Playoffs - Und keiner geht hin?

  • Ich habe mir mal auf Pointstreak die Zuschauerzahlen aus der Meisterrunde und den Playoffs angeschaut und festgestellt, dass die Zuschauerentwicklung ziemlich verheerend ist:

    EV Landsberg 914 -> 699 (25% Verlust)
    EHC Dortmund: 618 -> 517 (gut 20% Verlust)
    EHF Passau 919 -> 735 (20% Verlust)
    EHC Klostersee 525 -> 487 (knapp 10% Verlust)
    SB Rosenheim 1950 -> 2002 (praktisch keine Änderung)
    EC Peiting: 749 -> 961 (Steigerung um über 20%)
    Herner EV: 835 -> 1146 (Steigerung um gut 40%)
    EC Bad Nauheim 1136 -> 1652 (Steigerung um fast 50%)

    Rosenheim dürfte noch deutlich in die Gewinnzone rücken. Hier hatte man das Problem, bisher kein Spiel am Wochenende gehabt zu haben. Am Sonntag wird sich dies aber ändern und der Schnitt wird steigen.

    Bei Herne weiß man nicht so Recht, was die Zahlen wert sind. Ein Teil des Anstiegs kommt sicherlich daher, dass man zurück am Gysenberg ist. Hätte man die gesamte Saison dort gespielt, hätte man vermutlich mehr als 835 Zuschauer in der Meisterrunde gehabt.

    Peiting und Nauheim noch am ehesten im Soll.

    Warum aber verliert die Hälfte der Playoffteilnehmer deutlich Zuschauer? Die Playoffspiele sind doch die Spiele, auf die man sich die ganze Saison freut. Da kann doch nicht die Ausrede zählen, dass der Gegner nicht attraktiv genug ist. Niemand verlangt gleich eine Verdopplung der Zuschauerzahlen, aber zumindest konstante Zahlen würde ich trotz Dienstagsspielen schon erwarten. Ich bin kein Experte, was die Fanmilieus der anderen Vereine angeht, deshalb möchte ich mal in die Runde fragen, was die Gründe für diese teilweise doch etwas befremdlichen Zahlen sind.

  • Grundsätzlich glaube ich, daß einige der Zuschauerschnitte aus der regulären Saison durch einige wenige Derbys geschönt werden, die betreffenden Vereine also allgemein weniger Zuschauer zu verzeichen haben als es der Schnitt aussagt.
    Dann kommen sicherlich die Termine unter der Woche dazu, die noch nie groß Zuschauer gezogen haben.
    Und als dritten Punkt sehe ich, daß die Hälfte derVereine gar nicht aufsteigen wollen/können, das nimmt natürlich auch viel Spannung und Sinn aus solchen Aufstiegs-Playoffs.

  • Wobei die Paarungen natürlich auch denkbar ungünstig sind dreimal Nord gegen Süd. Bitte nicht übelnehmen, aber mir wär jeder der 4 anderen Südvereine zweimal lieber gewesen, auch wegen der Auswärtsfahrten. Bei südinternen Spielen kämen dann auch viel mehr Auswärtsfans. Gut, bei LL gegen Peiting läufts auch nicht so prickelnd, aber das Fanpotential in Peiting ist halt auch beschränkt, und die Landsberger waren halt mehr Opfer als Gegner, das sieht man sich auch nur ungern an. Die Derbys bringen halt unter der Saison auch am meisten Zuschauer und treiben so den Schnitt in die Höhe, gerade bei Passau ist das besonders extrem.

    Ein Grund sind sicher auch die Dienstagsspiele, da geht mit Auswärtsfans noch weniger, und Leute kommen auch nicht so viel. Viele bekommen von diesen Spielen vielleicht auch gar nichts mit.
    Dann noch das Hammer-Wetter. Als ich gestern aufm Fenster gesehen hab, war ich auch alles andere als in Eishockey Stimmung.

    Nichtsdestotrotz, spätestens im Halbfinale wirds noch nen ordentlichen Schub geben, denke ich. Hoffentlich darf ich das in Rosenheim auch noch erleben...

  • Nichtsdestotrotz, spätestens im Halbfinale wirds noch nen ordentlichen Schub geben, denke ich. Hoffentlich darf ich das in Rosenheim auch noch erleben...

    Wir hatten eigentlich nicht vor, eines unserer Halbfinals in Rosenheim auszutragen, auch wenn ihr ein sehr schönes Eishockeystadion habt...! 8o :P

  • Moe vergleich doch mal nicht den schnitt mit den jetzigen zuschauern im po sonderen die direkten spiele während der saison gegeneinander
    und dann zieh noch den dienstags-malus ab, ich glaube nicht dass sich dann eine gravierende negativ-entwicklung feststellen läßt

    Einmal editiert, zuletzt von marestoaner (25. März 2010 um 08:09)

  • Ganz gut analysiert, aber eine entscheidende fehlt mir da:
    Wie doof kann man sein eine erste Playoffrunde in einem Modus Best-of-Seven zu spielen?
    Man hat ja nur vorher schon viermal gegeneinander gespielt bei gerade mal elf Mannschaften!

  • Komisch die DEL und die 2. Liga sind genauso doof und spielen das Viertelfinale auch Best of 7. :D Wobei du aber schon recht hast, dass der Best of 7 Modus reine Geldschneiderei ist. Sportlich ist er nicht sinnvoll. Ich halte Best of 5 für den idealen Play-Off-Modus.

    Die OL hat ein grosses Leistungsgefälle was einige Serien von Haus aus uninteressant macht (Herne-Klostersee, Dortmund-Passau). Einzig bei Peiting-Landsberg überrascht es mich, dass die Landsberger so richtig gar keine Chance hatten.

    Schade ist ausserdem, dass einige der sportlich starken Teams (Dortmund, Peiting) von Haus aus einen recht schlechten Zuschauerzuspruch haben. Da wird sehr selten vor ein vierstelligen Kulisse gespielt.

    Ausser Peiting-Landsberg kam kein Derby zustande. Aufgrund der Eindeutigkeit der Ergebnisse liess aber auch hier das Zuschauerinteresse am Schluß gewaltig nach.

    Einzig die Serie Bad Nauheim-Rosenheim hat einen Zuschauerzuspruch der der bis jetzt ausgeglichenen Serie angemessen ist. Die völlig verkorkste Vorrunde hat aber bei uns die Eishockeybegeisterung ziemlich gelähmt. 2300 Zuschauer bei einem Play-Off-Spiel wäre sicherlich noch ausbaufähig. Aber da darf man halt dann am Freitag nicht schon wieder verlieren sonst werden es auch am Sonntag nicht mehr.

  • Starbulls, BestOfSeven sollte man dann so spielen wie in Tschechein.
    Zunächst hat der Besserplatzierte 2 Heimspiele, dann der schlechterplatzierte. Erst danach geht es im Wechsel weiter. Damit hast du weniger Fahrtzeiten, was gerade in der Oberliga Kosten sparen hilft.
    Aber grundsätzlich fände ich best Of Five auch besser.

  • Starbulls, BestOfSeven sollte man dann so spielen wie in Tschechein.
    Zunächst hat der Besserplatzierte 2 Heimspiele, dann der schlechterplatzierte. Erst danach geht es im Wechsel weiter. Damit hast du weniger Fahrtzeiten, was gerade in der Oberliga Kosten sparen hilft.
    Aber grundsätzlich fände ich best Of Five auch besser.

    Wie ist das gemeint (ich bin ein wenig blöd mit 54 Jahren und davon 44 Jahre Eishockey glotzen) ?

    Also, 2 Heimspiele direkt am gleichen Abend hintereinander weg, damit keine Kosten für Übernachtung etc. anfallen, oder wie ? :schulterzuck:

  • Wie ist das gemeint (ich bin ein wenig blöd mit 54 Jahren und davon 44 Jahre Eishockey glotzen) ?

    Also, 2 Heimspiele direkt am gleichen Abend hintereinander weg, damit keine Kosten für Übernachtung etc. anfallen, oder wie ? :schulterzuck:


    Nein.
    Spiel 1 und 2 der Serie finden beim besser platzierten Team statt, Spiel 3 und 4 dann beim schlechter platzierten. Erst ab Spiel 5 wird nach jedem Spiel der Austragungsort gewechselt.

  • Nein.
    Spiel 1 und 2 der Serie finden beim besser platzierten Team statt, Spiel 3 und 4 dann beim schlechter platzierten. Erst ab Spiel 5 wird nach jedem Spiel der Austragungsort gewechselt.

    Wenn man dier Spiele nicht an 2 aufeinanderfolgenden Tagen austrägt, dann muss dier ganze Mannschaft plus Betreuerstab 2 mal in nem Hotel übernachten. Das wäre sicherlich teurer, als den Bus zu nehmen...

  • Wenn man dier Spiele nicht an 2 aufeinanderfolgenden Tagen austrägt, dann muss dier ganze Mannschaft plus Betreuerstab 2 mal in nem Hotel übernachten. Das wäre sicherlich teurer, als den Bus zu nehmen...

    Genau in diese Richtung ging mein Einwand bezüglich der "ersparten" Reisekosten.

  • Das tschechische Modell ist da recht zeitsparend und spielt ohne große Lücken. Exemplarisch mal die aktuelle Serie des Hauptrundenersten Pilsen im Viertelfinale gegen Liberec:

    Do, 18.03.2010 HC Plzeň 1929 - Bílí Tygři Liberec 4:0
    Fr, 19.03.2010 HC Plzeň 1929 - Bílí Tygři Liberec 4:1
    Mo, 22.03.2010 Bílí Tygři Liberec - HC Plzeň 1929 4:2
    Di, 23.03.2010 Bílí Tygři Liberec - HC Plzeň 1929 4:3
    Do, 25.03.2010 HC Plzeň 1929 - Bílí Tygři Liberec -:-
    Sa, 27.03.2010 Bílí Tygři Liberec - HC Plzeň 1929 -:-
    Mo, 29.03.2010 HC Plzeň 1929 - Bílí Tygři Liberec -:-

    Grundsätzlich eine gute Lösung eben wegen der geringeren Reisestrapazen. allerdings gibt es dort in der Extraliga keine klassischen Playoff-Tage wie etwa Di, Fr, So bei uns, sondern da ist jeden Tag Spieltag. Zwei Tage spielen die Viertelfinal-Serien 1 und 2 beim besser platzierten Team, in den folgenden beiden Tagen dann die Serien 3 und 4. Entsprechend dann wieder die Serien 1 und 2 beim schlechter plazierten usw. Das Modell funktioniert aber eben nur in einem Land, wo Eishockey Nationalsport ist. Ein weiterer Faktor für die Lösung dort ist ganz sicher auch, dass es dadurch derzeit jeden Abend auf CT4 ein Livespiel im Fernsehen gibt.

    Für Deutschland ist das Modell meiner Meinung nicht umsetzbar, erst recht nicht in unteren Ligen.

  • 7 Spiele in 11 Tagen ist schon heftig. Einmal nach 2 Spielen nur ein Tag Pause, schlimmer als in einem Turnier. Aber dafür sind wenigstens die Reisestrapazen geringer. Dann Halbfinale und Finale im gleichen Stil und danach 1 Monat bewußtlos. :D

    Bei nur einer Übernachtung spart man in der Oberliga vielleicht, je nach Fahrtstrecke, ein paar Euronen, aber ansonsten ist das wohl mehr ein Modus für riesige Staaten wie in der NHL oder KHL.
    Von Peiting nach Landsberg halten sich die Reisestrapazen in Grenzen, wenn's kein Bier gibt.

  • Das Problem ist halt auch, dass eigentlich jeder mit einem OL-Meister aus Gelsenkirche, ääähm, Ruhrpott, ääähm Crus-Dingsbums, äääähm Herner EV rechnet. Da sehe ich Null Spannung, dazu noch die Nord-Süd-Spiele. Persönlich bin ich froh, dass wir nicht mehr 8. geworden sind, einfach mangels Spannung und auch aus Kostengründen.

    Einizg Landsberg überrascht mich da negativ, denn die haben sogar ihr Wunsch-Derby gegen Peiting bekommen. Aber nach einem 0:10 darf man sich da eigentlich auch nicht mehr wundern.

  • Das Problem ist halt auch, dass eigentlich jeder mit einem OL-Meister aus Gelsenkirche, ääähm, Ruhrpott, ääähm Crus-Dingsbums, äääähm Herner EV rechnet. Da sehe ich Null Spannung, dazu noch die Nord-Süd-Spiele. Persönlich bin ich froh, dass wir nicht mehr 8. geworden sind, einfach mangels Spannung und auch aus Kostengründen..

    Naja, damit rechnet spätestens nach der Niederlage in Klostersee und dem anhaltenden Verletzungspech niemand mehr.

  • Naja, damit rechnet spätestens nach der Niederlage in Klostersee und dem anhaltenden Verletzungspech niemand mehr.

    Das war aber nach den diskutierten Spielen (die Niederlage)... :D

  • In Landsberg sind die Leute eindeutig erst nach dem 0:10 ausgeblieben und in Peiting kann man wohl selten mit mehr als 1000 Besuchern rechnen.
    Bei Klostersee zum einen kein regionales Derby, zum anderen ein scheinbar übermächtiger Gegner. Da trifft man dann nur noch die leidensfähigsten Hardcore-Fans.

    In Rosenheim ist die Hauptursache für weniger Zuschauer weder ein unattraktiver Gegner, noch sind es Termine während der Woche und es ist auch nicht die Wirtschaftskrise.
    In der vorletzten Saison kamen zu den Play-Downs gegen Passau (auch nicht wirklich ein Traditionsclub) während der Woche fast ebenso viele Besucher wie heuer zu den Play-Offs!
    In der vergangenen Saison gegen Kaufbeuren waren beim ersten Viertelfinalspiel an einem Dienstag 2.704 Leute im Stadion, beim zweiten Heimspiel an einem Samstag 3.019.
    Es waren die Leistungen während der Saison und vor allem kurz vor den Play-Offs sehr gelinde ausgedrückt nicht befriedigend. Hat auch kaum Jemand wirklich mit einer Chance gegen Bad Nauheim gerechnet.

    Vielleicht war's in Passau ähnlich. Das Team ist wohl auch unter den Möglichkeiten geblieben.