Corona - alles eher Medizinische und Gesellschaftliche zum Virus

  • Es gibt schon noch ein paar Aspekte, die man mitbedenken muss und die bei Dir auch zu kurz kommen. Zum einen stört mich dieses "in einen topf werfen" von der Kita bis zur Abiklasse. Natürlich gibt es da Unterschiede, aber mit steigendem Alter wird der Unterschied zwischen Kindern und Erwachsenen immer geringer. Die Infektiosität und Ansteckung in einer Oberstufe wird nicht anders sein als in der normalen Bevölkerung. Von daher völlig d'accord, wenn man Kitas und Grundschulen offen lässt.

    Zweitens: Der größte Unterschied liegt vor allem darin, dass Kinder sehr häufig völlig asymptomatisch sind. Es gib aber kaum Nachweise darüber, dass sie das nicht trotzdem weitergeben können. Und wenn sie alle asymptomatisch sind, dann blieben vermutlich eine Menge Infektionsketten unerkannt, bis es daheim der Opa kriegt und man nicht mehr weiß, wo es herkommt. Sprich: Ich halte es für sehr schwierig bei Schülern eine seriöse Dunkelziffer zu prognostizieren.

    Nächster Punkt ist: Irgendwo müssen die hohen Infektionsraten in der Alterskohorte ja herkommen, die dazu noch weit über dem anhand des Bevölkerungsanteils zu erwartenden Wert liegen. Liegt das alles nur am Nachmittag wo sich dann alle unvernünftig ohne Maske treffen. Oder eben doch auch am Kontakt in der Schule.

    Weiterhin ist die Kontaktverfolgung und Reihentestung bei Weitem nicht überall so, dass ganze Klasse getestet werden. Um eine ganze Klasse zu testen, muss ja auch erstmal ein Fall bekannt werden. Wenn da, wie oben geschrieben, in der ganzen Klasse asymptomatisch verläuft, dann kommt man da nur mit Antikörpertests dem auf die Schliche. Das wird aber nicht gemacht. Die Quarantäne für K1 Personen, etc.. ist leider auch nicht überall gleich.

    Zusammengefasst finde ich, dass es im Bereich Schulen noch mehr unsichere Punkte gibt und die Lage keineswegs so eindeutig ist, dass man in dem Bereich nichts tun muss. Ich glaube, dass einige Faktoren zusammenkommen, wie eben eine niedrigere Infektiosität, Schutz durch Masken und Lüften, viel mehr asymptomatische Fälle und dass wir dadurch keine explodierenden Schulzahlen sehen.

  • Ich denke in dieser Lage wird kein Profisportler gezwungen seinen Vertrag zu erfüllen. Da wird man sich immer einigen können und den Vertrag auflösen, wenn einem Spieler das ganze zu gefährlich ist.

    Der Satz ist aber verdammt gefährlich. "Dir ist es zu gefährlich ohne Schutzbrille zu schweißen? Ja, Du kannst doch gerne kündigen."

  • Maus

    Selbstverständlich haben auch die Profisportler ein Recht auf Arbeitsschutz und Schutz ihrer Gesundheit. Deshalb gibt es ja diese tollen Hygeniekonzepte, die gebilligt worden sind und mit denen das Infektionsrisiko verkleinert werden soll... wenn das dem Profisportler nicht reicht, hat Hanning tatsächlich recht, dann muss er sich was anderes suchen, darf aber eben nicht darauf hoffen, dass ihm das sein Arbeitgeber bezahlt, für den er keine Leistung erbringen möchte.

    Ist aber insgesamt schön, dass wir bei den Profisportlern wissen, dass die sich bei Ausübung ihres Berufs infiziert haben müssen, während wir es bei quasi allen anderen nicht herausgefunden haben. ;)

  • Wäre ein besserer Schutz nicht sinnvoller?

    Auch aus rechtlicher Sicht?

    In wie fern ist es aus rechtlicher Sicht bedenklich, dass Profisport noch ausgeübt wird?

    Da hast mich jetzt missverstanden, der Profisport ist eine dieser kleinen Gruppen.

    Und für welche viele anderen Gruppen wird noch eine Ausnahme gemacht?

  • Zu möglichen Folgen einer Corona-Erkrankung hier mal wieder was in Richtung Eishockey (Janik Möser, Wolfsburg: Herzmuskelentzündung!):

    https://www.ndr.de/sport/mehr_spo…shockey554.html

    Beim Eishockey-Profi ohne Beschwerden beim Gesundheitscheck entdeckt; ein Großteil der (beschwerdefreien) Infizierten dürfte diesen Gesundheitscheck nie oder nicht in der Weise durchführen, wie das bei einem professionellen Sportler erfolgt, weshalb wohl bei einigen die Nachfolgeschäden erst dann festgestellt werden wird, wenn sie sich deutlich bemerkbar machen.

    Ach ja, gute Besserung an Janik Möser (und alle anderen Betroffenen)!

    Bei der Thematik würde mich auch interessieren, wie das ist, wenn dann gerade beim Fußball die symptomfreien Infizierten in ihrer Einzelquarantäne einfach weitertrainieren.

    Aber mögliche Folgeschäden wird man da wohl erst in einiger Zeit feststellen können, und würde mich nicht wundern, wenn man dann so damit umgeht wie jahrzehntelang mit den Gehirnerschütterungen in der NFL.......

  • Der Satz ist aber verdammt gefährlich. "Dir ist es zu gefährlich ohne Schutzbrille zu schweißen? Ja, Du kannst doch gerne kündigen."

    Nach meinen Informationen ist es nicht erlaubt ohne Schutzbrille zu schweißen. Profisport dagegen ist unter einhaltung gewisser Auflagen weiterhin erlaubt.

    Und was willst denn sonst machen, wenn einer eurer Spieler das ganze zu gefährlich findet? Auf kosten die Saison bezahlen, ohne eine Leistung zu erhalten? Sicher dass wäre optimal und für alle sehr schön, aber ist es auch bezahlbar?

  • https://www.handball-world.news/o.red.r/news-1…_IIq4ZA7NVi055c

    Man muss den Lauterbach doch einfach lieb haben... verbieten wir den Profisport um die Fallzahlen runterzubekommen. Bei aller Liebe: Zuschauer sind sicherlich nicht sinnvoll, Amateursport haben wir völlig eingeschränkt, bzw. verboten. Was soll jetzt aber die Forderung nach dem Verbot von Profisport schon wieder?

    Das fordert Lauterbach doch gar nicht.

    Hier das ganze Interview (mit allerdings ebenso irreführender Headline): Lauterbach in der Welt

    "Ich rechne zumindest mit weiteren Beschränkungen für die Bereiche außerhalb des Sports.

    Die werden dann natürlich auch ihre Anwendung für den Sport finden müssen.[...]"

    Irgendwie logisch, oder? Kann ja nicht alles so salopp wie Schwurblerdemos gehandhabt werden.

    Voranstehend an das so trendige Zitat noch das:

    "Der Stellenwert des Sports ist hoch. Die Bevölkerung hat ein Recht darauf, dass der Sport auch dann eingeschränkt stattfinden kann, wenn es gut begründet ist.

    Aber ich habe die Sorge, dass der Sport nicht mehr lange in der Art und Weise, wie wir ihn jetzt noch praktizieren, durchgeführt werden kann."

    Auch diese Sorge ist nicht so furchtbar falsch in meinen Augen.

    Abschließend dann seine eigene Einschränkung, auf die Frage, weshalb Profis spielen dürfen, aber Kinder nicht:

    "Das ist schwer zu erklären. Aber wir haben beim Profi-Sport Sicherheitskonzepte, die Spieler werden vorher getestet – da kann man eine gewisse Sicherheit unterstellen."

    Ist im Kontext halt nicht ganz so förderlich für Klickzahlen. Kurz: Die Aufregung hierüber lohnt nicht, da gibt es andere Themen.

  • Der Satz ist aber verdammt gefährlich. "Dir ist es zu gefährlich ohne Schutzbrille zu schweißen? Ja, Du kannst doch gerne kündigen."

    Passt aber nicht ganz oder? Darum gibt es doch die toll durchdachten Hygeniekonzepte... in dem man Plastiküberzieher über die Kopfhörer und Mikrofone von Magenta macht, ist das Risiko doch komplett beseitigt... :pfeif:

    Da wäre doch richtiger: "Dir es zu gefährlich mit Schutzbrille und sonstiger Schutzausrüstung zu schweißen? Ja, dann lieber Schweißer, schweiß nicht weiter und setz dich in die Ecke, wir zahlen dich weiter."

  • In ie fern ist es aus rechtlicher Sicht bedenklich, dass Profisport noch ausgeübt wird?

    Arbeitsschutz ist rechtlich verpflichtend für den Arbeitgeber.

    Jetzt praktisch so zu sagen wie du "Wem das Risiko immer noch zu hoch ist, der soll halt aufhören, keine zwingt einen seinen Vertrag zu erfüllen" kann da keine Lösung sein.

    Und wenn man sieht, wie viel höher die Infektionsquote bei den Fußballprofis im vergleich zur restlichen Bevölkerung liegt, liegt das nur an der höheren Testrate, oder läuft da beim Schutzkonzept etwas schief?

  • Arbeitsschutz ist rechtlich verpflichtend für den Arbeitgeber.

    Jetzt praktisch so zu sagen wie du "Wem das Risiko immer noch zu hoch ist, der soll halt aufhören, keine zwingt einen seinen Vertrag zu erfüllen" kann da keine Lösung sein.

    Na dann nenne doch mal eine Lösung, wenn ein Spieler meint die Lage sei zu gefährlich und er will aus Vorsorge die Saison abbrechen oder nicht antreten, trotz Vertrag. Was dann? Deswegen den kompletten Profisport verbieten, weil es einzelnen Spielern zu gefährlich ist? Auch das kann wohl nicht die Lösung sein.

  • Na dann nenne doch mal eine Lösung, wenn ein Spieler meint die Lage sei zu gefährlich und er will aus Vorsorge die Saison abbrechen oder nicht antreten, trotz Vertrag. Was dann? Deswegen den kompletten Profisport verbieten, weil es einzelnen Spielern zu gefährlich ist? Auch das kann wohl nicht die Lösung sein.

    Was machen denn die anderen Berufsgruppen die durch Corona ein höheres Risiko haben? Da meine ich nichtmal die in Krankenhäusern und in der Altenpflege arbeiten. Darf eine Verkäuferin/Verkäufer mit Bezahlung zu Hause bleiben weil es ihr zu gefährlich ist, oder Paketzusteller usw.?

    Einmal editiert, zuletzt von Sendlinger (23. November 2020 um 16:24)

  • ppp

    Zitat

    Frage: Falls sich die Fallzahlen nicht gut entwickeln, was dann?

    Lauterbach: Dann könnte ich mir gut vorstellen, dass wir den Freizeitsport und auch den Profisport, zumindest den Hallensport, komplett verbieten. Selbst beim Profi-Fußball bin ich nicht sicher, wie lange wir das noch durchhalten.

    Steht das nicht in dem Interview?

    Schreit nach totalem Lockdown... zumindest im Sport.

  • Maus

    Selbstverständlich haben auch die Profisportler ein Recht auf Arbeitsschutz und Schutz ihrer Gesundheit. Deshalb gibt es ja diese tollen Hygeniekonzepte, die gebilligt worden sind und mit denen das Infektionsrisiko verkleinert werden soll... wenn das dem Profisportler nicht reicht, hat Hanning tatsächlich recht, dann muss er sich was anderes suchen, darf aber eben nicht darauf hoffen, dass ihm das sein Arbeitgeber bezahlt, für den er keine Leistung erbringen möchte.

    Ist aber insgesamt schön, dass wir bei den Profisportlern wissen, dass die sich bei Ausübung ihres Berufs infiziert haben müssen, während wir es bei quasi allen anderen nicht herausgefunden haben. ;)

    Passt aber nicht ganz oder? Darum gibt es doch die toll durchdachten Hygeniekonzepte... in dem man Plastiküberzieher über die Kopfhörer und Mikrofone von Magenta macht, ist das Risiko doch komplett beseitigt... :pfeif:

    Da wäre doch richtiger: "Dir es zu gefährlich mit Schutzbrille und sonstiger Schutzausrüstung zu schweißen? Ja, dann lieber Schweißer, schweiß nicht weiter und setz dich in die Ecke, wir zahlen dich weiter."

    Wenn ich mir deine Antworten so durchlese, dann denkst du doch im Endeffekt auch so wie ich über diese "tollen" Hygienekonzepte........

  • ppp

    Steht das nicht in dem Interview?

    Schreit nach totalem Lockdown... zumindest im Sport.

    Ich lese niemanden schreien. Ich lese auch keine Forderung.

    Ich lese, dass er sich die Situation vorstellen kann. Nebenbei bemerkt wäre das auch nichts anderes als eine Wiederholung der Geschehnisse von Anfang des Jahres. Nur unter anderen Vorgaben.

    Ich habe mich bemüht den Gesamtkontext der Äußerungen zur Verfügung zu stellen um nicht nur von anderen vorgegebene Teilzitate meinungsbildend zu verwenden.

    Natürlich muss man (hier: du) den auch weiterhin nicht beachten und kann es anders interpretieren. Es steht mir nicht zu, es anders zu verlangen.

  • ppp

    Steht das nicht in dem Interview?

    Schreit nach totalem Lockdown... zumindest im Sport.

    Doch das steht da, da steht sogar noch ein Grund:

    Frage: Sollte sich die Politik wegen dieser Unterschiede nicht detaillierter mit den Konzepten der Sportverbände beschäftigen? Ist ein Pauschalverbot zu vermitteln?

    Lauterbach: Ein Pauschalverbot ist auch schwer zu begründen. Derzeit wollen wir die Zahl der Kontakte, auch die Sportkontakte, auf ein absolutes Minimum reduzieren. Wir müssen die Gefährdung der Spieler, aber auch ihrer Familien in den Vordergrund stellen.

    Er will den Schutz der Spieler und deren Familien in den Vordergrund stellen. Das ist ein schönes Ziel. Ist jetzt eine Verkäuferin im Blumenladen oder in einem Imbiss und deren Familie weniger schützenswert? Warum müssen also Spieler und deren Familien besonders geschützt werden? Und wenn ich mir die Reihenfolge der Fragen und Antworten anschaue, komme ich zum Schluss, er meint damit die Profisportler und nicht nur den Freizeitsport in der Halle. Der ist bereits verboten.

  • Passt aber nicht ganz oder? Darum gibt es doch die toll durchdachten Hygeniekonzepte... in dem man Plastiküberzieher über die Kopfhörer und Mikrofone von Magenta macht, ist das Risiko doch komplett beseitigt... :pfeif:

    Da wäre doch richtiger: "Dir es zu gefährlich mit Schutzbrille und sonstiger Schutzausrüstung zu schweißen? Ja, dann lieber Schweißer, schweiß nicht weiter und setz dich in die Ecke, wir zahlen dich weiter."

    Ja klar, der Vergleich kann ein leichtes Hinken nicht verleugnen. Aber ich finde nur, man muss bei dem Thema sehr aufpassen.

  • Wenn ich mir deine Antworten so durchlese, dann denkst du doch im Endeffekt auch so wie ich über diese "tollen" Hygienekonzepte........

    Ich denke über die "tollen" Hygeniekonzepte das gleiche wie über etliche andere Maßnahmen, die man so getroffen hat... viel Schein, wenig Sinn. Damit wird halt gezeigt, dass man was tut und sich bewusst ist, dass dieses unsägliche Virus da ist. Aber ich bin bei dem Thema eben durchaus indifferent. Ich leugne keineswegs, dass das Virus da ist und ich bin auch fest überzeugt, dass wir (als Gesellschaft) besser fahren, wenn wir Schutzmaßnahmen ergreifen und versuchen dieses Virus einzudämmen und zu besiegen, als wenn wir gar nichts tun. Ich bin aber auch der Meinung, dass wir jetzt erstmal mit dem Virus leben müssen und nicht das gesamte gesellschaftliche und soziale Miteinander einstellen können. Da gehört dann eben dazu, dass ein Profimannschaftssportler, wenn er von seinem Arbeitgeber bezahlt werden möchte, auch seine vereinbarte Gegenleistung erbringt und sich an so Sachen wie Mannschaftstraining oder -spielen beteiligt. Tut er das nicht, muss er eben einen Nachweis bringen, dass das nicht möglich ist.