport/…s-16958378.html

    Wir fischen ganz schön im Trüben, auch mit vermeintlichen Hygienekonzepten