Ideen/Visionen für das dt. Eishockey

  • Irgendein Club scheint immer in finanziellen Schwierigkeiten zu sein. Das liegt dann meist an deren Missmanagement. Daneben gibt es aber auch einige bekannte Strukturprobleme (z.B fehlender Auf- und Abstieg). Welche Änderungen wären da sinnvoll, vllt auch einfach änderbar um den Sport voran zu bringen? Ich fände eine Auf- und Abstiegsregelung wie in Schweden (letzter steigt direkt ab, vorletzter spielt den Aufstieg gegen den zweiten der 2. Liga aus) sowohl von DEL zu DEL2 und, eher umsetzbar, von DEL2 zu Oberliga gut, um die Durchlässigkeit und die Attraktivität zu gewährleisten. Und wo liegt das Problem mehr junge Spieler (wenn vllt auch noch auf niedrigerem Niveau) einfach in die Mannschaft einzubauen -> Kostenreduzierung!? Als Fan ist es einem doch lieber wenn die gesamte Liga ggf. ein etwas geringeres Niveau hat, man dafür aber "Eigengewächse" sieht, welche sich auch mehr mit dem Verein identifizieren. Und offene Kommunikation vonseiten der Liga ist natürlich auch immer hilfreich. Wahrscheinlich wurden viele Themen schonmal woanders angerissen, aber hier könnte als Gesamtes darüber diskutiert werden. Sollte eine ähnliche Kategorie schon existieren gerne drauf verweisen :D

  • Knallharte Kostenkontrolle (Lizenzierung)...Salary Cap.

    Sportliche Verzahnung ist Maximal Beiwerk weil es meiner Meinung nach nicht mehr als 30 Profitaugliche Standorte in Deutschland gibt. Im Gegenteil....wenn ich jetzt mal von meinem Standort ausgehe (Freiburg).
    Was da seit dem Aufstieg bewegt und Investiert wurde u.a zuletzt Videobewies, Sprade.tv....und angenommen jetzt wird man diese Saison letzter.......alles für den Arsch.
    Ähnlich würde es andere Standorten ergehen z.b Kaufbeuren die nächste Saison ein neues Stadion beziehen.

    Die rein Sportliche Verzahnung ist der Todfeind jeglicher Investitionen in die Infrastruktur und wozu? Damit der Platz mit irgend einem Hasardeur getauscht wird?

    Die Profiliga sollte maximal aufgestockt werden wenn einer aus der OL will und kann.

    Zwischen Profibereich (DEL/DEL2) und Amateurbereich (OL, Bayernliga) kann man Sportlich Verzahnen da dort mit gleichen Vorraussetzungen gekämpft wird (Profis/Amateure). Zwischen diesen Bereichen ist die rein Sportliche Verzahnung für den Arsch und Schadet mehr als sie Nutzt.

    Einmal editiert, zuletzt von Klapper (8. Dezember 2016 um 16:40)

  • Dem kann ich nur teilweise zustimmen, da die Infrastruktur bestehen bleibt und sowohl die fans als auch ein großteil der Sponsoren erhalten bleibt, wenn der Verein einen langfristigen Plan hat. Zudem wird dann die untere Liga gestärkt. Und ohne diesen Aufstieg wäre doch in Freiburg kaum investiert worden!? Grade weil es zur Zeit so wenige wirklich profitauglichen Standorte gibt wäre es doch gut bspw. die Oberliga etwas zu professionalisieren und stärker als Marke zu präsentieren (z.B vernünftige Homepage etc.), dann würde dort vllt auch mehr investiert. Und grade wenn man schon die Möglichkeiten wie SpradeTV hat, sind doch die Vermarktungspotentiale auch als Oberligaverein deutlich besser.

  • Die meisten Investitionen in die Infrastruktur kommen doch garnicht von den Vereinen sondern von den Kommunen oder Mäzenen. Und wenn jetzt einer was von den etwa 10.000€ für die Übertorkameras sagt, dann kann man aufgrund des gesamten Budgets nur darüber lachen. Von daher ist jede Investition eine Aufwertung eines Standortes, die auch im Fall eines Abstiegs Bestand hat.

    Der Übergang vom Amateur- zum Profibereich ist in allen Sportarten die kritische Stelle, weil da die gravierenden Änderungen in der Vereinsstruktur und im Kader stattfinden, das ist systembedingt. Sich deshalb an dieser Stelle abzuschotten ist doch albern. Mit dem richtigen Konzept ist der Weg in beide Richtungen möglich. Auf- und Abstieg muss es auf allen Ebenen ohne wenn und aber geben, alles andere ist Betrug am Fan.

  • Leute, hier wird immer nach den großen Antworten mit AL-Reduzierung, Auf/Abstieg usw. gesucht. Mal ehrlich was soll das bringen wenn man mit den letzten Schritten anfängt.

    Das deutsche Eishockey ist ein altersschwacher rostiger Käfer und ihr wollt immer einen Porschemotor einbauen. Klar kann man das machen, aber wenn der Motor nicht die rostige Karrosserie auseinander reißt, dann liegt man in der ersten Kurve im Graben weil die Bremsen oder die Lenkung versagt. Hier fängt man auch an erst die Karosse, dann das Fahrwerk usw. zu reparieren und erst zum Schluß baut man den starken Motor ein.

    Der erste Schritt ist, dass man die Kinder zum Eishockey bringt. Ohne genügend Nachwuchs geht gar nichts.
    Erstens hat man genügend zukünftige Spieler, die nicht so viel kosten.
    Zweitens werden auch die Fans mehr, denn dass Kind, dass früher selbst gespielt hat bringt seine Familie später auch eher ins Stadion als ein durchschnitts fußballverseuchter Deutscher, der nie zuvor ein Eisstadion von innen gesehen hat. Auch überredet dieser sicher auch eher Freunde mit zum Spiel zu gehen und hey, was ist cooler, wenn der Junge sagt, er spielt Eishockey oder, dass er Fußball spielt?

    Einfach aus diesen Gründen muss die Rekrutierung von Nachwuchs an erster Stelle stehen. Hier muss alles investiert werden, dass auf jeder Eisfläche in D Nachwuchsmannschaften spielen. Das 5-Sterne-Programm hat hier in meinen Augen den größten Schwachpunkt. Es geht nicht in die Breite. Die kleinen Vereine werden vergessen.
    Dort sollten auch Rekrutierungstage gehalten werden. Als Beispiele Schwenninger Profis mit Kindern auf dem Eis in Hügelsheim, Nürnberger in Zirndorf, München in Germering, Augsburg in Haunstetten, Bremerhaven in Wilhelmshaven usw. das selbe mit den DEL2 Teams.
    Als 2. Schritt muss man die Trainingsarbeit auch in diesen kleinen Vereinen verbessern. Auch hier sollte man in dieser Weise vorgehen. Der DEB entwirft die Programme, geht weiter in die Vereine mit professionellen Strukturen und die dann in die kleinen Vereine.

    Das wären als Beispiel Maßnahmen, die dem Sport was bringen würden und keine immensen Kosten verursachen wie der hier schon gelesene Stadionbau. Es ist sehr viel vorhanden, aber hier liegt so viel brach. Wenn das vorhandene optimal genutzt wird, dann kann man über weitere infrastrukturelle Dinge oder Modusänderungen usw. sprechen.

  • Rekrutierungstage und Jugendförderung sind auf jeden Fall wichtige Grundpfeiler. Ich denke sowas wie Schulkooperationen etc. wären auch sinnvoll um vllt. auchnoch nicht so Eishockeyaffine Kinder zumindest schomnal aufs Eis zu bringen. Dann gibt es aber wohl zumindest an kleineren Standorten nur noch das Problem mit der Eiszeit und wenn es dann zum richtigen Eishockey kommt die vergleichsweise teure Ausrüstung. Sowas wie "Pfandbechersammelaktionen" für die Jugend kann da die Vereine sicher etwas entlasten und die Fans können mit ihrem Bier gleich was für die Vereinsbasis tun.
    Was ich z.B. auch für eine gute Idee halte wäre die Möglichkeit auch auf kleinen Eisflächen Kindern/Jugendlichen die Möglichkeit für "Pondhockey" zu bieten, muss ja nicht gleich "richtiges" Eishockey in voller Ausrüstung sein, quasie wie Fußball auf den Bolzplätzen, wo die sich die Kinder zum bisschen kicken treffen.

    Allerdings denke ich daneben schon, dass grundsätzlich auch die anderen Themen (Auf-/Abstieg und Infrastruktur) gleichzeitig in angriff genommen werden müssen. Das eine stärkt die Breite, das andere die professionellen Strukturen, die nunmal für potenziell neue Zuschauer und Sponsoren wichtig sind.