EHN Online (!) kostenpflichtig

  • Daran sieht man mal wieder wie schwer es Printmedien haben sich zu behaupten. Vielfach werden Teams kleiner getreu dem Motto "wir müssen mehr mit weniger schaffen". So ein Schritt kann ja nur dann kommen, wenn man sich dadurch einen finanziellen Vorteil erhofft. Wie ist die Situation denn vielfach? Ein Redakteur investiert Zeit in seine Recherche, er kostet den Verlag Geld, bringt einen Artikel raus und auf 10 Leser treffen, mal womöglich übertrieben formuliert, 1000, die die Nachricht durch Posts in Foren/Blogs lesen, wovon wiederum der Verlag nichts hat. Also versucht man nachzuziehen und auch im Internet präsent zu sein. Wird aber jemand dafür bezahlen die verlinkten Artikel zu lesen? Ist es exklusiv, was anderes, was neues, gut recherchiert und auch gut geschrieben, dann vielleicht der ein oder andere. Aber trifft das auf die Eishockey News zu? Da habe ich so meine Zweifel...

    Wahrscheinlich jedoch wird sich gar nix tun. Warum sollten die Abos nun steigen, die Verkaufszahlen am Kiosk steigen oder Leute, die die Eishockey News nicht kaufen jetzt im Internet für die Artikel bezahlen?

  • Im Prinzip hast du schon recht. Die Printmedien allgemein haben das Internet komplett falsch eingeschätzt und haben im letzten Jahrzehnt damit zu kämpfen.

    Die letzte EHN habe ich zuletzt vor Jahren gelesen und dann aufgehört weil ich die Artikel einfach nur schlecht fand. Auch die wenigen Artikel die auf deren Internetseite gelesen habe sind nicht wirklich als sensationell gut hängen geblieben. Daher glaube ich auch nicht, dass sich das irgendwie rechnet oder positiv auf die Printausgabe auswirkt. eher im Gegenteil, Chance die Printausgbe den Leuten schmackhaft zu machen vertan. Ich denke eine Kombination Teaser im Internet und klasse Arktiel in der Print-/ePaperausgabe wäre erfolgsversprechender. Aber dazu müsste man halt auch klasse Artikel hinbekommen.

    Alternativ zur Paywall kommen in den Onlineausgaben der Printmedien ja immer häufiger gesponserte Artikel zum Einsatz, also Artikel über ein Produkt, die vom Hersteller des Produktes gezahlt werden (steht dann irgendwo klein am Anfang oder Ende des Artikels: sponsored by). Das ist ja eigentlich noch viel schlimmer, da hier die Werbung in die Form eines seriösen Artikel verpackt wird.
    Wäre ne lustige Variante für die EHN: Artikel über einen Verein, der von diesem bezahlt wird, oder Artikel über einen Spieler, der von dessen Berater bezahlt wird. Alles schön verpackt und nur im Kleingedruckten gekennzeichnet ;)

  • ist eine freie unternehmerische Entscheidung der EHN und viele Tageszeitungen (beipielsweise) machen das mittlerweile auch schon. Man muss sich einfach daran gewöhnen, dass im Internet nicht mehr "alles" kostenlos ist.
    War es eigentlich auch bisher nicht, da man ja im Grunde mit dem Ertragen der zum Teil sogar nervigen Werbung auf diesen Seiten "bezahlt" hat.

    Mal sehen, wie sich die kostenpflichtige EHN so gestaltet und ob der Mehrwert den Abobetrag wert ist bzw wäre. Bei meiner Tageszeitung war es mir das nicht, es hat sogar dazu geführt, dass ich diese Seiten nicht mehr so oft besuche. Wird die EHN also sehen, ob die Mehreinnahmen durch die Abos die Verluste durch die Mindereinnahmen bei der Werbung wegen weniger Traffic übersteigen - offensichtlich rechnen die damit.

  • Ich kann damit leben, informiere mich eh kaum noch über die EHN Homepage. Die Berichte sind oft sehr kurz und gefühlt lesen sie sich kopiert von den Pressemeldungen von den Vereinen.

    Schau ma mal, wie lang das Bezahlmodell funktioniert.

  • Viele Beiträge in der EHN stammen/stammten auch direkt aus dem Umfeld der Vereine. Ich habe mir die Eishockey-BILD früher auch immer wieder mal gekauft, aber die Welt hat sich seitdem verändert, die meisten Vereine bieten selbst umfangreiche Informationen über fast jeden "Furz" auf Twitter/Facebook/Homepage und für Gerüchte waren eh schon immer das "Umfeld" und die Fans verantwortlich. Daher ist die EHN zumindest online wirklich keine Gebühr wert.

  • Sicher muss man sich daran gewöhnen, dass nicht alle Dinge im
    Internet kostenfrei sind, auch und besonders im "Nachrichten-
    Bereich"...

    Was ich mich aber frage: Was erhofft man sich von den 10 bzw.
    20€ im Jahr (!)? Wie soll sich da die Redaktion besser finanzieren
    lassen?

    Darüber hinaus: Der Großteil der recherchierten Artikel landet
    ohnehin im Print, online gibt es - mehr oder weniger stark ab-
    gewandelt - die Pressemitteilungen/Spielberichte/etc. der Ver-
    eine - und die bekommt man ja problemlos anderweitig...

  • Bevor man Konkurs anmeldet muss man sich was einfallen lassen und da ist man halt darauf gekommen, für Berichte, die in den meisten Fällen von den Homepage aus den Vereinen übernommen, werden Geld zu verlangen.

    Die meisten Infos auf der EHN Seite können auch in anderen Seiten eingesehen werden und ich frage mich natürlich schon, welchen Vorteil ich habe, wenn ich dieses Abo kaufen würde. Leider sehe ich persönlich da keinen großen Mehrwert, auch wenn die € 10,-/Jahr ja auch nicht das große Geld sind.

    Glaube das dies der falsche Weg für die EHN ist und wohl eher an der Print-Auflage gearbeitet werden sollte wie auch am Bekanntheitsgrad dieser Fachzeitschrift. Vieles erfährt man ja bereits vor der Eishockey-Bild und deshalb kann ich auch ganz gut ohne ihr leben.

  • Ist ja generell ein Trend, dass man für die ganze Seite bzw. für bestimmte Artikel zahlen soll.

    Die Abozahlen sinken ja bei beinahe jeder Zeitung, nur dass man eine ganze Seite kostenpflichtig macht und dazu noch bei der Randsportart Eishockey, lässt tief blicken.

    Kann mir nicht vorstellen, dass sich da viele drauf einlassen, denn wer will schon für diese Seite zahlen?
    Man braucht wohl nicht lange drauf warten, bis der Laden pleite ist. Die Gebühren sind ja bereits ein eindeutiges Indiz dafür.

  • Ich sage es mal so: Hockeyweb und die anderen Portale werden sich über den Zulauf freuen.

    Wer auch immer der EHN zu diesem Schritt geraten hat, er hat dem Blatt/Portal einen Bärendienst erwiesen.

  • Falls dann dort mal wirklich "exklusive" Sachen stehen sollten, wird in diesen seltenen Fällen die Info ohnehin innerhalb von Minuten in eigene Worte gefasst woanders stehen - und das ist rechtlich natürlich einwandfrei. Auf der Webseite der EHN stehen ja auch keine seitenlangen investigativen Artikel, sondern vor allem Sachen, die man in drei Sätzen zusammenfassen kann. Ich weiß echt nicht, wie das finanziell Sinn machen soll.

  • Ich habe EHN aus der Favoritenleiste gelöscht und vermisse bisher auch nichts. Die Webseite von DEL-2.org ist mittlerweile sehr gut und
    für andere Ligen gibt es mit Pointstreak u.a. Informationen genug.

  • Die EHN hat massive Verluste im Bereich Werbeeinnahmen eingefahren. Da muss man halt gucken, wo gespart werden oder wo noch der eine oder andere Euro zusammen gekratzt werden kann. Die haben auch Personal und Mieten zu bezahlen. Der Verlust bei den Werbeeinnahmen ist auch mit ein Grund dafür, wieso das Sonderheft "Rückblick International" welches Statistiken aus aller Eishockeywelt beinhaltet hat, eingestampft werden musste.

    Ich finde die Entwicklung auch schade, da ich immer ein Fan dieser Zeitung gewesen bin, bin aber auch der Meinung, dass die Oberligaberichterstattung ein wenig zu kurz kommt. Man hat 29 Oberliga-Teams und man bringt es inkl. Statistiken, Tabellen und Spielstenogramme auf lediglich neun Seiten. Die Printausgabe kostet z. Zt. 3,50 Euro beim Einzelkauf. Da kann man als Fan eines Oberligisten schon mehr verlangen als vier Seiten Berichterstattung von 29 Teams. Schiedsrichteransetzungen oder auch Listen mit Verletzungen/Sperren sucht man vergebens.

    Selbiges gilt auch irgendwie für die DEL2. Man widmet den DEL2 Teams wie den DEL Clubs jeweils eine komplette Seite, bringt aber nicht die Einzelstatistik der Teams wie bei den DEL Vereinen in die Zeitung.

    Die Attraktivität der EHN-Saisonvorschau-Sonderhefte nehme ich außen vor, da ist auch der Preis gerechtfertigt. Das Kicker-Sonderheft kostet auch knapp 6 Euro. Und in welcher Sportart in Deutschland gibt es für die dritte Liga ein eigenes Sonderheft?

    Da ich aufgrund besonderer Umstände kein zahlungspflichtiger Abonnent bin, habe ich denen dennoch einen Zehner für das Sparabo rüber geschossen. Die sollen auch leben und insbesondere weiter existieren. Und die 10 Euro im Jahr sind umgerechnet 2,7 Cent am Tag. Und die zahle ich lieber für eine Webseite die ich mehrmals am Tag ansteuer, als für irgendeinen Bild+ Dreck.

  • Die EHN hat massive Verluste im Bereich Werbeeinnahmen eingefahren. Da muss man halt gucken, wo gespart werden oder wo noch der eine oder andere Euro zusammen gekratzt werden kann. Die haben auch Personal und Mieten zu bezahlen.

    Durch die Paywall schreckt man aber doch (Online-)Werbekunden doch noch
    mehr ab. Das ist doch in keinster Weise attraktiv, "hinter der Tür zu werben"...

  • Ich schätze die kurzen und informativen Infos, sowie die Spiel-Statistiken der EH News und habe 10€ bezahlt. Das finde ich auch okay.

  • 99% der Infos gibt's bei Hockeyweb & Co oder DEL-2.org auch. Ich vermisse die EHN überhaupt nicht, was wohl auch daran liegt, dass ich sie nicht einmal in den Lesezeichen hatte. Es ist viel informativer und unterhaltsamer, sich in diversen Foren zu informieren und verschiedene Blickwinkel zu haben. Da brauche ich die EHN, die teilweise ja auch Kampagnen gefahren hat, wirklich nicht. Eine Paywall für eine Webseite, die sowieso schon einen nicht ganz seriösen Ruf hat, kaum exklusive Meldungen hat und Werbeeinnahmen braucht... das ist ein Schuss ins Knie und das wird auch nicht lange gut gehen.