Fußball-EM 2016 in Frankreich (10.06. - 10.07.2016)

  • Wenn Löw nicht mal wieder den Beratungsresistenten (wie vor zwei Jahren) gibt, kann der Kick noch viel Wert werden.

    Sollte er aber weiterhin an formschwachen Spielern wie Götze, Draxler oder Özil festhalten, wird man nicht allzu weit kommen.
    So viele Ausfälle kann man sich einfach nicht erlauben.

    findest du Draxler so schwach? der hat mir bei dem was ich bisher gesehen habe noch am besten gefallen!

  • Naja, wie schon der Kommentator gestern über Götze sagte: er war stets bemüht... ich würde nächstes Spiel auf jeden Fall Gomez von Anfang an bringen. Götze gehört einfach nicht ganz nach vorne, sondern ins OMF - allein schon wegen seiner Größe.

    Draxler hat sich nicht schlecht geschlagen, aber der ist einfach (noch) nicht von weltklasse Format.

    Aber nach den ersten beiden Auftritten muss man schon festhalten, dass die Mannschaft sich noch richtig steigern muss, um in der KO Runde weit zu kommen.

  • Draxler ist furchtbar unproduktiv und die Einwechslung eines Gomez wenn du keinen Spieler auf dem Platz hast der Flanken schlagen kann ist zumindest fragwürdig. Hätte gestern den Sane gebracht, der wäre wenigstens ein paar Mal unbekümmert ins 1-gegen-1 gegangen. Positiv ist sicher, dass wir defensiv deutlich besser standen - leider auf Kosten der Offensive.

  • Hilft zwar nix, aber ich hätt mir gestern einen Klose zurück gewünscht: der hat vorne wenigstens mal nen Ball festgemacht. Naja, jetzt noch Nordirland und dann gehts eh von vorne los.

  • Stimmt schon, einige sind leider nicht gerade in Topform, bzw. passen nicht so wirklich zu den Positionen die sie spielen. Siehe Höwedes. Da wäre natürlich ein spielstarker Außen sehr wünschenswert.

    Die Mannschaftsleistung gestern hat aber schon so gepasst. Das war unheimlich kompakt was beide Teams da abgeliefert haben und auf genau solche Gegner muss sich das DEB- Team mehr und mehr einstellen. Es hat sich mittlerweile bis in den letzten Winkel der Welt herumgesprochen, dass man sich mit den Deutschen auf keinen offenen Schlagabtausch einlassen sollte und das ganze bisherige Turnier ist ja von dieser Art Fußball beseelt. Ganz anders wie die WM in Südamerika. Daher gilt es jetzt auch andere Lösungen zu finden als die bisherigen und dazu gehört vor allem einmal auch den Laden hinten dicht zu machen. Nach Gegentoren, nämlich Null, ist das dem DEB- Team bisher auch ganz gut gelungen, auch wenn da schon auch eine gehörige Portion Glück dazu gehört hat. Aber die defensive Steigerung ist klar erkennbar, weil vor allem unser defensives Mittelfeld endlich auch die Ukraine- Lücken gefüllt hat. Polen hat eine Klasse- Mannschaft und darf somit als echter Prüfstein angesehen werden. Wahr ist aber auch, dass man auch solche kompakt und äußerst defensiv eingestellten Gegner knacken kann, aber dazu braucht es das nötige Selbstbewusstsein im 1 zu 1 Spiel und natürlich Standards die sitzen. Bei Beidem hat das DEB- Team so seine lieben Probleme. Anders herum wird es aber auch für jeden Gegner sehr schwer eine solch kompakt auftretende Deutsche Mannschaft zu schlagen, die es selber versteht die Räume zu verdichten.

    Alles in allem beschleicht mich so ein leicht unangenehmes Gefühl einer Ahnung. So wie da in Frankreich gespielt wird, das ist eigentlich wie gemacht für ein Land und das ist Italien. Die haben da sozusagen fußballerisch ein Heimspiel. Gut möglich dass die Squadra Azzura am Ende die Nase vorne haben könnte.

  • Da macht halt leider auch das Zuschauen wenig Spaß. Aber die Deutschen waren gestern zu wenig mutig, dass angesprochene 1 gegen 1 hat gefehlt. Wir hatten ja nicht mal einen gefährlichen Freistoß in Gegners Nähe. Da hatte Polen deutlich mehr und ich meine auch, dass Polen die besseren Chancen gehabt hat.

    Allerdings hat Olaf schon recht: Wenn sich der Gegner auf das deutsche Spiel einlässt, dann muss er entweder überragende Qualität haben oder er wird verlieren. Die Qualität seh ich nur bei Argentinien, Spanien und Belgien. Der Rest wird schauen, dass der den Laden dicht hält und vorne Nadelstiche setzt.

    Klar hakt es noch im deutschen Spiel. Und trotzdem: überragend ist die Innenverteidigung sowie Manuel Neuer. Egal was die machen, das hat Hand und Fuß.

  • findest du Draxler so schwach? der hat mir bei dem was ich bisher gesehen habe noch am besten gefallen!

    Er ist halt einfach nicht effektiv. Sieht nicht schlecht aus, aber es kommt nichts dabei raus.

    Klar, solche Gegner wie Polen sind saublöd zu spielen. Da hilft im Endeffekt nur Eins-gegen-Eins und versuchen, Freistösse in Tornähe rauszuholen.
    Nur gestern ging dies auch nicht. Polen hatte die besseren Chancen und so muss man das Unentschieden mit nehmen und nach vorne sehen.

  • Guten Tag

    Hoffnung macht die Tatsache, dass das zweite Gruppenspiel in der Löw Ära eigentlich immer gruselig zum anschauen war

    Gruß aus La

  • Die große Euphorie haben die Auftritte jetzt noch nicht geweckt, aber das ist auch nichts neues, klar vor 2 Jahren hat man völlig überbewertete Portugiesen im Auftacktspiel mit 4:0 weggehauen, was dann kam ähnelt doch ganz klar den aktuellen Auftritten, der Gegner mauert und kommt aber trotzdem immer zu Chancen und man sieht eigentlich nicht besonders gut aus.
    Wenn man sich an die Trauerspiele gg Gahna oder Algerien so ansieht,

    @Ben Rubin
    Wie kommst du denn auf Argentinien und Belgien? Argentinien hat sich ja nicht mal für die EM qualifiziert :D und Belgien könnte es so ergehen wie Portugal, immer hochgelobt im Favoritenkreis mit dabei, durchleuchtet man den Kader, bleibt eigentlich garnicht soviel Klasse über die bedeutend besser wäre als alle anderen.

  • Irgendwas fehlt bei dem Turnier - es ist wie ein Frühlingsbeet ohne Tulpen ;(

    Defensives gemaure gegen Ballbesitzfetischisten, deshalb wenig Torraumszenen und Schüsse.

    Bisher leider sehr fad.

  • Während man im Eishockey stets mit neuen Regeln das Spiel versucht attraktiver zu machen, spielt man Fußball halt gefühlt immer noch wie um 1900 - vielleicht wird das langsam zum Problem.

    Wie in allen Sportarten hat die Athletik auch im Fußball enorm zugenommen und das sorgt halt dafür, dass die Räume immer enger werden.
    Die Teams (selbst Nordirland etc.) spielen von den technischen Fertigkeiten so gut wie in keine Epoche zuvor und dennoch finde ich diese EM überwiegend einfach nur stinklangweilig. Die Krönung war vorhin Italien - Schweden mit vielleicht 10 Torschüssen (wohlgemerkt shot attemps) im ganzen Spiel.
    Wenn ich selbst beim Spiel von Deutschland nebenher lieber Videotext lese, am Handy spiele etc. wundere ich mich halt selbst über mich.
    Eines fällt halt auf, es gibt auch gefühlt kaum taktische Mittel gegen die tiefstehenden Teams - das zeigt auch das Beispiel Athletico Madrid. Klar fällt einem da der Ball mal durch ein Flanke auf den Kopf, aber ein wirkliches taktische Mittel sehe ich aktuell nicht.
    Auf was will ich hinaus: Vielleicht sollte man auch beim Fußball mal über Neuerungen nachdenken, die das Spiel attraktiver machen?!

    Zur EM selbst. Ich sehe Deutschland nach wie vor nicht übertrieben kritisch. Das Spiel war langweilig, weil wie bislang praktisch allen Teams die Durchschlagskraft fehlte.
    Die einzige Mannschaft, die mir bislang in beiden Spielen gut gefällt, ist Kroatien! Ob das allerdings auch gegen Spitzenteams reicht, muss man sehen.
    Zu Belgien: Gute Einzelspieler, aber ich glaube nicht, dass die eine Rolle in der Titelvergabe spielen.

  • Stoppen, schauen und passen war gestern. Man muss sich nur die Laufleistungen der einzelnen Spieler anschauen. Da bleibt nicht mehr viel Platz.

    Also
    1. Nur noch 5 Feldspieler erlauben;
    2. Zeistrafen einführen anstelle gelber und roter Karten;
    3. Spielfend in Drittel aufteilen;
    4. Helmpflicht
    5 Effektive Zeit einführen (dann reichen 60 Minuten).
    6. Etc. pp.

  • Meister Eder - was wäre denn dein Vorschlag? Reduktion auf 10 Feldspieler? Größere Tore? Abschaffung von Abseits?

    guten Abend

    Eine Linie 20 Meter vor dem Tor und bis dahin dürfen sich die Spieler bewegen
    Vorteil: wesentlich mehr Räume und Linienrichter sind enorm entlastet

    Ich glaub sowas gabs mal beim Soccer in den USA zu Beckenbauer Zeiten

    Gruß aus La

  • Genauer habe ich mir keine Gedanken gemacht. Tendenziell sind mehr Torschüsse / mehr Tore erstrebenswert. Stattdessen sind die Räume enger. Heißt man muss technische, offensivere Teams belohnen: Das geht nur über mehr Raum

    Mitunter vielleicht Schnappsideen und manches vielleicht nicht bis zu Ende gedacht, aber hier mal Vorschläge:

    -größere Tore sind eine Option - nicht nur, weil mehr Tore fallen, sondern auch weil die Aktivität zum Tor belohnt wird. Tore generell öffnen ja das Spiel meist
    -gestoppte Zeit ist eine Option, weil damit das Zeitspiel (speziell ins Seitenaus etc.) aufhört
    -striktere Regelauslegung (Beispiel Handspiel angeschossen - ist auf dem Feld ein Freistoß, aber im Strafraum nichts?!?, mehr/schnellere gelbe Karten (von Beginn an)
    -Spielfeld vergrößern bzw. 10 gegen 10 schafft mehr Räume
    -Rückpässe zum Torhüter könnte man verbieten
    -Abseitsregel könnte man ändern/abschaffen, dadurch würden die Spieler über das Feld gestreckt

    unabhängig davon:
    -Internationaler Clubfussball: Auswärtstorregel abschaffen (die verstehe ich bis heute nicht)

    Tendenziell verändert jede Regeländerung wie beim Eishockey die taktischen Mittel und allein das würde für Abwechslung sorgen, weil sich Teams, Trainer etc. darauf einstellen müssen.

  • Ich glaube der Schlüssel liegt wenn dann darin, dass man mehr Räume schafft, die nicht mehr zu kontrollieren sind. Größeres Feld schließe ich aus, da müsstest Du jeden Dorfplatz vergrößern. Dann schon Reduktion der Spieler oder Aufhebung des Abseits um mehr bespielbare Fläche pro Spieler zu schaffen. Strikte Regelauslegung und gestoppte Zeit würden glaube ich nichts ändern.

    Allerdings, haben wir uns nicht auch schon Mitte der 90er über unsagbar langweilige Champions League Finals unterhalten, taktisch geprägt in der Hochzeit des AC Milan ohne echte Torchance im ganzen Spiel?

  • Ich denke man wird alles beim alten belassen - solange Teams wie Spanien, Kroatien und Belgien damit klar kommen und keinen Angsthasenfußball spielen - deutsche land darf jetzt mal gerne etwas mehr zeigen :)

  • Natürlich wird man die Regeln nicht grundsätzlich ändern. Warum auch? Gute Teams, die dazu in Form sind, kommen auch mit einer Mauertaktik klar. Außerdem: sobald mal der Büchsenöffner gegriffen hat, sprich das 1:0 gefallen ist, fällt das ganze System sowieso wie ein Kartenhaus zusammen.

    Ich kann mich eigentlich nicht beklagen. Ich finde diese EM auch so sehr interessant, auch wenn da kein offener Schlagabtausch stattfindet. Da treffen schon einige Konzepte aufeinander und es wird spannend sein zu sehen, welches sich durchsetzen wird.

    Ab den KO- Spielen weht sowieso ein anderer Wind. Was wollen die so genannten "Kleinen" denn auch sonst anstellen gegen technisch überlegene Gegner? Es ist völlig legitim und nachvollziehbar sich in diesem Fall hinten reinzustellen.

    Ausnahme ist wirklich Italien. Die machen das nicht weil sie nicht offensiv spielen können (das können sie sogar sehr gut), sondern rein aus taktischen Überlegungen.

  • Na, wenn man wie im Eishockey dauernd radikale Regeländerungen wie Reduktion auf 4 Mann bzw. 3 Mann in OT oder ein völlig verzerrtes Spielfeld mitgemacht hat, kann man ja schon mal spekulieren ob das im FB nicht auch was wäre.

    Angesichts der langjährigen Debatten um die 3-fach-Bestrafung oder der kurzen Lebensdauer des Experiments "Golden Goal" sollte man in den nächsten 50 Jahren aber wohl nicht zuviel erwarten...