Corona - alles eher Medizinische und Gesellschaftliche zum Virus

  • Hier führt gar keiner eine Diskussion und will auch keiner beginnen. Aber nach 4 Posts hier schon Oberlehrerhaft des Feldes zu verweisen ist etwas verfrüht, wenn ich mir hier so manch anderes stumpfes Gesültze über mehrere Seiten anschaue.

    Man sollte schon ne Linie haben.

  • Klingt erstmal erschreckend, wenn ausgerechnet dieses sinnvolle Limit ausgehebelt wird, allerdings moniert das Gericht vor allem eine unklar und unsauber formulierte Allgemeinverfügung. Das lässt sich bestimmt heilen.

    So zu heilen wie der berliner Senat angekündigt hat die Gerichtsentscheidung zu unterlaufen was die Sperrzeiten betrifft?

    *unterlaufen ist natürlich faktisch nicht richtig.

  • Ich habe nichts von unterlaufen geschrieben und will das auch gar nicht unterstellen. Aber man kann die Verfügung eben genau an den Punkte konkretisieren, die das Gericht moniert hat.

  • Ist schon richtig. Gerichtsentscheidungen müssen ja auch nicht richtig sein. Sind sie manchmal auch bewiesen nicht.

    Welche Gerichtsentscheidungen sind das denn genau? Dies zu beweisen ist natürlich schwierig. Aber einfacher ist es in einem Rechtsstaat, politische Entscheidungen auf ihre Rechtmäßigkeit zu überprüfen.

    Gerichte legen das geltende Recht aus. Politiker entscheiden da doch oft nach anderen Maßstäben. Keine Wertung meinerseits!

    Man könnte z.B. von einem Gericht feststellen lassen, ob es rechtskonform ist, dass die Mitglieder des Bundeskabinetts nach Bekanntwerden des positiven Covid Test bei Herrn Spahn, nicht in Quarantäne gehen, weil sie ja ein ausgeklügeltes Hygienekonzept haben.

    Spieler einer z..B Eishockeymannschaft oder andere Personengruppen wird in so einem Fall eine 14-tägige "freiheitsberaubende" Quarantäne angeordnet.

    Alles möglich in einem Rechtsstaat.

    Einmal editiert, zuletzt von gnarlydude (22. Oktober 2020 um 21:53)

  • Heute kam im Radio, dass die Telefonate deutlich länger gehen als geplant, da die Leute oftmals so aufgelöst sind, dass man sie erstmal wieder beruhigen muss. Das wurde als einer der Hauptgründe genannt, wieso man nicht mehr hinterher kommt.

    Kontaktnachverfolgung bei einer diffusen Infusionslage ist eh relativ schnell nicht mehr zu leisten. Wenn ich mir das so ausmale, sehe ich bei - je nach Anzahl der anfallenden Kontakte - 2-5 Infektionsfällen pro Mitarbeiter und Tag und der daraus entstehenden Nachverfolgung das Ende der Fahnenstange schnell nahen.

    Erfassen des gemeldeten Infektionsfalls mit Daten, Abfrage von Kontakten der letzten Tage (je mehr Tage vorgegeben desto aufwendiger), Einstufung nach Infektionsgefahr, recherchieren und vervollständigen der angegeben Kontakt-Personaldaten mit anschließender Kontaktaufnahme dabei evtl mehrfach notwendig, da nicht erreichbar, dann das Aktualisieren und Erfassen, Übermittlung der Anordnung (z.B. Quarantäne, Test) inkl Überwachung den Anordnungen (falls das gemacht wird) zuzüglich noch evtl weiterer Nachverfolgung usw. Ich möchte nicht wissen (oder vielleicht doch?) wieviele Kontakte da durch das Raster fallen, nur weil die Kontaktdaten nicht für eine Benachrichtigung ausreichen oder wegen des nötogen erforderlichen Aufwands erst mal nach hinten gestellt werden.

    BeispieL: Infizierter war am Tag vor dem Test Pizza essen und aschließend noch auf einen Absacker (Lokale bekannt), tagsüber auf Arbeit, noch einen Tag vorher war er auf einer Veranstaltung (Eishockeyspiel, Feier, und was noch so erlaubt ist) und hatte auf der Arbeit noch ein Meeting. Sicher gibt es Menschen mit übersichtlicher Kontaktlage, aber auch welche mit einiges mehr als oben beschrieben........


    Für mich sieht das irgendwie chaotisch aus, an den nötigen Überblick mag ich da gar nicht mehr glauben, wenn da jeden Tag immer neue Fälle auf den Schreibtisch flattern. Aber vielleicht sehe ich das auch völlig falsch und das läuft ganz anders als in meiner Vorstellung.

    Edit: gerade ein Thema auf Bayern in den Nachrichten (Rundschau) und bestätigt eher meine Vorstellung. Deutlich wird auch auf die personelle Ausstattung der nachverfolgenden Behörde hingewiesen.

  • gnarlydude

    "Richtig" bezieht sich natürlich auf einen selbstgewählten Punkt. Geltendes Recht muss nicht immer richtig sein. Siehe zu unrecht verurteilte Menschen.

    Im Fall Corona sind auch Grichtsentscheidungen zur Aufhebeung der Sperrstunde vielleicht nicht richtig.

  • gnarlydude

    "Richtig" bezieht sich natürlich auf einen selbstgewählten Punkt. Geltendes Recht muss nicht immer richtig sein. Siehe zu unrecht verurteilte Menschen.

    Im Fall Corona sind auch Grichtsentscheidungen zur Aufhebeung der Sperrstunde vielleicht nicht richtig.

    okay, dann hab ich das falsch interpretiert. Das passiert natürlich. Deshalb gibt es in Deutschland aber auch keine Todesstrafe. Denn solche "Fehler" so tragisch sie für die Betroffenen sind können und werden oft nachträglich revidiert. Zur Sperrstunde habe ich eine sehr konkrete Meinung.

    Es wurde von den Entscheidungsträgern festgestellt, dass private Feiern dazu beigetragen haben, dass die Infektionszahlen jetzt so hoch sind. Vorher wurde der Gastronomie auferlegt Hygienekonzepte zu entwickeln. Dort gibt es wohl auch wenig Probleme. Private Feiern sind das Problem.

    So, und jetzt wird die Sperrstunde auf 22:00 Uhr -vielleicht sogar auf 21:00 Uhr - vorverlegt. Frage: Was machen die Leute? Sie feieren halt unkontrolliert zuhause oder sonst irgendwo. Da darf man doch mal nach dem Sinn fragen, oder?

  • Du siehst es genau richtig. Ich hatte bisher das Vergnügen 2 Tage im Landratsamt bei der Kontaktnachverfolgung zu helfen..... ab einer gewissen Zahl ist es einfach nicht mehr möglich. Möglich schon, wenn es in "kontrollierter" Umgebung mit bekannten Daten ablief. Aber es dauert halt. Da braucht es nur eine private Veranstaltung mit 100 Leuten, die ja bis vor kurzem noch i.O. war. Dann wird es schwierig.

    Trotzdem sollte man halt m.M.n. darauf achten wie die Infektionsverläufe verlaufen.... und nicht immer nur wie das Kaninchen auf die Schlange auf die blanken Zahlen schielen. Die allermeisten merken halt nix davon. Wenn ich aber mit Husten und Schnupfen auf eine Feier mit 50 oder 100 Leuten gehe, muss man sich schon fragen...

  • Gerade eben wurden die neuen Zahlen an Neuinfektionen in Ba-Wü für den heutigen Donnerstag verkündet: 1950

    Wenn das den Trend für den Rest der Republik vorgibt, dürften wir morgen im Bereich um 14.000 sein ...

    könnte da ne Verwechslung vorliegen? 1950 sind die für 22.10. 0 Uhr gemeldete Todeszahl.

    Wobei verschiedene Stellen auch von verschiedenen Meldezeiträumen ausgehen und so unterschiedliche Zahlen angeben und es durch verspätete Meldeeingänge und möglicherweise noch nachträglich eingearbeiteter Korrekturen auch zu unterschiedlichen Zahlen kommt.

    Da passt dann auch die Meldung über das RKI wegen falscher Zahlen dazu - auch wenn es hier um die 7-Tageinzidenz geht

    Wenn man aber die Steigerungen der letzten Tage betrachtet, dann kann die Zahl leider doch richtig sein.

    Und bei der Prognose 14000 kann man auch die Frage anhängen : "viel oder wenig darüber?"

  • So, und jetzt wird die Sperrstunde auf 22:00 Uhr -vielleicht sogar auf 21:00 Uhr - vorverlegt. Frage: Was machen die Leute? Sie feieren halt unkontrolliert zuhause oder sonst irgendwo. Da darf man doch mal nach dem Sinn fragen, oder?

    In Berlin treffen sie sich jetzt oftmals zum Sektfrühstück-Rave. Von 11Uhr bis 21Uhr wird gefeiert und getanzt. ?

    Eine sehr gute Freundin die im gleichen Haus wohnt kam heute krank von der Arbeit nach Hause. (Leichte Halsschmerzen, Müde, keine Vorerkrankungen).

    Ihr Freund, 35, kerngesund ist den ganzen Abend schon am durchdrehen. Hat uns 3 mal angerufen was er machen soll, wo sie den Test machen kann usw. Aber wirklich in einem panischen Ton...

    Beim letzten Anruf musste ich ein “jetzt bleib doch mal cool” in doch ein wenig lauterem Ton sagen. Wir haben ihnen Suppe vor die Türe gestellt und ich hab ihm gesagt dass sie jetzt einfach schlafen sollen und morgen schauen ob sie noch krank ist und einfach dann entscheiden ob sie überhaupt zum Arzt sollen. Geht es ihr wieder besser ist doch auch kein Test notwendig (auch wenn ich verstehe, dass man wissen will ob man “es” hat).

    Aber ich bin ehrlich überrascht dass Menschen nach 8 Monaten noch solche Panik haben.

    Gestern bin ich aus dem Copy Shop raus gelaufen und im Flur (blöder Moment) lief ein Mann rein. Als er merkte dass wir uns gleich “kreuzen werden” hat er seinen DIN A 3 Umschlag den er in seiner Hand hatte sofort hoch genommen und zwischen unsere Köpfe gehalten. Ich hatte wie eigentlich immer eine FFP2 Maske auf und er dem Anschein nach auch eine gute Maske und nicht nur einen Stofffetzen. Ich bin wirklich in Sorge dass unsere Gesellschaft in Panik zerfällt. Leider ist es wohl nur eine Frage der Zeit bis die Intensivbetten knapp werden, und deswegen sollten alle mal einen klaren Kopf behalten. Bringt ja auch nichts, wenn man durchdreht.

  • könnte da ne Verwechslung vorliegen? 1950 sind die für 22.10. 0 Uhr gemeldete Todeszahl.

    (...)

    Wenn man aber die Steigerungen der letzten Tage betrachtet, dann kann die Zahl leider doch richtig sein.

    Und bei der Prognose 14000 kann man auch die Frage anhängen : "viel oder wenig darüber?"

    Scheint zu passen, n-tv meldet auch die 1.950 aus

    BaWü. Insgesamt für heute 11.714... Die 12.000

    sind damit wohl sicher...

    Frankreich knackt die 40.000 innerhalb 24 Stunden

    und wird morgen die 1 Million Gesamtfälle knacken

  • mal wieder was zu Ansteckungsrisiko und Ausbreitung

    wobei ich das mit er Ansteckung im Haushalt etwas anderes sehe, denn grundsätzlich ist jeder Haushalt Coronafrei. Das Corona wird erst von außen eingetragen und hat die Ursache nicht im Haushalt.

    Aber richtig - sehe ich auch so - ist, wenn es im Haus/Wohnung ist, ist die Ansteckungsgefahr für die anderen Mitbewohner gross. Man kann sich im normalen Haushalt eben schlecht gegen seine Mitbewohner schützen - auch weil man sich hier vom Gefühl er am sichersten Platz der Welt wähnt. (My home is my castle)

    2 Mal editiert, zuletzt von Paul_Juergen (22. Oktober 2020 um 22:30)

  • Ich bin eigentlich recht entspannt bezüglich des Virus. Wir tun was wir können und halten uns auch an Maßnahmen (auch wenn ich den Sinn nicht erkennen kann als einziger Mensch in der Fußgängerzone morgens um 06:00 Uhr eine Maske zu tragen). Wovor wir uns tatsächlich fürchten sind die Auswirkungen, sollte im Dunstkreis Schule, U-Eishockeymannschaft etc. ein Positivfall auftauchen. Dann heißt es ohne wenn und aber Quarantäne für 14 Tage. Wie wir sehen gilt das nicht für alle. Aber egal. Ich bin Alleinerziehend. Heißt, muss mein Sohn in Quarantäne, weil in der Schule oder im Eishockeytraining/Spiel ein Fall ist muss ich auch zuhause bleiben. Sagt mein Dienstherr.... das war aber schon vermeidbar -- Pech gehabt. Gibt keine Stunden geschrieben oder kein Geld etc..... und sowas macht auch krank, Vor allem die Kinder

    Seit Monaten wird die zweite Welle heraufbeschworen. Jetzt ist sie da. Sind alle vorbereitet? Nein. Die Grundschule bei uns macht es sich einfach. Die Klassen werden geteilt und es heißt für die Eltern wieder "Home Schooling" yeah. Nur noch HSU, Deutsch und Mathe. Andere Schulen im Umkreis halten den Präsenz Unterricht komplett aufrecht. 4. klasse Übertritt - Chancengleichheit? - Im Landtag wird Herr Piazzolo gefeiert weil er den Schulbetrieb unter allen Umständen aufrecht erhalten will. Setzen 6 - sorry bin sauer ?

    2 Mal editiert, zuletzt von gnarlydude (22. Oktober 2020 um 22:35)

  • hat eigentlich jemand eine Erklärung dafür, warum gerade in den Länder um uns rum, wo es doch im Vergleich zu uns sehr harte Maßnahmen gab, die Zahlen so hoch schießen?

    Weil man im Sommer dort durch die Bank mehr gelockert hat als bei uns. Wir profitieren jetzt davon. Noch.

  • Weil man im Sommer dort durch die Bank mehr gelockert hat als bei uns. Wir profitieren jetzt davon. Noch.

    Im Bezug zu Tschechien habe ich mich auch gewundert, dass es dort in den Öffis keine Maskenpflicht gab. Erst an der Grenze zu Deutschland wurde im Zug durchgesagt Maske tragen sei pflicht. Ich hatte sie aber seit Wien schon auf.

  • Weil man im Sommer dort durch die Bank mehr gelockert hat als bei uns. Wir profitieren jetzt davon. Noch.

    Aber ist es nicht egal ob man in Deutschland im August 300 oder 1.500 Fälle gehabt hätte? (In Bezug auf die Zahlen von jetzt, und klar ist es eine stammtischparole).

    Aber eigentlich trifft es uns erst, seit es kälter geworden ist, sich die Leute drinnen treffen und wie die anderen alten Coronaviren das neuartige Wohl halt dann bei Kälte doch stärker auf das Immunsystem trifft.

    Also für mich sind nicht die Lockerungen im Sommer schuld, sondern das verschlafen der Einschränkungen ab Mitte September.

  • Weil man im Sommer dort durch die Bank mehr gelockert hat als bei uns. Wir profitieren jetzt davon. Noch.

    Ist das in Frankreich Spanien Italien wirklich so? Gerade die Italiener hatten schon noch vor Augen was passiert ist und haben sich im Gegensatz zu hierzulande schon strikt an die Vorgaben gehalten. z. B. das Maskentragen im Freien

    Ich weiß das von Leuten dort, die sogar ungläubig auf uns geschaut haben. Ich kenn Leute in Kroatien Frankreich Spanien Italien. Die haben wirklich alles getan, damit es nicht wieder so wird wie im Frühjahr.

    Also immer alles nur auf die Leute zu schieben, sie wären für diese Lage durch ihr verantwortungsloses Handeln verantwortlich finde ich nicht in Ordnung. Es ist und bleibt halt ein noch unberechenbarer Virus. Diese Schuldzuweisungen der Politik schadet m.M.n. mehr als sie hilft. Denn oh Wunder auch Politiker können sich infizieren. Nur gelten dann halt andere Regeln.

    2 Mal editiert, zuletzt von gnarlydude (22. Oktober 2020 um 22:49)