EC Kassel Huskies 17/18

  • Der Schnitt bei uns passt hinten und vorne nicht.Bei gut besuchten Spielen werden einfach mal ein paar Besucher weggelassen,bei eher mauen Spielen werden oft welche dazu gezählt,die eigentlich gar nicht da sind.

    ...was man so alles mit zählen kann, wenn man ständig vor der Halle grillt... Erinnert mich nen bisschen an die Studenten die immer mal wieder an den großen Kreuzungen in der Stadt stehen und für jeden Autofahrer der nicht angeschnallt ist nen Strich auf Ihr Kästchenpapier krizzeln. Ganz ehrlich. Woher kommt Deine These ?

  • Ich hatte das auch so verstanden. Wenn du das anders gemeint hast, sorry.

    Welche genau meinst du? Den Zuschauerschnitt bei del-2.org oder interne?

    @1.: Wenn es anders verstanden wurde, hätte ich es wohl besser formulieren müssen.
    @2: Ich gehe von dem Zuschauerschnitt bei del-2.org aus. Andere Zahlen liegen mir nicht vor.

    Was mich zu @3 führt: VdHG: Glaubst Du das wirklich, das das so einfach geht? Ich kann es mir nämlich gar nicht vorstellen. Ob die Zuschauer tatsächlich in der Halle sind, ist noch mal etwas anderes, da die DK-Inhaber ja sicher automatisch gezählt werden. Eine Falschangabe von Zuschauerzahlen wäre ja ggf. sogar steuerrechtlich relevant und Betrug.

    @a.d.: Danke für Deine Meinung. Allerdings ist es in Kassel nicht, wie bei anderen Standorten, bei uns ist nämlich die Luft besser, die Frauen schöner und so weiter :D Ansonsten hast Du, was die Qualifizierung der Fans angeht vermutlich Recht, zumindest, was mich angeht. Einen Punkt dabei vergisst Du allerdings: auch ohne ein Experte zu sein, kann ich ja entscheiden, ob mir das dargebotene gefällt oder nicht. Ist ja bei der Kunst, beim Theater, etc. genauso. Und genau den Maßstab lege ich für mich in Ermangelung anderer Expertise an. Das Interesse der GmbH muss daher sein, eine Leistung anzubieten, die möglichst vielen gefällt. Das wird dann immer eine Mischung aus Erfolg, Spielweise und öffentlicher Präsentation sein, da bin ich wieder bei Dir. Schönes Spiel ohne Erfolg ist nicht mehr schön und Erfolg ohne schönes Spiel auch nur eine Weile.

    Ich bin z.B. beim Fußball Anhänger des FCBayern (shame on me, ich weiß). Die sind nun wirklich erfolgreich. Trotzdem fand ich die Spielweise von Pep einschläfernd langweilig, obwohl sie so erfolgreich war. Bei mir hat es dazu geführt, dass ich nur noch ausgewählte Bundesligaspiele geguckt habe. Ist jetzt kein Problem des FCB, das Stadion war trotzdem voll.

  • @a.-d. Vollkommen egal ob @Fred nicht gegen Forenregeln verstoßen hat, aber die Worte im Mund sich verdrehen zu lassen, hat hier auch keiner Verlangen nach. Es werden sogar einfach Behauptungen aufgestellt, die fernab von Gut und Böse sind. Und da liegt dann auch der Verdacht auf Spammen sehr nahe, weil nach 1-2 Beiträgen der Zahn gezogen ist und man sich aufmacht den nächsten Thread voll zu müllen.

  • auch ohne ein Experte zu sein, kann ich ja entscheiden, ob mir das dargebotene gefällt oder nicht.

    Ich wollte genau das noch erwähnen, hatte es auch schon gedanklich formuliert und dann vergessen, bin eben Ü50. Grundlage für die vielen Urteile über Taktik und System sind schlicht subjektives Empfinden. Das würde ich auch nie bestreiten, aber dann sollte man evtl. darauf verzichten, über Taktik, Spielsysteme und Einstellung zu schwadronieren, sondern enfach sagen "MIR hat es nicht gefallen, wie die gespielt haben!" ;)

  • Der Schnitt bei uns passt hinten und vorne nicht.Bei gut besuchten Spielen werden einfach mal ein paar Besucher weggelassen,bei eher mauen Spielen werden oft welche dazu gezählt,die eigentlich gar nicht da sind.

    Und wieso sollte der Schnitt dann nicht stimmen?
    Manchmal welche dazu, manchmal welche weg, ergibt im Endeffekt wieder den richtigen Schnitt.

  • Grundlage für die vielen Urteile über Taktik und System sind schlicht subjektives Empfinden. Das würde ich auch nie bestreiten, aber dann sollte man evtl. darauf verzichten, über Taktik, Spielsysteme und Einstellung zu schwadronieren, sondern enfach sagen "MIR hat es nicht gefallen, wie die gespielt haben!"

    FALSCH! Immer wiederkehrende Fehler und dadurch zahllose Gegentore durch diese Fehler sind kein "subjektives Empfinden" sondern FAKTEN. Wenn beispielsweise aus der Abwehr heraus in großer Regelmäßigkeit ein Diagonalpass im eigenen Drittel als Aufbaupass erfolgt und dieser mehr als einmal abgefangen wird und so in einer 1-auf-0-Situation endet und dann auch mehrfach zum Gegentor führt, hat das nichts mit "subjektivem Empfinden" zu tun. Klar, wenn man ein Eishockeyspiel nicht so taktisch betrachtet, ist es einfach "nur ein Gegentor", aber mit Erfahrung, Interesse für den Sport inkl Spielzüge und ein wenig Auffassungsgabe wird das Muster recht schnell deutlich. Und was ist dann, wenn es derer systematischer "Fehler" nicht nur einen sondern drei, vier, fünf oder noch mehr gibt?
    Dann sollte man diese auch ansprechen und ansprechen dürfen. Wenn die Gegenseite lieber bei einem eindimensionalen "Das Spiel hat mir gefallen/nicht gefallen" ohne ein tiefergehendes "weil", dann ist das sicherlich eines Jeden guten Recht, aber diese simple Betrachtung kann nicht Grundlage oder Argument für eine Diskussion sein...und genau die soll ja hier stattfinden.

    Zur Diskussion von heute sei erwähnt: Seid ihr bekloppt, sowas während der Arbeitszeit zu veranstalten, wo ich nicht antworten kann? :thumbsup:
    Der Ton ist sicher (zu) aggressiv in einigen Teilen, wenn ich jedoch die dargestellten Fakten beider Seiten herausfilter, haben die Kritiker (zu denen auch ich gehöre) immer noch deutlich Oberwasser, denn wirkliche Gegenargumente sind nicht vorhanden.

  • wenn ich jedoch die dargestellten Fakten beider Seiten herausfilter, haben die Kritiker (zu denen auch ich gehöre) immer noch deutlich Oberwasser, denn wirkliche Gegenargumente sind nicht vorhanden.

    Warum? Sind wir doch mal ehrlich, die big facts sind klar auf Rossis/GmbHs Seiten: Hauptrunde Platz 3, Aus im Halbfinale (im Finale stehen die überragenden Mannschaften der Plätze 1 und 2). Zuschauerschnitt im Soll. Wenn der Etat noch eingehalten wurde: Was will man da kritisieren?

    Wir kritisieren “nur“ die Art und Weise wie diese Ergebnis zu Stande kommen. Und da sind sich doch sogar auch viele einig: Viele Spiele waren schwere Kost. Über die Details des “Wie“ lässt sich vortrefflich streiten, allerdings muss man dann etwas detaillierter in die Spiele reingehen. Und dafür braucht man halt auch erst einmal tieferes Interesse und das Verständnis für gewisse Spielsituationen. Das hat nicht jeder, was überhaupt nicht verwerflich ist. Aber diese Mehrzahl versteht dann auch gar nicht was man kritisiert. Das klingt jetzt vielleicht “elitär“, soll es aber nicht sein. Nicht jeder hat für sich den Anspruch das er alles bis ins Detail wissen will. Das ist auch überhaupt nicht schlimm.

    Und ein Beispiel noch zum Thema Eindimensionalität: Auch das Duo Collins/Schmölz hatte in Überzahl nur einen Trick. Der Unterschied war, das die technisch so stark waren das man es fast nicht verteidigen konnte und es relativ häufig zu Toren geführt hat.

    Und dann zum “Oberwasser der Kritiker bei Fakten“: Warum muss es immer wen geben der besser ist? Beide Ansichten sind für sich gesehen nicht falsch. Die Fraktion “Ergebnis zählt“ hat Recht, die Kritiker des Spielstils oder der Vorgaben von Rossi haben auch Recht. Das sieht man an so Spielen wire Spiel 4 gegen Frankfurt, wo die Mannschaft aus sich raus kommt und urplötzlich anderes Hiockexockey spielt als sonst.

    Im Endeffekt haben wir alle aber nichts zu verantworten. Das müssen Gibbs und Rossi, die halten ihre Köpfe hin. Wenn Gibbs das Gesamtpaket passt, dann wird er nichts ändern. Aber Gibbs hat auch Ahnung vom Sport und der sieht auch was auf dem Eis passiert. Irgendwann wird er dann wahrscheinlich auch am Punkt ankommen an dem er merkt das sich gewisse Dinge nicht weiterentwickeln...

    Zum Abschluss der Saison bleibt festzustellen das die Mannschaft der Saison 2016/2017 nicht homogen zusammengestellt war und man bei den Ausländern halt daneben gegriffen hat (darin sind wir uns ja auch fast alle einig). Sowas passiert. Man sollte nur daraus lernen. Und wenn sich die Gerüchte zu 2 Spielern in der Defensive bestätigen hat man zumindest da schon mal aus den Fehler der Saison gelernt.

  • Eine parallele und sehr ähnliche Diskussion läuft ja gerade im ConnECKtion-Forum.

    Natürlich sind die (von dir genannt) "Big facts" auf Rossis/GmbHs Seite. Nur sehe ich diese aus verschiedenen Gründen nicht als "big facts" sondern viel mehr als "surface facts" an, sprich, sie sind die oberflächlichste aller Betrachtungsebenen. Wenn man sich nur dort bewegen möchte, muss ich persönlich mich geschlagen geben, denn diese Rahmendaten sind felsenfest, Platz 3 der Hauptrunde ist ein gutes Ergebnis, das Halbfinale ist ebenfalls akzeptabel und besonders wenn die Wirtschaftlichkeit stimmt, war doch alles gut.

    Dieses Fazit ändert sich aber doch rapide, wenn man die Oberfläche Oberfläche sein lässt und beginnt, ins Detail zu gehen und vor allem: nicht nur das hier-und-jetzt sondern das "morgen-übermorgen" betrachtet oder einfach nur beginnt, Dinge in Relation zu setzen, Umgebungsvariablen betrachtet.

    - Zuschauerschnitt im Soll
    Sicher, die Zuschauer sind identisch geblieben, sogar in der Hauptrunde leicht gestiegen. Dagegen sind die Dauerkarten, also quasi das Stammkapital, um mehrere hundert Verkäufe gesunken. Mehrere hundert Menschen versagen der KSE den Vertrauensbonus und lassen sich die Option "fernbleiben ohne Ausgabe" offen. Der minimale Meisterschaftsbonus scheint dies gerade noch aufgefangen zu haben, aber man sollte doch davon ausgehen, dass eine Meisterschaft höhere Zuschauerzahlen zur Folge hat und nicht stagnierende oder gar fallende Zahlen. Ich bin schon gespannt, wie sich der DK-Verkauf diese Sommerpause so entwickeln wird, und wie sich unser Zuschauerschnitt ohne "Meisterbonus" verhalten wird kommende Saison.

    - Viele Spiele waren schwere Kost
    ...und diese Spiele kosten Zuschauer...vielleicht nicht bei einmaligem Besuch, aber auf Dauer gesehen kostet es Zuschauer, sowohl Eventies und Erstbesucher, die sich nicht (mehr) von einem "müden Kick" begeistern lassen als auch Dauergänger, die sich das in Zukunft nicht mehr dauerhaft antun wollen (siehe DK-Verkäufe). Doch es gibt noch eine weitere Sichtweise: Im Hinblick auf einen zu erreichenden Aufstieg zum Zeitpunkt X muss die "schwere Kost" so gering wie möglich gehalten werden. Entsprechend muss das Team geformt werden, die Taktik variabel sein, wenn es so weit ist. Wenn wir also einig sind, dass die Spiele oft "schwere Kost" waren und wenn zugegeben wird, "dass die Kritiker von Rossis System Recht haben" (deine Worte), dann muss die Konsequenz doch sein, dass für einen Aufstieg dieser nur ohne Rossi oder mit massiver Umstellung seiner Spielphilosophie stattfinden kann.
    Übrigens war besonders in den Playoff-Serien der "Collins-Schmölz-Trick" nahezu außer Gefecht gesetzt. ;)

    Natürlich sind nicht wir verantwortlich, aber wir hängen alle mehr oder weniger mit dem Herz an den Schlittenhunden und zumindest mir tut es schon weh, wenn ich wieder und wieder die selben Dinge falsch laufen sehe, wenn ich sehe, dass sich Dinge wiederholen, die schon in Heilbronn nicht gerade langfristige Erfolge brachten und die auch bei uns dies nicht bringen können.

  • Ich stimme da mit euch überein. Allerdings finde ich, die Schuld nur Rossi und Gibbs zu geben ein wenig zu einfach und zu schwarz weiß. Ich denke sowas hat mehrere Auslöser. Zumal das Team nicht so harmonierte. Das liegt halt daran dass alles nur Menschen sind. Ähnlich wie in einer Beziehung. Mal passt es Mal nicht. Auch Rossi macht Fehler, wie jeder andere auch. Ich hoffe nur er lernt hoffentlich daraus.

  • Die Schuld ist sicher nicht allein bei Rossi/Gibbs zu suchen, allerdings ist Rossi mit das oberste und elementarste Fragment, wenn es um Taktik und auch Kaderplanung geht. Wem also die "Schuld" geben, wenn mit einem Marco Müller verlängert wurde, der als Spieler einfach nicht das gebracht hat, was er bringen sollte? Wem also die Schuld geben, wenn die selben Taktikfehler immer und immer wieder zu Gegentoren führen bzw. nicht zu den gewünschten geschossenen Toren führen? Wen also ersetzen, damit die Fehler nicht noch einmal passieren? Natürlich braucht es auch neue Spieler, das ist klar und da muss auch was passieren. Aber für einen langfristig aufgebauten Plan, der so langsam in den Endspurt geht, braucht es möglichst ideale Voraussetzungen für das Rennen um den regulären Aufstieg...und die gehen nur über die Personalie Rossi und seine "Fehler", denn an diesen Fehlern hängen alle niedrigeren Ebenen unmittelbar dran.

  • Zitat von @Husky_78

    Sicher, die Zuschauer sind identisch geblieben, sogar in der Hauptrunde leicht gestiegen. Dagegen sind die Dauerkarten, also quasi das Stammkapital, um mehrere hundert Verkäufe gesunken.

    @Husky_78
    Rein finanziell ist es aber sogar besser, wenn weniger
    DKs und dafür mehr Tageskarten über den Tresen gehen.
    Und dass trotz der kritisierten Leistungen sich so viele
    Leute immer wieder eine Tageskarte kaufen, zeigt in
    gewisser Weise, dass das Niveau nicht so extrem schlecht
    ist/war.

  • Ich stimme da mit euch überein. Allerdings finde ich, die Schuld nur Rossi und Gibbs zu geben ein wenig zu einfach und zu schwarz weiß.

    Sportlich müssen wir Ihnen aber die Schuld geben. Sie haben den Kader zusammengestellt und ihn nach Rossis Vorgaben spielen lassen. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Wie gesagt, das Personal kann man ändern. Was sich nicht mehr ändern wird ist der Trainer Rossi.

    @Husky_78
    Ich bin komplett bei dir. Ich picke mir jetzt nur mal eineeine Sache raus: Gerade diese DK-Sache nach der Meistersaison hat mich sehr überrascht. Wenn man nach einer Saison, in der man Meister geworden ist, weniger DK los wird - ja wann will man das denn steigern? Zumal die Preise ja auch nicht günstiger werden.

  • Ich hab jetzt lange überlegt wie und was ich hier jetzt schreiben soll. Ich finde mich hier irgendwo in der Mitte wieder.

    Ich bin sicherlich kein Freund von Rico Rossi und werde es denke ich auch nicht mehr. Ich sehe da auch immer die gleichen taktischen Fehler und das immer gleiche System, das halt irgendwann nicht mehr so funktioniert, wenn sich der Gegner darauf einstellt.
    Ein Beispiel sind da für mich die vielen Gegentore, welche wir durch falsches Verschieben in der eigenen Zone kassieren. Alle rennen an die Bande, um dort eine Überzahl zu bekommen. Meist steht dann ein Gegenspieler völlig allein vorm Tor und der Puck kam oft genug dort hin und es gab Gegentore. Da hab ich mich oft gefragt, ob man das als Trainer nicht raffen muss.

    Auf der anderen Seite sehe ich das reine Ergebnis der Saison und das war absolut in Ordnung. Nach einer solchen Saison kannst du eigentlich den Trainer nicht tauschen. Da steckt man in einer gewissen Zwickmühle.

  • Oha, da haben sich ja mal schnell zwei Fraktionen herauskristallisiert. Meiner Meinung sind viele Meinungen aus beiden Lagern zum Thema Rossi zu pauschal und nicht mit einem einfachen „ja“ oder „nein“ oder „richtig“ oder „falsch“ zu beantworten.

    Vorneweg: Darüber, dass über weite Teile der Saison unattraktives Eishockey geboten wurde, müssen wir nicht ernsthaft diskutieren, oder? Da haben wir uns doch alle mehr Spektakel erhofft, Tabellenstand hin oder her. Die kritische Betrachtung der Arbeit von Rico Rossi begann ja spätestens mit der Playoff-Serie gegen den EV Landshut vor zwei Jahren bzw. kurz zuvor. Relativ schnell bildeten sich gewisse Kritikpunkte heraus, die bis heute aus guten Gründen Bestand haben und zu der ich meine natürlich ausdrücklich subjektive Meinung absondern möchte:

    - Rossi entwickelt Spieler nicht weiter


    Das ist mir schon zu einfach. Manche Spieler sind tatsächlich stagniert (Gerartz, Palausch, Saeftel, Boiarchinov, Lambacher fallen mir spontan ein), andere haben sich ordentlich bis gut entwickelt (Alt, Stephan, Mat. Müller, Collins, Schmölz). Auch hier können wir von außen letztendlich nicht final beurteilen, bei welchen Spielern er noch mehr hätte rausholen können und wo in der Entwicklung einfach Endstation war.

    - Rossi kennt nur ein System und kann auf Gegner nicht reagieren

    Wie eingangs schon erwähnt, auch das ist mir zu einfach.

    Schauen wir uns die Serie gegen den EV Landshut im Frühjahr 2015 an. Dort bot sich genau dieses Bild und manifestierte die o. g. Meinung. Die Huskies hatten kein Konzept gegen die kompakte Defensive des EVL, obwohl sie personell sicherlich nicht schwächer besetzt waren. Am Ende ging die Serie klar an Landshut und das direkte Trainerduell deutlich an Toni Krinner, klarer Minuspunkt für Rossi.

    Es bestätigte sich der Ruf, der Rossi bereits aus Heilbronn vorauseilte, er könne keine Playoffs und kenne nur ein System. Entsprechend verfolgte ihn die Kritik durch die komplette Hauptrunde 15/16, garniert mit weiteren Vorwürfen wie „das Team ist überspielt, in den Playoffs sind die Schlüsselspieler wieder platt“. Hier war Rossi tief in einer Schublade drin, aus der er bis heute nicht rauskam, obwohl es Gründe gibt, die inzwischen für ihn sprechen. Ich habe das zu dem Zeitpunkt ähnlich gesehen und rechnete auch mit einem Ausscheiden gegen die Löwen im Viertelfinale. Doch es kam anders, und das lag in meinen Augen nicht nur an der charakterschwachen Löwen-Truppe, denn die ersten beiden Spiele waren durchaus eng und umkämpft. Aber zum einen war das Team topfit und zum anderen – und da kommen wir jetzt auf den o. g. Punkt zurück – taktisch sehr gut auf die Löwen eingestellt. In der Hauptrunde kamen die Huskies nicht mit deren aggressiven Forechecking klar, entsprechend versuchte es Frankfurt wieder mit dieser Taktik. Nun wussten die Huskies darauf aber Antworten und schafften es, mit schnellem Spiel plus langen Pässen, das Forechecking einfach zu überspielen. Das beste Beispiel ist das Zustandekommen der Tore im 2. Drittel in Spiel 2. Hier hat Rossi die Problematik aus der Hauptrunde sehr gut analysiert und seinem Team eine Marschroute eingeimpft, die perfekt aufging, das hat im Übrigen auch Eric Stephan zuletzt in einem Print-Interview bestätigt. Mit Spiel 3 haben die Löwen dann die weiße Fahne gehisst.

    Es folgte das Halbfinale gegen Ravensburg, gegen die man in der Hauptrunde alle vier Spiele verlor. Vor allem gelang es dann aber, die Top-Sturmreihe um Roloff und Smith auszuschalten. Hier im Forum stellten einige Ravensburg-Fans anschließend fest, dass Danny Naud von Rossi ausgecoacht worden sei…

    Anschließend noch das Finale gegen die Steelers, die anders agierten als die Löwen und mehr oder weniger auf Forechecking verzichteten. Hier kam den Huskies allerdings zu Gute, dass Bietigheim körperlich bereits auf Reserve lief. Im Gegensatz zu den Schlittenhunden, deren Schlüsselspieler eben nicht – wie zuvor befürchtet – überspielt waren. Entgegen aller Vorurteile durfte Rossi sich am Ende mit dem Titel „Meistertrainer“ schmücken.

    Wie gesagt, ich habe vor Beginn der Playoffs keine großen Erwartungen gehabt und war ebenso überrascht, wie gut das Team drauf war. Auf der Suche nach Antworten gab es aus Spielerkreisen mal die Antwort, dass man 4-5 Spiele vor dem Hauptrundenende am System etwas verändert habe. Kann mir jemand erklären, was genau das war? Für mich als Laie war das alles weiterhin ein Einheitskram.

    Dann das nächste Beispiel, die Viertelfinalserie gegen Weißwasser. Da möchte ich mich auf ein Gespräch zwischen Rossi und Järvenpää beziehen, das Beide nach der Pressekonferenz nach Spiel 5 geführt haben. Beide ließen die Serie Revue passieren, Järvenpää verglich es taktisch mit einer Schachpartie, in der verschiedene Angriffssysteme durchlaufen werden. Am Ende meinte er dann sinngemäß „im 2. Drittel von Spiel 3 wusste ich, dass wir die Serie eigentlich nicht gewinnen können, weil ich gesehen habe, dass du auf diese Maßnahme eine Antwort hast.“ Hat Rossi den Trainer des Jahres etwa „ausgecoacht“? Ich habe keine Ahnung, was genau er meinte, auch hier habe ich nicht gesehen, dass beide Teams im Laufe der Serie verschiedene taktische Systeme mit Antwort-Gegenantwort durchlaufen haben.

    Was ich in dem Moment wieder gelernt habe und wo ich behaupten würde, dass es auch auf viele Fans zutrifft: Die Trainer, die in der DEL2 unterwegs sind, haben im kleinen Zeh mehr Eishockeysachverstand als wir in unserer Birne. Es ist ein nachvollziehbarer Wunsch, alles verstehen und erklären zu wollen, aber ab einem gewissen Punkt stoßen wir fachlich einfach an unsere Grenzen. Der eine früh, der andere noch früher.

    Ob er das Team in dieser Saison besser auf die Löwen hätte einstellen können…ja, kann sein. Ich hatte den Eindruck, dass das Team auch mental erst in der Mitte von Spiel 3 in der Serie angekommen ist, das ist natürlich viel zu spät und wäre sicher Rossis Baustelle. Möglich, dass eine bessere Vorbereitung zu einer engeren Serie geführt hätte. Aber hier sollte klar sein, dass Frankfurt taktisch nach meiner laienhaften Einschätzung mehr Pfeile im Köcher hatte. Wenn du allein schon in jedem Verteidigerpärchen mit Tomassoni bzw. Keussen bzw. Dronia einen Spieler hast, der offensiv extrem hart nach vorn marschiert, bieten sich einfach ganz andere Möglichkeiten. BVB-Trainer Thomas Tuchel hat am Samstag vor dem Spiel gegen den FC Bayern gesagt „jedes System stößt irgendwann an seine Grenzen wenn es darum geht, Torchancen gegen die Bayern zu verhindern.“ Also, wenn du mehr Klasse im Kader hast und in der Lage bist, diese auch aufs Eis zu bringen, kann der beste Trainer der Welt, der den Gegner betreut, irgendwann nichts mehr dagegen ausrichten.

    - Wenn das Team sich nicht an Rossis Vorgaben hält, spielt es erfolgreicher

    Wie a.-d. schon fragte: Woher wissen wir, wie seine Vorgaben waren und woran sehen wir, dass das Team sich dem wiedersetzt? Ich bin wirklich erstaunt, wie weit das Hörvermögen mancher reicht, obwohl sie die Spiele nur vom Heuboden oder dem E-Block (beispielsweise) verfolgen. Dazu gesellt sich die immer wieder gern bei Erfolg genutzte These „das Team coacht sich selbst“ oder „Hugo Boisvert ist der wahre Chef“. Interessant – wenn es doch so einfach wäre, warum hat sich das Team nicht im Halbfinale gegen die Löwen selbst gecoacht?

    Meiner Meinung nach gehen viele fälschlich davon aus, dass Erfolg bis ins kleinste Detail planbar ist. Natürlich kann es sein, dass die Huskies mit einem anderen Trainer in 2 Jahren aufsteigen können. Es kann aber auch genauso sein, dass sie mit Super-Trainer X aus diversen Gründen eine Saison hinlegen wie die Löwen 15/16 oder Ravensburg 16/17. Genauso könnte es sein, dass sie mit Rico Rossi aufsteigen, oder mit ihm genauso scheitern wie mit Super-Trainer X. Mal siehst du als Coach gut aus, mal ziehst du den Kürzeren, das trifft im Grunde auf alle Trainer zu, die im Profi-Eishockey unterwegs sind. Viele Faktoren sind einfach nicht vorherzubestimmen, deswegen gibt es in meinen Augen heute keine richtige oder falsche Antwort auf die Frage, ob Rossi der richtige Mann für einen DEL-Aufstieg ist. Was ich aber weiß ist, dass – egal wie es ausgeht – eine Fraktion sich dafür feiern wird, diesen Ausgang schon immer vorhergesagt zu haben. Und die unterlegene Fraktion wird sich die schönsten Gründe aus den Fingern saugen um zu erklären, warum ihre Prognose nicht eingetreten ist.

    Deswegen fällt es mir auch schwer zu beurteilen, ob Rossi nun ein guter oder ein schlechter oder ein ganz guter oder eher mittelmäßiger Trainer ist. Ich habe allerdings in den letzten drei Jahren beobachtet, wie intensiv und tiefgehend er nach Pressekonferenzen immer wieder mit seinen Trainerkollegen über die Lage der Liga, andere Teams und andere Spieler diskutiert. Basierend darauf habe ich zumindest den Eindruck, dass er in der Szene ein durchaus anerkannter Mann auf seinem Gebiet ist und kein ahnungsloser Amateur, zu dem ihn manche machen wollen.

  • Aber vielleicht können mache Spieler sein System nicht umsetzen.

    Dann hätten sie aber schon beispielsweise nicht noch ein Jahr on top bekommen dürfen...siehe eben #50...um nur mal ein Beispiel zu nennen. Und wenn man dazu Ricos regelmäßige Lobeshymnen zu den Neuzugängen nimmt, waren das alles Spieler, die nach seiner Meinung "perfekt in unser System passen". Es steht und fällt mit der Personalie Rossi...

    @christobal auch hier liegt der Unterschied in der Betrachtung. Kurzfristig und kurzsichtig hast du natürlich Recht, an einer DK verdient die KSE weniger als an 26 Einzeltickets. Doch nun haben die, die letzte Saison keine DK gekauft haben und vermehrt Einzeltickets gekauft haben gesehen, dass sich effektiv nix geändert hat, im Gegenteil. Meinst du, die kommen nächste Saison wieder so oft? Oder eben die, die durch die Meisterschaft "mal gucken" gekommen sind? In meinem Umfeld denken derzeit sehr viele darüber nach, ob sie kommende Saison noch eine Dauerkarte kaufen wollen, wie oft sie kommendes Jahr in die Halle wollen, wenn "das alles" so bleibt und sich nix Gravierendes ändert. Dazu kenne ich einige, die in dieser Saison zum ersten Mal bzw. seit langer Zeit mal wieder in der Halle waren und dies im Nachhinein als "garantiert einzigen und letzten Besuch" deklariert haben. Bei denen kamen vor allem die angebrachten Mängel an der Halle/Hygiene zum Tragen. Und dann kenne ich natürlich auch Leute, die sich die vergangene Saison keine DK geholt hatten und in ihrer Meinung zu 100% bestätigt wurden und kommendes Jahr deutlich seltener kommen wollen.

  • Dann hätten sie aber schon beispielsweise nicht noch ein Jahr on top bekommen dürfen...siehe eben #50...um nur mal ein Beispiel zu nennen. Und wenn man dazu Ricos regelmäßige Lobeshymnen zu den Neuzugängen nimmt, waren das alles Spieler, die nach seiner Meinung "perfekt in unser System passen". Es steht und fällt mit der Personalie Rossi...

    Bei der #50 gebe ich dor vollkommen recht, aber bei den Neuzugängen weiß man das doch nie genau. Wie oft denkt man, es sei perfekt und dann stellt sich heraus, es ist doch nicht so wie es scheint!?


    @Husky85 TOP POST!!! Sehe ich 100% genau so wie du. Gerade in Bezug auf die Play Offs 15/16!

  • @Husky_78
    Zuschauerzahlen sind ein ganz schwieriges Thema, da sind wir
    uns denk ich einig. Die Erklärung, warum sich Zahlen in diese
    oder jene Richtung entwickeln, fällt gemeinhin sehr schwer...

    Natürlich kann ich deinen Gedanken folgen, die eine Tendenz
    nach unten aufzeigen, auch für die Zukunft. Andersrum kann
    man aber auch fragen, warum dieser Effekt dann nicht schon
    deutlicher in dieser Saison aufgetreten ist.

    Anderes Beispiel: Bei uns haben die herausragenden Leistungen
    eben auch nicht (!) dazu geführt, dass die Leute ins Stadion ge-
    rannt sind. Da spielen viele Faktoren mit rein, die sich nur sehr
    schwer beschreiben lassen.

    Und zuletzt: Diese "wie sieht es auf dem Eis aus"-Diskussion ist
    eine, die von einer sehr begrenzten Klientel geführt wird in den
    Foren o.ä. Die große Zahl der Besucher will Eishockey mit dem
    richtigen Ergebnis sehen. Und ich wette, ich finde mit ein biss-
    chen Suchen einen Kreis an Leuten, die - im Gegensatz zu deinen
    Bekannten - überlegen, eine DK zu kaufen, regelmäßig hinzugehen,
    ...